tiny little gizmos

komplett bekloppt, oder?

Kleine Auswahl des Tages:

– Sarkozy und Merkel sind sich einig, daß Autos auch zukünftig mit Ölprodukten angetrieben werden.

– Merkel will auch zurück zur Kernenergie – die strahlende Zukunft aus den 50er Jahren.

– Dazu passend beschließt die EU die Einführung einer Wochenarbeitszeit zwischen 48 und 65 Stunden.

– Und die Großversicherer wollen die (sozialistische?) Einheitsversicherung.

Sind die eigentlich alle total bekloppt? Die Vorschläge werden ja von Tag zu Tag schlimmer.

Denkt Euch doch mal was POSITIVES aus, verdammt. Irgendwas, womit man das Volk auch wieder begeistern kann. Eine Vision, die einem die unausweichlichen Veränderungen unseres überkommenen westlichen Lebensstils schmackhaft machen kann. Das wäre jedenfalls besser, als prophylaktisch schon mal ‘nen Überwachungsstaat aufzubauen, damit man die Massen unter Kontrolle bekommt, wenn sie unruhig werden.

Das klappt langfristig nämlich sowieso nicht (siehe: Geschichte).

Das fängt ja gut an.

Zwei Tage; zwei Spiele die mir gut gefallen haben. Weiter so!

Look ma, no Photoshop!

Jason von 37 Signals hat auf dem Firmenblog einen interessanten Beitrag veröffentlicht: “Why we skip Photoshop“.

Er beschreibt darin den Designprozess von 37 Signals für Webprojekte. Es gibt zunächst Zeichnungen auf Papier mit denen das grundlegende Layout erarbeitet wird. Wenn diese funktionieren, wird sofort im Frontendcode gearbeitet – ohne den üblichen Zwischenschritt in einem Photoshop-Dummy. Als Gründe werden angegeben, daß man Photoshopdateien nicht anklicken kann, obwohl man sie bereits auf dem Bildschirm hat, man leicht durch unwichtige Details abgelenkt wird, man kann nicht schnell mal den Text austauschen oder sehen, wie sich die Seite dynamisch verhält. Photoshop unterstützt generell den Workflow in Gruppen nicht sinnvoll und führt dazu, daß man länger braucht, weil man vieles doppelt macht.

Prinzipiell kann ich da nur zustimmen – ich arbeite seit Jahren ähnlich. Mir fällt auch gleich noch ein weiterer Punkt ein: Wenn man gleich im 2. Schritt den Code schreibt, erkennt man sofort, was in welchem Browser nicht so funktioniert, wie man es sich vorgestellt hat. Die Massen an nicht in sauberen Code umsetzbaren PSDs sind Legion. Dan Boland kommentiert noch:

Also, type in Photoshop never seems to be the right size as type in HTML . It just never seems to feel the same. It doesn’t wrap the same, it doesn’t space out the same.

Ein interessantes Gegenargument spricht dafür cubiclegrrl in den Kommentaren an:

Sie gibt ihren Kunden NIEMALS klickbare Dummies an die Hand, weil diese nicht verstehen, daß es sich um einen Klickdummy und nicht bereits um die fertige Anwendung handelt (“Wieso brauchen sie denn so lange? Sie waren doch vor vier Wochen schon fertig.“). Unwissende Kunden fühlen sich dann oft übertölpelt, weil sie nicht wissen, wieviel Arbeit “unter der Haube” nötig ist. Sie bevorzugt deshalb Storyboards und Scribbles, auch wenn diese letztlich mehr Zeit benötigen.

Das richtige Tool für die richtige Phase im jeweiligen Projekt.

Struktur
Ich glaube, daß Scribbles und abstrakte Storyboards (oder Wireframe) genau die richtige Herangehensweise sind, um gleichzeitig den Content zu strukturieren, das Grundlayout anzulegen und zu überprüfen, ob das Ergebnis bedienbar ist.

Aussehen
Photoshop ist ein wirklich erstklassiges Bildbearbeitungsprogramm, nur habe ich es nie für ein Tool gehalten, mit dem man gut Websites “entwerfen” kann. Dafür ist es einfach nicht gemacht. Aber um festzulegen, wie der Mood einer Website ist, halte ich es dennoch für sinnvoll. Um sich dem grundsätzlichen Styles einer Site zu erarbeiten, sind ein-, zwei Screens recht mit einigen typischen Seitenelementen gut geeignet. Man darf nur nicht versuchen, die Seiten möglichst pixelgenau nachbauen.

Verhalten
Und zur Beurteilung dynamischen Verhaltens, benötigt man leider letztendlich codierte Prototypen. Es ist halt ein Unterschied, ob man eine “Website” mit viel Eye-Candy baut, oder eine Webapplikation.

Nicht zu vergessen, spricht m.E. ein gewichtiges Argument gegen Photoshop: €1.000.

Was ist das Internet?

Wenn man die Vertreter des öffentlich rechtlichen Rundfunks fragt, dann ist das Internet “neuartiger Rundfunk”.
Das ist ganz offensicht kompletter Schwachsinn.

Wenn man die Vertreter der Presse fragt, ist das Internet “elektronische Presse”.
Auch das ist ebenfalls Blödsinn.

Auch wenn ich die Veröffentlichungen einger gewerblicher Medienanbieter, wie z.B. dem Heise Verlag, Spiegel, Süddeutsche, Financial Times u.a. nutze, macht das das Internet nicht zur Zeitung.

Ich nutze Skype – also ist das Internet ein Telefon?

Ich schreibe E-Mails. Also ist das Internet die Post?

Ich habe auch schon mal iTunes genutzt und (legale) MP3s runtergeladen – also ist das Internet eine Stereoanlage?

Ich habe schon mal bei Amazon Bücher gekauft – also ist das Internet ein Buchladen.

Ich habe schon mal eine Reise über das Internet gebucht – macht das das Internet zu einem Reisebüro?

…oder zu einer Bank, wenn ich meine Konten online verwalte?

Also – was ist das Internet?

Clay Shirky sagt in seinem Interview beim elektrischen Reporter, daß das Internet das erste echte Medium ist.

Its a general purpose mediating layer, between any two people or machines, or any group of people and machines for any data in any pattern

Weil es so universell ist, ist es insbesondere für die junge Genaration zum zentralen Medium geworden. Ich versuche es mal mit eigenen Worten:

Das Internet ist zu einem gesellschaftlichen Raum geworden. Zum einem kybernetischen System aus Kommunikation, Steuerung und Rückkopplung

Blog fällt aus – zu warm

Mir is nich nach bloggen – es ist einfach zu warm. Daher nur ‘ne kurze Übersicht:

Freitagabend war Grillen am Falkplatz angesagt. Die armen Anwohner. Es war rappelvoll. Alleine unsere Truppe (Ex- ID-Media und was so an Bekannten und Freunden dranhängt) hatte zum Schluss eine Stärke von 30 Mann/Frau, belegte ca. 35qm der Wiese mit Decken und hatte zwei Grills im Betrieb.

Ein Highlight war der Besuch meiner Schwester. Endlich mal ausgiebigst klönen, Kaffe schlürfen, futtern gehen und ich bin das erste Mal beim Geocaching dabei gewesen. Abgefahrenes Hobby.

Biergarten an einem warmen Samstagabend kommt natürlich auch gut.

Habe Schwesterherz vorhin noch zur Bahn gebracht. Totaler Wahnsinn am Hauptbahnhof. Mindestens doppelt so voll, wie unter der Woche.

Und dann habe ich mich zwischendurch natürlich noch ein bischen um zzap gekümmert. Marco scheint da jetzt auch mit einzusteigen. Das finde ich fein.

So, das reicht jetzt. Ihr wisst Bescheid.

Betriebsblindheit

Aus naheliegenden Gründen verfolge ich einige der einschlägigen Blogs der Internetszene “von drüben”. Ehrlich gesagt ist das in den letzten Monaten unglaublich langweilig und öde geworden. Ich habe diesen ganzen Rummel um Microsoft/Yahoo! nicht verstanden. Diese beiden Firmen passen an keiner einzigen Stelle zusammen. Okay, eins haben sie doch gemeinsam: beide haben bereits jetzt einen unüberschaubaren Flickenteppich von Produkten, die nicht richtig zusammenpassen und von denen nur ein kleiner Teil Gewinn abwirft.

Bekanntlich gehen mehr als 2/3 aller Firmenübernahmen schief und diese hier war ganz besonders prädestiniert – ein Top-Kandidat zum Millionenversenken. Alleine schon mal wegen den extrem unterschiedlichen Firmenphilosophien. Ich hätte als gewinnsüchtiger Großaktionär nicht “MERGE!” geschrieen, sondern “FOCUS!”

Eine andere Sache, die mir Überdruss bereitet, ist dieser unglaubliche Hype um Facebook. Ein “social network” – wow, wie un-glaub-lich originell! Sowas gibt es ja auch erst seit geschätzten 25 Jahren. Klar, sie machen ihren Job gut und das schlägt sich auch in hohen Nutzerzahlen nieder. Sie haben es drauf, durch das AAL-Prinzip cool rüberzukommen. Aber von der “world dominance” wie Google sind sie noch Lichtjahre entfernt. Fragt mal nicht die Kids in USA, sondern die durchschnittlichen Nutzer in Deutschland nach Facebook. Ausnahmslos jeder kennt und nutzt Google – Facebook ist außerhalb der Internetszene im Prinzip unbekannt.

Das im Hinterkopf finde ich solche Artikel wie “Facebook Will Be the Mainstream Everything” eigentlich nur noch albern. Ob nun Facebook als erstes dieses oder jenes Feature hatte – wen zum Geier interessiert das? Und wenn sie das ganze Internet assimilieren, sie bekommen doch nicht alle User.

Und warum nicht?

Weil nichts – absolut nichts – von dem ganzen Kram auch nur ansatzweise originell oder einzigartig ist. Es gibt für alles mindestens 100 andere Anbieter und das wird auch so bleiben. Das gilt übrigens so ungefähr für alle Startups, von denen ich seit 2000 Notiz nehme. Es geht immer nur drum, etwas cooler, etwas fokussierter, etwas bequemer zu sein, als die anderen; Denselben Scheiss gleich nochmal neu zu verhökern. Die Zutaten sind immer dieselben, es wird nur ständig alles neu umgerührt. Dieses “Anbieter X hatte Feature Y vor Anbieter Z”-Spielchen ist einfach nur peinlich – gerade wenn man sich in der Szene etwas auskennt.

Facebook Status Updates were around April 2006, before Twitter. So status updates and feeds were already mainstream before FF and Twitter came to existence.

Diese Aussage hat wahrlich Niveau – bloß was für eins. Das Valley ist cool, weil da ein ganzer Haufen großer Jungs zusammensitzt und alle immer das nächste tolle Spielzeug haben wollen. Aber diese über-Fokussierung bringt es mit sich, daß die Internet-Szene dort sich vom normalen Internet-Nutzer ungefähr so weit entfernt hat, wie die Wall-Street von jemandem, der ein €1.000,- Dispo braucht.

Multimediadienst im Kurztest: Television

Es ist zwar schon seit einigen Tagen auf Spreeblick zu lesen, aber ich komme erst jetzt dazu das mal kurz zu kommentieren:

Im Test: TV. Kurzer Hype oder Dienst mit Mehrwert?

Ganz witzig, sich mal folgende Frage zu stellen: “Was wäre, wenn die alten Medien die neuen wären und andersrum?”
Dieser neue Blickwinkel hilft vielleicht, die möglich Zukunft der alten Medien im geänderten Umfeld besser zu verstehen. Der “Test” des “neuen Mediendienstes” TV ergibt zusammengafasst folgendes Bild:

Positiv

  • Kein Account und kein Passwort nötig
  • Keine Zustimmung zu AGB nötig
  • Sehr einfache, weil extrem reduzierte Bedienung
  • Viele Zusatzdienstleistungen, die aber oftmals umständlich sind (“Programmzeitschrift” vom Kiosk) oder Zusatzhardware benötigen (“Videorecorder”)
  • Inhalte technisch auf durchgängig hohem Niveau (inhaltlich eher nicht. S.u.)

Negativ

  • Uneinheitliches Geschäftsmodell
  • Fremdbestimmte Inhalte
  • Fremdbestimmte Zeitpunkte
  • Inhalte sind oft extrem alt und von fragwürdiger Qualität
  • Keine Funktionen zum Kommentieren und Bewerten
  • Einfachste journalistische Standards, wie das Nennen von Quellen werden meist nicht eingehalten.

Das Fazit von Spreeblick:

Für Surfer, die sich mit der Eigenverantwortung bei der Zusammenstellung des Abendprogramms überfordert fühlen und die hohen Einstiegskosten nicht scheuen, könnte das Prinzip des Sich-von-anderen-vorschreiben-lassen-was-man-sehen-muss durchaus einen gewissen Reiz haben.

Am Massenmarkt geht diese Entwicklung jedoch komplett vorbei und wird vermutlich ein ähnliches Schicksal erleiden wie der Pauschaltourismus oder das Im-Stau-stehen.

live zzapping

Das Wochenende war nicht nur sehr schön, sondern auch ein erfolgreicher Test der nächsten Version von zzap. Aufmerksame Leser dieses Blogs werden an der rechten Spalte bemerkt haben, daß ich meine Kurzstatements nicht mehr per Twitter verschicke, sondern über den neuen Prototypen von zzap.

Während ich in Ahrenshoop und auf dem Darß die tolle Landschaft genoß, habe ich viel mit dem Handy fotografiert und ein paar Bilder mitsamt Kurznachricht verschickt. Die Textnachrichten werden auch an twitter weitergereicht und sind so auch meinen followers dort zugänglich, aber die Fotos entgehen ihnen dort. Die Software habe ich erst am Freitag abend installiert und ich war gespannt, ob alles funktioniert. Wie man am Blog sehen kann – es funktioniert.

Superwochenende

Ein wunderschöner, leider zu kurzer Ausflug an die Ostsee liegt hinter mir. Kunst, Natur, Meer und Sonne satt.

Anlaß war am Samstag die Eröffnung der Ausstellung “DISTANZEN – Dinge und Räume in der aktuellen Fotografie und den Neuen Medien” im neuen Kunsthaus Ahrenshoop mit Boris Becker, Christine Erhard und Christopher Muller. Im Anschluss spielte Moritz Eggert einige Stücke aus seinem Klavierzyklus “Hämmerklavier”.

Es ergaben sich darüber hinaus einige interessante Gespräche mit den Stipendiaten Mia Hochrein, Torsten Ruehle und Susanne Britz im Künstelerhaus Lukas bei der Besichtigung der offenen Ateliers.

Abgesehen davon erfreute die traumhafte Landschaft von Fischland/Darß bei sehr langen Spaziergängen und entspannten Fahrten im offenen Cabrio. Einfach nur toll! Hier ein paar Impressionen:

Künstlerhaus Ahrenshoop

Ahrenshoop - der Weg zum neuen Kunsthaus

Kunsthaus Ahrenshoop - Saal mit Flügel

Neues Kunsthaus Ahrenshoop - während der Ansprache (nebenan)

Ahrenshoop - Strand

Ahrenshoop - Strand

Ahrenshoop - hinter den Dünen

Ahrenshoop - hinter den Dünen

Ahrenshoop - Hafen

Ahrenshoop - Hafen am Saaler Bodden

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