tiny little gizmos

1000 mal gesperrt…

Neulich habe ich einige follower auf twitter geblockt – Leute die ich nicht kenne und die schon über 10.000 anderen folgen – was soll denn sowas? Dann war mein Account für einige Tage clean und heute ist die Anzahl meiner follower von 10 auf 16 hochgeschnellt.

Ist ja toll, daß mir so viele Leute auf twitter folgen wollen. Ich frage mich bloß – wozu? Spannend auch, daß es sich überwiegend um attraktive junge Frauen handelt…

Kann sein, daß ich irgendwie zu langsam im Kopf bin. Ich verstehe den Sinn nicht ganz. Glauben die, daß ich ihnen auch folgen und mich dann zuspammen lasse? Oder geht es darum, soviele public messages wie möglich abzugreifen? Und was macht man dann damit? Ich denke, daß es sich bei den drei jungen Damen von heute tatsächlich um Bots handelt, die Nachrichten von anderen Usern recyclen, um eine eigene Aktivität vorzutäuschen. önnte man mal eine interessante Studie draus machen, wie “echte” User auf sowas reagieren. Das bringt mich zu folgenden Fragen:

  • Sind die User seit ELIZA klüger geworden?
  • Ist es wirklich nicht mehr möglich, offene Systeme zu betreiben, ohne gleich zugemüllt zu werden?

zzap -> twitter

Seit eben gerade funktioniert mein zzap-to-twitter Interface endlich (wieder). Die dummen Kommentare in meinem Badge kommen alle vom Testen.

Was ist daran jetzt neu?
Bis vor 2 Wochen hatte ich ja bereits eine funktionierende Verbindung. Die jetzige Lösung unterscheidet sich aber in einem wichtigen Punkt: Nebenläufige Programmierung. Das bedeutet, daß das normale Skript, welches der Nutzer per Webbrowser aufruft, alle Arbeiten, die möglicherweise mehrere Minuten in Anspruch nehmen können, nicht selber ausführt, sondern an ein anderes Skript weiterreicht und sich selber beendet, während im Hintergrund die zeitintensiven Tasks weiterlaufen. Das ist eine Voraussetzung, um ein Benachrichtigungssystem für externe Systeme betreiben zu können.

Wo war das Problem?
Die Aufgabe war klar, aber es gibt immer 100 verschiedene Wege zum Ziel. Die ersten Ideen gingen in Richtung einer Task-Queue, also einem ständig im Hintergrund laufenden Skript, daß nachschaut, ob eine neue Aufgabe anliegt. Davon bin ich schnell wieder abgerückt, weil diese Lösung Overkill wäre und außerdem Probleme bei vielen Hosting-Providern verursachen würde, die ständig laufende Hintergrundprozesse ausschließen.

Es musste also etwas einfacheres her: Der eigentliche Worker-Prozess muss direkt vom Webscript gestartet werden.

Üblicherweise macht man so etwas mit dem exec() – Befehl in PHP. Das funktionierte auch wunderbar sowohl auf meinen Entwicklungssystemen (jeweils einmal Windows, Apple OS X und Sun OS), aber ausgerechnet auf meinem Live-System war das Skript nicht zum Laufen zu bekommen. Den Worker direkt auf der Kommandozeile zu starten war kein Problem, nur über den exec-Befehl in einem Web-Skript startete er nicht – unabhängig von allen Dateiberechtigen und Pfadeinstellungen. Ich vermutete schon, daß der Provider diesen Befehl aus Sicherheitsgründen einfach gesperrt hat, aber ein einfaches echo exec(‘whoami’) zeigte völlig korrekt den Owner des Webservers an. Um es kurz zu machen: Der ganze Kram hat mich gut eineinhalb Wochen gekostet und gestern hatte ich die Nase voll.

Die Lösung, die ich jetzt verwende ist richtig “basic”: Das Worker-Skript wird per HTTP über CURL aufgerufen. Ganz ohne Hakeleien ging auch das nicht ab, aber nun läuft es erst einmal. Ob diese Lösung auch einen Load von 1000 remote-calls verkraftet, weden wir dann sehen, wenn das Protokoll zum Nachrichtentausch funktioniert. Für heute bin ich jedenfalls erstmal zufrieden.

Sowas kommt von sowas

Jetzt isses passiert: Die Iren haben “nein” zum sogenannten EU-Reformvertrag gesagt.

Die Politiker sind empört: Was erdreisten sich die paar Leute (5 Mio von 400 Mio) diesen historischen Prozess einfach auszubremsen? Unsachliche und irreführende Kampagnen zweifelhafter EU-Gegener und undankbare Iren; jahrzehntelang hat die EU deren Wirtschaft hochgepeppelt und jetzt sowas. Ungeachtet dessen muss der Prozess weitergehen, …

Au Mann!

Das alles geht doch am Kern der Frage vorbei – nämlich “was soll das eigentlich alles?”

Die Tatsache, daß sich Irland durch die EU-Unterstützung von einem verarmten Agrarland zu einer wohlhabenden Dienstleistungsgesellschaft entwickeln konnte, hat doch nichts mit dieser Abstimmung zu tun. Schließlich ist das Volk nicht einfach gekauft worden. Aber mit so einer Sichtweise haben viele Politiker offensichtlich Probleme.

Richtig ist, daß die Argumente der Vertragsgegener z.T. unsachlich oder sogar bewußt irreführend waren. Gleiches kann man allerdings auch über die Pro-Argumente sagen.

Und wenn wir mal ganz ehrlich sind, wurde dieses Vertragswerk nur dort problemlos angenommen, wo der Politikklüngel unter sich geblieben ist. Überall wo das Volk entschieden ha, ist der Vertrag abgelehnt worden. So zu tun, als hätten lediglich 5 Mio Iren die EU ausgebremst ist einfach unredlich. Ich gehe davon aus, daß fast die gesamte EU ähnlich abgestimmt hätte – wenn sie überhaupt gefragt worden wäre. Genauso unredlich ist die Unterstellung, die Neinsager wären gegen Europa.

Ich glaube daß die überwältigende Mehrheit der Europäer für Europa ist. Die Frage ist nur: Was für eins?

Ein Europa, welches Bürokraten und Konzernvertreter in Brüssel unter Ausschluss der Öffentlichkeit zusammenzimmern entspricht einfach nicht den Interessen des Volkes (bzw. der europäischen Völker) und wird daher schon aus Prinzip abgelehnt werden. Ein ständiges “Weiter so” ist einfach nicht möglich. Genau solche Prozesse sind es doch, die die Bevölkerung gegen die EU (nicht zu verwechseln mit Europa) aufbringen: Das Volk entweder nicht fragen oder ignorieren, wenn einem die Entscheidungen nicht passen.

Wenn der europäische Einigungsprozess wirklich fortgesetzt werden soll, wäre es sinnvoll zunächst innezuhalten und mal eine offene Diskussion mit der Bevölkerung geführt werden würde, wie sie sich denn die zukünftige Europäische Union vorstellen und wünschen. Dabei wird es dann auch mal ungemütlich Fragen geben, wie z.B. “Wo hört Europa eigentlich auf?”. Die ständige Expansion der EU kann ja nicht unbegrenzt fortgesetzt werden.

Nach dem 2. Weltkrieg hatten die Völker einfach einen unglaublichen Friedenswillen und wollten sicherstellen, daß solch ein Massenmorden in Europa nicht nochmal passiert. Das war das große Leitmotiv, daß auch vom Volk getragen wurde, wenn es in Detailfragen haarig wurde. Solch eine Leitidee fehlt heutzutage leider. Aber gerade deshalb muss der Prozess der Willensbildung im Volk wieder die Grundlage für die Entwicklung der EU werden, so wie es zu Beginn war. Und auf dieser Grundlage muss dann die neue Struktur der EU hergestellt werden. Dann wird sich sicherlich auch eine größere Akzeptanz der Bevölkerung erreichen lassen, auch wenn sich nicht alle Wünsche 1:1 umsetzen lassen.

Ich bin absolut für ein geeintes Europa. Aber ich bin gegen Gleichmacherei. Es ist doch gerade der Reiz dieses Kontinents, daß es hier vergleichsweise bunt und unterschiedlich zugeht. Ich will nicht überall genau dieselben Sachen, Lebensmittel, Läden und Lebensweisen vorfinden. Wenn ich zum Beispiel die EU und USA vergleiche ist nicht wiklich die Frage, wo ich mich wohler fühle (sorry Marco ;-) ).

Ich möchte, daß es hier friedlich und bunt zugeht. Ein Europa in dem jeder nach seiner Fasson selig werden kann. Ein Europa das zusammenhält und gemeinsam weise Entscheidungen der Daseinsvorsorge trifft (z.B. Sicherung der Ressourcen ohne Kriegseinsätze), ein Europa, daß gute Beziehungen zu allen wichtigen Weltregionen unterhält.

An einem Europa dessen einziger Sinn ein großer, gleichförmiger Binnenmarkt ist, in dem Grundsatzentscheidungen hinter verschlossenen Türen ausgeklüngelt werden und demokratische Prozesse nur als Behinderung gesehen werden, habe ich einfach kein Interesse.

Vorwärts: immer! …

Einige von Euch kennen mein neues Spielzeug ja schon. Anlässlich meiner Midlife-Crisis (okay, faule Ausrede) hatte ich mir zum Frühjahr ein Cabrio bestellt. So ein Auto hatte ich noch nie. Im Zweifelsfall habe ich mich bisher immer für etwas praktisches entschieden. Aber jetzt wollte ich endlich mal was schickes auf Rädern.

Mein Favorit in dieser Autoklasse ist seit 20 Jahren der Mazda MX-5. Eine Design-Ikone, zudem qualitativ hochwertig und langlebig. Auch in der neuesten Version wieder absolut gelungen. Beim Händler setzte ich mich in das Auto und es passte wie ein Handschuh. Ziemlich eng, aber es ging ohne Verrenkungen – wer schön sein will muss halt leiden. Dann habe ich das Dach zugemacht, was ohne Elektrik extrem schnell und einfach geht. Was aber überhaupt nicht geht, ist, daß ich dann mit dem Kopf an die Dachstrebe stoße. Ich bin einfach etwas zu groß. Sch….ade aber auch!

Also habe ich mich auf dem Markt ein wenig umgeschaut. Die große Mode sind ja Cabrios mit Stahl-Klappdach. Das hat mich spontan nicht so ganz begeistert (“is nicht die reine Lehre und so…”). Andererseits: so ein Stahl-Klappdach ist praktisch – zumal man in unserem Lande vermutlich 10,5 von 12 Monaten geschlossen fährt.

Nach einigem hin- und her habe ich mich für ein Peugeot 207cc begeistert. Ich mag Peugeot. Ich hatte schon einen 106 und einen 206 und war mit beiden zufrieden. Der 207cc ist nach dem 206cc und dem 307cc schon das dritte Modell mit solch einem Dachmechanismus. Ich gehe also mal davon aus, daß sie die Technik im Griff haben. Die Verarbeitung machte bei einer Probefahrt jedenfalls einen guten Eindruck.

Das Design ist in meinen Augen gelungen. Der 207cc ist gegenüber dem 206cc, der mir immer zu pummelig war etwas gestreckter hat genau die richtige Prise optische Aggressivität. Ich finde das Auto sowohl offen als auch geschlossen schick. Das Dach öffnet und schließt natürlich vollautomatisch auf Knopfdruck. Heidewitzka – ist das ‘ne Show!

Sssssp, Scheiben runter, möhhhh Kofferraumdeckel auf, klappklapp Dach und Heckscheibe weg, bzzzzt Abdeckung wird hochgefahren, möhhhssssp Kofferraumdeckel wieder zu, Scheiben wieder hoch, fertig. Das Auto ist sowieso komplett mit elektronischen Spielkrams ausgestattet. Ich sage nur: Eine Stunde Einweisung bei der Übergabe!

Peugeot 207cc geschlossen

Geschlossen vor Schloss Wiepersdorf

Peugeot 207cc offen

Offen mit "ausgeliehener" Beifahrerin ;-)

Den Wagen habe ich nun seit drei Wochen und bin bis jetzt absolut zufrieden. Die erste Fahrt war ganz stilecht gleich ein kleiner Trip an die Ostsee nach Ahrenshoop. Da war gleich alles dabei: Autobahn, Landstrasse und gemächliches flanieren durch die Dörfer; Sonne, Wind und auf dem Rückweg fiese Regenschauer. Geschlossen habe ich ein schickes, ruhiges Coupe und offen – ist einfach geil!

Einsteigen, Dach auf, losfahren, breites Grinsen im Gesicht.

Da stören dann auch so ein paar kleine Details nicht mehr richtig: Zum Beispiel daß die beiden Scheinsitze in der zweiten Reihe eigentlich nur eine Taschenablage sind, daß man sich entscheiden muß, ob man offen oder mit Gepäck unterwegs sein will, die blendenden Chromzierringe an den Amaturen…

Was mich allerdings doch etwas verblüfft hat ist, daß ein Kleinwagen mit 120PS nicht unbedingt kräftig motorisiert ist. Die Probefahrt hatte ich mit dem 150PS Turbo unternommen und der kam schon recht zügig aus dem Knick. Der Saugmotor ist zwar nicht wirklich viel schwächer, aber man muss den kleinen Motor (derselbe wie im Mini übrigens) ziemlich hoch drehen lassen, damit was passiert. Oder anders ausgedrückt:

Man kann zwar schnell unterwegs sein wenn es sein muss, aber das Auto legt einem eine gemütlich Fahrweise nahe. Das ist für mich Berufscholeriker eigentlich genau das Richtige.

Der Grund dafür ist das wirklich unglaublich hohe Gewicht für einen 4m Zweisitzer (ich sag jetzt einfach nicht wieviel). Das führt mich zum letzten Punkt: Laut erster Hochrechnung 8,2 Liter Super pro 100 Km, bei normaler Fahrweise mit Autobahn, Landstrasse und Stadtverkehr. Nicht wirklich wenig, aber mal sehen, vielleicht wird das noch etwas besser, wenn der Wagen erstmal richtig eingefahren ist.

Verbesserungen : zzap

Was schreibt der Kerl denn da für kryptisches Zeug in sein Microblog-Dings da links?

Was bedeutet ‘Test eines Scriptes’? Was will er damit eigenlich sagen?

Die Antwort: Ich teste ein wichtiges neues Feature in zzap: asynchrones Messaging.

In zzap geschriebene Nachrichten sollen auch an andere Microbloggingsysteme weitergeleitet werden. Unter Umständen sind das sehr viele externe Systeme, wenn jemand viele “Follower” (twitter-Terminologie ) hat. Damit der Browser des
Schreibenden nicht minutenlang hängenbleibt, oder – noch schlimmer – die Verarbeitung durch Timeout abgebrochen wird, ist es nötig, diese Benachrichtigungen im Hintergrund laufen zu lassen, während die Anfrage vom Browser bereits beendet ist. Zur Zeit probiere ich das mit der twitter-Weiterleiung aus.

Leider bisher mit mäßigem Erfolg. Das Verfahren funktioniert zwar ganz hervorragend auf mehreren Entwicklungssystemen (Windows und Unix), aber ausgerechnet mein Live-Server zickt rum. Mal sehen, wie ich das Biest zähme. Bis dahin werden aber noch so einige scheinbar unsinnige Kurznachrichten erscheinen.

Habt etwas Geduld mit mir ;-)

Verbesserungsvorschläge : Fussball

Bei aller Begeisterung für die EM08: oftmals wird der Spaß beim Fussball durch zuviel langweiliges Ballgeschubse im Mittelfeld empfindlich gemindert. Jojo hat sich auf seinem Blog Beetlebum daher ein paar interessante Gedanken dazu gemacht und sie auch gleich auf seine unnachahmliche Art Art gezeichnet:

Wir optimieren Fußball.

komplett bekloppt, oder?

Kleine Auswahl des Tages:

– Sarkozy und Merkel sind sich einig, daß Autos auch zukünftig mit Ölprodukten angetrieben werden.

– Merkel will auch zurück zur Kernenergie – die strahlende Zukunft aus den 50er Jahren.

– Dazu passend beschließt die EU die Einführung einer Wochenarbeitszeit zwischen 48 und 65 Stunden.

– Und die Großversicherer wollen die (sozialistische?) Einheitsversicherung.

Sind die eigentlich alle total bekloppt? Die Vorschläge werden ja von Tag zu Tag schlimmer.

Denkt Euch doch mal was POSITIVES aus, verdammt. Irgendwas, womit man das Volk auch wieder begeistern kann. Eine Vision, die einem die unausweichlichen Veränderungen unseres überkommenen westlichen Lebensstils schmackhaft machen kann. Das wäre jedenfalls besser, als prophylaktisch schon mal ‘nen Überwachungsstaat aufzubauen, damit man die Massen unter Kontrolle bekommt, wenn sie unruhig werden.

Das klappt langfristig nämlich sowieso nicht (siehe: Geschichte).

Das fängt ja gut an.

Zwei Tage; zwei Spiele die mir gut gefallen haben. Weiter so!

Look ma, no Photoshop!

Jason von 37 Signals hat auf dem Firmenblog einen interessanten Beitrag veröffentlicht: “Why we skip Photoshop“.

Er beschreibt darin den Designprozess von 37 Signals für Webprojekte. Es gibt zunächst Zeichnungen auf Papier mit denen das grundlegende Layout erarbeitet wird. Wenn diese funktionieren, wird sofort im Frontendcode gearbeitet – ohne den üblichen Zwischenschritt in einem Photoshop-Dummy. Als Gründe werden angegeben, daß man Photoshopdateien nicht anklicken kann, obwohl man sie bereits auf dem Bildschirm hat, man leicht durch unwichtige Details abgelenkt wird, man kann nicht schnell mal den Text austauschen oder sehen, wie sich die Seite dynamisch verhält. Photoshop unterstützt generell den Workflow in Gruppen nicht sinnvoll und führt dazu, daß man länger braucht, weil man vieles doppelt macht.

Prinzipiell kann ich da nur zustimmen – ich arbeite seit Jahren ähnlich. Mir fällt auch gleich noch ein weiterer Punkt ein: Wenn man gleich im 2. Schritt den Code schreibt, erkennt man sofort, was in welchem Browser nicht so funktioniert, wie man es sich vorgestellt hat. Die Massen an nicht in sauberen Code umsetzbaren PSDs sind Legion. Dan Boland kommentiert noch:

Also, type in Photoshop never seems to be the right size as type in HTML . It just never seems to feel the same. It doesn’t wrap the same, it doesn’t space out the same.

Ein interessantes Gegenargument spricht dafür cubiclegrrl in den Kommentaren an:

Sie gibt ihren Kunden NIEMALS klickbare Dummies an die Hand, weil diese nicht verstehen, daß es sich um einen Klickdummy und nicht bereits um die fertige Anwendung handelt (“Wieso brauchen sie denn so lange? Sie waren doch vor vier Wochen schon fertig.“). Unwissende Kunden fühlen sich dann oft übertölpelt, weil sie nicht wissen, wieviel Arbeit “unter der Haube” nötig ist. Sie bevorzugt deshalb Storyboards und Scribbles, auch wenn diese letztlich mehr Zeit benötigen.

Das richtige Tool für die richtige Phase im jeweiligen Projekt.

Struktur
Ich glaube, daß Scribbles und abstrakte Storyboards (oder Wireframe) genau die richtige Herangehensweise sind, um gleichzeitig den Content zu strukturieren, das Grundlayout anzulegen und zu überprüfen, ob das Ergebnis bedienbar ist.

Aussehen
Photoshop ist ein wirklich erstklassiges Bildbearbeitungsprogramm, nur habe ich es nie für ein Tool gehalten, mit dem man gut Websites “entwerfen” kann. Dafür ist es einfach nicht gemacht. Aber um festzulegen, wie der Mood einer Website ist, halte ich es dennoch für sinnvoll. Um sich dem grundsätzlichen Styles einer Site zu erarbeiten, sind ein-, zwei Screens recht mit einigen typischen Seitenelementen gut geeignet. Man darf nur nicht versuchen, die Seiten möglichst pixelgenau nachbauen.

Verhalten
Und zur Beurteilung dynamischen Verhaltens, benötigt man leider letztendlich codierte Prototypen. Es ist halt ein Unterschied, ob man eine “Website” mit viel Eye-Candy baut, oder eine Webapplikation.

Nicht zu vergessen, spricht m.E. ein gewichtiges Argument gegen Photoshop: €1.000.

Was ist das Internet?

Wenn man die Vertreter des öffentlich rechtlichen Rundfunks fragt, dann ist das Internet “neuartiger Rundfunk”.
Das ist ganz offensicht kompletter Schwachsinn.

Wenn man die Vertreter der Presse fragt, ist das Internet “elektronische Presse”.
Auch das ist ebenfalls Blödsinn.

Auch wenn ich die Veröffentlichungen einger gewerblicher Medienanbieter, wie z.B. dem Heise Verlag, Spiegel, Süddeutsche, Financial Times u.a. nutze, macht das das Internet nicht zur Zeitung.

Ich nutze Skype – also ist das Internet ein Telefon?

Ich schreibe E-Mails. Also ist das Internet die Post?

Ich habe auch schon mal iTunes genutzt und (legale) MP3s runtergeladen – also ist das Internet eine Stereoanlage?

Ich habe schon mal bei Amazon Bücher gekauft – also ist das Internet ein Buchladen.

Ich habe schon mal eine Reise über das Internet gebucht – macht das das Internet zu einem Reisebüro?

…oder zu einer Bank, wenn ich meine Konten online verwalte?

Also – was ist das Internet?

Clay Shirky sagt in seinem Interview beim elektrischen Reporter, daß das Internet das erste echte Medium ist.

Its a general purpose mediating layer, between any two people or machines, or any group of people and machines for any data in any pattern

Weil es so universell ist, ist es insbesondere für die junge Genaration zum zentralen Medium geworden. Ich versuche es mal mit eigenen Worten:

Das Internet ist zu einem gesellschaftlichen Raum geworden. Zum einem kybernetischen System aus Kommunikation, Steuerung und Rückkopplung

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