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iPad – mein erster Eindruck im Real Life

Gestern hatte ich noch etwas Zeit in der Stadt, weil auf der Web Expo erst ab Dienstag Sessions stattfinden, die für mich interessant sein könnten. So hatte ich etwas Zeit, um mit den Jungs von compuccino durch die Stadt zu laufen und die übliche Touristennummer zu machen: Embarcadero, Fishermans Wharf, Coit Tower, Chinatown, Levis Store…

Und natürlich hatte ich etwas Zeit für Apple. Der ganze Store war geradezu mit iPads gepflastert. Es gab kaum etwas anderes dort und so hatte ich endlich die Gelegenheit, so ein Ding einmal selber auszuprobieren. Meine Einschätzung, die ich neulich noch ins Blaue hinenin geschrieben hatte, bleibt:

  • Ich halte das Gerät selber für überflüssig.
  • Ich glaube trotzdem, daß es ein Riesenerfolg wird.

Der Erfolg ist hier in San Francisco jedenfalls schon sichtbar. Erst seit ein paar Wochen im Handel, läuft gefühlt schon jeder 10. damit herum. Über eine Million Geräte sollen bereits verkauft worden sein. Nun, da ich es selber ausprobieren konnte ist mein Eindruck etwas zwiegespalten:

Positiv:

  • Es ist es ein wirklich feines Gerät, das man gerne in die Hand nimmt. Der Qualitätseindruck ist einfach top. Super Materialien und erstklassige Verarbeitung.
  • Die Darstellungsqualität des Displays ist wirklich hervorragend.
  • Leute, die das Gerät bereits besitzen erzählen von Akkulaufzeiten zwischen 9 und 11 Stunden.
  • Die Bedienung ist schlicht und elegant.
  • Man liest häufig, daß das Gerät schnell ist. Das bedeutet vor allem, daß die Bedienoberfläche ohne spürbare Verzögerung arbeitet. In Google Maps herumzoomen und zu scrollen ist die wahre Freude.
  • Alles ist so simpel wie möglich. Man muss sich nicht mehr mit den ganzen typischen Computernervereien herumärgern: Kein Dateisystem, keine ständigen Aufforderungen zu Updates, kein Virenscanner und so weiter. Einschalten, benutzen, fertig.

Alleine der letztere Punkt ist vermutlich für viele DAS Killerfeature. Alles schick, aber es gibt eben auch negatives:

Negativ:

  • Die Inhaltekontrolle durch Apple ist für mich ein absolutes no-go.
  • Da Gerät ist primär für Medienkonsum gebaut. Nicht nur aufgrund der iTunes-Kopplung, sondern auch aufgrund des Handlings. Mit der einen Hand das Gerät festhalten und mit der anderen auf einer virtuellen Tastatur herumtippen macht nicht wirklich Spass. Die bevorzugte Interaktion ist, etwas auf dem Screen auszuwählen.
  • Das Handling ist auf Dauer etwas ermüdend. Ich weiss nicht so recht, wie ich das Gerät länger halten soll, weil es mit seinen 700g irgendwann eben doch etwas zu schwer wird. Toll für 5 Minuten, aber eine Stunde kann ich mir nicht so recht vorstellen.
  • Zuguterletzt: Ich weiss einfach nicht, wozu ich solch ein Gerät einsetzen soll. Zwischen Smartphone, Netbook, Laptop und Desktop sehe ich einfach kein sinnvolles Einsatzszenario für mich. Das mögen Andere für sich selbst aber eventuell anders bewerten.

Fazit
Ich mag Apple Produkte. Ich nutze einen iMac, ein MacBook und habe einen iPod touch. Aber ich kann keinen Grund erkennen, weshalb ich für so ein Gerät zwischen €500,- und €800,- ausgeben soll.

Ich will ‘ne Holzhütte im Wald…

Ist ja richtig – ich bin so’n Computerfuzzi. Bin ich schon seit 12 – also seit 30 Jahren. Ich habe es mir selber ausgesucht. Niemand hat mich dazu gezwungen. Und im Großen und Ganzen macht mir das Zeug auch immer noch Spass. Aber jetzt gerade habe ich echt langsam die Schn… voll und frage mich:

Was mache ich hier eigentlich für’n Schwachsinn? Warum tue ich mir das an? Ich will das alles nicht mehr. Ich will ‘ne Holzhütte im Wald ohne Strom.

Es reicht ja nicht, ohnehin den ganzen Tag beim feinsten Frühlingswetter vor dem Rechner sitze und programmiere, anstatt draussen fröhlich durch Stadt und Land zu tollen. Nein,ich quäle mich auch noch abends mit so ‘ner blöden Kiste rum und verbrate Stunde um Stunde mit nervigem Blödsinn. Wie konnte es dazu kommen?

Der Anlass

Ich war auf der Suche nach einem kleinen Reisebegleiter für meinen bevorstehenden Kalifornienbesuch. Mein tolles Arbeitsgerät (15″ Macbook Pro, Mattdisplay) möchte ich nicht mitnehmen. Erstens ist es mit 2,5 Kg nicht gerade superportabel und zudem – man weiss ja nie, was auf einer Reise so passiert.

Also machte ich mich auf die Pirsch nach einem akzeptablen Netbook. Ich hatte eigentlich ein Samsung N150 oder N220 im Auge, erstand dann aber ein Asus EEE 1101HA. Das Gerät hat ein 11,5″ Display mit 1366×768 Pixel anstatt der üblichen 1024×600, hält angeblich bis zu 9 Stunden ohne Steckdose durch und ich bekam es für ca. €250,-, weil es ein Auslaufmodell mit Windows XP ist. Die Verarbeitungsqualität ist O.K., aber das ganze Gerät ist leider in Hochglanzoptik gehalten. Positiv ist das mitgelieferte Neoprentäschen und – alles andere als selbstverständlich – eine Recovery CD.

Die Nerverei

Und nun fängt das Elend an: Windows mag ich nicht mehr. XP ist einfach nicht mehr zeitgemäß. Zuviel Nerverei mit Updates und (Un-)Sicherheit. Wenn schon keinen Mac mitnehme, dann doch bitte ein schickes Linux. Mein eigentlicher Plan war, das kleine Schätzchen Ubuntu von eines SD Speicherkarte starten zu lassen. Mit dieser Distribution habe ich schon viel Freude gehabt und die Hardwareerkennung ist meist recht erfolgreich – außer bei DIESEM Asus Netbook. Erst gelang es mir nicht, das System auf der SD Karte zu installieren, dann stellte ich fest, daß die Grafikkarte nicht richtig erkannt wurde und das WLAN extrem langsam und instabil lief. Nache einem Abend Suche nach passenden Treibern und rumgefrickel hatte ich einfach keine Lust mehr und habe Ubuntu wieder von der Platte runtergeschmissen.

Dann las ich, daß Jolicloud die passenden Treiber mitbringen sollte. Gut, probieren wir eben mal eine neue Distribution aus. Runterladen, installieren, genervt sein, löschen. Ja, die Hardware wurde erkannt, aber die ganze Distribution ist eine etwas überarbeitete Ausgabe von Ubuntu Netbook Remix, hat also eine Spielzeugoberfläche, und ist m.e. nicht sorgfältig erstellt (z.B. Englische Tastatur, wenn das ganze System auf Deutsch läuft). Nee, Danke!

Dann las ich, daß Mandriva Linux auf dem Asus 1101HA ‘out of the box’ laufen soll. Allerdings nur die Variante ‘one’, weil die die passenden Treiber mitbringt. Runtergeladen, gebrannt, gestartet. Bildschirm wird erkannt, alles wird schön – bis das Display schwarz wirde, weil die Benutzeroberfläche KDE keine Lust zu haben scheint. Also auch in die Rundablage damit.

…und jetzt…

Es gibt allerdings auch eine Mandriva-Distribution mit dem Gnome-Desktop. Ob das wohl…???

Während ich das hier schreibe rödelt der Zwerg hier schön den vierten Abend durch irgendwelche Installationsskripte und es sieht so aus, als könnte es diemal vielleicht wirklich klappen. Naja, vielleicht… Aber der Punkt ist:

Ich will meine Zeit einfach nicht mehr mit so ‘nem Scheiss vertrödeln. Laufend mit irgendwelcher halbgaren Technik kämpfen. Ich bin es einfach leid.

Think positive!

Heute morgen wurde ich fünf Minuten vor dem Weckerklingeln wach. Und ich meine wirklich wach – nicht dieser übliche langsame, verdröselte, mit verklebten Augen verbundene Prozess, sich aus dem Bett zu schälen. Wach! Also aufgestanden und die Gardinen beseite geschoben – draussen scheint die Sonne. Toll!

Jetzt schnell ab in die Küche …und platsch! Was zum Geier? Die ganze Küche steht unter Wasser. Schnell den Haupthahn zugedreht und gefeudelt. Den Möbeln tut das ganze sichtlich nicht gut. Merdé!

Seit gestern abend steht die neue Bauknecht Waschmaschine in der Küchenzeile und wartet auf ihren ersten Einsatz. Ich rutsche auf Knieen mit dem Feudeltuch durch die nasse Küche und so langsam dämmert mir, dass offensichtlich gar nicht die alte Maschine undicht war, sondern irgendwas vor dem Absperrhahn und das Wasser nur zufällig genau unter der Maschine heraustropfte. Die Ausgabe von knapp €500,- war also vermutlich unnötig. Soviel zum Thema gute Laune am Morgen.

Aber das sehe ich jetzt nicht ein. Ich will mir die Laune nicht versauen lassen. Also suche ich die positiven Seiten:

  • Ich fühle mich wach und ausgeschlafen
  • Draussen scheint die Sonne
  • Ich muss mich heute nicht darüber aufregen, daß der Bus um 9:13 ausfällt
  • Ich bin heute wirklich froh, nicht in einer Altbauwohnung mit Dielenfussboden zu wohnen
  • Ich habe sofort den Hausmeister erreicht
  • Der von ihm beauftragte Handwerker kam tatsächlich recht schnell und hat den ganzen Anschlusswust unter der Spüle in Ordnung gebracht.
  • Ich habe eine neue Waschmaschine und jetzt hoffentlich wieder 15 Jahre Ruhe zu dem Thema.
  • Alles wird gut!

Apples iPad: alt, langweilig, überflüssig, böse und wahrscheinlich erfolgreich

Diese Woche liess “His Steveness” die Katze aus dem Sack: Das iPad wurde vorgestellt. Die Medien überschlugen sich vor Begeisterung und die Technikjünger waren enttäuscht. Ich zähle mich dann doch eher zur letzteren Fraktion. Nachdem sich der Trubel ein wenig gesetzt hat, verfestigt sich bei mir die Meinung, daß das iPad, alt, langweilig, überflüssig und böse ist, aber wahrscheinlich richtig erfolgreich wird. Nachdem ich die Gründe im Einzelnen erläutert habe, werde ich aber auch noch kurz die Gegenposition anreissen:

Die Idee ist alt
Tablet-PCs gibt es schon seit Jahren. Vor ungefähr 10 Jahren hatten wir bei der Agentur, für die ich damals tätig war bereits einen Tablet-Prototypen, den ein Energiekonzern vermarkten wollte. Die Idee war dieselbe: Internet für Couch-Potatoes. Seitdem hat es gefühlte 1000 weitere erfolglose Versuche gegeben, diese Gerätegattung zu etablieren.

Das iPad ist langweilig
Es bietet keine Überraschungen, keine innovative Displaytechnik und generell eigentlich nichts, was Technikfans irgendwie hinter dem Ofen vorlocken könnte. Ich kann damit nichts tun, was ich mit einem Netbook oder schlankem Notebook nicht auch tun könnte. Im Gegenteil – es kann viel weniger, als die Technik, die wir schon haben.

Das iPad ist überflüssig
Ich habe einen Desktoprechner, einen großen Laptop, ein Netbook, ein Smartphone für das Internet unterwegs und ein richtiges Handy zum Telefonieren. Mit so ‘nem kastrierten Couch-Möchtegern-PC kann ich nix anfangen. Über richtig guten ‘nen E-Bookreader würde ich ggf. noch nachdenken, aber das iPad taugt genau dafür nicht. Es ist zu schwer, hat ein aktives Display, das auch noch spiegelt und ist mit 700g einfach zu schwer.

Das iPad ist böse
Die Begeisterung der Medienindustrie ist verständlich. Die Konzerne wollen unbedingt, daß das iPad ein Erfolg wird, weil es ein verschlossenes System ist. Der eigentliche Sinn des Gerätes ist es nämlich, die Menschen, die die Vorzüge des freien Informationsaustauschs kennengelernt haben, wieder zu reinen Konsumenten zurückzuentwickeln. Die ganze Contentindustrie hält Computer, Internet und überhaupt die Idee des freien Informationsflusses für einen schlimmen Betriebsunfall, den man schnellstmöglich rückgängig machen muss, weil ihnen dadurch sowohl Einnahmen in gigantischem Ausmaß als auch Einfluss auf die öffentliche Meinung verlorengegangen ist. Apple ist mit dem iPad ein wichtiger Meilenstein zur Rückeroberung der Kontrolle durch die Industrie. Wir sollen wieder schön schlucken, was uns von Konzernen vorgesetzt wird und dazu noch den ganzen Sch… bezahlen. Für Leute, denen Freiheit, Selbstbestimmung und Demokratie hohe Güter sind, die Vermarktungsstrategien und Kontrollmechanismen kennen, und die das Aufkommen des Internets als eine Befreiung von vielerlei Zwängen und Erweiterung der eigenen Möglichkeiten empfanden, ist dieses Gerät einfach nur eine Bedrohung und zu 100% der falsche Weg.

Weshalb das iPad wahrscheinlich trotzdem erfolgreich werden wird, bringt Andreas Göldi in seinem Artikel “Warum Apple in einer anderen Liga spielt” auf den Punkt; Das Ding ist einfach nicht für UNS, sondern für den REST gemacht. Das war übrigens auch schon die Werbeaussage von Apple, als der Mac vor über 25 Jahren eingeführt wurde. Es gibt so einen schönen doppeldeutigen amerikanischen Ausdruck dafür: “It’s a no-brainer” – Ein Kinderspiel. Eben etwas für Leute, die ihr Gehirn nicht benutzen.

Das große Aber. Abseits meiner elitären Sichtweise
Das oben geschriebene ist natürlich die elitäre Sichtweise eines Typen, der sich seit über 25 Jahren aktiv mit Computern auseinandersetzt, keine ernsthaften Probleme mit der Konfiguration seines DSL-Routers hat. Jemand der Internetsoftware entwickelt und ausserdem auch noch Grundwissen in Marketing, Jura, Betriebswirtschaft und Statistik hat. Aus dieser Warte heraus ist das obige Argumentation natürlich schlüssig.

Bloss – so ist der Durchschnittsbürger nicht. Er hat andere Bedürfnisse und Sichtweisen. Im Prinzip möchte niemand Computer benutzen. Man macht es, weil die Dinger irgendwie recht nützlich sind, aber eigentlich sind alle total von den Kisten genervt, die teuer und kompliziert sind und um die man sich laufend kümmern muss. Jemand der Nachrichten im Fernsehen für echte Information hält, wird sich der Einschränkungen und Zwänge dieser neuen ‘Walled Garden’ Geräte wahrscheinlich gar nicht bewusst. Er wird sich stattdessen darüber freuen, daß er sich nicht mehr mit so überflüssigen Sachen wie Systemaktualisierung, neuen Treibern, Antivirensoftware und ähnlichem Mist rumschlagen muss. Wer auch bisher nur ein bischen Webmail, Google und Ebay benutzt hat, für den sind diese Teile tatsächlich eine willkommene Vereinfachung.

Freuden des Entwicklerdaseins

Manchmal denke ich, daß mit steigendem Alter die Frustgrenze sinkt. Ich wollte über das Wochenende ‘mal eben’ (HA!) ausprobieren, wie Entwicklung mit PhoneGAP so funktioniert.

WZG ist phoneGAP?

Wie der Name nahelegt, kann man damit Software für Telefone entwickeln und damit eine Lücke schliessen. Die tollen neuen Smartphones, wie iPhone, Android, Blackberry, Palm und Symbian sind alle wahre kleine Wunderwerke mit 1000 tollen Funktionen, wie GPS, Bewegungsmesser und so weiter. Diese Dinge lassen sich aber nur ansprechen, wenn man eine “richtige” Software programmiert und auf das Telefon lädt. Selbstredend ist die Softwareentwicklung auf all den genannten Plattformen sehr unterschiedlich. “Softwareentwickler sind rar, also lass uns die Telefonsoftware doch in HTML/CSS/Javascript schreiben. Das können mehr Leute” haben sich da ein paar schlaue Menschen gedacht und phoneGAP entwickelt.

Damit schliesst sich die Lücke zwischen den verschiedenen Betriebssystem und Webentwicklung. Man kann damit also z.B. per Javascript auf GPS und Kamera zugreifen. Zudem ist die damit entwickelte Software ohne Änderung auf all den oben genannten Plattformen lauffähig.

Ran an die Buletten

Soviel jedenfalls zur Theorie. Und genau diese wollte ich jetzt mal überprüfen. Ich wollte eine Mini-Applikation für Android programmieren, da ich ja zufälligerweise den tollen HTC Hero mein eigen nenne. Und jetzt fängt der Spass an: Bevor man mit PhoneGAP eine Applikation bauen kann, muss man nämlich bereits eine Entwicklungsumgebung für Android laufen haben. Dazu benötigt man natürlich das Android-SDK (Software Development Kit). Entwickeln tut man geschickterweise mit Eclipse, was ich auch auf meinen Rechnern verwende – aber leider in einer alten Version. Also erstmal eine neue installieren. Das Java SDK6 ist auch notwendig, aber kein Problem. Sowas ist auf den Apple Macs ja bereits installiert.

Zunächst überprüft man also, ob das Java SDK und Eclipse auf dem neuesten Stand sind und man eine normale Java Anwendung damit bauen kann. O.K., geht. Jetzt das Android SDK installieren und sofort ein Update fahren lassen und die APIs der verschiedenen Android-Versionen installieren. Geht zunächst nicht, weil dabei ein HTTPS-Fehler auftaucht. Falsches Server Zertifikat nehme ich an. Immerhin kann man einstellen, daß stattdessen unverschlüsselt übertragen werden soll. Die Hinweise, daß die Software nicht richtig zertifiziert ist und man die automatische Datenübertragung zu Google bei der Installation nicht abschalten kann, nehme ich mal etwas genervt zur Kenntnis. Anschliessend das Android-Plugin in Eclipse herunterladen und einbinden, damit die APIs und Telefonemulatoren angesprochen werden können. Jetzt noch schnell ein virtuelles Telefon zusammengebaut (“einmal mit Touchscreen, Kamera und GPS bitte…”) und ein Hello World zum laufen bringen. Jetzt ist man auf dem Stand, ein normales Android Programm entwickeln zu können.

Fast.

Das Problem, mit dem ich den heutigen Nachmittag sinnlos verplempert habe: Auf meinem Notebook funktioniert es und auf dem iMac schmiert der Emulator beim Start ab – und zwar jedes Mal. Identisches Betriebssystem (OS X 10.6.2), identisches Java SDK, identisches Android SDK und identische Einstellungen auf beiden Rechnern. Nichts zu machen – auf dem iMac läuft es einfach nicht. Toll! Ich bin echt begeistert und habe für heute einfach keinen Bock mehr…

Deja vu, bzw. schonmal angedacht

Manche Leute fühlen sich ja von den ständigen Neuerungen und bekloppten Erfindungen überrumpelt und überfordert. Ich habe eher ständig das Gefühl “ach, DAS gibt es jetzt auch wirklich ?”

Die meisten Ideen sind eigentlich nur folgerichtig und lagen in der Luft. Es kommt nur darauf an, wer sie zuerst richtig umsetzt. Mir selbst ist das schon x-mal so gegangen. Twitter war z.B. ein klein bischen schneller als zzap (und ich hätte nie ein Millionenfundig bekommen), mein elektronischer Buchladen fastfiction setzt auch schon seit 2004 Staub an und jetzt wird noch eine Idee, die wir damals in der Uni hatten Umgesetzt:

Der USB Duftstick.

Blümchenduft gegen Büromief” schreibt Gizmodo in einem kurzen Blogartikel. Okay, wir hatten uns das damals etwas anspruchsvoller vorgestellt: Jeweils passend zu bestimmten Bildern oder Websites einen ganz bestimmten Duft (also quasi ein Duftsynthesizer), aber der Anfang ist gemacht.

Alternative Displays: Semitransparentes AMOLED

Irgendwann hat jemand beschlossen, daß Bildschirme nicht mehr entspiegelt sein sollten. Fortan gab es nur noch ‘glossy’ Displays zu kaufen, die zwar super kräftige Farben anzeigen, aber das Auge wahnsinnig anstrengen, weil man nicht nur das eigentliche Bild sieht, sondern auch noch sich selbst und alles was hinter einem ist.
Aber der Fortschritt ist unaufhaltsam – Samsung zeigte auf der CES ein Display, bei dem man nicht nur sieht, was hinter einem selbst ist, sondern ausserdem auch noch, was hinter dem Display ist. So kann man sich überhaupt nicht mehr auf das eigentliche Bild konzentrieren.

Macht nix – hauptsache cool wie in Minority Report!

Ob sich das gezeigte Notebook auch per Pantomime und Handgesten steuern liess, ist mir allerdings nicht bekannt…

Was wird das Apfel Tablett bringen?

Nerds und Publisher warten gespannt auf das kommende Tablet von Apple, von dem nicht weniger erwartet wird, als den Zeitungs und Buchmark gehörig aufzumischen. Was muss das Gerät bringen, um den (sehr) hohen Erwartungen gerecht werden zu können?

Es soll denselben Lesekomfort, wie Papier bieten, aber auch als (Web-)Surftablett taugen und mindestens auch noch Videos abspielen können. Eine lange Akku-Laufzeit ist natürlich auch unabdingbar. Bisher ist dieser Spagat nicht zu schaffen. Knackpunkt des neuen Gerätes ist das Display.

Der hohe Lesekomfort, wie ihn die E-Ink Displays von E-Bookreadern bieten, kommt einerseits von deren hoher Auflösung und weil sie passiv (also nicht leuchtend) sind. Zudem verbrauchen sie nur beim Umblättern Strom. Eine Akkuladung kann also unter Umständen Wochen halten. Leider sind sie bisher nur in Schwarz/Weiss erhältlich und sehr langsam. Ein Bildwechsel dauert schon mal eine Sekunde. Damit sind keine Videos möglich und selbst normale Menübedienung ist unkomfortabel. Videotaugliche Farbdisplays sind aber bisher einfach zu stromhungrig und beim konzentrierten Betrachten (= lesen) auf Dauer nicht augenschonend.

Was hat Apple also in der Pipeline? Ich wage mal einen Blick in die Glaskugel:
Für denkbar halte ich ein Display, wie es seit geraumer Zeit im OLPC XO eingesetzt wird, aber vielleicht wird es auch ein Mirasol-Display?

Das Pixel Qi Display des OLPC XO hat zwei verschiedene Betriebsmodi: Mit aktiver Hintergrundbeleuchtung scheint es ein ganz normales Farb-LCD zu sein. Sobald man aber die Hintergrundbeleuchtung abschaltet, hat man es mit einem Schwarz-Weiss Display zu tun, das eine dreimal so hohe Auflösung hat, kaum Strom verbraucht und in der Sonne gut ablesbar ist. Hier ist ein Video mit einem Prototypen in einem normalen Acer-Notebook:

Das Mirasol Display von Qualcomm arbeitet hingegen mit winzig kleinen Spiegeln, die jeweils Licht einer bestimmten Wellenlänge (=Farbe) reflektieren. Ein Prototyp wurde gerade auf der CES in Las Vegas vorgeführt:

Ein normales LCD wird jedenfalls höchstwahrscheinlich nicht nicht im iSlate (falls es so heissen wird) verbaut werden. Ich bin auf das Apple Event am 26. Januar gespannt.

Apple – Snow Leopard Sicherheitshinweis

Heute habe ich so nebenbei mitbekommen, daß Apple seit OS X 10.6 (Snow Leopard) standardmäßig eine Positionsbestimmung des Gerätes durchführt. Ohne das Verfahren jetzt im Detail erklären zu wollen – die Ortung wird im Prinzip folgendermaßen vorgenommen: Der Rechner sendet die Information, welche WLANs er im Moment empfangen kann (die eindeutigen MAC-Adressen, nicht die Namen!) an die Firma Skyhook Wireless und diese ermitteln anhand einer großen Datenbank, wo auf der Welt diese Kombination von WLAN Netzen vorhanden ist.

“Wir wissen wo Du bist”

Das Problem daran ist (im Gegensatz zu GPS), daß nicht nur der Rechner weiss, wo er ist, sondern leider weiss das auch Skyhook. Interessanterweise sind diese weltweiten Daten sehr genau und aktuell. Wie die Firma das hinbekommt? Indem Millionen (un)freiwillige Helfer unterwegs sind, die die Informationen über verfügbare WLAN Netze mit GPS-Daten abgleichen: die Nutzer von iPhones, die mit WLAN und GPS unterwegs sind.

“Wo ich bin geht Euch aber einen feuchten Kehricht an!”

Es reicht mir, daß ich aufgrund der Funkzellenortung meines Handies ohnehin schon ständig einen Peilsender bei mir trage. Das geht nun mal nicht anders, weil das Mobilfunknetz wissen muss, wo das Gerät ist – sonst funktioniert es schlicht nicht. Okay. Aber mein Rechner muss das nicht auch noch ungefragt allen möglichen Firmen mitteilen.

Wie schalte ich den Sch… also aus? Eine Möglichkeit ist natürlich, das WLAN abzuschalten, aber es geht auch anders, wie ich im Folgenden zeige:

Systemeinstellungen

Systemeinstellungen

Systemeinstelungen - Datum und Zeit

Systemeinstelungen - Datum und Zeit

Man öffne die Systemeinstellung und sorge zunächst bei “Datum und Uhrzeit” dafür, daß die Zeitzone nicht automatisch bestimmt wird. Danach wende man sich den Sicherheitseinstellungen zu.

Systemeinstellungen - Sicherheit

Systemeinstellungen - Sicherheit

Hier muss man zunächst das Schlossymbol anklicken und das Passwort eingeben um die Änderungen durchühren zu dürfen. Dann kann man die Ortungsdienste deaktiveiren.

Ich hoffe, daß ich dem Einen oder der Anderen mit diesem Hinweis behilflich sein konnte.

26C3: One Laptop Per Child

Der zweite Tag der Konferenz begann für mich mit einem Vortrag zum gegenwärtigen Stand des “One Laptop Per Child” Projektes. Der Referent begann seinen Vortrag mit einer Einführung in die Idee und die Änfänge zu dem Projekt.

Für diejenigen, die das Projekt nicht kennen: Zur Überwindung der Wissenskluft zwischen erster und dritter Welt, hat der damilige Leiter des MIT Medialab Nicolas Negroponte vorgeschlagen, daß jedes Kind in Entwicklungsländern einen eigenen Laptop zum Lernen bekommen sollte. Die Geräte müssten robust sein und dürften nicht mehr als $100 kosten.

Die Idee wurde sehr kontrovers aufgenommen, aber der sehr gut vernetzte Negroponte scharte brilliante Köpfe und interessiert Industrievertreter um sich und das Projekt gewann schnell an Fahrt. Auch wenn aus den ursprünglich anvisierten $100 letztlich $188 geworden sind – seit 2006 läuft das Projekt (OLPC-Homepage) und es ist an der Zeit für ein Zwischenfazit.

Das Programm läuft heute in -zig verschiedenen Ländern rund um den Erdball. In dem Vortrag wurden die Länder Uruguay als vergleichsweise wohlhabendes Land mit einer Analphabetenquote von unter 2% und Nepal, als eines der ärmsten Länder der Welt mit einer Analphabetenquote von 50% verglichen.

In Uruguay hat tasächlich jedes Kind von der ersten bis zur sechsten Klasse einen X0 (ca. 400.000 Stück) bekommen und sie werden intesiv genutzt. Defekte Geräte können einfach bei der Post abgegeben werden und das Kind bekommt ein repariertes Gerät zurück. Die tatsächlichen Kosten (TCO) über 4 Jahre betragen $276.

In Nepal gibt es nur verhältnismäßig wenige X0 (ca. 2200 Stück), aber auch diese werden intensiv genutzt, wobei die Schulen eine Art logistischer Hub sind. Hier können die Akkus geladen werden und die Kinder können per WLAN digitale Bücher vom Schulserver herunterladen.

Die Erfahrungen sind in allen Ländern sehr positiv. Die Kinder lernen mehr und williger, das interesse überhaupt in die Schule zu kommen ist stark gestiegen und Missbrauch der Geräte (z.B. durch die Eltern) kommt so gut wie nicht vor.

Das hat auch damit zu tun, daß der X0 ganz anders, als ein herkömmlicher Laptop konstruiert wurde und somit nicht für “erwachsene” Anwendungen, wie Office genutzt werden kann.

Sowohl bei der Hardware, als auch bei der Software wurden radikal andere Ansätze, als bei normalen Notebooks verfolgt. Die Hardware musste robust und leicht sein, durfte kaum Strom verbrauchen und sich einfach reparieren lassen. Immerhin hat uns dieser Paradigmenwechsel nebenbei die Netbooks beschert (z.B. den, auf dem ich gerade schreibe). Die Software hat nichts mit den bisher bekannten Ansätzen zu tun. Die Kinder werden nicht mit den abstrakten Konzepten von Betriebssystem (obwohl unter der Haube ein stark modifiziertes Linux arbeitet), Programm, Datenspeicher usw. überfordert.
Alles dreht sich statdessen um Aktivitäten, wie schreiben, lesen, rechnen, malen und musizieren. Wer sich dafür interessiert: Die sehr interessante Software “sugar” lässt sich auch auf normalen Rechnern ausprobieren, indem man sie auf einen USB-Stick aufspielt: Sugar-on-a-stick.

Nachdem das Projekt in den Entwicklungsländern gut angelaufen ist, werden auch in den westlichen Ländern zunehmend OLPC Versuche unternommen. Genannt wurden Projekte in Österreich, England und auch in Berlin.

Zum Schluss erging an die Anwesenden ein Aufruf, sich an dem Projekt zu beteiligen, z.B. durch Übersetzungen, oder auch nur Propaganda. Selbst wenn man sich nicht für Erziehung interessieren sollte, gibt es gibt viele interessante technische Herausforderungen.

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