tiny little gizmos

Der Tag des toten Terminals – irgendwas fehlt ja immer

Das kennt vermutlich jeder: Man will an seinem Computer irgendwas anschliessen und das passendes Kabel fehlt. Man hat mindestens drei dicke Kisten voller Kabel, die fast genauso sind, wie das, was man braucht – aber eben nur fast. Heute haben wir in der Uni den vorläufigen Beweis erbracht, dass es sich hierbei um eine Naturkonstante handeln muss.

Selbst wenn man ein komplettes Labor voller Technik hat – das eine Kabel fehlt trotzdem.

Ich war heute im Signallobor der Humboldt Universität bei Dr. Stefan Höltgen. Wir haben vor, für das Vintage Computing Festival Berlin (3.10.2014 bis 5.10.2014) ein Mailboxsystem aufzubauen und über eine lokale Telefonanlage für andere alte Rechner zugänglich zu machen um Datenfernübertragung im Stile der 70er bis 90er Jahre vorzuführen.

Ich brachte einen Stapel CD-ROMs voller Treiber, Software, E-Zines aus den spätern 80er und 90er Jahren mit. Ein fitter alter PC (ein 486er von Siemens) mit MS-DOS 6.22 war vorhanden. Leider ohne CD-ROM Laufwerk. Die Software musste also zunächst auf einem anderen PC auf 3 1/2″ Diskette umkopiert werden. Die geringe Kapazität von 1,4MB hat genügt, weil es sich ausschliesslich um alte DOS Programme gehandelt hat. Komfort ist aber anders…

RemoteAccess Mailbox auf altem PC

RemoteAccess Mailbox auf altem PC

Der PC war trotzdem schnell in einen guten Grundzustand versetzt. Er bootet ohne Fehlermeldung und mit deutscher Tastatur. PKUNZIP und andere sinnvolle Tools waren schnell installiert. Das Startscript war geschrieben, BNU als Fossil Treiber installiert und RemoteAccess als Mailboxsoftware startet.

Leider hatten wir kein Modem zur Hand, um die Software richtig einzurichten. Es gab zwar immerhin einen Akustikkoppler (das legendäre Dataphon s21), aber leider kein serielles Kabel von 9 poligen auf 25 poligen Anschluss. Wir versuchten, mittels 9 Pol auf 9 Pol Nullmodemkabel eine Verbindung zum Tandy TRS80 Modell 100 herzustellen, was aber leider nicht gelang. Ich hatte vorsorglich noch mein Amstrad NC100 mitgenommen, aber auch hier war leider keine Verbindung herzustellen.

Tandy TRS80 Modell 100

Tandy TRS80 Modell 100

Das “Schreckliche” am Signallabor ist, dass man dort ständig durch spannende historische Artefakte abgelenkt wird – wie zum Beispiel von dem tollen Modell 100 von Tandy. Das war 1983 einer der ersten brauchbaren transportablen Computer. Aufgrund des vergleichsweise grossen Displays, der guten Tastatur, dem eingebauten Modem und der integrierten Textverarbeitung war das Modell bei Reportern sehr beliebt. Ich hätte damals sooo gerne einen besessen – es wurden immerhin fast 6 Mio. Stück verkauft.

Zilog S8000

Zilog S8000

Weitaus seltener ist der Minirechner Zilog Modell S8000. Auch gibt es ein kleines Problemchen – kein Terminal. Der Versuch, einen alten Atari ST mit VT100 Terminalemulation anzuschliessen, fruchtete leider nicht. Auch hier fehlte das passende Kabel. Was nützt der schönste Computer, wenn er nur Geräusch von sich gibt und man ansonsten nichts mit ihm machen kann? Immerhin klingt die Maschine spannend – ein bisschen wie ein startender Jet.

In den nächsten Wochen werde ich mich aber vor allem auf den Aufbau der Mailbox kümmern.

 

Werder (Havel)

Gestern habe ich den schönen Tag für einen Ausflug genutzt. Das Ziel war Werder an der Havel. Um das Baumblütenfest habe ich immer einen grossen Bogen gemacht, weil ich den Troubel und Massen von angetrunkenen Menschen nicht gerade anziehend finde. Zwei oder drei Mal bin ich schon durch Werder durchgefahren, aber habe mir noch nie die Altstadt auf der Insel angesehen.

Das war ein Fehler – Werder ist wirklich niedlich, tip-top saniert und ein bischen verpennt, wie fast alles in Brandenburg. Am meisten Action war noch auf der Havel. Unglaublich, wie viele Boote da an einem schönen Sommertag unterwegs sind.

Aber was soll ich lang schreiben – am Besten lasse ich einfach mal die Bilder sprechen.

Blick von der Brücke zur Altstadt

Blick von der Brücke zur Altstadt

Mediterranes Flair in einem Café

Mediterranes Flair in einem Café

Marktplatz mit Eiche

Marktplatz mit Eiche

Boote an der Havel

Boote an der Havel

Blumen und Fische bei "Arielle"

Blumen und Fische bei "Arielle"

Dorfstrasse

Dorfstrasse

Schönes Ensemble

Schönes Ensemble

Bockwindmühle

Bockwindmühle

Die Erschaffung der Welt und koschere Gummibärchen

Heute habe ich die Sonderausstellung “Die Erschaffung der Welt” im jüdischen Museum Berlin genossen. Ausgestellt wurden mittelalterliche Schriftstücke, kunstvoll angefertigte Hochzeitsverträge, reich illustrierte Schriftrollen und wertvolle Drucke. Freundlicherweise war das Fotografieren gestattet.

Gesetzestext von 1400 mit zahlreichen Kommentaren

Gesetzestext von 1400 mit zahlreichen Kommentaren

Unter den Ausstellungsstücken sind zahlreiche extrem wertvollen Unikate, die teilweise über 600 Jahre alt sind. Bücher, deren Seiten aus Tierhäuten bestehen, kunstvoll verziert, mit Blattgold belegt. Es sind sowohl religiöse Schriften, wie die Tora oder Teile der Bibel, aber auch juristische Werke, wie Gesetzestexte oder Hochzeitsverträge, monumentale Bücher mit etlichen Kilo Gewicht, oder kunstvolle Miniaturen oder Schriftrollen.

Kunstvoll verzierter Hochzeitsvertrag

Kunstvoll verzierter Hochzeitsvertrag

Immer faszinierend ist die Präzision und ästhetische Qualität der Handschriften. Obwohl ich die hebräischen Schriften nicht lesen konnte, begeisterte mich die Kalligraphie und generell die unglaubliche, heute kaum noch nachvollziehbare Bedeutung des geschriebenen Wortes. Genauso spannend ist der Einblick, der diese Werke in das Leben der Menschen ermöglicht. Die penible Auflistung aller Werte, die jeder Partner in die Ehe einbringt und der Pflichten, die er eingeht, zeigt, dass die Bedeutung einer Ehe damals erheblich anders wahrgenommen wurde, als heutzutage.

Das Kunstprojekt BIOS [TORAH] von Robotlab gehörte nicht mehr zu der Ausstellung, ist aber eine gelungene thematische Überleitung zum Rest des Museums. Der Titel ist eine Parabel: Im BIOS sind die Grundfunktionen eines Computers eingebrannt, auf dem alle Funktionen des Betriebssystems und der Anwendungen aufbauen. Die Schrift, mit der religiöse und juristische Texte verfasst sind, stellt gleichsam das funktionale Fundament einer Gesellschaft dar.

BIOS - THORA

BIOS – THORA

Die Tora aus der Roboterfeder

Die Tora aus der Roboterfeder

Das Kunstwerk besteht im Wesentlichen aus einem Industrieroboter, der die Aufgabe eines Sofer (Tora-Schreibers) übernimmt. Er schreibt die Tora mit Schreibfeder und Tinte in menschlicher Geschwindigkeit auf eine 80m lange Papierrolle. Da der Roboter aber nur sein Programm ausführt und keine Auseinandersetzung des Schreibers mit dem religiösen Text stattfindet, genügt der Text nicht den Erfordernissen des jüdischen Religionsgesetzes. Er ist nicht koscher (=rituell unbedenklich).

Koscher waren hingegen die Gummibärchen aus einem Automaten in der ständigen Ausstellung, was mich zum schmunzeln brachte.

Im Jahr 2001 habe ich zum ersten Mal das jüdische Museum Berlin besichtigt – vor der offiziellen Eröffnung. Damals war der Neubau von Daniel Liebeskind noch leer. So konnte ich die extravagante und symbolträchtige Architektur unverfälscht auf mich wirken lassen. Der Museumsneubau hat zum Beispiel keinen direkten Eingang. Er ist nach aussen zerrissen und abweisend und im Inneren irritierend und ohne vertraute rechte Winkel, die Ordnung und Orientierung versprechen.

Jüdisches Museum Berlin

Jüdisches Museum Berlin

Ich habe seinerzeit in den leeren Räumen gestanden und mich gefragt, wie dort jemals eine Ausstellung aufgebaut werden kann.

Nun weiss ich es. Es geht hervorragend. Die Ausstellung ist chronologisch und verwirrend und dennoch logisch. Sie zieht einen roten Faden, ist aber und mit verstörenden Elementen durchzogen, wie dem mehrgeschossigen Raum, in dem man auf  kleinen Stahlplatten herumlaufen kann, die schreiende Gesichter darstellen. Die Symbolik und der Raum und die entstehenden Geräusche wirken durchaus bedrückend.

Void mit Installation

Void mit Installation

Bei allen Hinweisen auf die problematischen oder grausamen Aspekte der deutsch-jüdischen Geschichte ist das Museum jedoch keinesfalls als Trauerstätte oder Holocaust Mahnmal zu verstehen. Dafür ist die jüdische Tradition in Deutschland zu alt und vielschichtig. Genau das wird in dem Museum hervorragend vermittelt.

 

Der Uni so richtig aufs Dach gestiegen

Mit über 20 Jahren Verspätung habe ich es gestern geschafft, meiner Uni mal so richtig auf das Dach zu steigen. Genauer gesagt auf das Dach des Hauptgebäudes der Technischen Universität Berlin. Anlass war eine Einladung der Amateurfunkgruppe der TU Berlin (AfuTUB mit Rufzeichen DK0TU) zur Besichtigung der dort betriebenen Funkanlagen.

Diese liegen zum Teil weit ausserhalb der Möglichkeiten normalsterblicher Amateurfunker. So haben wir nach der Begehung des Daches in der beginnenden Dämmerung mit 200W auf dem 80m Band ein schönes QSO mit Bratislava hinbekommen – mit einem Sender, der früher bei der NVA im Einsatz war. Die Technik an sich bekommt man zwar wohl schon für kleines Geld – aber alleine die Stromkosten für Sender, Empfänger, Filter (jeweils einzelne grosse Kisten) und vor allem für den schrankgroßen 1KW Verstärker möchte ich nicht bezahlen. Das Antennenkabel hatte locker 3cm Durchmesser. Kann man machen – muss man aber auch nicht. Die Gegenstelle hatte ein hochwertiges, modernes Zivilgerät, funkte mit 100W und war gut zu verstehen.

Ein (!) großes Funkgerät

Ein (!) großes Funkgerät

Aber auch kleinere, normale Funkgeräte werden im Shack der AfuTUB verwendet, wie auf dem nächstenBild zu sehen ist.

Zwei normale Funkgeräte

Zwei normale Funkgeräte

Leider ist die Funkbude sehr klein und liegt zwischen obersten Geschoss und dem Flachdach. Sich dort an einem warmen sonnigen Tag mit 8 Leuten und viel Abwärme produzierender Technik aufzuhalten war nicht die rechte Freude. Erfrischender war die Besichtigung der Antennenanlagen auf dem Dach.

DK0TU Antennen: Yagi, Groundplane, Parabol, WLAN Richtfunk usw.

DK0TU Antennen: Yagi, Groundplane, Parabol, WLAN Richtfunk usw.

Es waren auch nicht alle Antennen montiert. Ein Mast wurde gerade neu errichtet, eine riesengroße Yagi Antenne lag ebenso herum, wie ein 2m Parabolspiegel für Erde-Mond-Erde Verbindungen.

2m Parabolspiegel für EME

2m Parabolspiegel für EME

Neben der Technik faszinierte aber auch der grandiose Rundblick über Berlin im Sonnenuntergang. Ich konnte mich kaum satt sehen.

Blick über den Tiergarte zur City Ost

Blick über den Tiergarten zur City Ost

Blick über Campus und Zoo zur City West

Blick über Campus und Zoo zur City West

Der Erkenntnisgewinn des Abends hielt sich zwar in Grenzen, aber “ordentlich dicke Technik” in Aktion zu sehen, war durchaus spannend.

Schnell mal Potsdam zwischen den Regen

Es gibt ja den Spruch, dass man “einfach unter schnell unter dem Regen durchlaufen” solle, um trocken anzukommen. Heute habe ich so etwas geschafft – so ungefähr jedenfalls. Morgens schien die Sonne und es zeigten sich nur einige Wolken, die Temperatur war annehmbar und die verschiedenen Wetterdienste waren sich nicht nicht ganz einig, wie der Tag werden sollte. Nun stand nach langer Zeit mal wieder ein Sonntagsausflug an und Bange machen gilt nicht. Also auf nach Potsdam.

Alt Nowawes

Alt Nowawes

Auf der Hinfahrt wagte ich es, offen zu fahren – und das war kein Fehler. Die komplette Fahrt von Prenzlauer Berg nach Potsdam Nowawes war sonnig bis leicht wolkig und mit knapp 20 Grad angenehm. Der Name der Strasse Alt-Nowawes ist übrigens ein schönes Oxymoron, da der Name Nowawes “Neues Dorf” bedeutet.

Im Park Babelsberg wurde vor den Eichenspinnerraupen gewarnt (können böse allergische Reaktionen auslösen). Davon abgesehen war es angenehm und für einen Sonntagmittag auch vergleichsweise leer im Park, während auf der anderen Seite der Havel am Hans-Otto Theater irgendein Fest im Gange war. Ich wollte zum Biergarten Bürgershof in Glienicke, um dort eine zünftige Mittagsmahlzeit zu mir zu nehmen.

Biergarten Bürgershof im Blick

Biergarten Bürgershof im Blick

Auf halben Wege wurde der Himmel schlagartig dunkel und es fing an zu donnern. Es sah so aus, als ob der Regen vorbeiziehen würde, aber ich ging dann lieber doch ein wenig zügiger, was sich als richtig herausstellte. Denn kaum hatte ich Krustenbraten und ein Bier in der Hand, fing es an zu regnen und ich musste mich in die Halle zurückziehen. Als ich mit dem Mahl fertig war, war der Regen es auch und ich konnte meine Runde durch den Schlosspark fortsetzen.

Jagdschloss Glienicke

Jagdschloss Glienicke

Die Stelle zwischen Schlosspark Babelsberg, Glienicker Park und Berliner Vorstadt ist einfach ein wahnsinnig schönes Fleckchen mit tollen Ausblicken.

Blick auf  Havel und Glienicker Brücke

Blick auf Havel und Glienicker Brücke

Der Rest des Parks besticht durch seine Natürlichkeit und die scheinbar zwanglos eingestreuten Bauwerke, auch wenn die historischen Sichtachsen leider teilweise zugewachsen sind.

Gerichtslaube und Flatowturm

Gerichtslaube und Flatowturm

Leider kamen die dunklen Wolken ziemlich schnell zurück. Zum Auto kam ich noch trocken, aber ich beschloss, den Potsdam Besuch zu beenden. Richtigerweise, wie ein ziemlich schwerer Regenguss zeigte.

Dennoch war es ein schöner Sonntag Nachmittag. Jetzt hoffe ich noch auf ein schönes Spiel am Abend.

Der fliegende Gartenstuhl

Hier ist ein weiterer interessanter Film aus der vergangenen Wunderwelt der Mechanik: Der Lehrfilm “The Construction of a Light Aircraft” aus dem Jahr 1943 zeigt, wie man aus ein paar Rohren und ein paar Quadratmetern Stoff ein echtes Flugzeug bauen kann. Eine Piper Cub.

Tolle Mechanik

Nichts gegen Elektronik – aber Mechanik hat irgendwie mehr Magie…

Kunst- und Architekturwochenende

Jaja, die Fussball WM…
Gucke ich auch – aber nicht nur. Es gibt ja auch noch anderes. Kunst zum Beispiel. Dieses Wochenende lief wieder 48 Stunden Neukölln. Aber es lief ohne mich. Stattdessen habe ich mir zwei tolle Architektur Ausstellungen im Pfefferberg angesehen.

Pfefferberg: Tchoban Foundation

Pfefferberg: Tchoban Foundation

Den Anfang machte eine Ausstellung mit grandiosen Architekturzeichnungen von Lebbeus Woods in der Tchoban Foundation. Der schmale Neubau auf dem Pfefferberg Gelände ist an sich schon eine Schau. Die Fassade aus hochwertigem Beton ist mit Fragmenten aus Architekturzeichnungen verziert und im Inneren ist es nicht weniger interessant und edel.

Die Zeichnungen waren noch eher Kunst, als Architektur. Es handelte sich nämlich nicht um konkrete Entwürfe, sonden eher um Ideen, Illustrationen oder Moods. Sie erinnern teilweise an Entwürfe für Fantasy Filmsets oder Szenen aus Cyberpunk Romanen und sind technisch einfach brilliant. Die Ausstellung wird noch bis zum 03.10.2014 gezeigt und ist mit €5,- Eintritt recht wohlfeil, zumal mir freundlicherweise das Fotografieren ohne Blitz erlaubt wurden.

Pfefferberg - Aedes

Pfefferberg – Aedes

Wesentlich näher an der Realität waren die Ausstellungen, die in der Aedes Galerie ebenfalls auf dem Pfefferberg Gelände gezeigt wurden. In der Ausstellung “New Moscow – Urban Development by International Competitions 2012-2014” wurden Wettberwerbsentwürfe für zwei große Vorhaben in Moskau gezeigt:

Direkt neben dem Kreml und dem Roten Platz an der Moskva liegt eine große Brachfläche, für den die Neuplanung des Zaryadye-Parks ausgelobt wurde. Gezeigt wurden die Entwürfe der fünf Finalisten.

Ein weiterer Wettbewerb galt der Neuplanung des Staatlichen Zentrums für Zeitgenössische Kunst (NCCA). Auch hier wurden die Entwürfe der fünf Finalisten gezeigt.

Noch konkreter war die Ausstellung zu den Besonderheiten des kommunalen Wohnungsbaus in Wien mit dem Titel “Gemeinde baut – Wiener Wohnbau 1920 bis 2020”. Neben den bekannten Großsiedlungen des soganannten “Roten Wien” zwischen 1918 und 1934 gab es Interessantes zu den Nachkriegsvorhaben unter jeweils veränderten Zielsetzungen. Verblüffend ist der extrem hohe Anteil des Kommunalen Wohnungsbaus, der bis 1990 bei sagenhaften 38% lag, zu denen nochmals knapp 20% genossenschaftlicher Wohnungsbau kommen.

Die Ausstellungen sind alle wirklich empfehlenswert und haben einen schönen Bogen von vollkommen fiktiven Zeichnungen über interessante Entwürfe bis hin zu realen Gebäuden geschlagen.

Pankow, 9 Loch

Heute Morgen haben wir eine 9 Loch Runde auf der ersten Hälfte des Sepp Maier Platzes in Pankow gespielt. Das Wetter war eigentlich schon zu warm. 30 Grad und knallende Sonne sind nicht so toll, wenn man über den Platz geht – ich mag es lieber bei 20 Grad. Aber wir haben rechtzeitig angefangen und schön war es trotzdem.

Das Ergebnis war… nun sagen wir mal, ich habe mich über 3-4 richtig schöne Schläge und einen tollen 8m Putt gefreut. Ansonsten ist noch sehr viel Luft nach oben.

Als ich vor ein paar Jahren überlegte Golf zu lernen, war der Platz in Pankow noch sehr kahl und wenig einladend. Heute war ich angenehm überrascht, wie sehr sich der Bewuchs gemausert hatte. Der Abschlag an Loch 4 war sogar schon ziemlich zugewachsen und das Rough ist überwiegend derartig “rough”, dass man den Ball eigentlich gleich als verloren deklarieren kann, wenn man dort reingespielt hat.

Gerne demnächst wieder.

N ist November, nicht Nordpol!

Gestern habe ich zum ersten Mal gefunkt. Genauer: Gestern habe ich zum ersten mal am Amateurfunk teilgenommen. Mit dem Ausbildungsrufzeichen DN3CCC (Delta November Drei Charly Charly Charly) haben wir den Ablauf einer typischen Sprechfunkverbindung mit unserem Ausbilder DC4LW (Delta Charly Vier Lima Whiskey) geübt und natürlich auch entsprechend Protokoll geführt.

Ich nehme also an einem Kurs zur Vorbereitung der Amateurfunkprüfung teil. Seit meiner Führerscheinausbildung vor 28 Jahren hat mir nicht mehr so der Kopf geraucht. Die Menge an Gesetzen und Vorschriften, technischen Dingen, Formeln und Abkürzungen scheint einem am Anfang schier zu erschlagen. Dass die Frequenzen, Abkürzungen und Länderkennzeichen keiner erkennbaren Logik folgen, macht die Sache nicht einfacher.

Und dann kommen mir auch noch Erinnerungsfetzen aus meiner Kindheit dazwischen.

Die falsche Buchstabiertafel

Um Missverständnisse bei schlechter Übertragungsqualität zu vermeiden, werden Buchstaben im Funkverkehr als ganze Worte durchgegeben. Für den Buchstaben N wird gemäß NATO-Alphabet das Wort “November” verwendet. Anstatt “November” fällt mir allerdings häufig zuerst “Nordpol” ein und anstatt “Romeo” kommt mir “Richard” in den Sinn.

Nachdem ich mich ein paar mal darüber gewundert habe, weshalb diese Synapsen bei mir im Hirn schon verkabelt sind, fiel mir ein woher ich dieses Alphabet (es ist übrigens DIN 5009) habe.

Nie gelernt – trotzdem im Kopf

Als ich ungefähr 5 Jahre alt war, haben sich meine Oma und meine Mutter abwechselnd um mich gekümmert, weil sie beide im Schichtdienst bei der Polizei in der Nachrichtenübermittlung arbeiteten. Daher war ich manchmal zur “Übergabe” für ein paar Minuten mit in der Dienststelle.

Manchmal konnte man dort im Hintergrund den Polizeifunk hören. Wenn z.B. ein Autokennzeichen überprüft werden sollte, fing das meist mit “Heinrich” an – ich komme eben aus Hannover.

Als Kind hat mich das alles nicht sonderlich interessiert und bewusst zugehört habe ich damals bestimmt nicht, aber dennoch blieb mir die halbe DIN Buchstabiertafel im Kopf.

Verblüffend!

Jetzt muss ich das nach 41 Jahren wieder loswerden und dafür die NATO Tafel im Kopf behalten.

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