tiny little gizmos

Glædelig jul!

Ich habe ein Nikolauswochenende im hohen Norden verbracht – bei den Dänen in Flensborg. Nun könnte man mit einigem Recht einwenden, dass Flensborg doch eigentlich Flensburg heisst und in Deutschland liegt. Das ist zwar einerseits richtig, aber andererseits auch wieder nur die halbe Wahrheit. Die Stadt war seit ihrer Gründung bis zum Deutsch-Dänischen Krieg von 1864 dänisch und es gibt es noch immer eine aktive dänische Minderheit in der Gegend mit eigenen Schulen, Kirchen und ähnlichen Einrichtungen.

Glædelig jul

Glædelig jul – die mittlerweile fast leere Fußgängerzone am Abend

Meine Bemerkung zielt aber eigentlich darauf ab, dass die Innenstadt am Wochenende geradezu von Dänen überflutet war, die ihre Weihnachtseinkäufe tätigten und sich (wie die Deutschen natürlich auch) einen ordentlichen Schluck Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt gönnten. Flensburg ist nämlich nicht nur Oberzentrum für die deutschen Gemeinden, sondern auch für die Region Syddanmark.

Während der vier Tage, die ich dort war, blies ein ordentlich steifer Wind, der teilweise sogar Sturmstärke erreichte. Der große Weihnachtsbaum am Nordermarkt ist trotz großem Betonständer umgefallen. Ein sehr gemütliches Wetter – wenn man drinnen in der warmen Stube sitzt und fasziniert zusieht, wie draußen das halbe Dorf vorbeiweht. Daher hielt sich mein Aufenthalt im Freien bis auf die obligatorische Umrundung von Holnis auch sehr im Rahmen.

Aber mein Thema in diesem Artikel sind ja die Dänen in der Flensburger Innenstadt.

Bei einem Kunstevent am Samstagnachmittag in der Galerie Kruse wurde mir ein Stück Puddingkranz angeboten, der sensationel gut schmeckte. Auf meine Frage, wo man so etwas bekommen kann, wurde mir die Dänische Bäckerei Migge am Nordermarkt empfohlen. Also kämpfte ich mich durch die Menschenmassen vom Südermarkt durch die Fussgängerzone zum Nordermarkt. Es war wirklich voll. Man konnte keine zwei Schritte gehen, ohne mit jemand anderen fast oder tatsächlich zusammenzurempeln.

Als ich bei der Bäckerei ankam, gab es leider nichts mehr, und der Laden wurde bereits ausgefegt. Es wurde aber angeboten, die Bestellung für den nächsten Tag anzunehmen. Das passte ganz gut, da für den nächsten Nachmittag ein Besuch bei Freunden geplant war. Also bestellte ich den Puddingkranz für Sonntag.

Als ich das ersehnte Gebäckstück am Sonntag Mittag abholen wollte, wurde mir erklärt, dass überhaupt keine Puddingkränze gebacken wurden und die Bedienung vom Vortag das eigentlich hätte wissen sollen. Einigermaßen enttäuscht, hielt ich nach Ersatz Ausschau und wurde fündig: Ein Schoko-Bananenkuchen. Die Brote der Bäckerei wurden am Vortag ebenfalls gelobt, also wollte ich gleich auch noch eines mitnehmen. Die Bedienung gab mir ein ordentliches Stück Brot zum probieren, hat aber irgendwie nicht auf meine Fragen zu den verschiedenen Brotsorten antworten können. Also habe ich eines mitgenommen, dass als Vollkornbrot bezeichnet wurde. (Nebenbemerkung: Es gab weder Namen, noch Angaben zu den Zutaten, noch Preise an den Waren).

Ich mache es kurz: Der Kuchen hat tatsächlich ganz gut geschmeckt – aber auch nicht besser, als der selbstgebastelte Schoko-Bananenkuchen bei mir zu Hause. Das Brot war aber ein Totalausfall. Im Prinzip ein Weissbrot, an das ein paar Körner geklebt wurden. Das geschmackloseste Brot, das ich seit meinem Rom-Besuch gegessen habe.

Sorry – ab in die Tonne.

Ich bin etwas ratlos, was ich von einem Laden halten soll, der solch ein uneinheitliches Qualitätsniveau und so verpeiltes Personal hat.

Egal – die Besuche bei den Freunden waren nett und jetzt geht es zurück nach Berlin um den Jahresendspurt hinzulegen.

 

Nachtrag: Mal kurz in den Norden

Das Wochenende steht vor der Tür. Der 25. Jahrestag der Wiedervereinigung lockt vermutlich enorme Besuchermassen nach Berlin. Mich interessiert eher die MakerFaire und das Vintage Computing Festival 2015. Doch bevor es so weit ist, möchte ich einen Rückblick auf das letzte Wochenende geben, das ich für einen Kurzurlaub an der Ostsee genutzt hatte. Bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen bis 18 Grad konnte ich Stralsund, Greifswald und Rügen genießen. Bevor ich zuviel ins Schwärmen komme, lasse ich doch einfach die Bilder sprechen:

Stralsund - Runddgang mit Architekten

Stralsund – Runddgang mit Architekten

Stralsund - Henning Mörder Straße

Stralsund – Henning Mörder Straße

Stralsund - Nicolaikirchhof

Stralsund – Nicolaikirchhof

Rügen - Blick auf Stralsund

Rügen – Blick auf Stralsund

Rügen - Mini Haus

Rügen – Mini Haus

Übernachtet habe ich auf Rügen in diesem lustigen Mini-Haus in Altefähr. Von innen wirkt es übrigens erheblich größer, als von außen. Das hat mich ein wenig an das malerische Holzhaus erinnert, dass ich vor fünf Jahren in Oulu/Finnland hatte.

Rügen - Inselbrauerei in Rambin

Rügen – Inselbrauerei in Rambin

Braukessel und Verkaufsraum

Braukessel und Verkaufsraum

baltic_triple

Interessant war die Führung durch die vor kurzem eröffnete Inselbrauerei in Rambin mit anschließender Bierverkostung. Der Besuchergruppe wurde ein spannender Einblick in die Welt der Spezialbiere geboten. Es werden dort 12 sehr individuelle Sorten hergestellt, die sich durch das verwendete Getreide (z.B. Hafer), unterschiedliche Hopfensorten (z.B. aus Tasmanien), spezielle Hefekulturen (z.B. Champagnerhefe) und Herstellungsverfahren (offene Gährung, Flaschenreifung) unterscheiden. Der Braumeister Markus teilte sie in drei Gruppen ein. Das sind sinngemäß: “noch tauglich für ungeübte”, “ab hier macht es Spass” und “spezielles Bier für Kenner”.

Was ich verkosten durfte war sehr schmackhaft. Daher habe ich drei 0,33er Flaschen “Baltic Triple” zu €3,- mitgenommen. Der Preis lässt einen schon kurz zurückzucken, aber die Tropfen sind ohnehin nicht dazu da um sie in Mengen zu trinken und immerhin bekommt man bis zu 9,5% dafür…

Rügen - Putbus Circus

Rügen – Putbus Circus

Greifswald - Ryck

Greifswald – Ryck

Greifswald - Markt

Greifswald – Markt

Auf der Rückfahrt habe ich zum ersten Mal das malerische Städchen Greifswald besucht, das ca. 38 km südöstlich von Stralsund liegt. Die Stadt hat mich gleich mehrfach überrascht: Zunächst liegt sie gar nicht direkt am Wasser, sondern ein paar Kilometer landeinwärts. Wenn man von Stralsund mit dem Auto kommt, fährt man über das platte Land direkt bis vor die Altstadt und hat den (falschen) Eindruck, dass es überhaupt keine neuen Gebäude gäbe. Daher dachte ich, Greifswald wäre extrem klein. Tatsächlich hat es so viele Einwohner wie Stralsund, fühlt sich aber ganz anders an. Wegen der Universität sind überwiegend junge Leute und kaum Touristen anzutreffen, was zu einem deutlich besseren Gastronomieangebot führt.

Insgesamt war das ein sehr schönes und interessantes Wochenende.

Positions Art Fair 2015

“Diesmal genau richtig” war mein Gedanke, als ich Donnerstag Nacht von der Positions Art Fair nach Hause fuhr. Kunstmessen in Berlin sind so ein Ding für sich:

  • Es gibt viele. Vielleicht zu viele.
  • Die Veranstalter sind häufig um originelle Orte bemüht, was dazu führt, dass entweder das Flanieren über die Stände zu beschwerlich ist oder der Ort der Kunst die Show stiehlt.
  • Menge und Qualität des gezeigten stehen auch häufig nicht so recht in Relation.
Positions 2015

Eingang zur Positions 2015 an der Arena

Die Positions fand ich angenehm. Sie fand vom 17. bis 20. September in der Arena statt. Ein Ort, der für Berliner Verhältnisse etabliert ist und für Besucher von ausserhalb noch alternativ genug wirkt. Die Halle ist angenehm luftig und die Menge an Menschen und Kunst war genau richtig. Man konnte sich entspannt einen guten Überblick verschaffen, und wenn man mit Künstlern oder Galeristen ins Gespräch kam, stand man nicht automatisch im Weg.

Viel PLatz jenseits der Ausstellungsfläche

Viel Platz jenseits der Ausstellungsfläche

Die Menge der Exponate ist genau richtig für einen Abend. Es gab vieles, was mich ansprach und nur sehr wenig, was ich für völlig daneben hielt.

Der Kunstbetrachter

Der Kunstbetrachter

Mein Fazit, ein angenehmer, anregender Abend.

Chaos Communication Camp 2015

Das Chaos Communication Camp findet seit 1999 alle vier Jahre im Berliner Umland statt. Bei den letzten beiden (2007 und 2011) war ich jeweils beruflich verhindert. Dieses mal sollte es jedoch klappen und die Freude war groß, als ich das Ticket hatte und mein Urlaub genehmigt war.

Das Eintrittsbändchen zum Camp

Das Eintrittsbändchen zum Camp

Um das Fazit vorwegzunehmen – die Erfahrung war beides gleichzeitig: super und mist.

Ich hatte mich seit Wochen vorbereitet, den kompletten Mittwoch Zeug zusammengepackt und bin am Donnerstag Morgen losgefahren. Die Fahrt von Prenzlauer Berg zum ca. 80Km nördlich von Berlin gelegenen Ziegeleipark Mildenberg dauert etwas über eine Stunde. Die Brandenburger Landschaft ist nur recht spärlich besiedelt, aber mit viel Wald und Wasser sehr schön (siehe Video weiter unten). Die Strecke zum Ziegeleipark war gut ausgeschildert und der letzte Hinweis ist wirklich gelungen… :-D

Hier geht's zum Internet

Eindeutig: Hier geht’s zum Internet

Nach der Anreise machte ich auf dem Gelände das BER-Village ausfindig, in dem sich einige Berliner Vereine zusammengetan hatten um zusammen zu zelten und eigene kleinere Vorträge stattfinden zu lassen.

Der "Eingang" zum BER Village

Der “Eingang” zum BER Village

Eine handvoll Leute davon kenne ich, also stellte ich mein Zelt in das Village und verlegte Strom- und Ethernet Kabel. Nachdem mein Zelt endlich voll ausgestattet war, machte ich mich erst mal auf den Weg über das Gelände.

Das Zelt steht (zum ersten Mal) und ist komplett connected

Das Zelt steht (zum ersten Mal) und ist komplett connected

Der Rundgang war toll – überall interessante Leute aus aller Herren Länder, spleenige Basteleien (Ein Roboter, der Crepes herstellt, ein elektrisches Fahrzeug aus zwei Getränkekisten, …) und nerdiger Humor. Leider ist fast überall Fotografieren unerwünscht, deshalb hier nur ein kleiner Rundblick.

Panorama. Ca. 1/6 des Camp Geländes

Panorama. Ca. 1/6 des Camp Geländes

Foodcourt

Foodcourt

Schlafzelte stehen fast überall

Schlafzelte stehen fast überall

Auf dem Gelände stehen natürlich die Artefakte der alten Ziegelei; Ringöfen, Bagger und alle möglichen Spezialgebäude. Zudem ist das ganze Areal mit einem Gleisnetz der Ziegeleibahn durchzogen. Ein Rundkurs wurde sogar regelmäßig mit einer Museumsbahn befahren. Insbesondere nachts mußte man ziemlich aufpassen, wo man hintrat. Gleise, Kabel (Ethernet oder Strom) oder provisorische Wasser und Abwasserleitungen. Die komplette Infrastruktur für die 4500 Besucher mußte extra für das Camp aufgebaut werden.

Ringofen mit Bahnschienen

Ringofen mit Bahnschienen

Das kleine Vortragszelt

Das kleine Vortragszelt

400KVA - zwei von etlichen Dieselgeneratoren

400KVA – zwei von etlichen Dieselgeneratoren mit insgesamt 2,5MW Leistung

Nach Sonnenuntergang verwandelte in einen fast magischen Ort: Alles wurde bunt beleuchtet und die Stimmung war super. Auch hier merkt man, dass irrsinnig viel Arbeit mit Liebe zum Detail investiert wurde.

Foodcourt und Dancefloor

Foodcourt und Dancefloor

Grosses Vortragszelt und Umgebung

Großes Vortragszelt und Umgebung

In dem Eintrittspreis war auch ein elektronisches Spielzeug enthalten, dass ich mir natürlich nicht entgehen lassen konnte. Nach einer etwas verwirrenden Schnitzeljagd über das halbe Gelände und langem Anstehen hatte ich nach knapp zwei Stunden um 23:00 auch mein Rad1o-Badge bekommen. Jetzt wollte ich mich in mein Zelt zurückziehen, noch etwas rumbasteln und dann schlafen.

Denkste!

Bei den Vorbereitungstreffen hieß es, dass die Ecke des BER Village aufgrund der Nähe von Anwohnern leise sein würde und die Party auf der anderen Seite des Geländes stattfindet. Tatsächlich feierten im BER 50-100 Leute zu lauter und, basslastiger Musik. Mein Zelt stand gefühlt mitten auf der Tanzfläche. An Schlaf war – egal ob mit oder ohne Ohrenstöpsel – nicht zu denken. Um 2:00 Morgens war immer noch kein Ende in Sicht und wir bekamen die Auskunft “Das geht mindestens noch bis 5 Uhr. Und das bleibt die nächsten Tage auch so”.


Übersicht über das Gelände und die Umgebung

 

Eigentlich hätte ich an der Stelle bereits nach Hause fahren können. Sich mitten in der Nacht, todmüde, ohne richtiges Licht einen neuen Platz für das Zelt zu suchen – nachdem alle einigermaßen brauchbaren Flecken bereits belegt waren, macht so richtig Spaß. Nämlich gar keinen. Die ganze Aktion hat eine Stunde gedauert. Am Ende stand mein Zelt fast genau am Haupteingang, ohne Strom, ohne Netzwerk und alle Klamotten wild durcheinandergeworfen.

Um halb vier bin ich dann stinksauer eingeschlafen und um kurz nach acht wieder aufgewacht, weil das Zelt in der Sonne bereits brütend heiss wurde. Den Tag habe ich unausgeschlafen, mit Kopfschmerzen und angesäuert verbracht. Bei 35 Grad habe ich den ganzen Tag geschwitzt ohne Ende, was durch den Sandstaub, der über das Gelände wehte auch nicht besser wurde. Zudem merke ich, dass mich diese provisorischen Sanitäreinrichtungen kolossal stören und dass beim Programmieren im Hackcenter Zelt Staub und Legionen von Ameisen in den Laptop eindringen wollen, finde ich auch nicht so richtig prall.

Ich habe dann abends beschlossen, nach Hause zu fahren, bevor ich fünf Tage schlechte Laune habe. Dass ich auch in Berlin nicht zur Ruhe gekommen bin, weil ich mein Telefon verloren habe steht noch mal auf einem anderen Blatt.

Am Sonntag bin ich dann wieder auf das Camp zurückgekehrt und noch ein bisschen Nerdkultur zu inhalieren und den einen oder anderen zu treffen, aber irgendwie hatte ich mir das im Vorfeld anders vorgestellt.

Versteht mich nicht falsch: Die Orga hat einen Super Job gemacht. Ein Gelände mitten in der Pampa mit Mobilfunk, leistungsfähigem Internet, richtig viel Strom, Wasser und einer Abwasserlösung für über 4000 Menschen zu versorgen ist eine echte Herausforderung und sie wurde mit Bravour gemeistert. Ein interessantes Programm zusammenzustellen (die Vorträge kann man hier ansehen: http://media.ccc.de/browse/conferences/camp2015/index.html), den Foodcourt, die Feuerwehr und den Behördenkram zu organisieren…

Alles war wirklich klasse gemacht – aber Camping nervt mich einfach total. Das hatte ich im Vorfeld leider vollkommen unterschätzt.

Ein zu kurzes langes Wochenende

Hinter mir liegt ein viel zu kurzes langes Wochenende. Den unerträglichen Temperaturen in Berlin am Freitag (38 Grad) bin ich nach Norden entflohen. An der Schleswig Holsteinischen Ostseeküste herrschten dann auch entspannte 24 Grad, was immer noch für einen tollen Tag an den Stränden von Holnis und Glücksburg gereicht hat. Davon abgesehen ist es dort oben einfach immer wieder schön und erholsam.
Nachts hat es geregnet, was in Brandenburg ja schon sei gefühlt einem Jahr nicht mehr passiert ist. Dementsprechend gesünder und saftig grün sieht die Natur dort oben auch aus.

Nachdem ich heute nach der Rückfahrt in Berlin aus dem Auto stieg, traf mich hingegen fast der Schlag – immer noch 34 Grad und das Schlafzimmer hat 29 Grad. Na suuuper… :-/

Hier sind ein paar Eindrücke aus dem Norden:

Brüggemann Altar im Schleswiger Dom

Brüggemann Altar im Schleswiger Dom

Fischerkaten in Schleswig

Fischerkaten in Schleswig

Abendsonne auf abgeerntetem Feld

Abendsonne auf abgeerntetem Feld

Ein wunderschönes Riva Boot ankert bei Glücksburgs

Ein wunderschönes Riva Boot ankert bei Glücksburg

Glücksburger Strand und Flensburger Förde

Glücksburger Strand und Flensburger Förde

Sonnenuntergang bei Langballigau

Sonnenuntergang bei Langballigau

 

Besuch bei den Blumen-Nerds

Nerds sind nach allgemeiner Lesart Leute die sich so gut mit Computern auskennen, dass sie für normale Menschen etwas spleenig erscheinen. Ich finde, dass das irgendwie auch für Menschen anderer Fachrichtungen gelten sollte. Neulich bin ich zum Beispiel über die Bezeichnung Kaffee-Nerd gestolpert.

Heute war ich bei den Blumen-Nerds. Genauer gesagt habe ich die Weltmeisterschaft der Floristen, den Fleurop-Interflora World Cup Berlin 2015 besucht, der vom 11. bis 13. Juni 2015 in Berlin stattfindet. Als jemand der Blumen eher beiläufig zur Kenntnis nimmt (“hmmm, sieht ganz hübsch aus – wie heisst die Pflanze nochmal?“), fand ich die Ankündigung zunächst recht kurios, aber ich war auch neugierig. Und so habe ich mich trotz Heuschnupfen in die Arena in Treptow begeben.

Fleurop Interflora World Cup in der Arena

Fleurop Interflora World Cup in der Arena

Eine charmante Mitarbeiterin von Fleurop gab mir eine ausführliche Einführung in die Blumen-Szene und erzählte einiges über Hintergründe und Ziele der Veranstaltung.

Der World Cup besteht aus mehreren Einzelwettbewerben. Als thematische Klammer dienen die Besonderheiten des Austragungsortes Berlin (Mauer durchbrechen, Freiheit, Aufbruch,…). Der zweistündige Wettbewerb, von dem die Bilder stammen, lief unter dem Motto “100 Prozent persönlich”.

Von der etwas naiven Vorstellung, dass es hier um Blumengebinde für den Wohnzimmertisch geht, habe ich mich gleich nach betreten der Halle verabschiedet. Man denkt hier in etwas größeren Dimensionen.

Schlicht

Ich gebe zu, dass ich einen schlichten Geschmack habe, was Blumen angeht; einfach und natürlich finde ich reizvoller als üppig und extravagant. So sagte mir der Beitrag aus Schweden zu und irgendwie fand ich ihn auch “schwedisch”.

Schweden

Schweden

Auch der Beitrag von Weißrussland hat mich ästhetisch angesprochen. Die Bilder habe ich übrigens alle noch ziemlich zu Anfang aufgenommen. Daher sind die Gestecke noch etwas kahl. Die Idee ist aber immer schon gut zu erkennen.

Weißrussland

Weißrussland

Den Beitrag aus Griechenland fand ich wegen seiner Natürlichkeit hübsch.

Griechenland

Griechenland

Extravagant

Der Wettbewerb hatte aber aus meiner Sicht auch seine kuriosen Seiten. Als Gerüst oder Unterlage für die Gestecke und Gebinde dienen eigentlich immer irgendwelche organische Materialien, wie Holz. Gerne in Form von Treibholz. Manche denken da aber auch etwas ausgefallener.

Estland - Knochen als Grundlage

Estland - Knochen als Grundlage

USA - Blumenampel aus Hörnern

USA - Blumenampel aus Hörnern

Auch wenn das zunächst etwas befremdlich erscheint, kann das Gesamtarrangement im Ergebnis dennoch ansprechend werden.

Estland - Blumenmauer

Estland - Blumenmauer

USA

USA

Üppig

Natürlich gab es auch Beiträge aus der Rubrik edel und üppig, wie den der Schweiz

Schweiz

Schweiz

In dieser Hinsicht eher etwas enttäuschend fand ich Beiträge der Länder, die eine üppige, tropische Vegetation haben, wie Brasilien und Malaysia. Vielleicht war das auch einfach eine Anti-Haltung. Wer dort massenweise Orchideen sehen will, geht einfach in den Wald?

Besucher

Besucher

Die Arena war gut mit Besuchern aus aller Welt gefüllt. Nicht nur Europäer, wie es zu erwarten war, sondern auch Amerikaner, und Asiaten waren überraschend zahlreich vertreten. Überall wurde genau zugesehen und fotografiert, so dass kaum ein Durchkommen war.

Insgesamt habe ich hier eine Veranstaltung erlebt, die (zumindest aus meiner Sicht) mal so ganz anders ist. Dem Motto “Die Welt braucht Blumen” kann ich nur zustimmen. Sie sieht dann schöner aus und riecht viel besser (auch wenn meine Nase von dem Blütenstaub juckt) ;-)

Die Welt braucht Blumen

Die Welt braucht Blumen

Tüünlüüd – im hohen Norden

Das verlängerte Wochende habe ich zu einer recht spontanen Fahrt in den hohen Norden genutzt. Das Wetter war mir hold; Zwar recht frisch, aber mit erstaunlich viel Sonne. Ideal zum Spazierengehen und Seele baumeln lassen.

Holnis Strand mit Blick auf die Aussenförde

Holnis Strand mit Blick auf die Aussenförde

Den Anfang machte am Freitag ein Spaziergang um die Halbinsel Holnis bei Glücksburg. Vom Ortsteil Drei, am Strand entlang bis zur Spitze, vorbei an der Klippe und der alten Ziegelei. Ab dem 1. Mai ist offiziell die Badesaison eröffnet, aber bei 11 Grad gab es nur ein paar Camper und Spaziergänger.

Niedliche Galloway Kälber auf Holnis

Niedliche Galloway Kälber auf Holnis

Den “Tag des Fischbrötchens” habe ich zu einem Spaziergang bei Maasholm an der Mündung der Schlei genutzt. Zwar habe ich mir den Fisch verkniffen, aber es gab in dem malerischen Örtchen auch eine nette kleine Bäckerei mit leckeren Torten.

Maasholm Hafen

Maasholm Hafen

Maasholm Kirche

Maasholm Kirche

Mit der Überschrift wollte ich übrigens keinesfalls die Menschen im Norden herabsetzen (Tünnlüüd sind “komische Leute”). Im Gegenteil – mir sagt der Menschenschlag mit seinem trockenen Humor ja sehr zu. Tünnlüüd ist der Name einer kleinen Gasse in Maasholm, wie ein Ausschnitt aus der Karte am Hafen zeigt.

Tüünlüüd - wohnen bei den 'komischen Leuten'

Tüünlüüd - wohnen bei den 'komischen Leuten'

Nach einem so schönen, viel zu kurzem langen Wochenende habe ich eigentlich keine Lust fünf Stunden auf der Autobahn zu verbringen um wieder in das laute Berlin mit seiner schlechten Luft und den Sauftouristen zurückzufahren, aber “wat mutt, dat mutt”.

 

Ein paar Tage in Rom

Letzte Woche war ich für ein paar Tage in Rom. Bevor ich einen Roman über einen tollen Kurzurlaub schreibe, versuche ich mal die Reise in einem Satz zusammenzufassen:

Rom haut einen total um.

Man ist ja als deutscher Bildungsbürger vorbereitet. Wir alle lieben Pizza und Cappuccino und haben Asterix gelesen, nicht wahr? ;-)
Die Bilder vom Kolosseum, Petersplatz, Fontana di Trevi, der Spanischen Treppe und dem Verkehrschaos mit den Motorrollern hat man schon tausend Mal gesehen. Sie sind quasi ins kollektive Gedächtnis gebrannt.

Und es stimmt auch alles. Es sieht wirklich genauso aus. Rom ist laut, überfüllt, leicht chaotisch, sehr charmant, wahnsinnig malerisch, mit antiken Ruinen und nicht ganz so antiken Gebäuden durchsetzt, von Touristenmassen zu Tode geliebt. Daher waren die paar Tage genauso, wie erwartet.

Und doch auch anders. Denn ich war verblüfft, wie intensiv der Eindruck ist, wenn man selber vor Ort ist.

  • Dieses Gefühl, wenn man im Pantheon steht, die nach oben offene Kuppel ansieht, den prachtvollen Raum auf sich wirken lässt und sich plötzlich bewusst wird, dass das Gebäude fast 1900 Jahre alt ist.

    Pantheon - Kuppel

    Pantheon - Kuppel

  • Das Staunen, wenn man im Kolosseum in die Runde schaut und sich vorstellt, wie dort vor fast 2000 Jahren High-Tech Veranstaltungen (die Arena hatte eine aufwändige Bühnentechnik mit Unterkellerung, Falltüren und Aufzügen) vor bis zu 50.000 Besuchern abliefen.

    Kolosseum

    Kolosseum

  • Unter dem Begriff Therme habe ich mir immer eine relativ normale Badeanstalt vorgestellt – aber nicht ein Gebäude von über 11 Hektar Grundfäche, mit riesigen Kreuzgewölben das über 20m hoch ist. Die Ausstattung (wir reden vom Jahr 240 n.Ch.) mit Kalt- und Warmwasserbecken, Fussbodenheizung, Sport- und Versammlungsräumen, Bibliothek, Friseur und sonstigen Dienstleistungen ist eines aktuellen Wellnessbetriebes ebenbürtig. Selbst die Ruinen sind noch immer imposant.

    Therma auf dem Palatin

    Therme auf dem Palatin

  • Selbst für mich als altem Atheisten ist der Besuch des Vatikan (habe es wegen der Massen leider nicht bis in den Petersdom geschfft) irgendwie etwas besonderes.

    Petersplatz auf dem Vatikan

    Petersplatz auf dem Vatikan

  • Mir war  völlig neu, dass Rom noch eine fast vollständige Stadtmauer aus dem 3. Jahrhundert aufweist. Und das Gebiet, das die fast 19km lange Mauer umfasst, ist für eine alte Stadt einfach gigantisch.

    Porta Pinciana

    Porta Pinciana

  • Und das tollste ist, dass sich diese ganzen Anlagen einfach mitten im Zentrum der Stadt befinden. Man läuft eine belebte Strasse runter und plötzlich stehen da irgendwelche Brösel rum.

    Largo di Torre Argentina

    Largo di Torre Argentina

  • Viele interessante Bauten und Anlagen entstammen nicht nur der Antike, sondern auch der Renaissance und Barockzeit. Wirklich moderne Gebäude finden sich in der Innenstadt kaum. Auch das hatte ich nicht erwartet.

    Piazza Navona

    Piazza Navona

Ein paar ganz subjektive Tipps für Rom Interessierte:

Hotels: Nehmt die Anzahl der Sterne und teilt sie durch zwei, damit die Einstufung realistisch wird. Die Hotels sind eigentlich nur zu ertragen wenn man morgens sofort loszieht und Abends todmüde zurückkommt.

Frühstück im mitteleuropäischen Sinne gibt es nicht. Auch nicht, wenn es in der Buchung enthalten ist. Kauft Euch am Vorabend ein Panini und etwas Aufschnitt in einem Supermarkt, schmiert morgens ein Brot und seht zu, dass Ihr unterwegs dazu einen guten Cappuccino bekommt. Das ist nicht schwierig und mit ca. €1,50 sogar ziemlich günstig.

Vergesst Sightseeing Busse. Rom heißt zu Fuß laufen. Viel laufen. Wenn man den ganzen Tag unterwegs ist kommen da leicht 10-20km zusammen. Und ein bisschen rauf und runter geht es außerdem. Also bequeme Klamotten, gute Schuhe und eine große Flasche Wasser mitnehmen.

Der Römische Verkehr ist berüchtigt. Erstens ist Rom eine Stadt mit über 3 mio. Einwohnern und zweitens ist es eben Südeuropa. Wobei mir die Autofahrer vergleichsweise zahm vorkamen. Die halten sogar meistens bei Rot. Davon darf man bei den Motorrollern nicht unbedingt ausgehen. Die fahren wirklich wie die Henker!

Motorroller, Motorroller, Motorroller...

Motorroller, Motorroller, Motorroller...

Gutes Essen ist an jeder Ecke zu bekommen. Und wenn man mal ein paar Meter in eine Seitenstrasse geht, auch recht wohlfeil. Für zwei Pizzen, einen halben Liter Hauswein, eine Flasche Wasser, ein Tiramisu und zwei Espresso habe ich nie mehr als €30,- bezahlt – und es war lecker!!!

Die Pizzeria am Ende der Sackgasse

Die Pizzeria am Ende der Sackgasse

Genug geklugscheissert: Hier sind noch ein paar Fotos:

Forum Romanum mit Palatin

Forum Romanum mit Palatin

Viktor-Emanuelsdenkmal

Viktor-Emanuelsdenkmal

Via Cavour bei Nacht

Via Cavour bei Nacht

…aber er arbeitet!

Heute war ein etwas seltsamer Tag.

Auf dem Weg zur Arbeit bin ich morgens fast verprügelt worden, weil… tja, weil ich die Treppe von der S-Bahn herunterging. Der Vollständigkeit halber: Der Typ war Deutsch, Mitte 30, gut gekleidet mit Mantel und Stockregenschirm, den er mir auf der Treppe absichtlich zwischen die Beine schob, bevor er mir Prügel androhte. Was für ein scheiß Psycho…

Kurz danach werde ich gefragt wo es zum Bundeskriminalamt geht. In Treptow? Ich dachte das ist in Wiesbaden, aber was weiß denn ich…

Den Nachmittag hatte ich frei genommen und wollte zu einem Modellbaufachgeschäft in Reinickendorf – also quer durch Berlin. Ich gehe zur S-Bahn, steige ein – und das Ding fährt in die entgegengesetzte Richtung los. Was zum Geier…? Nächte Station ausgestiegen und die Bahn in die richtige Richtung genommen.

Reinickendorf - verkehrsgünste Lage

Reinickendorf - verkehrsgünste Lage

Wirklich bemerkenswert fand ich aber, dass ich heute den Halbsatz “…aber er arbeitet” gleich drei mal gehört habe. Jedes mal gingen zwei Frauen an mir vorbei, die sich unterhielten und ich hörte jedes mal dieses Satzfragment. Einmal in Reinickendorf als ich aus dem Geschäft kam (Deutsche, vermutlich Arbeitermilieu), einmal im Wedding in der S-Bahn (Türkinnen, die sich auf Deutsch unterhielten) und einmal im Prenzlauer Berg (Deutsch, Mittelschicht).

Mich würde mal interessieren, wie jeweils die erste Satzhälfte war. “Er verprasst Geld für seine blöden Hobbies, aber er arbeitet.”, “Er säuft und vögelt rum, aber er arbeitet”, “Er trägt rosa Spitzenunterwäsche, aber er arbeitet”. Was auch immer.

Jedenfalls scheint es millieuübergreifend bemerkenswert zu sein, wenn “er arbeitet”.

Der E-Commerce Zirkus gastierte in Jena

Vom 12. bis zum 14. März fand das eCommerce Camp 2015 in Jena statt. Im Vorfeld hatten mir Joscha Krug von Marmalade und Marco Steinhäuser von OXID die Teilnahme an der Unconference empfohlen. Die im Vorfeld eingereichten Sessionvorschläge ließen interessantes erwarten, also machte ich mich auf nach Thüringen.

Jenaer Mischung: Tradition und Moderne

Jenaer Mischung: Tradition und Moderne

Stadtmauer mit Türmen

Stadtmauer mit Türmen

Jena – die Stadt von Carl Zeiss, Schott, Intershop und meinem Lieblings Web-Comic Zeichner “JoJo Beetlebum” Johannes Kretzschmar. Vor 16 Jahren war ich einmal kurz dort und hatte einen angenehmen Eindruck behalten, der sich wieder bestätigt hat.

Jena ist ein charmantes Städchen im Saaletal mit vielen Studenten. Genau die richtige Mischung aus Tradition und Moderne, aus jung und alt. In den zwei Tagen konnte ich alles locker zu Fuß erledigen. Länger als 10 Minuten braucht man kaum für einen Weg – sehr angenehm. Das Wetter war leider nicht ganz so toll: Tief im Tal hängende Wolken, kleinere Regenschauer und am Freitagabend sogar ein paar Schneeflocken. Aber wir waren ja nicht zum Sonnenbaden gekommen, sondern zum Gedankenaustausch, was auch hervorragend funktioniert hat.

 

Der Rahmen

Am Vorabend erschien bereits ein Großteil der fast 200 Besucher zu einem Get-together in der Altstadtkneipe “Zur Nolle”. Es gab gutes Essen, Freibier und bereits viele interessante Gespräche. Dazu ein etwas Klatsch und Trasch und einige Personalrochaden. Das Ganze fühlte sich ein bißchen wie ein Klassentreffen an.

Durch diese hohle Gasse...

Durch diese hohle Gasse...

Markt bei Nacht

Markt bei Nacht

 

Der Freitag startete ein wenig mit Verzug in der Ernst-Abbe Fachhochschule, weil das Frühstück verspätet angeliefert wurde und sehr viele Vorschläge für Vorträge eingereicht und vorgestellt wurden. Das schmälerte aber weder die Stimmung, noch die Qualität der Veranstaltung. Es gab vier parallele Tracks und so manches Mal wünschte ich, mich dreizuteilen.

Vier Tracks für Freitag

Vier Tracks für Freitag

 

Zwischen den Sessions

Zwischen den Sessions

Im Gegensatz zu Veranstaltungen wie der Oxid Commons, ist das Themenspektrum beim eCommerce Camp breiter aufgestellt. Es gab sowohl Sessions “aus dem Maschinenraum”, aber auch die Adlerperspektive auf sich permanent im Wandel befindliche Geschäftsmodelle die ständig neue Anforderungen auch an die Technik bedingen. Hier erwarte ich in nächster Zeit einige Bewegung auf dem Markt. Im Bereich kleinerer Shops macht sich Presta verstärkt daran, Kunden die bisher u.a. XTCommerce einsetzen, für sich zu gewinnen.

Im Bereich großer Online Shops bekommt der eher monolithischen Ansätze herkömmlicher Shopsysteme, wie Shopware, OXID oder Magento bekommen zunehmend Konkurrenz. Es wurde offen über verschiedene Ansätze für eCommerce Architekturen geredet und entsprechende Projekte und Produkte präsentiert.

 

Technik im Wandel

Für so manches Geschäft mag ein Framework, wie sphere.io die passende Grundlage für eine eigene Lösung sein.

Seit einiger Zeit ist Spryker im Gespräch; Ein auf den Ideen der “Alice and Bob” Architektur von Zalando basierendes eCommerce Enviroment. Es war zu erfahren, dass der Code auf der Zielgeraden sei. Spryker besticht mit einer sehr durchdachten Architektur, verschreckt aber mit einem sehr ambitionierten Lizenzmodell.

Eine Zwischenlösung, die für viele mittelgroße Shops passend sein kann, ist Ongr – ein Framework, das für den Bau individueller, hochperformanter Katalogserver gedacht ist, und als Ergänzung vor herkömmliche Systeme, wie OXID oder Magento gesetzt wird. Simonas Šerlinskas führte das in einer Live-Coding Session vor.

Technisch noch eine Ebene tiefer setzte der Vortrag von Jan Peschke an. Er stellte eine auf OpenStack basierende Infrastrukturlösung vor, die seit ca. einem Jahr bei SysEleven, einem auf Hochlast eCommerce spezialisierten Hostingprovider, entwickelt wird. Das Projekt befindet sich in der Alphaphase und wird bereits mit ausgewählten Kunden eingesetzt. Mit der Lösung lassen sich komplette Infrastruksetups nach Belieben klonen, hoch- und runterfahren. Für mich ist das Highlight, das vollständige Setup eines Rechenzentrums versionieren zu können. So können Deployments künftig nicht mehr nur auf Codeebene, sondern auf Infrastrukturebene durchgeführt werden.

Feine Details

Es gab aber nicht nur die ganz großen Themen, sondern auch erfreulich viele nützliche Details zu erfahren. Florian Gilcher von Asquera erzählte von “Fallen, verpassten Gelegenheiten und schlechten Abkürzungen” beim Einsatz von Elasticsearch. Spannend war, dass viele Praxisprobleme gar nicht technischer, sondern semantischer und linguistischer Natur sind.

Für viele kleine Probleme des eCommerce Alltags wurden nützliche Kleinigkeiten vorgestellt. Marmalade zeigte das Modul YAMM (Yet another Meta Module), mit dem in einem OXID Shop die Einstellungen aller Module in einerm Rutsch gesichert und wiederhergestellt werden können – inklusive der Reihenfolge, in der Klassen überladen werden.

Marmalade zeigte ebenfalls, wie PHP basierte Webapplikationen ohne den Einsatz üblicher komplexer Tools, wie Capistrano mittels Deployer vorgenommen werden können.

Fazit

Jena war auf jeden Fall die Reise Wert. Das Camp bot massenweise guten fachlichen Input und ist von der Größe und Besetzung ideal zur Pflege der fachlichen Kontakte.

« Previous PageNext Page »