Dirk Ollmetzer | Friday, 9 March 2012 |
Unterwegs
Da ich zum ersten mal in Wien war, hatte ich keinerlei Hemmungen, zunächst mal die normale Touristentour zu absolvieren, was sich – um das Resumée mal vorwegzunehmen – verdammt noch mal auch lohnt!
Also einmal kreuz und quer durch die City und die einschlägigen Punkte abklappern. Von der Gumpendorfer Str. im 6. Bezirk ging es erstmal vorbei an Oper, Albertina und Hotel Sacher zum Stephansdom.

Wiener Staatsoper

Hotel Sacher

Stephansdom
Die City hat zwar dieselben Kettenläden, die man überall findet, aber das Ambiente ist dennoch – wie sagt man es – deutlich repräsentativer? Man beachte die Schaufenster von H&M!

Graben vom Stephansplatz

Nobelkleidung? Nein, H&M!

...und so geht es weiter (Graben)
Interessanterweise besteht die Wiener Altstadt aber nicht nur aus Protz und Prunkbauten der K.u.K. Epoche, sondern auch aus sehr engen Gassen in denen vereinzelt sogar richtig alte, kleine Häuschen zu finden sind.

Naglergasse

Altstadt - Concordiaplatz

Altstadt - Schreyvogelgasse
Eine echte Entdeckung war das wirklich phantastsiche Schokoladengeschäft Xocolat (http://www.xocolat.at), das recht versteckt in einem Durchgang im Palais Ferstl zwischen Freyung und Herrengasse liegt. Eine schier unglaubliche Vielfalt extrem hochwertiger Schokoladen findet sich hier. Meine geliebte Domori IL100% gab es hier, aber auch weitere Criollo Schokoladen aus Madagaskar, auf die wir in einem freundlichen Gespräch hingewiesen wurden. Also spontan mal ein bisschen eingekauft. Hmmm :-)
Ohnehin habe ich den Eindruck, dass die wirklich interessanten Geschäfte häufig etwas versteckt in Durchgängen zu finden sind. Man muss es einfach wissen – oder Zeit zum ziellosen Schlendern haben.

Durchgang im Palais Ferstl
Irgendwann stiessen wir dann auch wieder auf den Ring und sind an der (natürlich ziemlich pompösen) Universität vorbeigekommen. Warum sollte sie auch nicht pompös sein? Immerhin wurde sie 1365 als zweite deutsche Universität (nach Prag) gegründet. Und wenn man sich dort nach links wendet kommt man auch schon unmittelbar ins Regierungsviertel. Neben dem (natürlich ebenfalls äusserst repräsentativen) Rathaus steht das Parlament und auf der gegenüberliegenden Seite findet sich das ganze Hofburg Ensemble: alte und neue Hofburg, Burgtheater, Volksgarten, Burggarten, spanische Hofreitschule und die Albertina.

Parlament

In der Hofburg

Spanische Hofreitschule

Palmenhaus zwischen Hofburg und Albertina
Wie man sieht ist es in Wien extrem einfach, gute Fotos zu machen. Im Prinzip kann man die Kamera blind in die Gegend halten und abdrücken. Es ist garantiert irgendein altes, bombastisches Gebäude drauf, das irgendwie wichtig ist oder war. Passend zum K.u.K Ambiente hatten wir am ersten Tag Kaiserwetter – mit 5 Grad recht frisch, aber dafür wolkenfreier Himmel.
Der Anlass zu meiner Wienreise war die Vernissage vom Hildegard Projekt bei IG Bildende Kunst. Hier haben die 8 deutschen und finnischen Künstler des Hildegard Projekts zusammen mit 30 örtlich ansässigen Künstlern eine Woche lang in einem – wie mir berichtet wurde – sehr anstrengenden, ergebnisoffenen Gruppenprozess eine gemeinsame Ausstellung auf die Beine gestellt. Genau dieser Prozess ist auch ein Teil des Kunstwerkes, der noch in einigen Artefakten sichtbar war, um den Besucher darauf aufmerksam zu machen: Ein Video zeigte Aufnahmen, die während der Entstehung der Ausstellung aufgenommen wurde, Auf dem Boden und zum Teil an den Wänden wurden Klebemarkierungen angebracht, die zeigen, wo einmal etwas gestanden hat oder hing. Eine Künstlerin war so radikal, ihr Werk wieder mitzunehmen. Für sie war es wichtig, an dem Prozess selbst teilgenommen zu haben und flüchtige Spuren zu hinterlassen. Vor diesem Hintergrund wird dann auch die etwas eigenwillige Hängung verständlicher.
Zur Eröffnung war der Raum in der Gumpendorfer Strasse mit Nebel geflutet, der sich im Laufe des Abends so langsam verflüchtigte. Das Interesse war recht gross, wie man auf den Fotos sehen kann und jeder, mit dem ich an dem Abend gesprochen habe, war mit dem Ergebnis sehr zufrieden gewesen.

IG Bildende Kunst

Entree mit Resten von Nebel

Kunst über den Köpfen
Dirk Ollmetzer | Wednesday, 7 March 2012 |
Unterwegs
Es war schönstes Reisewetter, als ich in Berlin-Tegel den Airbus A320 der Österreichischen Airline Niki bestieg. Freundlicherweise hielt das auch während des gesamten Fluges an, so dass ich den freien Blick über die Lausitz, Tschechien und Österreich geniessen konnte.
Nach der Landung war mein erster Eindruck, dass der Flughafen Wien zum Teil aussieht, als ob er eine wichtige Kulisse in Krieg der Sterne spielen sollte (riesige schwarze Spiegelglasflächen) und dass der Eingang zur S-Bahn gut versteckt war, damit unachtsame Reisende den um ein vielfaches teureren CAT nehmen. Für einen Fahrpreis von €3,60, anstatt €11,50 lohnt es allerdings, ein bischen zu suchen.

Flughafen Wien
Die Fahrt in die City ist optisch wenig ansprechend; entlang einer grossen Ölraffinerie, vorbei an Gewerbegebieten auf dem Acker, durch Einschnitte und Tunnels, bis man in Wien Mitte ankommt. Nachdem ich in die U4 umgestiegen und an der Kettenbrückengasse wieder das Tageslicht erblickt hatte, erfreuten ein wolkenloser Himmel und ein güldenes Abendlicht Licht meine Seele. Auf dem Weg fiel mir auf, dass hier gefühlt jeder 4. mit einem Instrument unterwegs ist – vorzugsweise mit einer Geige, aber auch allerhand Blasinstrumente werden gern genommen. Eine Gitarre fiel mir hingegen nur einmal auf.
Nachdem ich im Hotel eingecheckt hatte, ging ich los um das Viertel zu erkunden. Ich bin im 6. Stadtbezirk gelandet, und da ich etwas Hunger verspürte, ging es gleich zum Naschmarkt. Der macht seinem Namen alle Ehre, denn dort gibt es allerhand essbares, Gewürze, Süsskram und so fort. Also habe ich mir in einem Bistro ein Sandwich und meine erste Melange gegönnt. Letztere hat die Kaffee-Messlatte für die nächsten Tage schon mal verdammt hoch gelegt.
Der Markt ist schmal und langgezogen. Er wird auf beiden Längsseiten jeweils von einer Hauptstrasse begrenzt und an der Seite verläuft der U-Bahngraben. Die Bebauung zu beiden Seite steigt leicht an. Als alter Stadtplaner witterte ich natürlich sofort einen überbauten Fluss – und so ist es auch. Die Stadt Wien hat ihren Namen nämlich von dem Flüsschen Wien, der unter dem Naschmarkt hindurchfliesst.
Beim anschliessenden Schlendern kam ich auch prompt in eine der berühmten Wohnanlage mit mehreren hintereinanderliegenden Höfen. Sie ist gleichzeitig ein Durchgang zu einer der Haupteinkaufsstrassen und mit allerlei kleinen Szene-Läden (für extrem gute Fahrräder, Skateboards, iPod Zubehör, Ganzkörper-Spandexanzüge und so weiter) gespickt. Manche Höfe sind eng wie in Südeuropa, andere erinnern wiederum an winzige Plätze in Kleinstädten.

Reimundhof - Freiwilliger(!) Durchgang

Reimundhof Durchgang mit Läden

Reimundhof

Reimundhof - Kleinstadtflair

Stiegengasse

Gumpendorfer Strasse
Scheinbar wurde Wien im zweiten Weltkrieg nicht allzu hart getroffen. Die Bebauung ist hier bis auf Ausnahmen durchwegs mindestens Gründerzeit oder älter. Im Vergleich zu Berlin fällt auf, dass die Häuser noch etwas verschnörkelter und noch ein Stockwerk höher sind. Dafür sind die Strassen erheblich schmaler. Die Strassenquerschnitte und das wirklich tolle Licht haben mir einen Hauch von Südeuropa-Gefühl vermittelt. Sehr nett bis jetzt!
Dirk Ollmetzer | Tuesday, 28 February 2012 |
Unterwegs
Die Veranstaltungsreihe Webmontag gibt es nicht nur in Berlin, sondern auch in vielen anderen Städten, darunter auch in Hannover, wo ich gestern zugegen war. Die Veranstaltung fand in der Coworking Location Modul 57 in Linden statt. Etwas kleiner, als vergleichbare Läden in Berlin oder Hamburg, aber auch sehr nett, wie man auf den folgenden Bildern sehen kann.

Webmontag Hannover - Annäherung

Modul 57 mit Kamin

Vortrag Coworking/Collabration/BeingDistributed
Die Zeit bis zur ersten Pause wurde überwiegend als Werbeblock für Veranstaltungen auf und während der CeBIT genutzt, darunter der Twittwoch (aufgrund der Sperrung der Halle 9 in Halle 26 verlegt), die Bloggerlounge (in Halle 6 – mit Keksen… ;-) ) und das Webciety Conference Programm.
Zuvor warb Nicole Y. Männl für Learn Tank, um Blogger und andere web-publizierende untereinander und mit Firmen und Institutionen zu vernetzen.
Nach der Pause gaben Lena Schiller Clausen von Betahaus Hamburg und Björn B. Dorra eine guten Vortrag über die Vorteile alternativer Arbeitsformen in flexiblen kleinen Einheiten zu Besten. Natürlich nicht ganz uneigennützig, da Co-Working Locations ein geeignetes Arbeitumfeld hierfür zur Verfügung stellen können. Die anschliessende, recht lebhafte Diskussion war in meinen Augen dennoch erstaunlich kritisch und die Hinweise auf Unternehmen, die diese Konzepte erfolgreich vorleben, wie Automattic und 37Signals gingen m.E. leider etwas unter.
Klar ist, dass sich solche Konzepte nicht für jeden und für jede Arbeit eignen, aber in der Kreativszene und für Projektarbeit zunehmend beliebt werden.
Anschliessend gab es noch einen Vortrag, in dem der Verein Hannoverscher Kreativwirtschaft kre-h-tiv vorgestellt wurde.
Den Abschluss machte Peter Dombrowski, der sein Start-up Zasumi auf recht unterhaltsame Art vorstellte. Die mobile App ist seit gerade einmal 14 Tagen live und Peter warb bei den Anwesenden darum, sie einmal auszuprobieren und ihm Fehler zu melden.
Die nicht ganz unberechtigten Einwände, dass nicht recht ersichtlich ist, worin der Vorteil gegenüber Groupon und den 1000 anderen Startups besteht, die mobile lokalisierte Angebote vermarkten wollen, konterte Dombrowski mit Witz. Obwohl hier Zweifel erlaubt sind, habe ich doch den Eindruck, dass er weiss, worauf es ankommt – gekontes weglassen von Features, Einfachheit, kein Schweinkram (FSK 0), Qualitätsmanagement, Datensparsamkeit, keine Kommentare und nicht zuletzt Vermarktung, Vermarktung und Vermarktung.
Ich drücke jedenfalls die Daumen.
Mein ehemaliger Kollege Christian hat seinen Weg zur Arbeit gefilmt. Dabei ist ein cooler kleiner Clip entstanden.
Hier stimmt einfach jedes Detail: Christian “macht was mit Medien”, lebt in Prenzlauer Berg, arbeitet in Mitte, fährt Fahrrad. Der Film selbst und den coolen Soundtrack hat er auf seinem iPhone erstellt. Jedes Klischee wird bedient – und trotzdem ist es authentisch.
Dirk Ollmetzer | Sunday, 12 February 2012 |
Unterwegs
Das Wochenende des Wassers: Samstag abend im Ruderclub feiern und am Sonntag auf Stralau bei strahlendem Sonnenschein die zugefrorene Rummelsburger Bucht bewundern. Schön wars!

Rummelsburger Bucht

Volksvergnügen auf Eis
Da ich Anfang der Woche frei hatte, bin ich nach sehr langer Zeit mal wieder in Berlin zum Webmontag gegangen. Zwischen 2005 und 2009 war ich ein paar mal auf der Veranstaltung im Newthinking Store in Mitte. Mittlerweile findet sie in den Räumen der Coworking Location mobilesuite in der Pappelallee in Prenzlauer Berg statt. Früher war in dem Gebäude das Finanzamt untergebracht.
Der gut besuchte Abend stand unter dem Motto “Crowdsourcing”. Es wurden einige bereits existierende und auch neu Projekte vorgestellt, die auf Crowsourcing Mechanismen basieren. Den Anfang machte Raul Krauthausen von den Sozialhelden. Er erzählte nicht nur von dem mehrfach ausgezeichneten wheelmap.org, in dem rollstuhlgerechte Orte kartiert werden können, sondern auch von den Vorläuferprojekten.

Webmontag - Raul
Ein anderer Vortrag stellte das auch nicht ganz unbekannte Projekt mundraub.org vor, in dem öffentlich zugängliche Obstbäume kartiert werden können. Interessant fand ich vor allem die Liste der Fehleinschätzungen im Laufe des Projektes, angefangen von zu geringer Serverkapazität über die Herausforderungen ein solches Projekt rechtlich und steuerlich abzusichern, als auch über Fehleinschätzungen zu der Erwartung der Nutzer.
Weitere vorgestellte Projekte sind Frage & Antwort Portal reqorder, die Microjob Plattform workhub und noch einige weitere, von denen ich aber aufgrund von Gesprächen nicht soviel mitbekommen habe.

Webmontag - Vortrag
Ich finde es gut, dass der Webmontag in Berlin wiederbelebt wurde. Man kann hier sehr gut einige Anregungen aufgreifen, selbst wenn einem so manche Idee noch nicht ganz ausgereift zu sein scheint. Dass die Abende unter ein Motto gestellt werden, hilft sicherlich. Die Location ist auch recht angenehm, da es hier trotz relativ vieler Teilnehmer nicht so gedrängt zugeht, wie seinerzeit im Newthinking Store.
Heute habe ich einen freien Tag und die Zeit genutzt, um mal wieder ein Auto auszuprobieren. Ich brauche zwar aktuell keines bzw. kein weiteres, aber ich bin neulich zufällig auf diese kleine Rennhummel (gelb/schwarz lackiert!) gestossen und wurde neugierig. Die Rede ist vom Citroen DS3 – der Designerversion vom etwas biederen C3.
Im Vorfeld habe ich mir natürlich ein paar Tests angesehen. Alle Tester waren dem kleinen Autochen recht wohl gesonnen. Nur der ADAC Teststeckbrief bemängelt den Preis mit dem sinngemässen Kommentar “€ 18.000,- sind absolut jenseits von gut und böse für einen Kleinwagen. Darum taugt das Auto nichts”.
Naja, ich würde sagen es kommt drauf an, wie man es sieht. Natürlich bekommt man andere Autos in der Grösse für etliche Tausender weniger. Andererseits ist ein VW Polo mit vergleichbarer Motorisierung und Ausstattung(!) noch mal locker zwei- bis dreitausend Euro teurer.
Zudem ist der DS3 anders positioniert – als alltagstaugliches Edelspielzeug, um nicht den abgelutschten Begriff “Lifestyle” zu nennen. Es ist eine Alternative zum Mini. Klein und chic, aber nicht retro und noch nicht an jeder Strassenecke zu sehen. Spannenderweise verbauen Citroen und Mini auch die gleichen Motoren. Ich fuhr den 1,6 Liter Benziner mit 120PS in der Ausstattungsvariante ‘soChic’.
Hier sind erst mal ein paar Eindrücke, wie der Kleine aussieht:

Citroen DS3 - bullig von vorne

frisch von der Seite

und knackig von hinten
Nach dem Einsteigen hält das Gefühl, es mit mit einem Designerstück zu tun zu haben, an. Der Innenraum ist zwar frisch, aber nicht so überkandidelt und unergonomisch, wie im Mini. Allerdings hätte ich mir an einigen Stellen eine etwas andere Materialwahl gewünscht. Extrem: Der klobige Schlüssel mit seinem verchromten Plastik sieht einfach nur billig aus.

DS3 Innenraum - gibt es auch in bunt
Dafür sind die Sitze gut und man findet dank Lenkrad- und Sitzhöhenverstellung schnell eine angenehme Sitzposition – auch mit 1,90 Grösse. Jetzt noch schnell die Spiegel eingestellt – und schon fällt etwas auf, was heutzutage leider sehr selten geworden ist: Eine sehr gute Übersichtlichkeit. Der Wagen hatte zwar eine Einparkhilfe, aber auf die kann man getrost verzichten. Der Kofferraum ist mit knapp unter 300L Volumen für die Wagenklasse gut und man kann auch hinten noch einigermassen bequem sitzen
Das Armaturenbrett finde ich gelungen und auch durchaus ergonomisch. Bedienung und die Schalter sind weitestgehend mit Peugeot identisch. Ich habe jedenfall das Radio, den Bordcomputer und etliche Details aus meinem 207CC wiedererkannt.

Der Arbeitsplatz im DS3
…und wie fährt er sich nun?
Ich bin meine übliche kleine Teststrecke durch Weissensee, Malchow, A10/A114 und Pankow abgefahren. Da hat man so ziemlich alles, um einen verlässlichen Eindruck zu bekommen: guter Asphalt, schlechter Asphalt, Kopfsteinpflaster, Landstrasse, Autobahn und alte, kaputte Betonauobahn. Stop-and-go, lockeres Rollen und auch mal ein paar schnellere Passagen.
Wie man es heute erwarten kann, hat nichts geklappert oder sonstige unangemessene Geräusche verursacht.
Das Fahrwerk ist straff aber noch nicht unkomfotabel abgestimmt. Die Lenkung spricht sehr spontan an, aber meine Befürchtung, dass der DS3 das alte PSA-Leiden eines schwachen Geradauslaufs hat, war grundlos. Die Bremsen sind eher von der giftigeren Sorte. Wenn man gerade von einem gemütlichen Auto, wie dem Golf TDI herüberwechselt, muss man sich erst kurz eingewöhnen, um nicht zu eckig zu fahren, aber das geht schnell.
Den Motor kannte ich schon. Es ist derselbe, der auch in meinem 207cc Dienst tat; er wird auch im Mini Cooper verbaut. Im Peugeot Cabrio hielt sich meine Begeisterung in Grenzen, weil der Motor dort schlapp und durchzugsschwach wirkte und erst bei hohen Drehzahlen die erwarteten Fahrleistungen brachte. Drehzahl mag er auch immer noch, aber er hat mit dem wesentlich leichteren DS3 keine Mühe, was vermutlich dem Verbrauch zu Gute kommen wird. Im normalen Verkehr kann man jedenfalls mit niedrigen Drehzahlen fahren. Dann ist der Wagen auch angemessen leise.
Man kann den DS3 zwar mit hohen Drehzahlen durchaus flott bewegen, aber wer es richtig sportlich haben will, sollte sich doch lieber die Turbo Benziner ansehen.
Und nun mein Fazit
Wie ich es schon andeutete – es kommt darauf an, wie man sich dem Wagen annähert.
- Im Vergleich zu Butter- und Brot Kleinwagen ist der DS3 sicherlich sehr teuer – allerdings auch kräftiger und besser ausgestattet.
- Im Vergleich zum Mini bietet er hingegen mehr Nutzwert und Komfort für weniger Geld bei vergleichbarer Ausstattung, trotz Designanspruch – aber kein Retro Feeling.
- Im Vergleich zum Golf ist der DS3 nervöser und etwas lauter, hat eine etwas weniger gute Materialanmutung und ist spürbar kleiner – aber dafür aber auch schicker und €10.000 billiger.
Für sich selbst genommen, ist es ein sehr ansehnliches kleines Wägelchen mit guter Motorisierung und Ausstattung, das allen Ansprüchen an kompakte Autos locker gerecht wird. Für mich ist der kleine Citroen auf jeden Fall ein Kandidat, den ich in Erwägung ziehen würde – trotz des auf den ersten Blick hohen Preises.
Noch warte ich darauf, dass “mein” Golf entknittert und frisch lackiert wieder zu mir kommt. In der Zwischezeit bin ich “Fremdfahrer”. Nach den ersten Versuch mit einem Ford Fusion, den ich empört abgekürzt habe, stattete mich Sixt mit einem Ford Focus aus – und zwar in der Kombivariante Turnier mit gerade mal 800 Km auf dem Tacho.
Nun gehört Ford nicht unbedingt zu den Marken, die in meinem persönlichen Focus liegen (sorry, um DEN Flachwitz kam ich gerade nicht rum), und nach der absolut abtörnenden Vorstellung mit dem Fusion schon mal gar nicht. Nach über 2000Km muss ich dem Focus aber bescheinigen, ein wirklich anständiges Gefährt zu sein. Zunächst einmal finde ich das Äußere schon mal gelungen, unaufdringlich aber modern und flott.

Focus Turnier - Seitenansicht

Focus Rückansicht
Nach dem Einsteigen findet man sich gefühlt aber erstmal im knapp geschnittenen Cockpit eines kleinen Raumschiffs wieder. Ein etwas ruhigeres Design wäre vielleicht mehr gewesen. Wenn man sich aber erstmal durch den Wald aus Schaltern und Knöpfen gewühlt hat ist alles gut. Die Verarbeitung ist solide, die Materialqualität ist gut, wenn auch nicht Premium. Geräusche halten sich angenehm im Hintergrund. Die verbaute Stereoanlage ist vom Klang auch nicht zu verachten. Sitze sind gut, straff, mit ausreichend Seitenhalt, wenn man nicht gerade wie Schuhmacher fährt.

Focus Cockpit
Das Fahrwerk ist m.E. sehr gut gelungen. Die Abstimmung für meinen Geschmack fast ideal. Noch komfortabel, aber der Wagen liegt satt auf der Strasse und lenkt dennoch sehr spontan ein. Wenn die leisen Poltergeräusche auf extrem kurzen Bodenwellen nicht wären, würde ich sagen 10 von 10 möglichen Punkten.
Nach einem Jahr Golf TDI war ich zunächst von dem Motor enttäuscht. Ein Benziner mit 125PS aus 1,6 Liter Hubraum. Absolut lassen die Fahrleistungen nicht zu wünschen übrig, aber auf der Autobahn würde etwas mehr Durchzug nicht schaden. Zudem ist man doch geschockt, wenn als Momentanverbrauch beim leichten Beschleunigen so etwas wie 18L steht. Aber im Durchschnitt stimmt es – für einen Benziner – dann doch. Es müssten bei viele schneller Autobahnfahrt so ca. 8,5 Liter sein. Wer Zeit hat, kommt auch mit 7 Litern aus.
Die Schaltung finde ich knackig, allerdings scheint die Arrettierung des Rückwärtsganges etwas schwach. Mit ist er jedenfalls ein paar Mal rausgeflutscht.
Alles in allem ein nettes Auto mit dem man gerne Kilometer frisst.
Na also Ford – geht ja doch.
Auch das letzte Wochenende hatte wieder Kunst als thematischen Schwerpunkt.
Am Samsteg hatte Christine Düwel zum offenen Atelier eingeladen. Wie auch in den letzten Jahren bin ich der Einladung gerne gefolgt und habe mir zu Glühwein und Lebkuchen ihre schönen Werke angesehen.
Obwohl ich im Vorfeld angekündigt hatte, dieses Jahr mal kein Kunstwerk zu kaufen, bin ich, wie schon in den letzten Jahren schwach geworden. Christine hatte eine Serie von Miniaturen zum Mitnahmepreis an der Wand und ich war nicht der Einzige an dem Nachmittag, der sich dem Reiz ihrer Arbeiten nicht entziehen konnte. Er liegt in der Spannung zwischen dem eher schweren theoretischen Unterbau aus Philosophie und klassischer Musik einerseits, sowie der angenehm leichten und haptischen Gestaltung andererseits.
Im Gespräch mit weiteren Gästen habe ich nicht nur festgestellt, dass Christines Kunst auch bei anderen ähnlich wirkt, sondern zudem auch, dass ich nun immerhin schon drei Werke einer Künstlerin besitze, die auch in der Kunstsammlung von Bayer vertreten ist.
Na sowas.
Für einen ersten Eindruck Ihrer Werke möchte ich auf die Homepage von Christine Düwel verweisen.
Abends gab es dann noch eine kleine Telefonkonferenz mit C, M und B in Kalifornien. Momentan nur gute Nachrichten von dort. Sehr schön. Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute! *wink*
Am Sonntag habe ich meine werte Mitbewohnerin ins Havelland nach Rohrbeck begleitet, um mir eine Dorfkirche anzusehen, die demnächst mit neuen Fenstern versehen werden soll. Das Dörfchen macht einen schnuckeligen und authentischen Eindruck, obwohl es im Berliner Speckgürtel zwischen alten Truppenübungsplätzen, vierspurigen Bundesstrassen, Eisenbahntrassen und Neubaugebieten liegt.
Auf dem Rückweg machten wir dann in Spandau halt, um die offenen Ateliers in der Zitadelle anzusehen und Peter Cujé einen Besuch abzustatten. Neben einem netten Gespräch nahm ich dann tatsächlich auch ein kleines Werk aus seiner Philosophie-Serie von 2007 mit, auf das ich schon seit geraumer Zeit ein Auge geworfen hatte. Natürlich hat auch der gute Peter eine Homepage, die einen ersten Eindruck von seinem Wirken vermittelt.

Eingang zur Zitadelle Spandau
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