Der Peter hat mittlerweile einige kleine, aber feine social-mapping Seiten zusammengebaut.
Wassndas – Social mapping?
Wenn man wissen will “wo ist denn hier in der Nähe xxx…” und man kann xxx selber ergänzen und bewerten. Wer sich von einem der folgenden Themen angesprochen fühlt, den kann ich nur zum Mitmachen ermuntern:
Ich finde die Idee klasse und habe gerade die beiden Briefkästen bei mir um die Ecke eingetragen.
Falls jemand plant, eine Website für Handy/Smartphone/PDA zu erstellen kann ich diesen Artikel von Brian Suda als thematischen Einstieg empfehlen: Designing for the Mobile Web.
Die Zielgruppe dieses Artikels sind übrigens Projektmanager und Konzepter. Er gibt einen ersten Eindruck für die Besonderheiten des mobilen Web.
In dem Artikel wird z.B. mit einigen Mythen aufgeräumt, die ich immer wieder von Leuten höre, die sich noch nicht eingehend mit dem Thema beschäftigt haben, wie z.B. daß eine Domain .mobi sinnvoll ist (ich habe den Witz nie verstanden), oder daß man es sich einfach machen kann, indem die normale Website mit einem anderen Stylesheet ausgeliefert wird.
Der Artikel ist gehaltvoll, aber bekömmlich (nicht zu lang, kein Tecchi-Slang).
Dirk Ollmetzer | Sunday, 23 March 2008 |
Fundstücke
Immer mal wieder interessant, eine andere Perspektive kennenzulernen. Paul Graham beschreibt in seinem Artikel “You Weren’t Meant to Have a Boss” eine kurze Begegnung mit einer Gruppe Programmierern, die ihm seltsam vorkamen und endet in dem Vergleich, daß das Dasein als Angestellter vergleichbar mit Fastfood ist: Einfach, schnell, überall zu haben (naja…) und die unmittelbaren Bedürfnisse werden sofort befriedigt. Aber auf die Dauer ist es schlecht. Man wird fett, faul und häßlich.
Selbstständig zu arbeiten oder eine eigene Firma zu gründen wäre dagegen Bioessen. Aufwändig und zunächst gewöhnungsbedürftig aber auf lange Sicht besser, weil es “natürlicher” ist.
Was für eine steile These – aber dennoch lesens- und nachdenkenswert.
Ich habe ja seit einiger Zeit vor, mit meinen Websites zu einem anderen Provider umzuziehen und meine Applikationen auf eine einheitliche Codebasis zu stellen. Ehrlich gesagt: weit bin ich damit noch nicht gekommen. Lediglich die Domain fastfiction.de ist bereit komplett umgezogen. dirk-ollmetzer.de ist umgeschaltet, aber noch ohne sinnvollen Inhalt. zzap.de und ollmetzer.com liegen noch bei dem alten Provider.
Neben dem Zeitmangel (ich muss im Augenblick für mein Geld wirklich arbeiten) ist vor allem die Konfusion über die Konfiguration des neuen Servers daran Schuld. Außerdem habe ich meine Scripte noch nicht vollständig auf PHP5 umgestellt. Da ist noch einiges zu tun. Und weil sich das Ganze auch noch über mehrere Rechner verteilt, möchte ich jetzt doch mal wieder auf ein sinnvolles Versionskontrollsystem zurückgreifen.
Dazu habe ich zunächst mein Subversion Repository reaktiviert und aufgeräumt, das ich bereits vor längerem bei Assembla eingerichtet habe. Anschließend den TortoiseSVN Client auf meinem Windows Rechner aktualisiert und das entsprechende Equivalent SCPlugin auf dem iMac installiert. Jetzt kann es eigentlich so langsam mal losgehen…
Vorhin las ich folgendes Anrisstext:
“Wer Gesetze ignoriert, wird Anarchist genannt. Was aber sind Politiker, die immer wieder von Karlsruhe gestoppt werden müssen, weil sie Bürgerrechte schleifen wollen?“
Es folgt ein längerer Text aus dem ich noch zwei kurze Sätze vom Ende zitieren möchte:
“Es geht um Missachtung der Grundrechte, um Ignoranz, um die Angst des Staates vor seinen Bürgern.“
Und dann noch dieser abschließende Satz:
“Tatsächlich sind in Berlin offensichtlich an entscheidenden Stellen Anarchisten am Werk, für die Regeln nicht gelten und die nach dem alten Spontispruch handeln: Legal, illegal, scheißegal.“
Nun die Preisfrage: Aus welchem linken Kampfblatt stammen diese Zitate?
Antwort: Der Artikel “Übergriff als Methode” stammt aus “Die Zeit” – nix Kampfblatt. Offensichtlich wird die Gefahr, die von unseren Problempoliterkern ausgeht nun auch endlich in der gesellschaftlichen Mitte wahrgenommen. So weit, so schön.
Nächste Frage: Und was jetzt?
Dirk Ollmetzer | Saturday, 22 March 2008 |
Misc
Tolles Osterwetter.
*BÄÄÄÄHHH*
Immerhin gibt es gleich absolut leckeren Topfkuchen. :-)
Dirk Ollmetzer | Friday, 21 March 2008 |
Misc
Ich hatte mich vor kurzem ja über die unglaublich lahmen Browser auf meinem iMac gewundert.
Falscher Alarm
Als ich beim Safari endlich die Statuszeile angeschaltet hatte (was man sowieso tun sollte), habe ich gemerkt daß die ganze Wartezeit für “Nachschlagen nach Name.der.Website” draufgeht. Die Browser sind also überhaupt nicht lahm – das Problem lag in der Namensauflösung.
Die Ursache
Ich hatte eine VPN-Verbindung zur Firma vorbereitet und einen internen DNS-Server eingetragen, um die Rechner im Firmennetzwerk ansprechen zu können. Konnte ja nicht ahnen, daß OS X zuerst dort nachschauen will und erst nach einem Timeout (wenn ich nicht über die Firma tunnele) den normalen Nameserver nutzt. Blöd das.
Also habe ich den DNS-Server aus der Netzkonfiguration entfernt und schon rennt die Kiste.
Ich habe in der Financial Times eine interessante Kolumne von Wolfgang Münchau gelesen: Es kommt dicke
Zunächst geht er davon aus, daß die Finanzkrise noch sehr viel länger und härter wird, als das gegenwärtig viele glauben. Seine Beobachtung, daß die Krisen des internationalen Finanzmarktes immer heftiger werden und in immer kürzeren Abständen kommen ist sicherlich zutreffend. Spannend ist, was man daraus ableitet. Münchau geht davon aus, daß es am Ende zu einem erheblichen Machtverlust der Banken und zu einer sehr viel stärkeren Regulierung der Finanzmärkte kommen wird.
Offensichtlich war das ökonomische Leitbild der weltweit freien Finanzmärkte doch nicht so positiv, wie es uns immer verkauft wurde. Ungebremst hin- und herschwappende Flüssigkeiten können Tanklaster zum Umkippen und Schiffe zum Kentern bringen. Ungebremst hin- und herschwappende globale Finanzströme lassen früher oder später (eher früher) die Weltwirtschaft kentern. Das ist keine neue Erkenntnis, sondern die Grundlage der alten und mittlerweile sehr aktuellen Forderung nach der Tobin-Steuer.
Auch kann sich die Börsenentwicklung doch nicht dauerhaft von den wirtschaftlichen Fundamentaldaten abkoppeln, obwohl Finanzgurus immer von neuen Höchstständen der Indizes fantasierten. Die Frage von Münchau ist berechtigt:
“Wie kann es sein, dass ein Aktienindex jährliche Wachstumsraten von über zehn Prozent aufweisen soll, wenn es die Volkswirtschaft nur in den wenigsten Jahren schafft, um nominal fünf Prozent zu wachsen?“
Die Regierungen täten gut daran nicht die fallenden Investmentbanken zu stützen, sondern die Realwirtschaft. Der kleinen Mann und richtige Betriebe, die richtige Wertschöpfung betrieben. Nur so kommen wir mit einem blauen Auge aus der Krise.
Interssant finde ich auch diese Sätze von Tomasz Konicz in dem Telepolis Artikel “Am Abgrund mit der Dollarflut : Der Kapitalismus muss Gewinne jenseits der warenproduzierenden Sphäre realisieren”
Die ganze Bandbreite neoliberaler Politik – wie Lohndumping, Produktionsverlagerungen in Billiglohnländer, Steuerentlastungen für Unternehmen, Privatisierungen oder eben die Deregulierung der Finanzmärkte – sei ein Krisenreflex kapitalistischer Eliten, die sich fundamentalen, systembedrohenden Veränderungen gegenüber sehen, deren Ursachen nicht erfasst hätten. Der Kapitalismus befindet sich also nicht in der Krise, weil ein Paar Spekulanten sich verzockt haben, sondern umgekehrt, die Spekulation ist Ausdruck einer fundamentalen, tiefer liegenden Krise der kapitalistischen Wirtschaftsweise.
Auch wenn ich dem dahinterstehenden Gedanken, daß wir uns in der Endphase des Kapitalismus befinden viel abgewinnen kann, glaube ich dennoch nicht, daß jetzt bereits der große Systemzusammenbruch bevorsteht. selbst wenn das kapitalistische System gegenwärtig nur noch durch ständig beschleunigte exogene (in andere Länder) und endogene (in alle Lebensbereiche) Expansion überleben kann – wir sind mental einfach noch nicht bereit für die Phase danach. Niemand hat eine realistische Idee, was nach dem Kapitalismus sein könnte.
Ich glaube, daß sich die USA schlicht und ergreifend überhoben haben und gerade den letzten Rest ihrer Vormachtstellung einbüßen. Das finde ich umso erstaunlicher, weil sie in ihre eigene Falle getappt sind. Anfang der 80er Jahre war der Plan der rechtskonservativen, die Sowjetunion durch das Wettrüsten in den ökonomischen Kollaps zu treiben. Das hat bekanntermaßen geklappt. Danach gab es eigentlich keinen Grund mehr für die Exorbitanten Rüstungsausgaben – auch wenn man seine Streitkräfte nicht so verrotten lassen sollte, wie es Deutschland gerade tut. Aber ausgerechnet ein paar fanatisierte Bombenleger lassen dieses Land komplett ausflippen? Inwieweit sollen 178 Flugzeuge für unglaubliche $345 Mio. (pro Stück!!!) gegen islamischen Terror helfen? Zwischen 40% und 50% der weltweiten Militärausgaben entfallen auf die USA. Das ganze bei ständg sinkender realer Wertschöpfung und zügellosem privatem Konsum.
Igendwann ist einfach mal Zahltag.
Dirk Ollmetzer | Sunday, 16 March 2008 |
Misc
Was macht man mit einem blöden, nassen, grauen Wochenende? Man macht es sich schön!
Freitag gab es schöne Kunst von Gabriele Basch in der Galerie Fricke.
Samstag gab es leckere Blätterteigtaschen mit Spinat-Schafskäsefüllung mit Rosmarin und Pistazienkernen.
Sonntag ist Fleischtag. Ich bin vor einigen Tagen über dieses Rezept für gefülltes Schweinefilet bei Beetlebum gestolpert und musste es heute ausprobieren. Allerdings mit einer kleinen Modifikation: Einer Soße aus frischen Tomaten, Zwiebeln, dem Rest des roten Pesto und Basilikum, Sonneblumenkernen und einem Schuss Weißwein.
Absolut königlich!
“Was ist eigentlich in den USA los?” fragen sich viele Menschen, die besorgt die wirtschaftliche Entwicklung dort verfolgen.
Von der derzeitigen extremen Dollarschwäche kann man eigentlich nur überrascht sein, wenn man in den letzten Jahren nicht auf die Entwicklung der Fundamentaldaten der amerikanischen Wirtschaft geschaut hat. Sowohl die privaten, als auch die öffentlichen Haushalte hatten sich seit den frühen 70er Jahren in einem Umfang verschuldet, daß Experten schon vor Jahren gesagt hatten, eine Tilgung dieser Schulden wäre nicht einmal mehr theoretisch möglich. Auf gut Deutsch: Das Land ist eigentlich Bankrott.
Des Kaisers neue Kleider
Aufgrund des Gewichts, das die US-Wirtschaft noch immer in der Welt hat, mochte das nur einfach niemand zugeben, weil dadurch eine weltweite Wirtschaftskrise ausgelöst werden könnte. Also tat man erstmal so, als wäre nichts. Lautes Pfeifen im Walde. “Oh schaut – die prächtigen neuen Kleider des Kaisers…”
Mit einer kompetenten, weitblickenden Regierung hätte für die USA an dieser Stelle die Möglichkeit zu einer weichen Landung bestanden. Nach 9/11 den Binnenmarkt mit Liquidität zu fluten um eine Panik zu verhindern war ja durchaus keine Dumme Idee. Nur ist aber auch klar, daß man irgendwann die zusätzlichen Ausgaben auch wieder einsparen muss oder die Einnahmen entsprechend erhöhen.
Genau das Gegenteil war der Fall. Ein Ausgabenrekord jagt den anderen und mittlerweile gehen angeblich 48% der Staatsausgaben in den Komplex Militär und Homeland Security. Gleichzeitig verrottet die Infrastruktur des Landes, weil dafür kein Geld mehr zur Verfügung steht. Das Bildungssystem ist marode, genauso wie Verkehrswege, Energieversorgung und das Gesundheitssystem. Das Land ist in eine gefährliche soziale Schieflage geraten.
Der Blick in die Kristallkugel
Ich wage mal eine Prognose für die nähere Zukunft – vielleicht so 10-15 Jahre weit. Die gegenwärtige Situation:
- Die USA sind hoffnungslos überschuldet
- In den USA findet immer weniger materielle Wertschöpfung statt, aber man leistet sich einen unglaublichen Verbrauch.
- Die Energieeffizienz ist extrem niedrig. Europa schafft dieselbe Wirtschaftsleitung mit der Hälfte der Ressourcen – und wir sind schon verschwenderisch!
- Die USA leisten sich einen unnötigen Krieg (gegen den Terror, gegen Afghanistan, gegen Irak, gegen den Islam), der so niemals gewonnen werden kann.
- Es ist nicht die Spur Einsicht bei der politischen und wirtschaftlichen Führung zu erkennen, daß alles aus dem Ruder läuft. Das Vertrauen in die Führungsfähigkeit der USA ist daher international auf einem Tiefpunkt.
- Die Gläubiger sind nicht mehr länger bereit, diesen Kurs mitzutragen.
Solange das so bleibt, hat der Dollar keine Chance und er wird weiter im freien Fall bleiben. Nunmehr stehen die USA aber vor einem Dilemma, das noch größer ist: Der Dollar verliert der Charakter der internationalen Leitwährung. Genau dasselbe ist dem Pfund Sterling nach dem erstem Weltkrieg passiert und der Grund war derselbe: Staatsbankrott.
Der bisherige Ausweg, durch ständige Abwertung die Schulden teilweise auf die eigenen Gläubiger abzuwälzen wird den USA dadurch verwehrt werden. irgendwann ist Zahltag. Und ich glaube, daß dieser nicht mehr weit weg ist.
Für die USA wird das sehr bitter werden. Insbesondere psychologisch. Sie werden ihre Führungsrolle verlieren, es wird erhebliche soziale Not im eigenen Land geben und auch die militärische Stärke wird zurückgehen, weil der Apparat nicht mehr unterhalten werden kann. Das ist die Entwicklung, die auch andere Reiche vorher bereits durchgemacht haben: von Rom über Frankreich, Grossbrittanien und die Sowjetunion.
Und der Rest der Welt?
Es wird zunächst sicherlich eine kräftige Delle in der Weltwirtschaft geben. Dann wird sich die Einsicht durchsetzen, daß ein verstärkter Handel unter den verbliebenen Wirtschaftsregionen Europa, BRIC, Indien, China, Russland und Asien den Ausfall der USA locker kompensieren kann. Insbesondere dann, wenn die nächste industrielle Revolution Fahrt aufnimmt: Effizienz und Re-Lokalisierung. Die Rolle des Dollars als Leitwährung wird vorübergehend vom Euro übernommen, aber langfristig werden die Chinesische, indische und die bereits angedachte arabische Einheitwährung wichtiger.
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