tiny little gizmos

Himmelfahrt in Hannover

Ich habe mir keinen Brückentag genommen, sondern bin am Freitag im Büro gegangen. Daher habe ich Himmelfahrt in Hannover verbracht. Aber auch dort kann man sich das Leben angenehm gestalten.

Am Mittwochabend habe ich mich auf den freien Tag eingestimmt, indem ich eine Kollegin zum Jazz Band Ball im Kuppelsaal des Kongresszentrums Hannover begleitet habe. Ich war mir im Vorfeld über die Kleiderordnung im Unklaren. Letztlich ist aber jeder gekommen, wie er es für richtig hielt. Von extrem Leger bis zur feinen Abendgarderobe war alles vertreten. Ich war mit heller Stoffhose, dunklem Hemd und Jacket gut im Mittelfeld aufgehoben.

Der Abend war recht unterhaltsam und die Musik durchgehend auf sehr hohem Niveau. Es gab Soul, Bigband- und A capella Sounds und zum krönenden Abschluss hat eine wirklich erstklassige Funkbank den Saal in Stimmung und Bewegung gebracht. In den Umbauphasen konnte man im Foyer eine kleine Jazzkombo geniessen.

Kupppelsaal

Kupppelsaal

Jazzbandball - on stage

Jazzbandball - on stage

Den sogenannten “Herrentag” habe ich dann nett in Famile verbracht. Mit Mutti Kaffe trinken, mit Schwesterchen abends essen gewesen, zwischendurch die überfüllte Maschseepromenade rauf- und runter flaniert. Das alles bei schönstem Wetter. Da passend habe ich mal wieder die Schokoladenseite des neuen Rathauses fotografiert. Alles in Allem ein sehr schöner Feiertag.

Neues Rathaus

Neues Rathaus

Mechanik, oder: wie rund ist Dein Kreis?

Elektronik ist ja sehr nett, aber sie bleibt irgendwie abstrakt. Mechanik ist konkret und faszinierend. Ich könnte stundenlang irgendwelchen mechanischen Steurungen zuschauen. Mechanik hat eine eigenen Ästhetik. Hier ist zum Besipiel ein Film aus den 30er Jahren, der das sehr schön zeigt:

“Wie rund ist Dein Kreis?” Diese scheinbar sinnlose Frage wird sehr schnell begreiflich, wenn man die Animationen auf der gleichnamigen Website http://www.howround.com/ sieht.

Toll sind auch Getriebe, die auf den ersten Blick gar nicht funktionieren können – und es dann doch tun, wie dieser Würfel:

Faszinierend ist es, den Gebilden von Chuck Hoberman dabei zuzusehen, wie sie Ihre Größe vervielfältigen und dabei manchmal zu atmen scheinen.

Ein weiterer gern gesehener Klassiker sind Murmelbahnen – in ca. 1000 Variationen. Diese hier ist zum Beispiel hübsch:

Ein steter Quell der Inspiration ist dabei das Kugelbahn Blog.

Mein Schnuffi ist weg

Normalerweise habe ich zu Autos ein extrem sachliches Verhältnis. Aber dass ich heute bei schönstem Sommerwetter mein schnuckeliges Cabrio abgeben musste schmerzt mich doch irgendwie. *seufz*

Mein Peugeot 207cc

Mein Peugeot 207cc

Oxid Commons 2011

Die letzten beiden Tage der Woche hat es mich in den tieftsten Süden Deutschlands verschlagen – nach Freiburg. Dort fand die Hausmesse von Oxid eSales statt – einem Hersteller von Online Shopping Software. Die Vorträge am Donnerstag waren von guter Qualität und ich konnte einige gute Ideen und Anregungen mitnehmen. Auch das Visitenkartentauschspielchen lief gut. Immerhin um die 600 Teilnehmer sollen vor Ort gewesen sein. Wie im Süden nicht anders zu erwarten war das Catering sehr gut und am Abend gab es noch eine nette Party.

Messe Freiburg

Messe Freiburg

Oxid Commons

Oxid Commons

Publikum lauscht Vortrag

Publikum lauscht Vortrag

Mit Rücksicht auf die Party am Vorabend hat die Unconference am Freitag etwas später angefangen, so dass ich zuvor die Gelegenheit hatte, zu Fuss durch die Altstadt zu schlendern, um zumindest einen ersten Eindruck von Freiburg zu bekommen. Nettes, liebliches Städtchen mit Flair. Lustig ist diese winzige Bach, der durch die Altstadt fliesst – direkt in der Strasse. Sowas nannte man früher mal Gosse, glaube ich.

Die Unconference fand in deutlich kleinerem Rahmen statt: ca. 40 statt 600 Teilnehmer. Der Treffpunkt war ein Restaurant, das sehr malerisch in einem Hofgang lag. Hier ging es dann auch wesentlich deutlicher zur Sache: Shop/CMS Integration, REST API, Überrabeitung des Admin Interfaces und so weiter.

Weil das Wetter wirklich fantastisch war, wurden die Sessions am Nachmittag dann auch auf die Terrasse verlegt. Leider konnte ich nicht ganz bis zum Schluss bleiben, weil ich meinen Flieger in Basel erreichen musste.

Insgesamt war das eine recht erfolgreiche Reise, die zu vielen neuen Ideen und einigen wichtigen Einsichten bei mir geführt hat. Lediglich die Reisezeit von und nach Freiburg ist schon recht ätzend. Von Hannover mit dem Zug habe ich 6,5 Stunden gebraucht und mit dem Flugzeug nach Berlin sogar 7 Stunden (jeweils von Tür zu Tür!).

Jetzt werde ich erst mal das Wochenende zu Hause in Berlin geniessen.

Freiburg

Freiburg

Unconference

Unconference

Freiluftsession

Freiluftsession

Karma Restaurant

Karma Restaurant

Ostern in Pommern

Das Osterfest war sehr entspannt. Ich habe einen Abstecher nach Pommern gemacht und Freunde besucht. Interessanterweise ist übrigens Karfreitag im erzkatholischen Polen kein Feiertag, was am Verkehr, vielen Baustellen und den geöffneten Läden zu bemerken war. Das Wetter war sehr schön sonnig, trocken und warm. Die Anreise war daher – wie zu erwarten – auf den letzten Kilometern ein wenig staubig.

Pommern - trocken

Pommern - trocken

Kaum angekommen, wurde ich mit Getränken, leckerer polnischer Bratwurst und dem neuesten Tratsch versorgt. Das führte dazu, dass ich am nächsten Tag einen Abstecher nach Borne Sulinowo gemacht habe, wo ich einkaufen konnte, das neue Haus eines Bekannten bewundert und einen Blick über den Pilawa-See geworfen habe.

Pommern - nass

Pommern - nass

Ansonsten gab es geistige Getränke, ein schönes Osterfeuer(chen), Grillgut und die wenig überraschende Erkenntnis, dass sich Enten nicht so einfach grillen lassen. Die Hunde haben sich im Anschluss jedenfalls gefreut.

Osterfeuer

Osterfeuer

In diesem Jahr gab es zwar keine Pferde mehr (die sind auf einen anderen Hof umgezogen), dafür wuselte diverser sonstige Nachwuchs auf dem Hof herum und zauberte einem das eine oder andere Grinsen ins Gesicht.

schnuffiger Nachwuchs

schnuffiger Nachwuchs

Ab und an liebe ich ja das Rustikale. Jedenfalls ist es immer wieder schön, morgens auszuschlafen und auf dem entlegenen Hof in der Sonne zu frühstücken.

Ostereier

Ostereier

Das ganze spielte sich übrigens in dieser Gegend ab:

Mittagspause

Ein kleiner Snack am See in Ehren…

Mittags am See

Mittags am See

 

Naturschauspiele

Am Donnerstag hat es mal nicht geregnet. Der perfekte Tag, um sich einmal den berühmten Naturschauspielen Rügens zu widmen. Vormittags ging es auf zum Königsstuhl – einem 118m hohen Kreidefelsen, den schon Caspar David Friederich gemalt hat. Normalerweise wäre das eine eine kleine Wanderung von Sassnitz durch den Wald. Leider machte mein Knie Probleme und so nahm ich das Auto, wohlwissend, dass der Parkplatz ein gutes Stück entfernt liegt. Die Parkgebühr von 1,30 pro Stunde wäre durchaus o.k., wenn der Platz nicht fast 3 km(!) entfernt liegen würde. Inklusive Hin- und Rückweg kommt man also kaum unter 3 Stunden weg. Wenn man dann noch etwas Fusslahm ist (wie vermutlich 80% der dort zu findenden Seniorengruppen), muss man auch noch den Zubringerbus extra zahlen. Na Danke auch!

Mein Ratschlag: entweder komplett laufen oder den Linienbus nehmen. Der fährt nämlich genau zum Endpunkt.

Andererseits konnte ich so auf dem Hinweg durch einen magischen, nebelverhangenen Wald voller Hochmoorstellen gehen und die Mythen vom Hertasee und den slawischen Wallanlagen auf mich wirken lassen. An der Küste angekommen, klarte das Wetter dann auf und gab den Blick auf den Königstuhl frei.

Die Nebel vom Herthasee

Die Nebel vom Herthasee

Königstuhl von der Viktoriasicht

Königstuhl von der Viktoriasicht

Die Szene ist schon recht imposant, aber es gibt letztlich nur 3 Stellen, von wo jeweils maximal 3 Menschen gleichzeitig den Blick geniessen können. Schlecht, wenn dort gleichzeitig 5 Busse mit Rentnern ausgekippt werden. Ansonsten gibt es dort noch ein Besucherzentrum, was wohl eher für Familien mit Kindern sinnvoll ist und ein unglaubliches Restaurant im DDR-Stil.

In der Hochsaison würde ich das also nicht unbedingt empfehlen. Dann vielleicht lieber ein Ausflugsboot nehmen. Das ist zwar etwas teurer, aber man hat wenigstens die ganze Küste im Blick.

Auf zum nächsten Highlight

Eine ähnliche Methode, den Leuten das Geld aus den Rippen zu schneiden, hat man am Nordzipfel Rügens drauf. Wenn man Kap Arkona besichtigen möchte. Muss man sein Auto vor Putgarten stehen lassen. Wohlgemerkt VOR dem Ort. So muss man zu Fuss zunächst durch das Dorf durchgehen, welches hübsch saniert ist und darufhin optimiert, den Touristen doch noch den einen oder anderen Euro aus dem Kreuz zu leiern. Sei es mit Kaffee, Fischbrötchen oder Kunsthandwerk-Tand. Kap Arkona ist jedenfalls nochmals 2km entfernt aud auch hier wird den Fusslahmen gegen Entgelt ein Fahrdienst in einer dieser unsäglich grässlichen Bimmelbahnen angeboten.

Wenn man diesen ganzen Mist mal ignoriert, bekommt man:

  • 3 Leuchttürme
  • eine bröckelnde Steilküste
  • einen unterirdischen NVA Bunker
  • eine halbe slawische Burganlage (die andere Hälfte ist aufgrund der Erosion bereits abgestürzt)
  • Eine 5 km Rundwanderung
  • Ein altes Fischerdorf, das wie vor 200 Jahren aussieht.
Kap Arkona

Kap Arkona

Blick auf Vitt

Blick auf Vitt

Auf dem Rückweg habe ich noch einen Abstecher an den Strand von Schaabe gemacht. 11 km feinster Sand – und leer.

Strand von Schaabe

Strand von Schaabe

Alles in allem trotz der kleinen Ärgernisse ein sehr schöner Tag.

 

Kleine Häuser auf dem Wasser

Gestern hatte ich die Gelegenheit, im Süden von Rügen eine interessante Siedlung aus kleinen Häusern zu besichtigen. Die Anlage „Im Jaich“ besteht aus Ferienhäusern, die im Bootshafen von Lauterbach bei Putbus zu finden sind. Und ich meine wortwörtlich ‘im Hafen’. Es sind nämlich Hausboote und Pfahlbauten. Es ist schon etwas besonderes, wenn direkt neben einem Haus nicht etwa ein Auto steht, sondern ein Boot schwimmt. Eines der kleine Häuschen konnte ich besichtigen. Es ist ein komfortables, modernes Holzhäuschen, das auf einem ca. 6x10m grossen Ponton aus Beton steht. Ich konnte übrigens weder auf dem ebenfalls schwimmenden Steg, noch im Haus irgendwelche Bewegungen spüren. Ob das so bleibt, wenn Boote vorbeifahren oder starker Wind weht, sei mal dahingestellt.

Im Jaich

Im Jaich

Hausboot für 2 Personen

Hausboot für 2 Personen

Grosses Hausboot

Grosses Hausboot

Schwimmende Dorfstrasse

Schwimmende Dorfstrasse

Abends bin ich dann noch an den Jasmunder Bodden nach Ralswiek gefahren. In der Saison finden hier die Störtebecker Festspiele statt. Jetzt in der Vorsaison wirkt der Ort beinahe wie ausgestorben. Drei Koggen warteten auf ihren Einsatz als schwimmende Kulissen. Ansonsten beeindruckte die völlige Ruhe und Windstille bei der der leichtem Nebel den Horizont über dem Wasser verschwinden ließ.

Ralswiek - Jasmunder Bodden

Ralswiek - Jasmunder Bodden

Ralswiek - Schwimmende Kulissen

Ralswiek - Schwimmende Kulissen

Urlaub im KdF Seebad Prora

Da gestern das Wetter ohnehin ziemlich gruslig war, habe ich mir gleich die volle Packung gegeben und das “KdF Seebad Prora” angesehen. Es wurde zwischen 1936 und 1939 gebaut, aber niemals fertiggestellt und in Betrieb genommen. Die Anlage steht an der Ostküste Rügens nördlich von Binz und südlich von Sassnitz.

Auch wenn es ein wenig seltsam klingt, aber dort wurde mir mal wieder so richtig bewusst, wie menschenverachtend die Nazis wirklich waren. Der zweite Weltkrieg und Auschwitz sind derartig grauenvoll, dass man das Ausmaß geistig gar nicht mehr zu fassen bekommt. Es bleibt abstrakt.

Prora ist hingegen konkret – und grauenvoll. Und zwar gerade deshalb, weil es sich nicht „gegen den Feind“ richtet, sondern das Volk erbauen sollte.

Hier sollte ein Ferien- und Erholungszentrum für KdF (“Kraft durch Freude“) entstehen, in dem „der deutsche Arbeiter“ in seinem Urlaub Erholung finden sollte. Ich kann mir absolut nicht vorstellen, wie in einem sage und schreibe 4,5 km langen, absolut gleichförmigen, 6 geschossigen Riegel aus Miniaturzellen Erholung oder gar Freude aufkommen soll. Was für ein Menschenbild liegt diesem Monstrum zugrunde?

Die Bilder zeigen einen von insgesamt acht Riegeln, die jeweils 450m lang sind und parallel zum wirklich traumhaften Strand stehen.

Prora - Seeseite

Prora - Seeseite

Prora - Landseite

Prora - Landseite

Das einzig Positive ist, dass die Anlage mittlerweile zugewachsen, und vom Strand aus so gut wie nicht mehr zu sehen ist. Ich muss sagen, dass ich hin- und hergerissen bin, ob man diese (mittlerweile unter Denkmalschutz stehende) Anlage abreissen sollte, oder nicht. Die geschichtliche Bedeutung spricht eindeutig für den Erhalt, aber mit dem Monumentalbau ist einer der schönsten Flecken der Insel – vergewaltigt – anders kann ich das gar nicht ausdrücken.

Im Gegensatz dazu…

Das totale Kontrastprogramm bietet das gleich südlich angrenzende Binz. Es ist ein derartig zuckersüß restauriertes, ehemals großbürgerliches Seebad der 1900er Epoche, dass man schon fast glaubt, man sein in Disneyland. Aber man bekommt im „Ostsee Cafe“ hervorragenden Kaffee, der Strand ist genial und solange es noch kleine Irritationen, wie den tollen Rettungsturm 1 gibt, geht eigentlich alles klar.

 

Binz Hauptstrasse

Binz Hauptstrasse

Binz Promenade

Binz Promenade

Binz Rettungsturm 1

Binz Rettungsturm 1

Auf Rügen angekommen

Die Ostseeküste ist schön. Ich war ein paar mal auf Usedom und auf Fischland/Darß, Flensburg usw. Nur auf Rügen war ich nie. Zeit, das mal zu ändern. Also habe mir eine Woche Auszeit genommen und bin hoch nach Sassnitz gefahren. Dort habe ich ein kleines, niedliches Appartement gemietet. Es ist schlicht, aber geschmackvoll eingerichtet und man hat eine geniale Aussicht. Aus dem Wohnzimmer blickt man dierekt auf die Altstadt von Sassnitz und wenn man im Bett liegt, liegt einem die Ostsee zu Füssen. Super!

Auch das Wetter war am Montag nett: 17 Grad und Sonne haben gleich zu einem kleinen Spaziergang an der Küste eingeladen. Unten seht Ihr ein paar meiner ersten Eindrücke. Heute ist es dafür leider umso besch…eidener. 7 Grad, Wind peift um das Haus und peitscht Regen und Schneegraupel ans Fenster. Ich hoffe, dass das nicht die ganze Zeit so bleibt.

Zumal im Ort ohnehin nicht gerade das Leben tobt. O.K., es ist Vorsaison, aber es befremdet doch ein wenig, wenn an einem Wochentag um 17:00 die Hälfte der Läden geschlossen ist und nur eine Handvoll Leute an der Promenade entlang schlendert.

Aussicht auf Sassnitz

Aussicht auf Sassnitz

Aussicht vom Bett

Aussicht vom Bett

Die Schokoladenseite von Sassnitz

Die Schokoladenseite von Sassnitz

Kreidefelsen bei Sassnitz

Kreidefelsen bei Sassnitz

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