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Sonne und Motorrad Saisonbeginn

Zusammenfassung des letzten Wochenendes: Sonne, 20 Grad, Motorräder und gute Laune. ;-)

Den Samstag habe ich zu einer Tournee zu einigen Motorradhändlern in Berlin genutzt, die den Saisonbeginn gefeiert haben. Nicht dass ich mit meiner hübschen Suzi unzufrieden bin – ganz im Gegenteil. Aber da ich ja noch der totale Newbie bin, fehlt mit der Vergleich und ich wollte ich mir mal einen Überblick verschaffen.

Auf den Berliner Motorradtagen hatte ich Honda vermisst. Daher habe ich die Runde bei Honda Cintula in Tempelhof begonnen. Wie bei den meisten anderen Händlern gab es dort neben der Möglichkeit zu Probefahrten Bratwurst, Getränke und Livemusik. Halb elf morgens war mir noch zu früh für Bratwurst und Probefahrten habe ich auch nicht gemacht. Tatsächlich habe ich an dem Tag nirgendwo Probefahrten gemacht. Teils waren die Modelle gerade nicht da, die mich interessiert haben und später wurde es von der Zeit ein wenig eng. Daher habe ich mich mit gucken, fragen und aufsitzen begnügt.

Klassische Schönheit aus den 70ern: Honda CBX

Klassische Schönheit aus den 70ern: Honda CBX

Bei Honda hat mich verblüfft, wie dicht die Modell der Neo-Sports Reihe optisch beisammen liegen. Die CB125R (13PS) wirkt extrem erwachsen und die daneben stehende CB1000 (145PS) wiederum sehr kompakt, so dass man schon zweimal hinschauen musste um beide auseinanderzuhalten.
Toll für die 16 Jährigen. In meiner Jugend lagen zwischen einer MB-8 und einer CB 900 nicht nur technisch, sondern auch optisch Welten.

Die neue CB650R, die mich interessiert hätte, war leider permanent auf Probefahrt. Dafür konnte ich mich an der neuen Monkey kaum satt sehen. So niedlich und mit extrem viel Liebe zum Detail gestaltet, dass man sogar über den recht hohen Preis für eine 125er mit knapp 10PS hinwegsehen kann.

Aktuelle Honda Monkey (rot) neben älterer Honda Gorilla

Aktuelle Honda Monkey (rot) neben älterer Honda Gorilla

Derselbe Händler führt auch die Elektromotorräder von Zero. Als ich ankam, sind zwei zur Probefahrt aufgebrochen. Es klang, als ob sich zwei Straßenbahnen ein Wettrennen liefern würden. Ich halte die Idee von Elektro Motorrädern ja generell für sehr interessant. Immerhin hat mich mein E-Moped auf den Geschmack gebracht, einen A-Führerschein zu machen.

Zero

Zero – enttäuschende Haptik

Daher habe ich darauf gefreut, die Zeros endlich mal im Original zu sehen. Die Maschinen kannte ich bisher nur von Bildern und Videos. Dort sahen sie relativ langweilig aus. Als ich direkt davor stand war es leider noch schlimmer. Extrem schlicht und lieblos im Detail, in der Größe eine 125er. Es mag ja sein, dass die ganz gut fahren, aber mit der Optik und Haptik bringt mich niemand dazu €15.000,- auf den Tisch zu legen. Da müssen wir wohl noch ein oder zwei Modellgenerationen abwarten müssen. Die angekündigte Zero SR/F scheint da ein anderes Kaliber zu sein, aber leider auch nochmals teurer.

Gut besucht: Fuhrmann

Gut besucht: Fuhrmann

Die nächste Station war Fuhrmann – ein Händler für Yamaha und Suzuki in Neukölln. Als ich dort auf den Hof fuhr brach gerade ein Inferno der Kategorie „die Trompeten von Jericho“ los. Horex war auch dort vertreten und es starteten gerade zwei VR6 Modelle zu einer Probefahrt. Akustisch irgendwas zwischen Erdbeben und Formel Eins Rennen. Es ist mir völlig unverständlich, wie solche Maschinen noch eine Zulassung bekommen. Das sollte eigentlich in Zeiten von Euro 4 nicht mehr möglich sein. Ich empfinde das sowohl akustisch, als auch optisch als absolute Prolo-Karre. So gesehen passt es natürlich wunderbar nach Neukölln.

Passend dazu gab es auch die Möglichkeit, eine Geräuschmessung am eigenen Motorrad durchführen zu lassen, was ich wiederum gut fand. Von dem Service wurde auch rege Gebrauch gemacht, was nur möglich war, weil der Hof in einem Gewerbegebiet liegt und im weiteren Umfeld kein Wohngebäude steht.

Bei Fuhrmann habe ich auch zum ersten Mal die seltsame Yamaha Niken mit den zwei Vorderrädern gesehen. Technisch interessant, optisch gewöhnungsbedürftig, aber wozu man das zusätzliche Gewicht mit sich rumschleppen soll, erschließt sich mir nicht. Ich muss zugeben, dass ich den Witz an der Maschine nicht ganz verstehe. Anderen ging es wohl ähnlich: Die Maschine wurde stets angesehen aber nicht gefahren.

Yamaha Niken

Yamaha Niken

Ich nehme zudem als Erkenntnis mit, dass sich die Yamaha MT-09 als 900ccm Dreizylinder mit 115PS sogar etwas leichter anfühlt, als meine 76PS Zweizylinder SV650. Die Ursache dafür ist, dass sie tatsächlich etwas leichter ist – wer hätte das gedacht? Vielleicht fahre ich sie ja irgendwann zur Probe.

Kawasaki Z900RS

Kawasaki Z900RS

Meine dritte Station war Röwer in Lichtenberg. Neben Kawasaki und BMW führen sie seit neuestem auch Ducati. Man sollte meinen, dass hier die Dichte potentieller Traummotorräder am höchsten ist. Tatsächlich hat mich vor allem die Kawasaki Z900RS im klassischen Z1 Outfit angesprochen. Und obwohl mich BMW im Allgemeinen völlig kalt lässt, finde ich das Modell Nine-T interessant. Etwas Lokalpatriotismus sei gestattet – das Modell wird in Berlin gebaut. Ich könnte mir bei beiden mal eine Probefahrt vorstellen.

BMW R Nine-T

BMW R Nine-T

Den Abschluss meiner kleinen Rundreise machte ich bei Suzuki Lukas in Prenzlauer Berg. Der mit Abstand kleinste Händler meine Rundreise, der nur ein kleines Ladengeschäft an der Danziger Str. hat. Klein aber fein – der Inhaber ist wirklich sehr nett und hilfsbereit und immer für ein Schwätzchen zu haben. Meine Suzi habe ich hier gekauft.

Auch auf meiner letzten Station habe ich keine Maschine zur Probe gefahren, aber ich habe abgemacht, dass ich die neue Katana ausprobieren werde, wenn sie verfügbar ist. Ich fand damals das Originalmodell von 1981 umwerfend und die Neuauflage ist zumindest Optisch extrem gelungen. Ich durfte ja auf der BMT bereits einmal Probesitzen.