tiny little gizmos

Strom wech – Stadt platt

Heftiger Regen und Blitzschlag haben heute Morgen in Flensburg und Glückburg zu einem ungefähr halbstündigen Stromausfall geführt. Ich wollte gerade shoppen gehen, aber daraus wurde zunächst nichts. Alle Ampeln im Stadtgebiet waren ausgefallen, man kam nicht ins Parkhaus. Geschäfte schlossen vorübergehend, weil es dunkel in den Gebäuden war und die komplette Haustechnik von Klimaanlage über Alarmanlage bis zu den Kassen nicht mehr funktionierte. Toilettenanlagen waren ebenfalls nicht benutzbar, weil Spülung und Wasserhähne elektronisch gesteuert wird.

Ich finde, das waren 30 Gedenk-Minuten: Muss eigentlich wirklich jeder Scheiss bei uns elektrisch funktionieren? Und sollten nicht wichtige öffentliche Einrichtungen, wie die Verkehrssicherung per Notstrom abgesichert sein?

Kunst in Hamburg

Auf dem Weg zur Ostsee führte mich der Weg am Dienstag durch zwei Kunstausstellungen in Hamburg: Mark Rothko in der Kunsthalle und in den Deichtorhallen Fischli & Weiss.

Die Hamburger Kunsthalle, in der ich zuerst war, machte spontan dadurch einen sympathischen Eindruck, daß dort Besitzern einer Bahncard ein entsprechender Rabatt auf den Eintrittspreis gegeben wird. Ich besitze eine Bahncard 100 – also habe ich tatsächlich keinen Eintritt (immerhin €10,-) bezahlt.

Die Rothko Retrospektive finde ich interessant, weil sie den Weg des Künstlers von gegenständlicher, über surrealistische bis hin zur extrem reduzierten abstrakten Kunst verständlich macht. Durch die Gegenüberstellung einiger seiner Bilder mit ausgewählten Werken von Pierre Bonnard und Caspar David Friederich wird erlebbar, wie auch Bilder die im Wesentlichen aus wenigen, rechtwinkligen Farbflächen bestehen, durchaus eine Deutbarkeit zulassen können.

So lehrreich der chronologische Aufbau der Ausstellung auch ist, hat sich bei mir jedoch der Eindruck festgesetzt, daß vor allem Rothkos späte abstrakte Werke künstlerisch relevant sind. Alles davor war eher die Suche nach dem eigenen Weg. Mit der gegenständlichen Malerei hatte er sich Ende der 30er Jahre etwas in die Sackgasse gemalt. Der kurze Ausflug in den Surrealismus war eher der Versuch, sich freizuschwimmen. Nicht schlecht, aber in dem Bereich leider auch nicht herrausragend. Erst die abstrakten Bilder, die nur aus wenigen, intensiven Farbflächen bestehen, die machmal wirken, als würden sie einige Zentimeter vor dem Bild schweben, heben Rothko in meinen Augen von der Masse ab.

Leider war die Ausstellung so gut besucht, so daß man in so manches Mal nicht dazu kam, die Bilder in Ruhe betrachten zu können. Etwas mehr Licht hätte insbesondere den abstrakten Bildern, die durch ihre intensive Farbigkeit bestechen, gut getan.

Einen gänzlich anderen Charakter hatte die Ausstellung der beiden Schweizer Künstler Fischlis und Weiss. Ihr Werk humorvoll zu nennen, wäre nicht ganz treffend. Ich hatte eher das Gefühl, dem Wirken von zwei ausgemachten Scherzkeksen zu begenen.
Ich bin beeindruckt, wie hier verschiedenste künstlerische Bereiche bespielt werden: Fotografie, Plastik, Performances, Installationen und Film. Bereits im Eingangsbereich stehen die Fotografien der “Airport” gegenständliche Skulpturen gegenüber, die alltägliches, wie einen Schrank, einen Zweig oder ein Stück Mauer zeigen, aber aus schwarzem, flüssigem Gummi gegossen wurden. Dann gibt es einen Film, in dem die Künstler als Bär und Ratte verkleidet durch die schweizer Natur laufen. Die Kostüme hängen daneben, allerdings in Kästen aus Plexiglas, das so dunkel ist, daß diese nur schwer zu erkennen sind. Weiterhin sind Zeichnungen, Dia-Projektionen, absurde kleine Skulpturen aus Ton mit Titeln wie “Mick Jagger und Brian Jones befriedigt auf dem Heimweg, nachdem sie ‘I can’t get no statisfaction’ komponiert haben.

Weiterhin bemerkenswert fand ich das Video einer Ereignisverkettung mit dem Titel “Der Lauf der Dinge”, die mich an die “Was-passiert-dann-Maschine” aus der Sesamstrasse erinert hat, und die Stapel aus alltäglichen Un-Dingen (Europaletten, Pizzakatons, vollgemüllter Schreibtisch usw.) die wie aus Versehen in die Ecke gerümpelt aussehen, aber tatsächlich alle akribisch aus Kunststoff nachgeformt sind.

Das übergreifende Motto scheint “Das Absurde des Alltäglichen” oder “Alltägliches aus Absurdistan zu sein”. Jedenfalls habe ich mich gut amüsiert.

Jetzt mal was positives

Im April hatte ich mir mal wieder ein neues Handy gegönnt: Das SonyEricsson K770i in schwarz. Ist ‘n schickes Gerät: Klein, schlank und leicht, aber mit vernüftigen Tasten und gutem Display. Es sind alle wichtigen Standards, wie UMTS und Bluetooth dabei, die Bedienung ist einfach und übersichtlich. Es versteht sich sowohl mit Windews XP, als auch mit meinem Mac und hat eine gute 3.2 Megapixel Kamera, die ich mittlerweile wirklich häufig gebrauche.

Kurz gesagt: Ein Superteil für damals wohlfeile €280,- – ich kaufe meine Handies ja immer ohne Vertrag.

Vor drei Tagen hat es dann das Ladegerät dahingerafft. Das wollte ich erst gar nicht glauben. Ich hatte an meinen mittlerweile ca. 30 Handies schon alle möglichen Probleme: Wackelkontakt, Akku kaputt, Tastatur kaputt, Display kaputt, abstürzende Software, aber noch niemals ist irgendwo jemals ein Netzteil kaputtgegangen.

Das Teil hatte ich im MediaMarkt am Alex erworben. Der Laden ist super zentral gelegen und man kommt schnell hin, aber eigentlich ist er mir unsympathisch. Zu groß, in einem echt hässlichen Einkaufszentrum, mit blöden Türstehern, die ab und an mal nerven und so weiter. Habe mir also das Netzteil und die Kaufquittung eingesteckt und mich mental schon mal auf einen nervigen Auftritt vorbereitet.

Dann hat die ganze Aktion ca. 60 Sekunden gedauert.

Der Verkäufer war sofort ansprechbar, warf einen Blick auf die Quittung und fragt “Das Handy funktioniert?”. Ich sagte “ja, brauche nur ein neues Netzteil.”. Er nimmt das alte, geht kurz nach hinten, kommt mit einem neuen Netzteil zurück und das wars.

Da war ich baff. Sowas erwartet man heutzutage ja gar nicht mehr.

Frühe Industrie in Brandenburg

Am Samstag Nachmittag stand ein Ausflug in die frühe industrielle Vergangenheit von Brandenburg auf dem Programm. Die Fahrt führte nach Glashütte in der Nähe von Baruth, ca. 40 Km südlich von Berlin. Die 1716 gegründete Glashütte mit angeschlossener Werkssiedlung war bis 1980 in Betrieb. Das komplette Ensemble steht unter Denkmalschutz und ist heute ein Museumsdorf. Hier sind ein paar kleine Eindrücke:

Siedlung Glashütte

Siedlung Glashütte

Glashütte

Glashütte

Glashütte - Menschenform

Formen - "Die hat Schäuble bestellt", meinte ein Besucher.

Glashütte - Alte Töpferei

Café in der Töpferei

Nachtrag: Sommerfest Schloss Wiepersdorf

Mit einer knappen Woche Verpätung möchte ich noch ein paar Worte zum Sommerfest auf Schloss Wiepersdorf nachliefern. Petrus hatte leider wenig Gnade und ließ es nach der Eröffnungsrede von Brandenburgs Kulturministerin Frau Dr. Wanka bis zum Ende der Veranstaltung teils heftig regnen. Die durchaus zahlreichen Besucher haben sich so zwar länger in den Ateliers der Künstler und Künstlerinnen aufgehalten, hatten aber relativ wenig von dem schönen Park.

Näheres zum Programm kann man auf der Archivseite von Schloss Wiepersdorf nachlesen.

Wer hin und wieder in Berlin durch Vernissagen schlendert, hat möglicherweise bereits einen Herrn bemerkt, der mit einer auf einem gelben Bauhelm montierten Kamera unterwegs ist und filmt. Dieser Herr war – mit einem stilechten Strohhut – auch auf beim Sommerfest unterwegs. Dieser Film kann auf der Website Berliner Kunstkontakter angesehen werden. Leider ist kein direktlink auf den Film möglich.

Hier noch einige meiner eigenen Eindrücke:

Schloss Wiepersdorf Sommerfest

Offizielles Programm

Schloss Wiepersdorf Sommerfest

Publikum (Im Hintergrund: Orangerie)

Schloss Wipersdorf Künstlerinnen

v.l.n.r.: Minna Kangasmaa, Rebekka Kricheldorf, Julia Körner, Petra Tödter, Kerstin Lehmstedt

Wochenende in Polen

Das Wochenende habe ich zusammen mit einer Freundin bei Bekannten in Polen verbracht. Eine Holzhütte im Wald, um die Ecke ein netter, kleiner See, tolles Wetter – Sonne, aber nicht zu heiß, abends Grillen und Lagerfeuer. Sehr entspannt – klasse. Hier einige Impressionen:

Holzhütte im Wald

Eine nette Holzhütte im Wald. Der See geich um die Ecke

Pommersche Landschaft

Pommersche Landschaft

Abends am Lagerfeuer

Abends am Lagerfeuer

Superwochenende

Ein wunderschöner, leider zu kurzer Ausflug an die Ostsee liegt hinter mir. Kunst, Natur, Meer und Sonne satt.

Anlaß war am Samstag die Eröffnung der Ausstellung “DISTANZEN – Dinge und Räume in der aktuellen Fotografie und den Neuen Medien” im neuen Kunsthaus Ahrenshoop mit Boris Becker, Christine Erhard und Christopher Muller. Im Anschluss spielte Moritz Eggert einige Stücke aus seinem Klavierzyklus “Hämmerklavier”.

Es ergaben sich darüber hinaus einige interessante Gespräche mit den Stipendiaten Mia Hochrein, Torsten Ruehle und Susanne Britz im Künstelerhaus Lukas bei der Besichtigung der offenen Ateliers.

Abgesehen davon erfreute die traumhafte Landschaft von Fischland/Darß bei sehr langen Spaziergängen und entspannten Fahrten im offenen Cabrio. Einfach nur toll! Hier ein paar Impressionen:

Künstlerhaus Ahrenshoop

Ahrenshoop - der Weg zum neuen Kunsthaus

Kunsthaus Ahrenshoop - Saal mit Flügel

Neues Kunsthaus Ahrenshoop - während der Ansprache (nebenan)

Ahrenshoop - Strand

Ahrenshoop - Strand

Ahrenshoop - hinter den Dünen

Ahrenshoop - hinter den Dünen

Ahrenshoop - Hafen

Ahrenshoop - Hafen am Saaler Bodden

Landleben

Dieses Wochenende war ich wieder zu Gast im ehemaligen “Erholungsheim der Intelligenz” in Wiepersdorf. Neben traumhaftem Wetter gab es anständiges Essen, ordentlich Getränke, Hallenbadminton (durchaus engagiert gespielt), eine anständige Portion Kunst und eine kurze Radtour zum Flugplatz Reinsdorf. Leider musste ich am Sonntag rechtzeitig in die Stadt zurück um mein Kreuzchen an der richtigen Stelle zu machen.

Schwarzkäppchen

Schwarzkäppchen bringt Getränke

Suff und Sport

Körperliche und geistige Ertüchtigung

Punk - Gänseblümchen

Punk - Gänseblümchen

Auf den Spuren von Dr. Martin Luther

Bei einem Verdauungsspaziergang durch den Wiepersdorfer Forst schlendert ich über die Wittenberger Landstraße, über die auch Luther schon gegangen sein soll. Dort soll außerdem auch Rotkäppchen auf dem Weg zur Großmutter gewesen sein. Am Wegesrand sind eindeutige Hinweise und Überreste zu finden, die jeden Zweifler überzeugen sollten.

Und nach einigen hin- und her stand es vor mir: Rotkäppchen.

Wittenberger Landstraße

Wittenberger Landstraße - noch immer im Originalzustand von 1539

Hinweisschilder

Wichtige Hinweisschilder

Der Wolf

Der Wolf

Rotkäppchen

Das Rotkäppchen (Im Hintergrund: Der Jäger)

Dirk von Olmütz zu Gast bei Achim und Bettina von Arnim

Diese Wochenende verbrachte ich als Gast auf Schloss Wiepersdorf. Das Wetter war überwiegend sehr gut. Nach Wochen der Düsternis hatte die Sonne endlich ein Einsehen.

So ergab sich noch am Samstag die Gelegenheit zu einer kleinen Rundfahrt durch die umliegenden Ortschaften bis nach Dahme. Ein verträumtes Kleinstädchen mit Stadtmauer, Schlossruine und einem bemerkenswerten Rathausturm.

Abends gab es sehr schmackhafte Rinderrouladen. Auch das sonntägliche Mittagsmahl war angemessen. Ein schlichtes aber schmackhaftes Menü mit drei Gängen, Blick in den Schlosspark und dezenter musikalischer Untermalung aus dem Salon neben dem Speisezimmer. Der Sohn der Leiterin des Künstlerhauses (ca. 16 Jahre) spielte virtuos einige Stücke auf dem Flügel, die ich für Klassik hielt, aber nicht recht einordnen konnte.

Als ich ihn Nachmittags auf der Terrasse nach dem Komponisten fragte, nannte er mir einen japanischen Namen. Die Stücke sind ursprünglich für Videospiele komponiert und aufwendig instrumentiert gewesen. Er (der junge Herr) hat die Stücke dann für Klavier arrangiert.

Insgesamt ein sehr angenehmes und erholsames Wochenende.

Schloss Wiepersdorf

Schloss Wiepersdorf

Schloss Wiepersdorf - Salon

Schloss Wiepersdorf - Der Salon mit Flügel

Dahme - Stadtmauer

Dahme - Alte Stadtmauer

Dahme - Rathausturm

Dahme - Rathausturm

Ruhestätte von Arnim

Achim und Bettina von Arnim (v.l.n.r)

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