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Besinnliche Gedanken

Ich wünsche allen, die das hier lesen, ein frohes Fest.
Wirklich – geniesst die paar Tage mit Familie und Freunden.

Weihnachten ist das Fest der Besinnlichkeit. Ein schönes deutsches Wort; So vielschichtig. Die Hektik des Alltags hinter sich lassen. Sich beruhigen und gelassen sein. Festlich aber auch etwas nachdenklich.

Gemütlich in der Küche

Gemütlich in der Küche

In meiner Familie ist dieses Weihnachten leider nicht fröhlich. Ganz und gar nicht. Ich rede nicht von dem üblichen Geschenke- und Reisestress. Auch nicht von banalen Streits darüber, ob der Baum gerade steht, die Gans gelungen ist oder es sinnvoll ist, Socken zu verschenken.

Solchen Dingen sind wir in den vergangenen 25 Jahren gekonnt aus dem Weg gegangen. Der Baum war gerade – und wenn nicht dann eben nicht. Hauptsache er ist geschmückt und fällt nicht um. Statt Gans gab es Würstchen und Kartoffelsalat. Man will ja nicht den ganzen Tag in der Küche stehen. Geschenkt haben wir uns nichts. Nur die Kinder haben etwas bekommen. Erwachsene haben ja ohnehin meist alles, was sie brauchen. Wichtig war, dass sich die Familie wiedergesehen hat. Das hat wunderbar funktioniert.

Dieses Weihnachten ist anders. Wir werden uns von einem schwer kranken Familenmitglied verabschieden, das nur noch ein paar Tage oder Wochen leben wird. Mir ist seit Wochen hundeelend zumute. Ich fühle Trauer und Ohnmacht darüber, dass man nichts ändern kann – nicht mal wirklich helfen.

In meinem Bekanntenkreis sind gerade viele dabei, sich von Ihren Eltern zu verabschieden, meist wegen Krebs oder Demenz. So ist das leider nun mal, wenn man irgendwo in den 40ern ist. Eine Bekannte, deren Eltern bereits tot sind, verblüffte mich neulich gar damit, dass sie sich jetzt selber aufs Alter vorbereitet.

Ich habe gerade eine Artikel über Lebensweisheiten für Menschen in den 30ern gelesen. Der Fragende ist Anfang 30 und die Befragten mindestens 10 Jahre älter. Interessant ist, dass die Antworten im Wesentlichen gleich waren. Sie klingen für jüngere Menschen vielleicht langweilig und profan, aber jeder hatte gute persönliche Gründe angeführt.

Beim Lesen habe ich fast nur genickt. Meine Interpretation ist:

  • Bring Deine Finanzen in Ordnung – und zwar schnell. Raus aus den Schulden und leg etwas für Schicksalsschläge zur Seite – denn sie werden kommen!
  • Kümmere Dich um Deine Gesundheit – Jetzt! Der Körper merkt sich alles, was Du ihm antust.
  • Verschwende keine Zeit und Energie mit Leuten, die Dich nicht gut behandeln.
  • Kümmere Dich um Menschen, die gut zu Dir sind. Nimm Dir Zeit für sie. Sei für sie da, wenn sie Dich brauchen.
  • Du kannst nicht alles haben, machen und erleben. Konzentriere Dich auf wenige Dinge, die wirklich wichtig sind.
  • Bleib trotzdem in Bewegung, bleib neugierig, probiere Dinge aus.
  • Höre auf Deinen Körper. Wenn er sagt, dass Du kürzer treten musst, dann tue es – egal was Dein Boss oder die Leute um Dich herum sagen.
  • Geniess das Leben und erfreue Dich an kleinen Details. Oder wie meine Oma gesagt hat: „Kinder, macht Euch das Leben schön“.
  • Wenn Du etwas tun willst, mache es bald. Ein Jahr ist schnell vorbei. Oder zwei oder drei…
  • Du hast nicht erreicht, was Du mit 22 wolltest? Entspann Dich. Nicht nur Du stolperst durch das Leben. Den Anderen geht es auch nicht anders – egal wie cool sie wirken oder was sie erreicht haben.