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26C3: Erste Hürde genommen – das Ticket

Gestern abend (oder soll ich besser sagen heute Nacht?) ist es mir gelungen, ein Ticket in Form eines Armbändchens für den 26. Chaos Communication Congress zu besorgen. Ursprünglich sollten die Kassen ab 17:00 geöffnet sein, aber als ich um halb sechs am Berliner Congress Center am Alexanderplatz eintraf, hiess es: Sorry – erst ab 22:00.

Als ich um kurz nach 10 dann wieder im BCC war, war die Schlange vor den Kassen so lang, daß sie vom Eingang durch die Kantine, wieder zurück in den Flur, hinten um eine Treppe herum und wieder durch das Foyer ging. Ich schätze mal, daß das gut 300m waren. Um 23:40 hatte ich dann endlich meine Trophäe in der Hand. Das ist auch gut so, weil ich eben schon gelesen habe, daß die Tickets bereits ausverkauft sein sollen.

Jeder war nach dem Ankommen erst mal erschreckt, wie lang die Schlange war, aber die Leute waren diszipliniert und nahmen es mit Humor. Auf die Frage, wie lange das wohl dauert, reichte jemand einen Zettel nach vorne, auf dem nur ‚PING‘ stand. Knapp 20 Minuten später kam der mit der Ergänzung „TTL Timeout“ zurück. Geek-Humor!

Insiderwitze, wie natürlich auch die üblichen T-Shirts; Am Ende der Schlange stand jemand, auf dessen Rücken EOF! stand, jemand hatte eine Umhängetasche, aus der Yoda herausguckte, irgendjemand klebte einen Zettel auf den Boden neben der Warteschlange „Ab hier nur noch 42 Stunden“, in der Schlange vor mir nutzte jemand die Wartezeit, um schnell mal wichtige Änderungen an seinem Linux neu zu compilieren – überhaupt nutzte jeder dritte die Zeit, um irgendwas am Laptop oder seinem Smartphone zu machen, während über dieses erste Gemeinschaftserlebnis fleissig getwittert wurde. Der passende Hashtag ist übrigens #26c3.

Für heute habe ich mir 4 Vorträge herausgesucht, die ich für spannend halte. Gleich mache ich mich auf den Weg, um mir die Keynote anzuhören.

eBook Reader – meine persönliche Abwägung

Als ich vor zweieinhalb Jahren in San Francisco das erste Mal einen eBook Reader in der Hand hatte, fragte ich mich ob so ein Gerät Sinn macht oder nicht. Vorher war ich mir sicher daß es totaler Quatsch ist, aber als ich das gestochen scharfe E-Ink Display sah, war ich mir nicht mehr ganz so sicher. Jetzt, wo diese Geräte auch in Deutschland in größerer Anzahl erhältlich sind bin ich noch immer etwas unentschlossen.

Einerseits bin ich noch natürlich wie immer an neuen Gadgets und Publikationsformen interessiert – andererseits bin ich auch ein Fan von echten Büchern und habe mittlerweile mehr als genug elektronisches Spielzeug zu Hause rumfliegen. Wie dem auch sei: Die Antwort auf die o.g. Frage ist vermutlich ein entschlossenes „Ja, aber…“.

Ich versuche mal die Vor- und Nachteile so wie ich sie sehe aufzuzählen und abzuwägen. Für diejenigen, die noch nie solch ein Lesegerät in der Hand hatten, fange ich mal mit den Vorteilen an.

Vorteile gegenüber Büchern

  • Größe und Gewicht. Die Anzeigen sind bei fast allen Readern ungefär A5 (6″) groß. Die Geräte sind ziemlich dünn und wiegen meist zwischen 200 und 300g. Sobald man mehr als ein Buch dabei hat, ist der Reader unschlagbar. Auf einen Reader passen meist mehrere hundert Bücher. Man hat also quasi ein komplettes Bücherregal in der Hand. Für Menschen, die viel unterwegs sind, ist das ein starkes Argument.
  • Bequemlichkeit. Man muss nicht in einen Buchladen gehen und ggf. eine Bestellung aufgeben, sondern kann sich das Buch sofort herunterladen. Klingt trivial, ist aber nicht zu unterschätzen, wie ich an meinem Kaufverhalten in iTunes bemerke.
  • Suche und Notizfunktion. In eBooks kann man suchen, mehrere Lesezeichen setzen und die Reader erlauben Notizen an Textstellen zu heften – ganz ohne Eselsohren und Post-Its.

Vorteile gegenüber Computer, PDA und Smartphone

  • E-Ink Display. Verglichen mit dem Lesen am Computerbildschirm strengt das Lesen von einem eBook Reader kaum an. Das liegt an der gestochen scharfen Auflösung und daran, daß das Display passiv (also nicht beleuchtet) ist. Die Darstellung ist Schwarz auf Hellgrau und vergleichbar mit einem Druck auf Recyclingpapier. Hochwertiger, als normaler Zeitungsdruck, aber es kommt nicht ganz an guten Buchdruck heran. Qualität und Format sind m.E. vergleichbar mit einem Taschenbuch. Aber Vorsicht: Reader mit Touch-Display sind erheblich schlechter in der Darstellungsqualität.
  • Minimaler Stromverbrauch. Ebookreader verbrauchen offline nur beim Umblättern Strom. Eine Akkuladung kann so problemlos mehrere Wochen halten.

Nachteile

  • Datenschutz. Wenn eBooks nur über per DRM verrammelte Onlineshops verfügbar sind – also so, wie sich die Verleger das wünschen – ist es schlecht um den Datenschutz bestellt. So ist theoretisch nicht nur herauszubekommen, welche Bücher ich gekauft habe, sondern auch welchen Titel und welche Seite ich wann, wie lange und an welchem Ort (falls es ein Gerät mit eigebautem Funkmodem ist, wie der Amazon Kindle) lese. Ich bin ja schon recht offenherzig mit meinen Daten, aber irgendwann reicht es auch mal! Einen Überblick über den aktuellen Stand der Dinge gibt es bei der Electronic Frontier Foundation: „An E-Book Buyer’s Guide to Privacy
  • Archivierbarkeit. Ein Buch kann ich nach 20 Jahren aus dem Regal ziehen und sofort darin lesen. Ich gehe nicht davon aus, daß ich das mit einem eBook auch kann. Einerseit werden die Datenträger andere sein, zudem ändern sich Dateiformate ständig und wenn das eBook auch noch per DRM geschützt ist, kann ich es nicht einfach auf neue Geräte herüberziehen. Ich muss sogar damit rechnen, daß mir der Zugriff untersagt wird, weil der Lizenzserver mittlerweile abgeschaltet wurde. So etwas ist schon mehrfach bei Musikanbietern geschehen.
  • Kompatiblität. So erfolgreich der Amazon Kindle in den USA auch sein mag – Amazon nutzt ein eigenes Datenformat, daß nur der Kindle versteht. Im Gegenzug kann ich keine Bücher Im epub Format auf das Gerät bringen. Wenn ich einen Reader habe, möchte ich aber Bücher jedes Verlages darauf lesen können. Ich will keine künstlichen Mauern, mangelhafte Konverterprogramme oder ähnliches. Alles muss überall funktionieren.
  • Noch ein Gerät mehr.
  • Preis. Wenn ich schon zwischen €200,- und €300,- für einen Reader bezahle, müssen die eBooks deutlich billiger sein, als Bücher aus Papier. Weshalb auch nicht? Die Produktions und Distributionskosten betragen ja nur einen Bruchteil. In den USA sind eBooks für Amazons Kindle tatsächlich erheblich billiger. So rechnet sich das Gerät für Vielleser. In Deutschland hat man die Buchpreisbindung auf eBooks ausgedehnt und somit den Markt kaputtgemacht, bevor er sich entwickeln kann.

Jetzt habe ich einige schöne Vorteile aber auch sehr gewichtige Argumente gegen eBooks. Was mache ich nun damit?
Grundsätzlich habe ich schon Interesse daran, mir einen Reader mit e-Ink Display zuzulegen. Hochwertige Bücher, die mir wichtig sind, würde ich vermutlich auch weiterhin auf Papier kaufen. „Gebrauchsliteratur“ oder Fachbücher kann ich mir aber gut in elektronischer Form vorstellen. Alles steht und fällt aber letzten Endes mit dem Angebot an eBooks. Dabei sind mir folgende Dinge wichtig:

  • Angebotsbreite. Idealerweise sollte jedes Buch auch als eBook erhältlich sein und nicht nur eine kleine Auswahl.
  • Preis. Ebooks müssen deutlich billiger als Papierbücher sein, damit sich der Gerätepreis rechnet.
  • Einheitliches Dateiformat. Alle Herausgeber sollten dasselbe Dateiformat verwenden, das von allen Geräten unterstützt wird. Mit dem offenen ePub ist hier sicher schon mal ein guter Anfang gemacht.
  • Kompatible Bücherläden. Niemand wird alles anbieten. Deshalb ist es wichtig, daß ich mit einem Gerät bei allen Händlern einkaufen kann.
  • Verzicht auf DRM. Ich will Bücher verschenken, auf andere Geräte transferieren, archivieren und nach 20 Jahren noch lesen könnnen. Das geht nur ohne Kopierschutz. Für mich DAS Killerargument.

Ob die Buchverleger aus dem Desaster der Musikindustrie gelernt haben? Bis jetzt habe ich da starke Zweifel. Schaun‘ wir mal…

26C3 Vorbereitung – Netbook erfolgreich umgerüstet

Grosse Ereignisse werfen ihre Schatten voraus: Der 26. Chaos Communication Congress wird vom 27. bis zum 30. Dezember unter dem Titel „Here be Dragons“ im Berliner Congress Center am Alexanderplatz stattfinden. Der Kongress der vom Chaos Computer Club ausgerichtet wird, bietet auch dieses Jahr wieder aktuelle Themen aus dem Spannunggebiet Technik, Sicherheit und Politik. Es stehen genügend interessante Veranstaltungen in dem Fahrplan, die mich zu einer Teilnahme animieren.

Nun habe ich relativ wenig Lust, mein schönes 15″ MacBook mitzunehmen, weil dieser Kongress extrem wuselig ist und ich nicht so auf versehenlich über Tastaturen verschüttete Getränke stehe. Zudem wiegt das Teil immerhin 2,5Kg, was etwas nervt, wen man den ganzen Tag damit rumläuft. Aber ganz ohne angemessene Technik möchte ich dann auch wieder nicht erscheinen.

Da erinnerte ich mich darin, daß noch ein fast unbenutztes Netbook in meinem Schrank liegt: Ein sehr anständiges Lenovo S10. Um ein bischen zu bloggen, Mails zu schreiben, zu twittern und so reicht das doch locker aus. Mal sehen – einschalten, Windows XP bootet – und das Gerät ist erstmal 40 Minuten mit Updates beschäftigt nur um hinterher extrem lahm zu laufen. Hmpf… :-/

Vielleicht doch mal Linux als Desktop?

Da erinnerte ich mich daran, daß das aktuelle Ubuntu Linux (Version 9.10) angeblich Netbooks sehr gut unterstützen soll. Ich möchte allerdings die normale Version und nicht Netbook Remix einsetzen. Also schnell mal das Disk-Image runtergeladen (http://www.ubuntu.com/getubuntu/download). Zur Vorbereitung habe ich noch die Festplatte defragmentiert, damit anschliessend die Windows-Partition problemlos verkleinert werden kann.

Mangels CD-Brenner muss die Installation per USB-Stick vorgenommen werden. Dazu habe ich das Ubuntu Disk-Image per UNetbootin (zu finden bei Sourceforge) auf einen leeren 4GB-USB Stick installiert und anschliessend von diesem das Netbook neu gestartet. Die Hardware wurde sofort korrekt erkannt, Linux läuft und auf dem Desktop findet sich das Icon, mit dem Ubuntu auf der Festplatte installiert werden kann. Windows lasse ich 50GB übrig, den Rest bekommt Linux. Zack!

Nach der Installation zickt das WLAN noch ein bischen. Es muss unter „Systemverwaltung/Hardware-Treiber“ noch der Broadcomm-STA Treiber aktiviert werden und nach einem Neustart funktioniert alles einwandfrei. Ich bin beeindruckt. Aber noch bin ich ja nicht fertig…

Noch ein paar Einstellungen angepasst und jetzt werde ich kühn: Wäre doch schön, wenn man von dem Rechner aus auch drucken könnte. Ich habe einen HP OfficeJet Pro 8500, der im Netzwerk hängt. Ich bin ehrlich verblüfft – nach knapp drei Minuten habe ich erfolgreich die Testseite gedruckt. Das liegt vermutlich daran, daß Linux und Apple das selbe Drucksystem (CUPS) verwenden. Super!

Jetzt gibt es noch eine Hürde: Den UMTS-Stick zum Laufen zu bringen, damit man Online gehen kann, falls das WLAN auf der Konferenz wieder überlastet ist. Ich habe einen Stick von Vodafone (Huawei K3520) und befürchte das Schlimmste, weil ich mich noch an den Krampf erinnere, das Ding am Mac zum Laufen zu bringen. Aber siehe da: Unter „Einstellungen/Netzwerkverbindungen/Mobiles Breitband“ wird der Stick erkannt, jetzt noch Vodafone Websessions auswählen – und läuft!

Zum Schluss noch mit der Aktualisierungsverwaltung die Pakete auf den neuesten Stand gebracht, und zwei lebenswichtige Programme installiert: Das süchtigmachende Spiel „Gweled“ per Paketverwaltung installiert und Skype runtergeladen und per Doppelklick installiert. Selbstverständlich funktionieren Lautsprecher, Mikrofon und Webcam sofort.

WOW – wenn ich daran denke, wie Linux mal angefangen hat: 30 Disketten Slackware 0.99 neukompilieren des Kernels. Alles im Textmodus, weil ich die Timingeinstellungen der Grafikkarte nicht kannte…

Ach ja, es funktioniert übrigens nicht nur alles einwandfrei, sondern auch zackig schnell. Wozu hatte ich eigentlich nochmal Windows auf der Kiste?

Tron Teil 2 – nach 28 Jahren!

Einer der wichtigsten Filme meiner Jugend war Tron, der 1982 in die Kinos kam. Der Film hat mich damals in seiner Thematik (‚Leben‘ im Computer) und vor allem in seiner unglaublichen visuellen und akustischen Ästhetik umgehauen.

Nach 28 Jahren kommt Teil 2 in die Kinos. Wieder mit Jeff Bridges und Bruce Boxleitner. Der Trailer lässt leider befürchten, daß es sich bloss um einen High-Tech Hochglanz Action Film handelt. Ich werde mir den Film aber dennoch auf alle Fälle ansehen und hoffe, daß es deshalb so lange gedauert hat, weil man sich sehr viel Mühe mit dem Drehbuch gegeben hat.

Da Disney bei Youtube das Einbetten deativiert hat (wie blöde muss man als Medienmanager eigentlich sein?), hier der Link zum Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=1AwvuirSEAA

Die ersten Tage mit meinem kleinen Helden

Die erste Tage mit meinem neuen HTC Hero sind vergangen. Ich habe nun genug rumgespielt, um meine ersten Eindrücke von dem Gerät und von dem Android Betriebssystem kund tun zu können. Eine Warnung vorneweg:

ACHTUNG: Niemals ohne günstige Datentarife!

Man benötigt unbedingt einen Handyvertrag mit grossem Datentarif oder sogar eine Datenflatrate. Über das Wochenende habe ich für die ersten Gehversuche meine SIM-Karte von Congstar genutzt. Da kostet das MB Datentraffic immerhin auch nur 35ct. Für meine bisherige Nutzung (3 mal pro Tag zzap und Facebook, hin und wieder Spiegel und Financial Times, gelegentlich ein Foto hochladen oder eine E-Mail lesen) war das auch absolut ausreichend und günstig, da ich immer die Mobilversionen der Websites genommen habe und zwischendurch stets offline war.

Android ist immer online! Soweit ich weiss, gilt ähnliches für Apples iPhone, den Palm Pre und die Blackberries. Im Hintergrund wird regelmässig gecheckt, ob neue Mails da sind, ob sich etwas auf twitter oder facebook geändert hat etc. Obwohl ich während des Ausprobierens die meiste Zeit über WLAN online war, hat mich dieser Traffic im Hintergrund in 3 Tagen immerhin ca. €6,- gekostet. Daher habe ich heute einen neuen Vertrag mit Internet Flatrate abgeschlossen (Falls es jemanden interessiert: O2 o, keine Mindestvertragslaufzeit, keine Grundgebühr, verträgliche Gebühren und Internet-Pack M). Damit sollte ich auch weiterhin unter 25,- im Monat bleiben können, ohne mir einen abzubrechen – mal sehen.

Jetzt aber zu meinen ersten Erfahrungen, die ich in die drei Kategorien „Gefällt mir“, „So lala“ und „nicht so toll“ eingeteilt habe.

Gefällt mir

[Bedienung]
Die ganze Bedienung gefällt mir ausserordentlich gut – auch und gerade im Vergleich zum iPhone. Ich hatte vor gut einem Jahr für ein paar Monate das iPhone (erstes Modell) in der Tasche und muss sagen, daß sich Android zwar etwas anders, aber keinesfalls schlechter bedienen lässt. HTC hat dem Hero eine etwas veränderte Benutzeroberfläche namens Sense-UI spendiert, die ich für etwas eleganter als das Original halte, aber die Unterschiede sind eher marginal.

[Kontakte]
Der Hero führt ganz einfach Telefonnummern, Adressen und Facebook Accounts zusammen. Klasse!

[WLAN]
WLAN – funktioniert einfach. Und es funktioniert einfach. ;-)

[Zusätzliche Software]
Im Android Market sind bereits enorm viele Programme erhältlich (die meisten umsonst) und das Installieren ist genauso einfach wie beim Apple App Store.

So lala…

[Kamera]
Die Kamera hat zwar 5MP, aber die Fotos kommen nicht an die Qualität heran, die mein 3,2MP SonyEricsson K770 geschafft hat. Deutlich besser, als die Kamera im E71 oder im iPhone ist sie aber allemal. Leider hat der Hero keinen Blitz – nicht mal ein LED Licht.

[Texteingabe]
Wenn man etwas Text eingeben muss, wird auf dem Bildschirm eine Tastatur eingeblendet. Zwar werden die „Tastendrücke“ mit einer kleinen Vibration bestätigt, aber an ein richtiges Mäuseklavier á la E71 kommt das nicht heran. Ich tippe auf dem Bildschirm noch immer langsamer und deutlich häufiger daneben, als auf dem Nokia. Aber Übung macht vermutlich den Meister.

[Akkulaufzeit]
Die Laufzeit des Hero ist mit ca. 2 Tagen pro Akkufüllung nicht gerade berauschend und kommt nicht mal ansatzweise an die knappe Woche, die mein E71 mit einer Ladung durchhält.

[Google]
Man muss nicht unbedingt ein Google Konto haben, um den Hero zu nutzen, sondern kann auch den eigenen Mailserver eintragen. Aber leider kann man dann auch später nicht den Android Market aufrufen, von dem man weitere Software installieren kann. Nachträgliches Anmelden nützt auch nichts, weil dann immer die verwirrende Fehlermeldung kommt, daß die Datenverbindung nicht hergestellt werden kann. Da hilft nur Telefonreset und neu einrichten – diesmal sofort mit Google Konto. :-/

[Synchronisation über Google]
Da ich nun ohnehin ein Konto bei Google hatte, habe ich mich nach einigem Zögern doch dazu entschlossen, meine Kontakte und Termine dort zu lagern. Und zwar, weil es wirklich sehr einfach ist und super funktioniert. Telefonseitig sowieso und auf dem Mac habe ich in auch im Adressbuch, in iCal und Thundebird das Google Konto zum Abgleich angegeben. Egal wo ich jetzt einen neuen Termin eingebe oder Kontaktdaten ändere – in Sekunden sind die neuen Daten überall aktualisiert.

Nicht so toll

[Nochmal – Synchronisation über Google]
Obwohl es so toll funktioniert – ich würde mir doch eine direkte Synchronistation ohne den Google-Umweg wünschen.

[Bluetooth]
Bluetooth ist eingebaut – aber wozu? Es gibt nur ein Audio Profil. Ich kann nicht synchronisieren, und nicht einmal Fotos auf den Computer herüberbeamen. Dazu muss man entweder über das Internet gehen, oder das USB Kabel verwenden. Kinners, das geht auch besser.

[Always on – wirklich always]
Das Handy lässt sich nicht ausschalten. Ich schalte mein Handy aber nachts gerne aus. Erstens weil ich dann nicht aus Versehen von Freundinnen (na gut, es ist meist dieselbe Dame) um halb 3 mit einer SMS geweckt werde, die mich darüber informiert daß jetzt gerade in diesem bestimmten Club eine Superstimmung ist. Zweitens beruhigt es die Elektrosmogparanoia und drittens ist das gut für die Akkulaufzeit. Soll wohl nicht sein. Schade.

[Vorsicht Ausland!]
Mit einem Handy, das stets und ständig online ist, kann ich nicht ins Ausland. Die Roaming-Tarife würden mich nach kürzester Zeit Bankrott gehen lassen.

[Browser ohne Dateiupload]
Eine Macke, die Android mit dem iPhone teil und mir völlig unverständlich ist: Die Webbrowser basieren auf WebKit und sind wirklich enorm leistungsfähig. Aber wieso gibt es keinen Dateiupload? Was mit jedem normalen Browser und auch mit den meisten ‚kleinen‘ Handies gelingt geht einfach nicht. Es kann doch nicht sein, daß man ein extra-Programm schreiben muss, um seine Handybilder auf eine (beliebige) Website hochladen zu können. Meine Fotos sollen ja nicht immer zu Flickr (Facebook, Google Mail, Twitter oder Picasa) – die Möglichkeiten sind nämlich fest eingebaut.

Zwischenfazit
Trotz einiger kleiner Macken – Respekt! Alles in allem ist das HTC Hero und das Android Betriebssystem (in der Version 1.5) sehr angenehm. Ich nutze es wirklich gerne, aber es ist auch noch deutlich Luft für Verbesserungen. Mal sehen, was Version 2 so bringen wird.

Interessenten möchte ich noch auf den ausführlichen Test des Hero bei Areamobile hinweisen: „HTC Hero: Der neue Held unter den Androiden

Machn wat uns doch mal jemütlich!

Draussen ist Ekelwetter – 3 Grad Plus und Schneeregen.

Drinnen riecht es nach frisch gebackenen Vanillekipferln und Kaffee. Auf dem Küchentisch flackert eine Kerze und das Mistwetter sieht durch die Adventsdeko auch gleich etwas freundlicher aus.

Fenster im Advent

Neu bei Ollmetzer: etwas Adventsdekoration.

Twitter-Bug, oder: „Wer ist DAS denn???“

Twitter ist in letzter Zeit sehr viel stabiler geworden und man sieht den Failwhale nicht mehr sehr häufig. Das ist gut. Es wurden neue Features eingebaut, über die die Meinungen auseinander gehen. In den letzte Tagen ist mir aber ein neuer Bug aufgefallen: Tweets von Leuten, denen man nicht folgt:

Twitter - unbekannter User

Wer zum Geier ist 'casualencounter' ?

Ich dachte sofort an eine neue Form von Twitter-Spam. Klas vermutete, daß es sich um das neue Re-Tweet Feature handeln würde. Das ist aber nicht so, wie der folgende Screenshot beweist:

Richtige und falsche Tweets

Richtig: Re-Tweet von Freunden. Falsch: Tweet von Unbekanntem

Es handelt sich wohl wirklich um einen Bug, an dessen Beseitigung Twitter gerade arbeitet, wie dem Artikel „There’s A Stranger In My Tweet House“ auf Techcrunch zu entnehmen ist.

Etwas schräg – aber anschaulich

Nun kann man zu Sascha Lobo meinen, was man möchte, aber ich finde es irgendwie rührend, wenn er in dem Artikel „Die bedrohte Elite“ auf Spiegel Online vorschlägt, man müsse die ewigen Internethasser und Nörgler einfach mal an die Hand nehmen und ihnen klarmachen, was das Grossartige an dieser neuen Kommunikationtechnik ist.

Da der Gute auch immer für etwas markante und schräge Aussagen gut ist – das hier finde ich klasse:

Erklären wir ihnen, dass der Unterschied zwischen der Veröffentlichung der eigenen Daten und der staatlichen Überwachung der gleiche ist wie der Unterschied zwischen „sich im Klo einschließen“ und „im Klo eingeschlossen werden“. Es geht um die Freiwilligkeit, also die Kontrolle über die Daten, zu denen andere Zugang erhalten.

…und das hier auch:

Erklären wir ihnen, weshalb wir seltsame Fotos von uns ins Netz stellen und trotzdem erwarten, dass unsere zukünftigen Arbeitgeber nicht in diesen manchmal öffentlich zugänglichen, aber privaten Daten herumschnüffeln. Es würde ja auch niemand gern bei einer Firma arbeiten, die den Hausmüll eines Bewerbers durchwühlt, selbst wenn die Tonne vor der Tür steht.

OMFG!!! Was für ein Schwachsinn

Berichte in alten Medien über Internet, Computerspiele u.ä. sind ja seit Jahren meist tendenziös, reisserisch, unausgewogen und merkbefreit. Das kennt man. Aber dieser Artikel – immerhin selbst im Internet publiziert – ist einfach derart schwachsinnig, daß ich es gar nicht glauben mag:

Selbstmord des schülerVZ-Hackers – Abschiedsbrief in Codesprache aufgetaucht„.

Zunächst mal wird mit überhaupt nicht klar, was der Autor mit seinem Artikel überhaupt zum Ausdruck bringen will.

Die einzigen korrekten Behauptungen in dem Artikel sind, daß es ein Ausspähen von Accounts bei der VZ-Gruppe gegeben hat und daß der Tatverdächtige jetzt tot ist. Was da nun genau passiert ist, darüber gibt es unterschiedliche Berichte und Gerüchte und ich möchte mich da nicht an Mutmassungen beteiligen. Wen es interessiert, den möchte ich eher auf Netzpolitik.org verweisen.

Ansonsten ist nahezu alles andere in dem Artikel inhaltlich völliger Stuss. Beispiele gefällig?

Der Hacker (aus dem Englischen ‚to hack‘ = alles kurz und klein hacken) hatte eine Kopie der Passwortliste bereits weitergegeben und erhoffte sich damit Ruhm und Reichtum unter seinen Artgenossen in der Computerwelt.

Zunächst mal sind Hacker Menschen (häufig Programmierer), die kreativ mit Technik umgehen, indem sie sie oft für andere Zwecke nutzen, als ursprünglich vorgesehen. Manchmal ist das das Aufdecken von Sicherheitslücken in Computern.

Leute die alles kurz und klein Schlagen nennt man hingegen Vandalen, Hooligans oder einfach Vollidioten.

Und was der verstorbene nun wirklich mit seiner Aktion bezweckt hat, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten, die gegenwärtig juristisch aufgearbeitet werden. Insofern sollte man hier sehr vorsichtig mit angeblichen Tatsachenbehauptungen sein.

Weiter unten heisst es:

Der Internet-Kriminelle war ein Jugendlicher, ein Kind„.

Ja was denn jetzt? Kind oder Jugendlicher? Das macht juristisch gesehen ja einen ziemlichen Unterschied. Wie alt, war der Bengel denn nun wirklich?

Jetzt, knapp einen Monat nach dem Freitod des Web-Hackers, wurde sein Abschiedsbrief veröffentlicht – geschrieben in einer Programmiersprache

// no comment //

Aber es geht so immer weiter:

Bei dem Code handelt es sich hierbei um die berüchtigte Programmiersprache C++, in der schon Metzel-Games wie Warcraft III und Doom 4 geschrieben wurden.

Ähhhm, ja, und auch weitere gefährliche hinzersetzende Software, wie z.B. Microsoft Word und sogar ganze Betriebssysteme. Ich finde C++ zwar auch ‚berüchtigt‘, aber eher wegen der rudimentären Speicherverwaltung. Mann!

Kopfschütteld habe ich dann auch noch diese Zeilen gelesen:

In der IT-Szene wird C++ häufig für Websites und gewaltverherrlichende Computergames verwendet.

Streichen Sie in diesem Satz bitte „Websites“ und „gewaltverherrlichende“. Erst dann macht er Sinn.
Und weiter geht es:

„Es bietet dem Coder sehr viele Möglichkeiten, ist dafür aber auch die schwierigste Programmiersprache der Welt! Ohne jahrelanges Studium und die richtigen Bücher ist da nichts zu machen.“

Na guck mal an – Programmieren ist schwierig und man braucht lange, um es zu lernen. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet. Ich habe die letzten 29 Jahre damit verbracht, programmieren zu lernen – und lerne immer noch.
Nun ist C++ sicherlich nicht an einem lauen Wochenende zu lernen, aber es gibt sicherlich noch sehr viel schwierigere Programmiersprachen.

Das Problem an diesem Artikel ist, daß hier mal wieder ahnungslosen und besorgten Eltern die Weltverschwörung im bösen, bösen Internet suggeriert wird. Dazu werden einige Reizworte, Halbwahrheiten und völlig falsch erläuterte Fachbegriffe wild zusammengemixt.

Dieser Artkel ist einfach derart schlecht, daß ich ihn nur noch als zynische Satire betrachten kann. Wirklich unglaublich…
Lesenswert sind dann die Kommentare.

Mein neuer Held ist angekommen

Es ist schon fast ein halbes Jahr her, seit ich mir mein letztes Handy gekauft habe. Das war ein Nokia E71 mit dem ich wirklich sehr zufrieden bin. Es kann alles, was ich so benötige. Neben den Telefonfunktionen ist mir wichtig, daß ich das Adressbuch und die Termine problemlos mit meinem Rechner (mit Apfellogo) synchronisieren kann. Zudem verwede ich das Gerät regelmäßig, um schnell mal was im Internet nachzusehen. Dazu nutze ich vorzugsweise die Mobilversionen der Websites. Hin und wieder eine E-Mail beantworten ist mit der Tastatur auch überhaupt kein Problem. Bloß die Kamera ist reichlich besch…eiden ausgefallen und die Bedienung von Symbian S60 ist auch bei weitem nicht mehr „state of the art“.

Nun wollte ich mal wieder auf den neuesten Stand bei mobilen Gadgets kommen und mir so ein tolles Handy mit Touchscreen, GPS und dem ganzen Gedöns zulegen – auch um beim Thema ‚mobile Webseiten‘ mal wieder aktuelle Techniken ausprobieren zu können. Stellt sich die Frage: Was nehmen?

iPhone, Windows, Palm, Android?

Ein Gerät mit Windows Mobile kam nicht in Frage, weil das System mindestens genauso veraltet ist, wie Symbian. Das iPhone ist mir ehrlich gesagt zu gehypt (da läuft ja mittlerweile jeder mit rum) und nicht zuletzt viel zu teuer. Entweder aufgrund der Zwangskopplung mit unattraktiven Verträgen von T-Mobile, oder die reine Hardware bei Simlock-freien Geräten.

Das neue WebOS des Palm Pre halte ich für spannend und schon recht gelungen, aber die Hardware will mich nicht so recht überzeugen. Ich bin sicher, daß das bei späteren Versionen besser wird, aber im Moment ist mir das Teil noch etwas zu ‚grün‘.

Als ich Anfang des Jahres das erste Android-Handy (G1 von T-Mobile) in den Händen hielt, war ich zunächst wenig begeistert. In der Zwischenzeit wurde Android weiterentwickelt und es sind einige weitere Modelle von HTC, Samsung und Motorola erschienen.

Meine Wahl fiel schließlich auf das Hero von HTC. Auf Fotos sieht das Gerät zwar etwas eigentümlich aus, aber es liegt gut in der Hand, fühlt sich gut an, ist hervorragend verarbeitet und hat m.E. sogar einen etwas unorthodoxen Chic.

Lieferumfang des Hero

Lieferumfang des Hero

Die Verpackung ist geschmackvoll und recyclingfähig. Der Lieferumfang: Handy, Netzteil mit austauschbarem Stecker, USB Ladekabel, Kopfhörer, 2GB Micro SD Speicherkarte und ein bischen Papier.

HTC Hero und Nokia E71

Vergleich Hero und E71

Das (der?) Hero ist nicht viel größer als das E71 – bloss etwas dicker, aber immer noch Hosentaschenkompatibel. Das Display ist sehr gut und reagiert sehr sensibel auf Berührungen. Gleichstand mit dem iPhone bis hierher. Die an sich gute Idee mit dem USB Ladekabel wird dadurch ad absurdum geführt, daß auf der Geräteseite keine Standard Mini-USB Buchse verbaut ist. Schade und unnötig.

Der Erste Eindruck, den die Hardware hinterlässt ist jedenfalls sehr positiv. Mehr zur Inbetriebnahme und Handhabung schreibe ich in dann in einem weiteren Artikel.

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