tiny little gizmos

Online Communities

Der Spiegel titelt “Was Netz-Nutzer wirklich wollen” und berichtet davon, daß die meisten Online Communities an den Bedürfnissen ihrer Nutzer vorbei entwickelt werden.

Die Erkenntnisse, die in dem Artikel beschrieben werden, sind nicht neu. Daß in Online Communities überwiegend Kontakte gepflegt werden, die auch im RL (Real Life) bereits existieren, haben bereits diverse andere Studien herausgefunden, die ich auch bereits damals (isses wirklich schon 1 1/2 Jahre her?) in meiner Diplomarbeit zitiert habe. Wenn jeder ohne Problem mit Millionen anderer Menschen Kontakt aufnehmen kann, wird es eben immer wichtiger, sich abzuschotten.

Daß sich Facebook geöffnet hat und die ganzen coolen und sinnlosen Features von Drittfirmen entwickeln läßt ist da kein Widerspruch. Sie konzentrieren sich auf den Kern und können sich mit dem modischen Schnickschnack schmücken, ohne selber dafür Geld in die Hand nehmen zu müssen. Jedes Gadget wird ein paarmal angespielt und dann gegen das nächste ausgetauscht. Facebook sieht so cool aus, geht kein finanzielles Risiko ein und hält die User so ein paar Minuten länger online. Clever.

Aber mal abgesehen von Zeug für 15-jährige – Ein kurzer Check des eigenen Online-Lebens: XING, LinkedIn, selbst mein Blog und Flickr. Alles nur scheinoffen. Im Prinzip geht es darum, mit den eigenen Frenden und Bekannten in Kontakt zu bleiben. Und sein es nur, daß man ein neues Foto aus Australien sieht, mal eben feststellt, daß eine Freundin die man länger nicht mehr gesprochen hat jetzt einen neuen Job hat, oder man nicht 150 Telefonnummern selber pflegen muss.

Hatte ich eigentlich schon mal erwähnt, daß eine meiner wichtigeren Online Communities im Prinzip nur aus einer geschlossenen Mailingliste besteht? Extrem uncool, aber funktioniert seit Jahren bestens ;-)

Elektropest – schon wieder!

Die Elektropest verfolgt mich in meinem Haushalt. Diesmal hat es meine Espressomaschine erwischt. Ich hatte mich vor ca. zwei Jahren über Vollautomaten erkundigt. Von durchaus kompetenter Seite wurde mir versichert, daß Maschinen von Jura – ordentliche Pflege vorausgesetzt – zu den robusten und langlebigen gehören. Nach eineinhalb Jahren mit einer Jura Impressa E70 kann ich das nicht bestätigen. Die Bedienelemente waren von Anfang an wackelig und führten ein gewisses Eigenleben. Vor 4 Monaten ging das Mahlwerk kaputt. Pech gehabt – da waren wohl ein, zwei Steinchen im Kaffee. Garantie wurde abgelehnt. Das machte €165,- Reparaturkosten – puhhh…

Diese Woche ging nun der Thermoblock, bzw die Pumpe kaputt. Was denn nun – soll das jetzt so weitergehen? Zwei fette Reparaturen in nun 1 1/2 Jahren? Kann ja sein, daß ich ein Montagsmodell erwischt habe, aber ich bin jedenfalls geheilt.

Back to the Roots

Habe mir also wieder eine Siebträgermaschine gekauft. Man saut zwar ein bischen mehr in der Küche rum, aber dafür gibt es auch nicht soviel, was kaputt gehen kann. Eine Pumpe, eine Heizung, eine Dampfdüse und 4 Schalter. Fertig.

Ist übrigens gar nicht mal so einfach, eine vernünftige Maschine zu bekommen. Entweder sind es Vollautomaten oder diese Tabs-Müllmaschinen (Nespresso, Tassimo und wie das Zeug so heisst) oder es sind billige Siebträgermaschinen für €100,-. Die sind in der Regel auch Schrott. Ich habe mich nach einigem hin- und her für eine Saeco Aroma entschieden. Macht einen robusten Eindruck, ist klein und chic und liegt preislich in der Mittelklasse. €540,- für eine Gaggia waren mir dann doch zuviel.

Saeco Aroma Espressomaschine

Saeco Aroma Espressomaschine

Mein Eindruck nach ein paar Tagen:

+ sehr leckerer Kaffee
+ Maschine ist schnell einsatzbereit
+ relativ leise
+ klein und chic
+ Pfiffiger Siebträger. Man muß den Kaffee nicht stopfen, weil durch ein Ventil immer genug Druck aufgebaut wird.

– Man kann nur sehr(!) kleine Tassen verwenden
– Scharfe Kanten
– billig wirkende Plastikknöpfe passen nicht so ganz
– Edelstahl muß man putzen – sonst sieht es schnell keimig aus

Ich bin jedenfalls erstmal ganz zufrieden.

Möchte jemand meine Jura haben? Ich würde sie auch nochmal zur Reparatur bringen. Leckeren Espresso hat sie ja gemacht…

Qualitätsjournalismus

Heute: Spiegel Online. Mich hat die folgende Überschrift in meinem RSS-Reader irritiert:

Venezuela warnt Nestlé & Co vor Enteignung

Das ist natürlich Unsinn, weil Nestlé niemanden enteignen kann. Der korrekte Satz steht dann auch im Leadtext: “Kurzerhand droht er [Präsident Chàvez] Nestlé & Co deshalb mit Enteignung.”

Junge, Junge. Einfach noch mal eben Korrekturlesen, bevor man im CMS auf “publish” klickt muß doch drin sein. Von der im Durchschnitt leider ziemlich dürftigen inhaltlichen Qualität des Spiegels will ich hier mal gar nicht erst anfangen. Bin gespannt, ob der Rauswurf Weggang von Aust eine Wende zu mehr Relevanz und sauberem Journalismus bewirkt.

Luftraumüberwachung

Habe gerade von einem ehemaligen Kollegen, mit dem ich damals in Zürich gearbeitet habe, einen interessanten Link zugeschickt bekommen.

http://radar.zhaw.ch/radar.html

Ein Mashup auf Basis von Google Maps, das die Flugbewegungen um den Fluhafen Zürich in Echtzeit aufzeigt. Inklusive Detailansich zu jedem Flugzeug (Typ, Fluggesellschaft, Geschwindigkeit, Höhe, Foto, etc…)

Heute: Kunst

Heute in der Villa Oppenheim gesehen: Eberhard Blum, “Choice & Chance” – Graphitbilder.

Sehr schöne klassische, Grafik – kalligrafisch. Hat sowas 20er Jahre mäßiges.

Villa Oppenheim bei Sonnenschein

Villa Oppenheim bei Sonnenschein

April 2008 – heute schon bei uns!

Der April wurde diese Jahr offensichtlich um zwei Monate vorverlegt. Das hat uns heute zu einer schönen Partie Golf verholfen. Morgens war es zwar noch hin- und wieder bedeckt und etwas nieselig, aber im Laufe des Vormittags kam immer häufiger die Sonne durch. Und anstelle der befürchteten Slapstick-Runde kamen bei mir immerhin 17 Stableford-Punkte zusammen (auf einer 9-Loch Runde).

Spass in Prenden

Spass in Prenden

Nochmal: sogenanntes “geistiges Eigentum”

Wie ich bereits in einem früheren Artikel dargelegt habe, kann es m.E. so etwas wie “geistiges Eigentum” nicht geben. In den Kommentaren zum Artikel “Bayern will Chefermittler zum internationalen Schutz geistigen Eigentums” bei Heise online fand ich einen interessanten Eintrag. In diesem wurde die Ansicht vertreten, daß die unzähligen Vorstöße, das Regimes zur Durchsetzung “geistiger Eigentumsrechte” auf internationaler Ebene eigentlich nur Rückzugsgefechte sind – ein Eingeständnis der eigenen Schwäche. Die Argumentation in dem Beitrag:

Unsere Industrie ist nicht in der Lage, ihren Produktivitätsvorteil gegen Wettbewerber, die unter primitivsten Umständen produzieren, auszuspielen. Die Erfindungshöhe von Patenten ist zu gering, um ein sofortiges Kopieren unter den genannten Umständen zu verhindern.

Die Vorstöße kommen ja – wie der ganze Begriff “geistiges Eigentum” (intellectual property) – vor allem aus den USA. Einem Land also, dessen Industrie kaum noch konkurrenzfähige Hardware exportieren kann. Wie lange werden aufstrebende Nationen, wie China und Indien diesen Druck entgegen ihren eigenen Interessen noch tolerieren? Warum tun sie es jetzt, obwohl es schon nennenswerten Widerstand gibt?

Vielleicht um es sich nicht mit den USA zu verscherzen? Möglicherweise um den Dollar zu stützen, damit man selber weiter exportieren kann? Der Dollar hat ja kaum noch eigene Substanz. Die USA werden immer mehr von anderen Volkswirtschaften ausgehalten. Vielleicht um irgendwann die USA wirtschaftlich unter Druck setzen zu können?

Und was ist mit uns? Deutschland? Europa? werden wir dem amerikanischen Weg folgen? Eigentlich entspricht das nicht unseren eigenen Interessen. Wir sollten uns dem Wettbewerb stellen und uns auf unsere Stärken besinnen. Die Aufklärung in Europa konnte nur durch den Austausch von Wissen an Fahrt gewinnen. Wer diesen behindert, verspielt die eigene Zukunft.

Shutdown Szenario

Heute beim Mittagessen mit einem Kollegen kam das Gespräch – wie originell – schnell auf das Thema Arbeit. Aber nicht auf die täglich Arbeit, Freude und Leid im Umgang mit Kunden und Technik, sondern eine eher perspektivische Sicht. Wir hatten beide konkrete Auslöser für das Hinterfragen des Status Quo.

Mein Auslöser zur Reflexion über Gegenwart und Zukunft der Arbeit war für mich der Besuch einer sehr imposanten Industrieruine in Essen (Kokerei und Zeche Zollverein) in der letzten Woche. Inmitten dieser riesigen Anlagen hatte ich regelrecht körperlich gepürt, daß dort richtige Werte geschaffen wurden – mit richtiger Arbeit. Allerdings war mir auch klar, daß diese Epoche vorbei ist und damit erhebliche Umweltbelastungen der Vergangenheit angehören.

Ich gehe nicht nur einer ungleich filligraneren Arbeit nach, sondern schaffe überhaupt nichts Gegenständliches. Ich schaffe Software. Natürlich gibt es Auftraggeber, die Geld dafür bezahlen, aber das was ich tue bringt die Welt kein Stück weiter. Diese Arbeit ist im tieferen Sinne völlig nutzlos. Sie schafft keine realen Werte. Ich tröste mich damit, daß ich immerhin auch niemandem damit schade. Im Vergleich zur Montanindustrie ist meine Arbeit – trotz permanentem Stromverbrauch und Toxinen bei der Hardwareherstellung – wenigstens relativ umweltfreundlich.

Mein Kollege musste hingegen neulich einige Tage sein Haus reparieren – und zwar richtig!. Ein Teil eines Holzbalkens in einem alten Fachwerkhaus auszuwechseln ist nicht gerade trivial. Er meinte, daß bei dieser Art körperlicher Arbeit den Kopf ganz klar wird. Man ist fokussiert im Hier und Jetzt, tut etwas Konkretes und sieht hinterher, was man geschafft hat.

Das war unser Ausgangspunkt. Interessant ist, daß wir beide davon ausgingen, daß unsere jetzige Arbeit (Internet, Software, Kommunikation, blah,…) in zwei bis drei Jahrzenten unwichtig sein wird, weil die Gesellschaft vor sehr konkreten, drängenden Herausforderungen in der echten, körperlichen Welt stehen wird.

Niemand wird sich allzusehr um Webseiten (oder was es dann für’n Schnickes gibt) kümmern, wenn sein Hauptproblem ist, wie er seine Wohnung warm bekommt. Mehr noch – wenn aufgrund der kommenden Ressourcenknappheit unsere heutige Wirtschaftordnung radikal über den Haufen geworfen sein wird, es nicht mehr selbstverständlich sein wird alles jederzeit und überall bekommen zu können – wenn kurz gesagt die Globalisierung eine 180-Grad-Wende gemacht haben wird, werden wieder richtige Werte zählen. Welche Aufgabe werde ich dann in dieser Welt erfüllen können? Was kann mein Beitrag sein?

Mein Eindruck ist übrigens, daß sich zur Zeit immer mehr Menschen solche Fragen stellen. Insbesondere Menschen, die viel mit Computer, Datenverarbeitung und solchen Dingen zu tun haben. Sie spüren riesige Umwälzungen kommen. Ich erwarte sie nicht jetzt oder in 5 Jahren, aber in 20 oder 30 Jahren.

Mein heutiges Leben wurde von guten Science Fiction Autoren vor 20, 30 und 40 Jahren ziemlich gut vorhergesagt. Auch die nächsten 5 bis 10 Jahre werden mich vermutlich genausowenig überraschen, wie die Entwicklung der letzten 20. So lange reichen die Visionen noch. Aber wo sind die Buchautoren die die neuen Science Fiction für danach schreiben?

Abschied

Am letzten Montag, dem 28.01.2008, fand die Beisetzung von Dr. Karlheinz Schädlich mit anschließender Trauerfeier statt (“Nennen Sie mich bitte nicht Doktor. Jeder Affe kann einen Doktortitel machen.“). Die Feier war stilvoll und – den Umständen enstprechend – vergleichsweise fröhlich. Ein gemütlicher Nachmittag unter Freunden in einem Salon in englischem Stil mit Kaminfeuer, Jazz und Swing. Ganz so, wie er es sich vermutlich gewünscht hat.

Ich bin froh, daß ich diesen interessanten Menschen kennenlernen und mit ihm so manche erhellende Diskussion führen durfte.

Nachruf im Tagesspiegel: Er forderte den Staat heraus, er spionierte für den Staat.
Nachruf in der Berliner Zeitung: Der Gentleman IM

Tagestour

Sonntag, perfektes Ausflugswetter. Die heutige Tour: Schloss Wiepersdorf, Jüterbog, Luckenwalde.

Das verträumt und abgelegene Schloss Wiepersdorf war der Wohnsitz von Ludwig Achim und Bettina von Arnim. Das kleine Museum war bereits geöffnet, aber trotz Sonnenschein würde ich einen solchen Ausflug eher in der wärmeren Jahreszeit empfehlen.

Jüterbogs Altstadt verfügt noch über einige Stadttore und Wehrtürme. Interessant sind die beiden verschiedenen Türme der Nicolaikirche. Ansonsten ist es ein sehr(!) ruhiges kleines Städtchen.

Luckenwalde macht einen belebteren Eindruck. Ein kurzer Abstecher in die Kunsthalle und anschließender Kaffee im Vierseithof.

Alles in allem ein netter Sonntagsnachmittagsausflug – aber leider keine Fotos.

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