Dirk Ollmetzer | Sunday, 17 April 2011 |
Unterwegs
Am Donnerstag hat es mal nicht geregnet. Der perfekte Tag, um sich einmal den berühmten Naturschauspielen Rügens zu widmen. Vormittags ging es auf zum Königsstuhl – einem 118m hohen Kreidefelsen, den schon Caspar David Friederich gemalt hat. Normalerweise wäre das eine eine kleine Wanderung von Sassnitz durch den Wald. Leider machte mein Knie Probleme und so nahm ich das Auto, wohlwissend, dass der Parkplatz ein gutes Stück entfernt liegt. Die Parkgebühr von 1,30 pro Stunde wäre durchaus o.k., wenn der Platz nicht fast 3 km(!) entfernt liegen würde. Inklusive Hin- und Rückweg kommt man also kaum unter 3 Stunden weg. Wenn man dann noch etwas Fusslahm ist (wie vermutlich 80% der dort zu findenden Seniorengruppen), muss man auch noch den Zubringerbus extra zahlen. Na Danke auch!
Mein Ratschlag: entweder komplett laufen oder den Linienbus nehmen. Der fährt nämlich genau zum Endpunkt.
Andererseits konnte ich so auf dem Hinweg durch einen magischen, nebelverhangenen Wald voller Hochmoorstellen gehen und die Mythen vom Hertasee und den slawischen Wallanlagen auf mich wirken lassen. An der Küste angekommen, klarte das Wetter dann auf und gab den Blick auf den Königstuhl frei.

Die Nebel vom Herthasee

Königstuhl von der Viktoriasicht
Die Szene ist schon recht imposant, aber es gibt letztlich nur 3 Stellen, von wo jeweils maximal 3 Menschen gleichzeitig den Blick geniessen können. Schlecht, wenn dort gleichzeitig 5 Busse mit Rentnern ausgekippt werden. Ansonsten gibt es dort noch ein Besucherzentrum, was wohl eher für Familien mit Kindern sinnvoll ist und ein unglaubliches Restaurant im DDR-Stil.
In der Hochsaison würde ich das also nicht unbedingt empfehlen. Dann vielleicht lieber ein Ausflugsboot nehmen. Das ist zwar etwas teurer, aber man hat wenigstens die ganze Küste im Blick.
Auf zum nächsten Highlight
Eine ähnliche Methode, den Leuten das Geld aus den Rippen zu schneiden, hat man am Nordzipfel Rügens drauf. Wenn man Kap Arkona besichtigen möchte. Muss man sein Auto vor Putgarten stehen lassen. Wohlgemerkt VOR dem Ort. So muss man zu Fuss zunächst durch das Dorf durchgehen, welches hübsch saniert ist und darufhin optimiert, den Touristen doch noch den einen oder anderen Euro aus dem Kreuz zu leiern. Sei es mit Kaffee, Fischbrötchen oder Kunsthandwerk-Tand. Kap Arkona ist jedenfalls nochmals 2km entfernt aud auch hier wird den Fusslahmen gegen Entgelt ein Fahrdienst in einer dieser unsäglich grässlichen Bimmelbahnen angeboten.
Wenn man diesen ganzen Mist mal ignoriert, bekommt man:
- 3 Leuchttürme
- eine bröckelnde Steilküste
- einen unterirdischen NVA Bunker
- eine halbe slawische Burganlage (die andere Hälfte ist aufgrund der Erosion bereits abgestürzt)
- Eine 5 km Rundwanderung
- Ein altes Fischerdorf, das wie vor 200 Jahren aussieht.

Kap Arkona

Blick auf Vitt
Auf dem Rückweg habe ich noch einen Abstecher an den Strand von Schaabe gemacht. 11 km feinster Sand – und leer.

Strand von Schaabe
Alles in allem trotz der kleinen Ärgernisse ein sehr schöner Tag.
Gestern hatte ich die Gelegenheit, im Süden von Rügen eine interessante Siedlung aus kleinen Häusern zu besichtigen. Die Anlage „Im Jaich“ besteht aus Ferienhäusern, die im Bootshafen von Lauterbach bei Putbus zu finden sind. Und ich meine wortwörtlich ‘im Hafen’. Es sind nämlich Hausboote und Pfahlbauten. Es ist schon etwas besonderes, wenn direkt neben einem Haus nicht etwa ein Auto steht, sondern ein Boot schwimmt. Eines der kleine Häuschen konnte ich besichtigen. Es ist ein komfortables, modernes Holzhäuschen, das auf einem ca. 6x10m grossen Ponton aus Beton steht. Ich konnte übrigens weder auf dem ebenfalls schwimmenden Steg, noch im Haus irgendwelche Bewegungen spüren. Ob das so bleibt, wenn Boote vorbeifahren oder starker Wind weht, sei mal dahingestellt.

Im Jaich

Hausboot für 2 Personen

Grosses Hausboot

Schwimmende Dorfstrasse
Abends bin ich dann noch an den Jasmunder Bodden nach Ralswiek gefahren. In der Saison finden hier die Störtebecker Festspiele statt. Jetzt in der Vorsaison wirkt der Ort beinahe wie ausgestorben. Drei Koggen warteten auf ihren Einsatz als schwimmende Kulissen. Ansonsten beeindruckte die völlige Ruhe und Windstille bei der der leichtem Nebel den Horizont über dem Wasser verschwinden ließ.

Ralswiek - Jasmunder Bodden

Ralswiek - Schwimmende Kulissen
Dirk Ollmetzer | Wednesday, 13 April 2011 |
Unterwegs
Da gestern das Wetter ohnehin ziemlich gruslig war, habe ich mir gleich die volle Packung gegeben und das “KdF Seebad Prora” angesehen. Es wurde zwischen 1936 und 1939 gebaut, aber niemals fertiggestellt und in Betrieb genommen. Die Anlage steht an der Ostküste Rügens nördlich von Binz und südlich von Sassnitz.
Auch wenn es ein wenig seltsam klingt, aber dort wurde mir mal wieder so richtig bewusst, wie menschenverachtend die Nazis wirklich waren. Der zweite Weltkrieg und Auschwitz sind derartig grauenvoll, dass man das Ausmaß geistig gar nicht mehr zu fassen bekommt. Es bleibt abstrakt.
Prora ist hingegen konkret – und grauenvoll. Und zwar gerade deshalb, weil es sich nicht „gegen den Feind“ richtet, sondern das Volk erbauen sollte.
Hier sollte ein Ferien- und Erholungszentrum für KdF (“Kraft durch Freude“) entstehen, in dem „der deutsche Arbeiter“ in seinem Urlaub Erholung finden sollte. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, wie in einem sage und schreibe 4,5 km langen, absolut gleichförmigen, 6 geschossigen Riegel aus Miniaturzellen Erholung oder gar Freude aufkommen soll. Was für ein Menschenbild liegt diesem Monstrum zugrunde?
Die Bilder zeigen einen von insgesamt acht Riegeln, die jeweils 450m lang sind und parallel zum wirklich traumhaften Strand stehen.

Prora - Seeseite

Prora - Landseite
Das einzig Positive ist, dass die Anlage mittlerweile zugewachsen, und vom Strand aus so gut wie nicht mehr zu sehen ist. Ich muss sagen, dass ich hin- und hergerissen bin, ob man diese (mittlerweile unter Denkmalschutz stehende) Anlage abreissen sollte, oder nicht. Die geschichtliche Bedeutung spricht eindeutig für den Erhalt, aber mit dem Monumentalbau ist einer der schönsten Flecken der Insel – vergewaltigt – anders kann ich das gar nicht ausdrücken.
Im Gegensatz dazu…
Das totale Kontrastprogramm bietet das gleich südlich angrenzende Binz. Es ist ein derartig zuckersüß restauriertes, ehemals großbürgerliches Seebad der 1900er Epoche, dass man schon fast glaubt, man sein in Disneyland. Aber man bekommt im „Ostsee Cafe“ hervorragenden Kaffee, der Strand ist genial und solange es noch kleine Irritationen, wie den tollen Rettungsturm 1 gibt, geht eigentlich alles klar.

Binz Hauptstrasse

Binz Promenade

Binz Rettungsturm 1
Dirk Ollmetzer | Tuesday, 12 April 2011 |
Unterwegs
Die Ostseeküste ist schön. Ich war ein paar mal auf Usedom und auf Fischland/Darß, Flensburg usw. Nur auf Rügen war ich nie. Zeit, das mal zu ändern. Also habe mir eine Woche Auszeit genommen und bin hoch nach Sassnitz gefahren. Dort habe ich ein kleines, niedliches Appartement gemietet. Es ist schlicht, aber geschmackvoll eingerichtet und man hat eine geniale Aussicht. Aus dem Wohnzimmer blickt man dierekt auf die Altstadt von Sassnitz und wenn man im Bett liegt, liegt einem die Ostsee zu Füssen. Super!
Auch das Wetter war am Montag nett: 17 Grad und Sonne haben gleich zu einem kleinen Spaziergang an der Küste eingeladen. Unten seht Ihr ein paar meiner ersten Eindrücke. Heute ist es dafür leider umso besch…eidener. 7 Grad, Wind peift um das Haus und peitscht Regen und Schneegraupel ans Fenster. Ich hoffe, dass das nicht die ganze Zeit so bleibt.
Zumal im Ort ohnehin nicht gerade das Leben tobt. O.K., es ist Vorsaison, aber es befremdet doch ein wenig, wenn an einem Wochentag um 17:00 die Hälfte der Läden geschlossen ist und nur eine Handvoll Leute an der Promenade entlang schlendert.

Aussicht auf Sassnitz

Aussicht vom Bett

Die Schokoladenseite von Sassnitz

Kreidefelsen bei Sassnitz
Heute schien die Sonne aus allen Knopflöchern und es war auch fast schon etwas warm. Der perfekte Tag für eine Spritztour mit dem Cabrio. Da ein Freund eine Werkstatt für klassische Jaguar-Modelle suchte, habe ich ihm gleich mal das Meilenwerk gezeigt. Es war mal wieder toll dort. Hier sind einige Eindrücke:

Meilenwerk - Volkswagen Parade
Als ich jung war (damals…) standen noch an allen Ecken VW Käfer herum. Heute sind sie im Strassenbild recht selten geworden. Dass gleich 9 Stück nebeneinander stehen, war mir dann schon mal ein Foto wert.
Das nächste Auto ist zwar nicht wirklich hübsch aber dafür richtig selten: Ein Lagonda.

Meilenwerk - Lagonda
Auch nicht gerade an jeder Strassenecke zu sehen, aber deutlich geschmeidiger gestaltet: Ein Jaguar XJ 220. Nice!

Meilenwerk - Jaguar XJ 220
Das nächste Motiv ist geradezu skuril: Im “Regal” stehen ein Aston Martin, Ein Ferrari und nicht weniger als 4(!) Lancia Stratos, von denen sich aber keine zwei gleichen. Zwei verschiedene Ralley-Versionen und zwei unterschiedliche zivile Typen.

Meilenwerk - Sportabteilung
Es ist etwas ernüchternd, wenn man Autos, die unheimlich selten sind, gleich mehrfach nebeneinander sieht. Gleich neben den Lancias stehen sage und schreibe 3 Mercedes SL Modelle aus den 50ern.

Meilenwerk - Mercedes SL
Zudem waren in den Hallen sage und schreibe 3 wunderhübsche restaurierte Boote von Riva zu sehen. Dieses hier wartet auf einen neuen Besitzer. Falls also jemand gerade mal € 145.000,- übrig hat…

Meilenwerk - Riva Boot
Aber es sind nicht immer nur die grossen, edlen und sündhaft teuren Gefährte, die das Auge erfreuen. Neben einem Messerschmidt Kabinenroller stand dieser Peugeot 172 von 1926. Süss!

Meilenwerk - Peugeot 172
Zum Abschluss ist hier noch das flachste Auto, was unter den ganzen Sportwagen zu finden war: Ein Marcos. 145PS können ganz schön viel sein, wenn sie mit nur 750Kg zu tun haben.

Meilenwerk - Marcos
Dirk Ollmetzer | Monday, 4 April 2011 |
Unterwegs
Angekommen in Bremen im Fährhaus Farge. Nettes Zimmer mit Weserblick im charmanten 1977er Design. Die Truppe ist gut gelaunt und wartet auf die Verköstigung.


Dirk Ollmetzer | Sunday, 27 March 2011 |
Unterwegs
Der Sonntag machte seinem Namen alle Ehre. Ein wolkenfreier Himmel und Sonne satt liessen die eher bescheidene Temperatur von 9 Grad vergessen und luden zu einem Spaziergang ein. Den nutzte ich dann auch gleich dazu, Bärlauch zu holen. Suchen oder sammeln trifft es nicht ganz – das Zeug spring einem im Plänterwald ja geradezu an. Noch ist er frisch und zart – die ganze Gegend riecht danach. Also einmal ordentlich zugelangt.

Bärlauch im Plänterwald
Auf der anderen Seite der Spree sticht noch immer das Futuro 13 des finnischen Architekten Matti Suuronen ins Auge.

Futuro an der Spree
Bei dem Spaziergang kommt man natürlich auch am langsam verottenden Spreepark (ehem. Kulturpark Plänterwald) vorbei. Irgendwie trist, trotz genialem Wetter.

Spreepark - Ruinen

Spreepark - "Pferderennen"

Spreepark - Karussell
Wie schön, dass sich gegenüber eine andere Attraktion aus DDR-Zeiten dafür noch immer in gutem Zustand zeigt: Die Insel der Jugend. Jedenfalls waren hier am Ufer eine ordentliche Menge Leute unterwegs.

Insel der Jugend
Den Abschluss des Sonntagsnachmittagsausflugs bildete die Einkehr bei Barcomi’s (ja – mit Apostroph!) in der Bergmannstrasse in Kreuzberg – teuflisch gute amerikanische Cakes und sehr leckerer Kaffee.
Dirk Ollmetzer | Sunday, 6 March 2011 |
Unterwegs
Erholsam und schön.
Samstag abends “True Grit” gesehen. Originalfassung im Kino International. Kaum zu verstehen, aber dafür authentisch.
Sonntag am Müggelsee gewesen. Die Idee war nicht sehr originell. Hunderte andere waren auch da. Das Wetter gaukelte mit seinem wolkenfreien, blauen Himmel schon fast Frühling vor. Lediglich die handvoll Schlittschuhläufer irritierten etwas.

Müggelsee bei Friedrichshagen

Müggelsee, Schlittschuhlaufen
Nach 8 Jahren Abstinenz habe ich es mal wieder getan – ich ging zur CeBIT. Wenn ich den Wahnsinn jetzt quasi vor der Tür habe, kann ich ja auch ruhig mal wieder daran teilnehmen; Es sind ja nur ein paar Stationen mit der Strassenbahn. Da der Launch unserer Onlineshops in dieser Woche verblüffend problemarm verlaufen war, konnte ich auch die Zeit erübrigen. Zudem war das Wetter sehr angenehm frisch und sonnig.
Was mir sofort auffiel, als ich die erste Halle betrat (Halle 2) war der Geruch. Es ist derselbe Geruch aus frischen Messebau, vielen Menschen, neuer Elektronik und irgendwo vor sich hinköchelndem Kaffee, den ich in der Nase hatte, als ich zum ersten Mal als Jugendlicher dort war.
Und wie war’s?
Ich versuch’s mal kurz: Mobile und Cloud. Alles geht sofort überall. Und darum wird alles vernetzt und Daten, sowie die dazugehörigen Anwendungen wandern in irgendwelche Rechenzentren, die irgendwo auf der Welt verteilt sind. Ach ja – alles was man so angucken kann, wird 3D.
Egal, was ich jetzt selbst davon halte (wenig) – die Trends kannte ich schon vorher. Richtige Anregungen konnte ich nicht finden. Zudem scheint mir die ganze Veranstaltung jetzt fokussierter – wenn man wohlmeinend spricht. Ansonsten könnte man auch sagen thematisch flacher. Apple ist ja zum Beispiel seit vielen Jahren nicht mehr auf der CeBIT. Schade, ich kann mich noch erinnern, wie ich seinerzeit komplett verblüfft und faziniert der Präsentation von Apples LISA zusah. Somit fehlt auch fast das komplette Apple Umfeld.
Das Thema Mobilfunk ist auch vollends von der Bildfläche verschwunden. Kurz vor der CeBIT findet halt die GSM-World in Barcelona statt.
Auf der Suche nach besonderen eCommerce Services bin ich ebensowenig fündig geworden, wie bei speziellen Hardware Modulen. Ein wenig befremdlich fand ich, dass viele chinesische Zulieferer winzige Bluetooth Tastaturen in 1/3 A4 Grösse anboten. Was soll das für ein Trend sein?
Damals – heute
Früher war die CeBIT für mich eine Welt voller neuer faszinierender Möglichkeiten. Die Verheissung von Zukunft. Heute zeigt sie das, womit ich sowieso rechne.
Ich fand es irritierend, dass viele namhafte Hersteller fortblieben, aber dafür Nintendo vertreten war. Man zeigte den neuen Gameboy 3DS. Als Demo wurde ein kleines Augumented Reality-Spiel angeboten, in dem in die tatsächliche Umgebung, die von der eingbauten Kamera aufgenommen wurde um einige Zielscheiben erweitert wurde. Man konnte sich mit dem Gerät quasi um die imaginären Objekte herum bewegen und Pfeile abschiessen. Die Anzeige war ohne Brille deutlich in 3D zu sehen. Gut gemacht, aber die Anzeige flimmerte stark. Ich nehme jedoch an, dass es an Interferenzen mit der Beluchtung lag.
Äusserlichkeiten
Es werden nicht mehr so viele Hallen genutzt, wie zur Hochzeit der Messe um 2000 herum. Riesig ist die CeBIT aber immer noch. Und voll. Es scheint sich auch noch immer um die inoffizielle Weltmeisterschaft im extrem-blöde-im-weg-stehen zu handeln. Sehr ärgerlich, wenn man versucht, in vollen Hallen einen bestimmten Stand zu finden.
An den Gebäuden wird auch behutsam weiter modernisiert. Das Leuchtenhochhaus war ein grober Schandfleck und wird nun endlich abgerissen. Erstaunt war ich aber, dass der T-Cube, der zur Expo 2000 gebaut wurde, noch immer (leer)steht.
Hier noch einige Impressionen:

CeBIT 2011 Eingang Nord

CeBIT 2011 Halle 2 innen

CeBIT 2011 Halle 2

CeBIT 2011 Konferenzzentrum

CeBIT 2011 T-Cube
Dirk Ollmetzer | Saturday, 22 January 2011 |
Unterwegs
Am letzten Wochenende machte ich einen Sonntagsspaziergang zur Akademie der Künste am Pariser Platz, wo ich die Siegmar Polke Ausstellung angesehen habe. Die Ausstellung war gut. Ich habe viel geschmunzelt. Der Pariser Platz ist – nun ja – “touristenverseucht” ist vielleicht nicht das politisch korrekte Wort; Berlins “Gute Stube” klingt besser. Das ist jedenfalls ein Ort um einen guten Eindruck auf Besucher zu machen, aber als Einheimischer ist man da eigentlich nie. Dementsprechend sieht es dort auch aus. Ordentlich, steif und langweilig. Das ist gleich ein paar Meter weiter aber bedeutend anders, wie wir gleich sehen werden.

Akademie der Künste, Pariser Platz

Pariser Platz mit französischer Botschaft
Um endlich mal ein bisschen Bewegung zu bekommen, bin ich nämlich die Strecke von daheim zu Fuss hin- und auch wieder zurückgelaufen. Ich war auch schon lange nicht mehr Unter den Linden unterwegs. Das ist ja eigentlich die Standardroute für unsere Besucher.
Am besten nehme ich Euch jetzt mal mit auf den Spaziergang entlang unseres Prachtbulevards und lasse die Bilder für sich sprechen.

Unter den Linden / Wilhelmstr. Blick zur Charité

Unter den Linden / Wilhelmstr, vor der Britischen Botschaft

Vor der Botschaft der russischen Föderation

Unter den Linden, an der Komischen Oper

Unter den Linden / Souveniers

Unter den Linden / Friedrichstr, vor dem Automobilforum

Unter den Linden / Charlottenstr.

Staatsbibliothek Unter den Linden

"Kirmes" auf dem Bebelplatz

Oper Unter den Linden

Kein Palast. Stattdessen zwei gammelige Behelfsbauten

Keine Bauakedemie, sondern eine Attrappe. Und dann noch mit Riesenwerbung

Müll am Fernsehturm. Um die Ecke sah es genauso aus

"Kirmesbude" auf dem Alexanderplatz

Neubau der Tiefgarage am Alexanderplatz

Irgendein Neubau an der Otto-Braun Str.
Offen gestanden war ich ziemlich entsetzt, in welch gruseligen Gesamtzustand sich die Stadt präsentiert. 20 Jahre nach der Wiedervereinigung und etliche verbaute Milliarden Euro später sieht diese Strecke um Klassen beschissener aus, als jemals zu Ostzeiten. Als ob das mit den Millionen Baustellen noch nicht reicht, müssen dazwischen immer wieder irgendwelche provisorischen “Eventbauten” die Szene verschandeln. Und nicht dass jemand auf die Idee kommt, das würde besser werden, wenn die gezeigten Baustellen fertig sind; Vor dem Roten Rathaus wurde nämlich bereits mit dem Bau der U5 zum Pariser Platz begonnen…
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