tiny little gizmos

Spuren der Zerstörung

Vorsichtig betrat er das halb zerstörte Gebäude. Vor Ihm lag ein einzelner staubiger Schuh und daneben ein angekohltes Blatt Papier. Die rauchgeschwärzte, halb geöffnete Tür, in die „Nie wieder Krieg“ geritzt war, gab den Blick auf ein zertrümmertes Büro frei. Er betrat den Raum, dessen Fenster in Scherben auf dem Boden lagen. Auf dem Tisch eine alte Schreibmaschine mit arabischen Lettern. Auf dem Boden daben lag eine wissenschaftliche Publikation: „Scientific Journal, Vol1 No.2, Baghdad 1977″…

Ein Schuh

Ein Schuh

Nie wieder Krieg

Nie wieder Krieg

Schreibmaschine

Schreibmaschine

Science 1977

Science 1977

Wo gehöre ich eigentlich hin?

Mich hat ein ehemaliger Schulkumpel nach einem bestimmten Club in Berlin gefragt. Dabei ist mir wieder bewusst geworden, wie viele gute Locations in den letzten Jahren dichtgemacht wurden. Habe mich dann ein bisschen in Rage geschrieben.

Scheiss Gentrifizierung. Erst wollen alle in den „ach so hippen Prenzlauer Berg“ und dann klagen sie alles weg, was den Bezirk ausgemacht hat, jagen die Mietpreise auf das dreifache und wundern sich, warum sie wahlweise als Witzfiguren oder Arschlöscher dastehen.

Wenn das so weitergeht, ziehe ich vielleicht wirklich wieder nach Hannover. Das ist genauso langweilig, aber es bildet sich dort wenigstens niemand ein, irgendwie trendy zu sein.

Berlin ist zwar immer noch arm, aber ehrlich gesagt auch längst nicht mehr so richtig sexy.

Vielleicht geht mir aber auch nur das Wetter auf den Sack…

666

666 veröffentlichte Artikel in meinem Blog, habe ich gerade bemerkt. Das hätte ich mir 2006 nicht träumen lassen. Da dachte ich mir „schreib doch mal ’ne paar Artikel zu Handyzeugs, während des Diploms“.

Meine beiden Immobilien…

Hinter mir liegt eine Woche Homeoffice. Gut daran ist, dass man sich bei dem Wetter nicht mit Eiskratzen und glatten Strassen rumärgern muss. Schlecht ist es, wenn nach einer Woche immer noch kein Tauwetter eingesetzt hat (-10 bis -20 Grad, mann!) und man DANN das Auto benutzen will. Ich habe ja momentan die Auswahl zwischen zwei Autos – jedenfalls theoretisch. Mein eigenes Auto steht im Hof und ist so richtig fett zugeschneit. Ohne Schneeschieber bekomme ich das Ding da nicht mehr raus.

Cabriolet unter Berg von Schnee

Cabriolet unter Berg von Schnee

Zum Glück steht ja mein Dienstauto VOR dem Haus an der Hauptstrasse. Damit muss ich ja Sonntag eh wieder nach Hannover fahren.

Dienstwagen hinter Eisberg

Dienstwagen hinter Eisberg

Fragt sich nur wie? Verd… So ist das leider irgendwie auch keine Alternative, wenn die BSR mit Ihren Schneepflügen einen 70 cm hohen und 2,5 m (nicht 1,2m, wie ich erst dachte) breiten Berg vor mein Auto geschoben hat – der sich mittlerweile so verdichtet hat, dass man mindestens einen Spaten benötigt, um das Zeug wegzuhacken.

So – und nun?

Zeitvertreib

Der 23. Dezember hat mich richtig geärgert. Im Kopf war ich schon fast zuhause, aber im Büro ging es noch hoch her – leider nicht so, wie man es sich wünscht. Drinnen jagte eine schlechte Nachricht die Nächste, während draussen Eisregen fiel. Genauso schnell fiel auch meine Stimmung, wenn ich an die bevorstehende Autobahnfahrt dachte.

Letztlich wurde es dann nicht ganz so schlimm, wie befürchtet. Zwar schlichen wir fast 150Km Stossstange an Stossstange im Schneckentempo über die brutal vereiste A2, aber die Strasse war so übel, dass niemand irgendwelche Sperenzchen machte und so wenigstens kein Unfall zum Totalstillstand führte, wie noch in der Woche zuvor. So gesehen waren Fünfeinhalb Stunden für 300Km durchaus noch vertretbar (im Gegensatz zu den 8 Stunden in der Vorwoche).

Weihnachten dann zuhause – nix Familie und so. Da ich zwischen den Festen weiter arbeiten darf, habe ich mir die Deutschlandtour diesmal gespart. Angesichts der Strassenverhältnisse zeigte die Familie dafür auch vollstes Verständnis. Dafür gab es zuhause viel Ruhe, selbstgebackene Plätzchen und leckeren Braten  – mittlerweile kann ich den richtig gut ;-).

Zudem war es das Wochenende der Musik. Erstens ist Lemmy 65 geworden. Dann habe habe ich solche Schätzchen wie „Numb“ von Archive wiederentdeckt, eine CD mit eigener Musik für eine Freundin gebrannt, das Cover gestaltet und ausserdem zwei neue Songs zusammengebaut.

Jetzt geht es mir so langsam wieder gut.

f**ck spammers

Nachdem ich meinen Blog auf WordPress umgestellt habe, prasseln hier massig Spamkommentare ein. Das hat man davon, wenn man Standardsoftware verwendet. Natürlich kommt der Mist bei mir nicht durch, weil ich

a) jeden Kommentar per Hand freischalte, und

b) Akismet als Spamfilter einsetze, was bis jetzt ziemlich gut funktioniert.

So weit so nervig. Erstaunlich finde ich aber, daß sie die Spammer auf einen einzigen Artikel eingeschossen haben. Kennt sich jemand mit dem Thema aus? Ich kapier nicht, was das soll. Wenn ich schon versuche, anderen Sites meinen Schrott unterzujubeln, möchte ich doch auch wahrgenommen werden und baller den Mist entweder über die ganze Seite (macht das bloss nicht, Ihr A-Geigen!!!), oder auf aktuelle Artikel.

Oder?

Befindlichkeiten

1.) Seltsam – schon drei Tage hintereinander 5 min. vor dem Weckerklingeln aufgewacht.

2.) Ich könnte mich ja darüber mokieren, daß es sich draussen schon wie November anfühlt – aber eigentlich ist mir das auch gerade egal.

3.) Gestern war so *puhhh* und heute zum ersten mal seit langem so *rrrrrrrrr*. Muss wohl auch mal sein.

4.) Morgen werde ich zur Abwechselung mal in Linden essen gehen.

5.) Freitag geht es wieder nach Hause. Yeah!

Was tun bei Regen?

Nach zwei Wochen Hannover habe ich ein (zu kurzes) Wochenende zu Hause in Berlin genossen. Wir hatten Besuch aus dem hohen Norden.

Der verregnete Samstag bot uns Anlass, zu einem Besuch im Deutschen Technikmuseum Berlin nahe dem Gleisdreieck. Das besuche ich so alle 2-3 Jahre einmal. Die mittlerweile 14 Abteilungen werden immer umfangreicher, so daß das Museum seinem Namen alle Ehre macht; Es bietet einen ziemlich umfassenden Überblick über die deutsche Technikgeschichte. Spontan fallen mir als fehlende Bereiche nur Bergbau, Stahl und Chemie und Autoindustrie ein. Ansonsten kann man in zwei alten Lockschuppen etliche Eisenbahnexponate bewundern, Schiffe und Flugzeuge sind vorhanden, eine besondere Ausstellung haben die Computer von Conrad Zuse bekommen (Ich sage nur „Magnettrommelspeicher mit 40KB“ !!!). Es gibt Abteilungen zur Textil- und Papierindustrie, sowie Radio und Fernsehen.

Wir waren insgesamt viereinhalb Stunden dort und haben dennoch nicht alles gesehen und vieles auch nur schnell mal durchgescannt. Irgendwann ist der Kopf auch nicht mehr aufnahmefähig. Es ist ratsam, sich zwei oder drei Schwerpunkte herauszusuchen, die einen besonders interessieren und die anderen Bereiche nur zu überfliegen oder bei einem späteren Besuch genauer anzusehen. Das ist bei einem wohlfeilen Einrittpreis von €4,50 auch durchaus machbar.

Für Berlinbesuche bei schlechtem Wetter ist das eine absolute Top-Empfehlung.

Heute mal ’nen Witz

Ein Klassiker – ich liebe ihn. Los gehts:

Auf einer abgelegenen Wiese hütete ein Schäfer eine sehr große Schafherde, als plötzlich ein teurer Wagen auf dem Feldweg hielt und ein gepflegter junger Mann im Anzug ausstieg und den Schäfer fragte: „Wenn ich herausfinde, wieviele Schafe sie haben, bekomme ich dann eines?“

Der Schäfer schaute den jungen Mann genau an und sagte dann in ruhigen Ton: „In Ordnung. Fangen Sie an.“

Der junge Mann holte sein Notebook heraus, Loggte sich per UMTS in das Intranet seiner Firma ein, besorgte sich aktuelle hochauflösende Satellitenbilder der Gegend, fütterte damit eine Analysesoftware, die mehrere Excel-Tabellen erzeugte, kopierte die Ergebnisse in eine 200 Seitige Powerpoint-Präsentation, die er auf einem Minidrucker ausdruckte und dem Schäfer in die Hand gab. Anschliessend sagte er: „Sie haben exakt 763 Schafe.“

Der Schäfer meinte daraufhin: „Das Stimmt. Es sind tatsächlich 763 Schafe. Suchen Sie sich eines aus.“

Nachdem sich der junge Mann ein Tier genommen hat und es gerade in sein Auto laden wollte, sagte der Schäfer: „Wenn ich nun Ihren Beruf errate, bekomme ich das Tier dann zurück?“

Der junge Mann willigte ein. Der Schäfer sagte: „Sie arbeiten in einer Unternehmensberatung als Consultant.“

Der junge Mann war verblüfft. „Sapperlot, wie sind Sie darauf gekommen?“

Darauf der Schäfer: „Das war ganz einfach. Erstens wollen Sie eine Bezahlung für eine Leistung, die ich nicht benötige, dann treiben Sie einen riesigen Aufwand um mir ein Ergebnis mitzuteilen, daß ich schon kenne. Ausserdem haben Sie von meinem Geschäft keine Ahnung. Und jetzt geben Sie mir meinen Hund zurück.“

Prenzlauer Berg

Ich lebe seit 1987 in Berlin. Zunächst in Zehlendorf und seit 1991 in Prenzlauer Berg. Als ich herzog waren 25% der Wohnungen baufällig. Das bedeutet verschimmelt, ohne Fenster oder Türen. Ich habe sogar Wohnungen gesehen, in denen ganze Räume keinen Fussboden mehr hatten. Ich konnte direkt in die darunterliegende Wohnung sehen. Was noch vermietet wurde war größtenteils sub-Standard. Der Hausputz – sofern noch vorhanden – zeigte Einschusslöcher aus dem 2. Weltkrieg und die Balkone waren wegen Einsturzgefahr abgerissen. Ofmals hatten die Wohnungen Aussentoiletten, selten ein Bad und fast immer Öfen.

Prenzlauer Berg stank fürchertlich. Zu den Öfen kamen regelmäßig schwelende Mülltonnen (Keine heisse Asche einfüllen!) und die Armee aus Trabbis, Wartburgs, Barkas und was sonst noch so an Ost-Fahrzeugen die Luft verpestete.

Die Strassen waren grau und bei 9 von 10 Ladengeschäften waren seit Jahrzehnten die Rolläden geschlossen.

2010

Alle Häuser sind saniert – und zwar sehr aufwändig. Alle Freiflächen sind entweder Kinderspielplätze oder mit „hochwertigen Eigentumswohnungen“ zugebaut. Es ist gerade Sommer, aber selbst im Winter hält sich der Gestank in Grenzen. Es gibt Fernwärme. Keine Öfen und keine kokelnden Mülltonnen mehr am Strassenrand.

Und natürlich auch keine Trabbis mehr. An der Strassenecke stehen dafür jetzt zwei Jaguar XK8 (einer davon als Cabrio) und ein brauner Rolls Royce Silver Shadow. 90% der vielen Motorroller sind original Vespa. Natürlich neuwertig.

Die letzte Heavy-Metal-Kneipe hat zugemacht. Dort befindet sich nun ein Buchladen. Ein neuer Buchladen im Jahr 2010!

Ein skuriles Detail fiel mir auf – es scheint mittlerweile Thementage in meinem Kiez zu geben. Vor einiger Zeit war das der „Zwillingskinderwagentag“. Auf meinem Weg von der Hans-Otto-Str. zur Marienburger Str. kamen mir nacheinander 5 Mütter mit Zwillingskinderwagen entgegen.

Heute ist „Spanier-Tag“. Eben sprach jedes zweite Paar, das an mir vorbei ging, spanisch. Es wäre mir völlig neu, daß hier viele Spanier wohnen, aber wer weiss.

Geschlossene Läden gibt es kaum noch. Es ist Mittwoch Mittag und die zahlreichen Cafés im Kiez sind alle sehr gut besucht. Die Menschen, die hier leben, sind alle jung, gut situiert und haben Geschmack. Ich komme mir vor, wie in Pleasantville.

Ich bin mir nicht sicher, ob mir die Szene von 1991 oder die von 2010 unwirklicher vorkommt.

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