tiny little gizmos

Web 2.0 Expo San Francisco – mein Fazit

Mein erster Eindruck war: Der Buzz ist irgendwie vorbei. Die Expo ist sehr viel leerer, als noch vor 3 Jahren, als ich sie das letzte Mal besucht habe. Es ist auch nicht so einfach eine interessante Session zu finden. Ärgerlich, daß es den Veranstaltern nicht gelang, eine einigermassen akzeptable WLAN-Anbindung anzubieten obwohl sehr viel weniger Menschen hier sind, als früher. Eine Internetmesse ohne vernüftige Internetanbindung! Wenn ich ein reguläres Ticket für immerhin über $1000,- gekauft hätte, wäre ich wirklich stinksauer darüber. Das war auf dem Wordcamp deutlich besser gelöst, obwohl von den 800 dort anwesenden auch 2/3 online waren. Und wenn ich schonmal am rummosern bin – wieso sind die Pinkelbecken eigentlich ungefähr einen halben Meter zu tief – nämlich ungefähr in Knöchelhöhe – angebracht?

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Einige langweilige Keynotes später hat sich mein Eindruck verfestigt: Die Expo selbst ist ziemlich lala. Das Problem mit den Sessions ist, daß sie sehr oberflächlich bleiben und auf diesem Level eigentlich nichts Neues bringen. Die Expo bietet aber immerhin einen guten Vorwand für Networking und nette, interessante Gespräche.

Verblüffend find ich jedesmal, wieviele Deutsche man hier trifft – sowohl Geschäftsreisende, als auch Residents. In das Bild passt, daß einer der größeren Sponsoren der Messe Berlin Partner war, eine Abteilung der Berliner Wirtschaftsförderung, die den Standort Berlin in Kalifornien bekannter machen soll. Die von ihr veranstaltete „Berlin Night“ wurde ihrem Namen allerdings nicht so ganz gerecht. Es war eher eine typisch amerikanische After-Work-Party, auf der man nach Messe und Abendessen schnell nochmal auf zwei Drinks und ein bischen Smalltalk geht und dann auch bald wieder verschwindet.

Was bleibt?

Ich und bin wieder darüber gestolpert, daß das Internet hier immer noch viel breiter und tiefer im Alltag verwurzelt ist, als in Deutschland. Verblüffend und etwas frustrierend, daß Deutschland hier mental einfach nicht aufholt.

Ich selbst habe aber in den letzten Tagen einige Kontakte aufgefrischt, ein bischen genetzwerkelt und immerhin auch ein paar Anregungen für den Bereich Bereich Publishing und Community bekommen, denen ich in den nächsten Tagen noch etwas nachgehen werde. Die restliche Zeit hier verbringe ich also in einer Art kleinem Grundlagen-Workshop.