tiny little gizmos

Ortsinformation: passiv tracken lassen oder aktiv angeben?

Am letzten Wochenende habe ich mit mehreren geschätzten ehemaligen Kollegen Diskussionen zum Thema Mobile Community. Einer der interessanten Punkte bei diesem Thema ist, daß mobile Communities auf die Situation (physisches und soziales Umfeld) während der Nutzung eingehen sollten. Einer der Kernpunkte hierbei war die Frage, wie die Ortsinformation in das System kommt. Die bisherige – mittlerweile schon traditionelle – Antwort ist: per automatischer Ortung. Also entweder durch FunkzellenID und/oder Laufzeitmessung der Funksignale in Mobilfunknetzwerken oder per GPS.

Sowohl M. als auch N. vertraten die Auffassung, daß die Ortung automatisch passieren muß, weil ihnen eine kurze Benachrichtigung an das System (besser: an die Community) zu umständlich sei. Dazu wäre ein kleines Java-Programm auf dem Handy notwendig.

Ich nehm diese Ansicht zur Kenntnis, erlaube mir allerdings eine andere Meinung zu haben. Die Gründe liegen sowohl in momentanen technischen Restriktionen begründet, aber noch wichtiger sind mir die sozialen Aspekte.

Technische Restriktionen:

  • Funkzellenortung ist zu ungenau. Eine Ortung mit einer Unschärfe von mehreren hundert Metern ist in der Stadt unzureichend.
  • Funkzellenortung ist zu teuer und zu umständlich. Jede Ortung kostet Geld und man muß die Erlaubnis umständlich freischalten.
  • GPS funktioniert nicht in Gebäuden oder tiefen Häuserschluchten.
  • Java-Programme müssten für alle einigermaßen verbreiteten Handytypen angepasst werden – eine Sysiphusarbeit. Zu teuer und letztenendes nicht befriedigend leistbar.

Nun zu den sozialen Aspekten:

  • Wenn ich in Berlin Mitte stehe und automatisch geortet werde, hat die Standortinformation die Qualität von „irgendwo im Umkreis von 200-400m um den Hackeschen Markt“. Solch eine Stanortinformation ist für eine Community sinnlos. Besser ist es m.E. wenn ich mit einer sehr kurzen Mitteilung aktiv bekannt gebe, daß ich im Oxymoron sitze.
  • Da sich die Information an meine Freunde richtet, ist es wichtiger, daß sie die Ortsbezeichnung kennen, als die genaue geografische Lage.
  • Ich möchte auch nicht ununterbrochen geortet werden, sondern nur dann, wenn es mir beliebt und nur genau das, was mir beliebt. Wenn ich schon meine Daten veröffentliche, möchte ich wenigstens die Kontrolle darüber behalten.
  • Einfache Systeme werden besser angenommen.

Ich gebe zu, daß social tagging technisch weniger cool ist, aber ich glaube, daß es besser funktioniert. Bereits in meiner Diplomarbeit habe ich die obige Argumentation vertreten. Nun ist es an der Zeit für einen Reality-Check.

Hierfür entwickele ich gerade eine entsprechende Software für Web und Handy. Der Badge auf der rechten Seite des Blogs zeigt bereits meine aktuellen Daten an. Wenn ich Situationsinformation angegeben habe, wird angezeigt von wann bis wann ich wo bin, wie ich mich fühle und ggf. noch einen kleine Zusatzinformation. Meine Profilinformation ist hingegen immer sichtbar.

Bis zur Abreise nach Kalifornien hoffe ich, noch die Kontaktliste und Einladungsfunktion fertigstellen zu können. (Nur noch zwei Wochen – das wird knapp für eine Feierabendsoftware.)

Wer Interesse hat, das System dann auszuprobieren, schreibe mir bitte eine Mail.

Schlappjelacht…

Ich habe eben im Freitagsabendfreudentaumel aus Versehen eine Spammail geöffnet. Habe mich schiefgelacht.
Das machte meinen Tag.

Sieger fuer Sieger! Das ist was wir bringen unseren Lesern!
Was passiert wenn kleine Firmen kriegen aktuelle Nachrichten und deswegen riesiege
PR Aktion haben? Das geht los!

[…]

Nur nicht verpassen! Diese kleine Firmen wirklich wachsen beim Kriegen Nachrichten
und glauben Sie uns die kommen dafuer dieser Freitag!

Na dann laßt uns mal alle losgehen – und wie!

;-)

2nd Life

Ich wollte ja schon lange mal etwas über Second Life schreiben. Eigentlich müsste Second Life ja Metaversum heissen. Das Metaversum spielte im Roman „Snow Crash“, den Neil Stephenson 1992 schrieb, eine zentrale Rolle. Es ist ein virtuelles Paralleluniversum, in das man sich mit Datenbrille einklinkt, in dem man sich treffen und an dem man selber mitbauen kann. Das Metaversum ist kein Spiel, sondern an sich völlig zweckfrei. Der Roman bezieht seine Spannung durch die Überschneidungen der virtuellen mit der realen Welt, wobei aber die reale Welt in dem Roman noch schräger, hysterischer und übergeschnappter, als die synthetische erschien.

Im letzten Jahr wurde ich durch das sehr gute online-Spielemagazin the escapist auf Second Life aufmerksam.

Cool, das ist ja genau das, was Stephenson beschrieben hat“ dachte ich. Na gut, noch ohne Datenbrille, aber immerhin sind keine 15 Jahre seit dem Roman vergangen.
Interessant ist, daß es die Entwickler Linden Labs nicht nur den Erwerb von virtuellem Geld mit richtigen Dollars vorsah, sondern auch den umgekehrten Weg – Auszahlungen von richtigem Geld. Ich glaube, genau das ist ein mächtig dicker Fehler gewesen. Ein kurzer Artikel in der Titanic bringt die Situation ziemlich gut auf den Punkt.

Alle wollen in Second Life etwas machen – jedenfalls alle, die einem im First Life schon die Laune versauen. Alle möglichen Firmen eröffnen Shops oder halten Konferenzen ab, es gibt Immobilienmakler und so weiter und so fort. Ansonsten stolpern alle durch die Gegend, starren Wände an oder fliegen durch die Luft.

* GÄHN *

Ich habe es ausprobiert, was 4 Stunden online und habe die Software wieder gelöscht. Es ist dort einfach zu öde und irgendwie glaube ich auch nicht, daß sich das ändern wird. Eine sehr coole Technikdemo, mehr sehe ich darin momentan für mich selbst jedoch nicht. Diese Zahlen scheinen meinen Eindruck zu bestätigen.

Es soll nicht unerwähnt bleiben, daß es natürlich auch andere Meinungen dazu gibt.

Alle reden von Öko – ich auch!

Alle reden jetzt plötzlich wieder vom Klimaschutz. Dann will ich mich auch mal outen:

Ich bin für ein Tempolimit auf Deutschen Autobahnen!

Das wird sicherlich viele Leute irritieren, die wissen, wie ich Auto fahre – normalerweise nämlich ausgesprochen hurtig. Wieso also pro Tempolimit? Was stört mich an schneller Fahrt?

  • Stark erhöhte Unfallgefahr durch extreme Geschwindigkeitsunterschiede.
  • Man muß sich sehr stark konzentrieren – und das über Stunden.
  • Es nervt. Es nervt, es nervt…
  • Stark steigender Verbrauch über 120 Km/h.
  • Der Zwang, die Hochrüstung mitzumachen.

Den letzeten Punkt möchte ich kurz erläutern. Als ich mein jetziges Auto bestellt habe, habe ich einen vergleichsweise kräftigen Motor gewählt. 100 PS sind für einen Kleinwagen recht viel. Weniger hätten es durchaus getan – außer auf der Autobahn. Man ist dort (insbesondere auf des A2) recht häufig gezwungen, sehr schnell zu fahren um im Verkehr mitfließen zu können. Wenn man das nicht tut, kommt man kaum noch in Lücken. Es gibt häufig nur 2 mögliche Geschwindigkeitsbereiche: bis 90 Km/h, eingeklemmt zwischen LKW oder oberhalb von 160Km/h auf der linken Spur.

Mir kocht leicht das Blut. Wenn ich einige Zeit in solchem Verkehr unterwegs bin, fühle ich mich, als wäre ich im Krieg: Ich werde aggressiv, möchte am liebsten um mich schiessen und ich HASSE es. In meinen Augen ist der Verzicht auf ein generelles Tempolimit ungefähr genauso zivilisiert, wie bewaffnet durch die Gegend zu laufen. Wir Deutschen sind ja gerne so überheblich gegenüber den Amerikanern. „Der Ami“ trägt Waffen, fährt Lastwagen statt Autos, Wilder Westen, schlechtes Essen und Kultur ist sowieso Fehlanzeige. Cowboys halt. Hahaha, da stehen wir ja weit drüber…

Ich erinnere mich aber sehr gerne an meine USA-Reise vor fünf Jahren. 2 Wochen Kalifornien, über 2000 km auf Landstrassen und Highways unterwegs. Sehr einfache Verkehrsregeln, extrem entspanntes fahren, sehr geringer Benzinverbrauch und man kommt schneller an Ziel – weil es kaum Staus gibt, wenn alle gleichmäßig mit ca. 65 Meilen dahingleiten.

Ich habe es genossen und hatte kein einziges Mal ein Problem mich an das Limit zu halten!

Als ich damals nach der Reise wieder in Deutschland Auto fuhr ist mir richtig klar geworden, daß WIR die ungehobelten und unzivilisierten Wilden sind – zumindest was den Verkehr angeht. Ein Tempolimit schränkt meine persönliche Freiheit in keinster Weise ein – obwohl ich selber gerne schnell fahre!

Es gibt aber noch einen Punkt: Ich würde gerne auch in 25 Jahren noch Auto fahren können. Das wird aber vermutlich nur gehen, wenn die Autos bis dahin anders geworden sind. Ich meine WIRKLICH ANDERS!

Es geht hier nicht um 20% weniger Benzinverbrauch und Euro 9 Abgasnorm. Das ist alles Kokolores. Ich rede von Autos, die (in welcher Form auch immer) völlig mit regenerativen Energien angetrieben werden. Sie werden extrem leicht und sparsam sein müssen, intelligent und pfiffig.

Das passt mit unserem heutigen Verkehrsverhalten nicht zusammen. Die deutschen Automobilhersteller haben sich in eine sehr profitable Nische zurückgezogen. Das ist toll für das Bruttosozialprodukt – heute. Es ist aber auch klar, daß es sich um eine Sackgasse handelt. In 15 Jahren wird man keine Rennpanzer mehr verkaufen können. Und was machen BMW, Porsche, Mercedes und Audi dann?

Vielleicht kommt der Umschwung auch schon viel schneller. Die ganze Situation erinnert mich sehr an die amerikanische Autoindustrie in den 70ern. Sehr coole, sehr starke Autos und fette Gewinne – bis zur Ölkrise ’73. Danach ging es im Rekordtempo bergab. Wenn die Deutsche Autoindustrie überleben will, muss sie umdenken – und zwar sehr schnell. Und das sollte durch die politischen Rahmensetzung forciert werden.

„Weiter so“ geht einfach nicht mehr.

Noch ‘ne mobile community

Heute morgen habe ich bei Spiegel online aki-aki gefunden. Es ist ein weiteres berliner start-up zum Thema mobile community. Die Gründer haben Gesellschafts- und Kommunikationsdesign an der Universität der Künste studiert.

Ich habe es noch nicht ausprobiert, aber der Ansatz scheint ähnlich wie bei Qiro zu sein, die ja auch in Berlin ansässig sind. Offensichtlich muß man sich hier ebenfalls ein Javaprogramm auf dem Handy installieren. Ein Vergleich zwischen beiden Lösungen wäre interessant. Ebenfalls spannend zu beobachten, wie Plazes (die ja ebenfalls in Berlin sitzen) auf diese Herausforderngen reagieren wird.

Überhaupt verfestigt sich bei mir der Eindruck, daß sich Berlin zu einem Hotspot in Sachen Geomapping/Web/Mobile entwickelt. Das Thema meiner Diplomarbeit scheint hier wirklich gerade angesagt zu sein. Interessante Entwicklung.

Serverbasierte Anwendungen

Ich bin ein Fan von serverbasierten Anwendungen. Die Vorteile basieren im Wesentlichen darauf, daß die Software nur einmal auf dem Server, anstatt einzeln auf jedem Arbeitsplatz installiert wird.

  • Die zentrale Datenhaltung vereinfacht sinnvolle Backuplösungen.
    Niemand speichert mehr 100 Zwischnversionen auf der lokalen Festplatte.
  • Kollaboratives Arbeiten wird (potentiell) einfacher.
  • Versionsverwaltung wird vereinfacht.
    Es wird jederzeit der aktuelle Bearbeitungsstand deutlich und es kann nachvollzogen werden, wer wann welche Änderung am Dokument durchgeführt hat.
  • Installation und Wartung werden vereinfacht.
    Es muß nur noch ein Rechner, anstelle dutzender gepflegt werden.
  • Die Lizenzproblematik wird entschärft.
    Niemand hat mehr ‚aus Versehen‘ eine unlizensierte Software auf dem Arbeitsplatz
  • Die Ausstattung des Arbeitsplatzrechners wird unwichtig(er).
    Ein moderner Browser und Java sollten reichen. Welches Betriebssystem läuft, ist egal.

Im Idealfall, wenn alle Anwendungen serverbasiert sind, müssen die Arbeitsplätze nicht mehr mit richtigen PC ausgestattet werden. Es genügen sogenannte Thin-Clients, z.B. von Igel oder Hewlett Packard. Diese Maschinen laufen mit einem reduzierten Betriebssystem (z.B. Linux oder Windows CE), ohne Festplatte und sonstigen Laufwerke und werden zentral administriert. Die Vorteile:

  • Klein und Geräuschlos
  • Sehr geringer Stromverbrauch
  • Geringe Anschaffungskosten
  • Extrem geringe Wartungskosten
  • Höhere Sicherheit vor Computerviren

Es gibt natürlich auch einige Nachteile:

  • Geringe Rechenleistung
  • Viele Anwendungen existieren nicht in einer serverbasierten Variante (z.B. CAD, Videobearbeitung)
  • Widerstand bei den Angestellten. Sie wollen einen ‚richtigen‘ PC, weil sie das so kennen

Mein Zwischenfazit: Serverbasierten Anwendungen gehört in mittleren und größeren Organisationen die Zukunft.

  • Sie sparen Geld
  • Sie vereinfachen die Wartung
  • Sie erhöhen die Sicherheit

Wie immer gilt: Ich bin gespannt auf Eure Meinungen und ggf. sogar Erfahrungen.

Onlinesoftware

In letzter Zeit scheint sich ein Trend zu entwickeln, der bereits Ende der 90er Jahre gepusht wurde:

Webbasierte Software

Ich meine nicht irgendwelche dynamischen Websites, wie z.B. Webmailer, die letzten Endes doch nur eine relativ beschränkte Bedienoberfläche haben. Ich meine richtige Software. Zum Beispiel ist mit fluxiom ein Digital Asset Management System verfügbar, das in der Page recht freundlich besprochen wurde.

Es sind sowohl gut durchdachte einfachere Anwendungen, wie z.B. Basecamp, als auch ausgewachsene Pakete, wie Office im Angebot. Eine recht überzeugendes Produkt scheint mir das Online Officepaket von Thinkfree zu sein. Alles Wichtige scheint vorhanden und läuft im Browser.

Thinkfree Office Writer

Thinkfree Office - man kann schreiben...

Thinkfree Office - Calc

... und rechnen ...

Thinkfree Office - Presenter

...und präsentieren geht auch.

Alles im Browser, auf Windows, Apple und Linux lauffähig. Wie es sein soll. Manche Anbieter haben das Prinzip allerdings noch nicht so ganz verstanden, wie man hier sehen kann:

MS Office Online Fehlermeldung

MS Office Online - Falscher Browser, nichts geht

Tastatur und Maus – Das war gestern!

Was mich an der iPhone-Demo von Steve Jobs fasziniert hat, war das Userinterface. Was mich daran irritiert hat, war der spruch „…and we patented it…“. Dazu müsste Apple diese Technik erfunden haben. Haben sie aber nicht. Wer das glaubt, glaubt auch, daß Apple (…oder gar Microsoft – *HAHAHA*) die Maus erfunden hat.

Es gibt bereits seit einiger Zeit Versuche mit Gestenerkennung per multi-touch. Wie weit man damit gehen kann, wird bei dieser neuen Demo deutlich:

[ Das verlinkte Video wurde zwischenzeitlich gelöscht ]

Wann gibt es solche Systeme für uns User?

*+-

Gestern habe ich vom Tod einer ehemaligen Kollegin erfahren.
Ich bin bestürzt und traurig.

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