tiny little gizmos

…aber er arbeitet!

Heute war ein etwas seltsamer Tag.

Auf dem Weg zur Arbeit bin ich morgens fast verprügelt worden, weil… tja, weil ich die Treppe von der S-Bahn herunterging. Der Vollständigkeit halber: Der Typ war Deutsch, Mitte 30, gut gekleidet mit Mantel und Stockregenschirm, den er mir auf der Treppe absichtlich zwischen die Beine schob, bevor er mir Prügel androhte. Was für ein scheiß Psycho…

Kurz danach werde ich gefragt wo es zum Bundeskriminalamt geht. In Treptow? Ich dachte das ist in Wiesbaden, aber was weiß denn ich…

Den Nachmittag hatte ich frei genommen und wollte zu einem Modellbaufachgeschäft in Reinickendorf – also quer durch Berlin. Ich gehe zur S-Bahn, steige ein – und das Ding fährt in die entgegengesetzte Richtung los. Was zum Geier…? Nächte Station ausgestiegen und die Bahn in die richtige Richtung genommen.

Reinickendorf - verkehrsgünste Lage

Reinickendorf - verkehrsgünste Lage

Wirklich bemerkenswert fand ich aber, dass ich heute den Halbsatz „…aber er arbeitet“ gleich drei mal gehört habe. Jedes mal gingen zwei Frauen an mir vorbei, die sich unterhielten und ich hörte jedes mal dieses Satzfragment. Einmal in Reinickendorf als ich aus dem Geschäft kam (Deutsche, vermutlich Arbeitermilieu), einmal im Wedding in der S-Bahn (Türkinnen, die sich auf Deutsch unterhielten) und einmal im Prenzlauer Berg (Deutsch, Mittelschicht).

Mich würde mal interessieren, wie jeweils die erste Satzhälfte war. „Er verprasst Geld für seine blöden Hobbies, aber er arbeitet.“, „Er säuft und vögelt rum, aber er arbeitet“, „Er trägt rosa Spitzenunterwäsche, aber er arbeitet“. Was auch immer.

Jedenfalls scheint es millieuübergreifend bemerkenswert zu sein, wenn „er arbeitet“.