tiny little gizmos

Ganz was Neues: Dickes Lob für die Bahn

Nachdem ich gestern ziemlich über die geringe Flexibilität der Bahn gemeckert habe, muß ich heute ausnahmsweise mal ein Lob ausstellen – und zwar ein echt dickes. Mir wurde gestern telefonisch zugesichert, daß gleich morgens eine vorläufige Bahncard verschickt wurde. Ich gucke also heute in den Briefkasten und finde nicht einen, sondern gleich zwei Briefe von der Bahn vor. In dem ersten ist die versprochene vorläufige Bahncard samt Rechnung (€30,- für die Ersatzkarte) und in dem zweiten sage und schreibe schon die richtige vollwertige Ersatzkarte.

Da bin ich baff. Ich meckere zwar an ziemlich vielen Sachen herum, aber wenn mal was richtig gut funktioniert, muss ich das auch mal loben. Das tue ich hiermit!

Fremdeln mit der digitalen Distribution

Einerseits bin ich jemand, der schon immer recht weit vorne an der elektronischen Front stand. Als ich mit meinem ersten Computer darum rang, daß er irgendwas halbwegs vernünftiges macht, wurde ich noch eher mitleidig angesehen. Sowas machten nur Verlierer, pickelige Aussenseiter. Technik war böse, das wusste doch jeder (ich rede von den frühen 80ern).

Heute ist man always-online, multitaskingfähig und communityaffirm. Die neuesten coolen Gadgets sind Statussymbole. Und jetzt komme ausgerechnet ich und mag so alte Sachen aus dem letzten Jahrhundert, wie z.B. Bücher aus Papier oder richtige Tonträger. Wobei – es dürfen ruhig CDs sein. Da bin ich großzügig. Ich hatte zwar schon in der vor-internet Ära elektronische Musik auf meinem Rechner, aber Musik die mir etwas bedeutet, will ich eigentlich immer noch physikalisch besitzen. Dieses ganze Downloadzeug, daß entweder virenverseucht (Tauschbörsen) oder DRM-verseucht ist wollte ich mir nicht antun. Meinen iPod habe ich mit Musik gefüttert, die ich als legal erworbene CD im Schrank stehen habe. Fertig ist!

Naja, wenn iTunes sowieso schon mal auf dem Rechner ist, kann man ja mal ein bischen stöbern…

**Patsch** Dem Marketing voll auf den Leim gegangen. Könnte mich ohrfeigen!

Andererseits haben die tatsächlich auch ‘nen gar nicht mal so schlechten Backcatalog. Hätte nicht gedacht, daß ich nochmal ein Album von Blancmange (erstklassiger 80er Plastik-Pop) finde. Alleine “Living on the ceiling” and “Blind Vision” waren mir damals den Kauf der Kasette wert. Also ratz-fatz das komplette Album runtergeladen und gleich auf CD gebrannt. Das muss man Apple ja lassen – sehr clever, daß man selbst DRM-geschützte Stücke brennen darf. Damit kann selbst ich leben.

Wenn ich schon mal dabei bin, wie hieß nochmal dieser Song damals von Joy Division? Oder was moderneres: Ok-Go. Ach guck, Heroes von Bowie auf Deutsch – das wollte ich doch immer schonmal…

1A Service der Bahn

Gestern dachte ich noch, daß meine Bindehautentzündung und der fast fünfstündige Aufenthalt im Wartezimmer der Augenäztin der (negative) Höhepunkt der Woche wären. Aber auf eines kann man sich wirklich verlassen: die Unverfrorenheit der Bahn AG. Was ist passiert?

Es fängt mir meiner eigenen Schusseligkeit an: Gestern abend habe ich bemerkt, daß ich meine Bahncard 100 verloren habe. Schlecht. Um 21:00 ist natürlich auch niemand mehr im Callcenter zu erreichen. Schlecht. Also bin ich heute morgen um 6:00 aufgestanden, damit ich vor Fahrtbeginn eine Ersatzkarte im Kundencenter beantragen kann. Kein Problem: kurzer Check Personalausweis und Kartennumer, Antrag geschrieben, kostet 30 Euro.

Happig! Aber gut – eigene Schuld. Jetzt brauche ich natürlich noch eine provisorische Fahrkarte auf der steht, daß ich Bahncard 100 Kunde bin, weil ich ja ansonsten einen regulären Fahrschein lösen müsste. Das nachfolgende Gespräch ist verkürzt und sinngemäß widergegeben.


Wie bitte?”
“Das kann ich nicht machen. Sie müssen jetzt einen Fahrschein kaufen.”
“Ähm… Entschuldigung, ich habe bereits für die Beförderung bezahlt. Das waren immerhin €3500,-”
“Ich weiß, aber das ist nunmal so”
“Nein, das ist nicht so. Ich habe das Geld dafür bezahlt, daß Sie mich von A nach B transportieren. Das Geld haben Sie bereits. Ich bin nicht willens für eine Leistung doppelt zu bezahlen. Zumal es nicht um eine Fahrt geht. Ich muss heute Abend auch wieder zurück. Das gleiche gilt für den Rest der Woche”
“Da kann ich nichts machen”
“Das ist nicht akzeptabel”
“Da kann ich nichts machen”
“Ich muss ins Büro. Wie soll ich das meinem Chef beibringen?”

Ab hier dreht sich das Gespräch ca. 3 min. im Kreis

“Wie lange wird es dauern, bis ich die Ersatzkarte bekomme?”
“Das kann ich Ihnen nicht sagen. Bei der zuständigen Stelle ist um diese Uhrzeit auch noch niemand.” (Es war mittlerweile 7:15)
“Ich soll also €140,- pro Tag ausgeben, damit Sie eine Leistung erbringen, die ich Ihnen bereits bezahlt habe, bis Sie mir gnädigerweise den ziemlich teuren Ersatzausweis schicken?”
“Ja, das geht nicht anders”
“Ich fasse mal zusammen: letzte Woche konnte ich nicht ins Büro fahren, weil der Zug, den ich nehmen muss, jeden Tag ausfiel. Diese Woche kann ich nicht ins Büro fahren, weil Sie mit die Ausstellung eines provisorischen Fahrscheins verweigern und im Frühjahr kann ich vier Monate nicht ins Büro, weil die Strecke nach Hamburg gesperrt ist. Können Sie mir bitte mal erklären, wozu ich Ihnen das viele Geld bezahlt habe?”
“Wieso, die ICE fahren doch wieder?”
“Ja aber nicht im Frühjahr”
“Doch, die ICE fahren doch wieder. Nicht nur IC …”
“Ihnen ist nicht bekannt, daß die Strecke nächstes Frühjahr gesperrt wird?”
Dummes Gesicht auf der anderen Seite. Kurze Pause
“Also wollen Sie jetzt einen Fahrschein kaufen?”

An der Stelle habe ich mich umgedreht un bin gegangen, weil ich sonst handgreiflich geworden wäre. Das Ganze ist übrigens am first-class Schalter passiert. Meine juristische Laienmeinung dazu:

Es scheint den Mitarbeitern irgendwie nicht so recht bewust zu sein, daß es zwischen der Bahn AG und Herrn Ollmetzer einen rechtsgültigen Vertrag gibt (siehe Bürgerliches Gestzbuch). Gegenstand dieses Vertrages ist nicht eine Plastikkarte im Wert von ca.€1,-, sondern die Leistung, meinen Hintern jederzeit von A nach B zu befördern. Ich habe meinen Teil der Vereinbarung erbracht. Dieses Leistungsversprechen der Bahn wird wiederholt nicht erbracht und mir heute morgen sogar vorsätzlich verweigert. Weder interne Dienstanweisungen noch die AGB der Bahn stehen über dem Vertragsrecht nach BGB.

Sehe ich da irgendwas falsch?

Nachtrag [04.11.2008, 14:00]
Auf Nachfrage bei der Bahncard 100 Servicehotline wurde mir zugesichert, daß heute morgen eine vorläufige Bahncard 100 (also ein Papierticket) an mich geschickt wurde. Immerhin. Die richtige Plastikkarte kommt dann ca. in zwei Wochen oder so. Hoffen wir also, daß morgen früh das Ticket ankommt. Trotzdem: Warum konnte ich diesen blöden Papierschnipsel nicht gleich heute morgen bekommen?

Kunstmarathon – Berliner Kunstsalon

Die dritte Kunstmesse, die ich diese Woche besucht habe, war der Berliner Kunstsalon. Der Ort war wiederum etwas besonderes: Ein ehemaliges Umspannwerk in der Kopenhagener Strasse in Prenzlauer Berg. Am Freitagabend hatte ich das erste Mal die Gelegenheit, fast das gesamte, enorm große Gebäude zu sehen. Um das Fazit vorneweg zu nehmen: Das war für mich der Höhepunkt der (Kunst-)Woche.

Kunstsalon - Selbstportrait

Im Fokus: Kunst in Berlin

Kunstsalon - Auftakt

Der gute Auftakt

Nach einem bereits recht gelungenen Auftakt im vorderen Gebäude, das vor einigen Jahren vom Vitra Designmuseum genutzt wurde, ging es über den architektonisch interessanten Hof in das hintere Gebäude. Hier wurde die Kunst auf vier Etagen präsentiert. Wir gingen zunächst in den Keller.

Kunstsalon - Umspannwerk

Hof des Umspannwerks

Kunstsalon - Untergrund

Interssante Installationen im Untergrund

Kunstsalon - Artefakte

Typisch: Kunst und Starkstromartefakte

In dem labyrinthischen Keller wurde den einzelnen Werken viel Raum gegeben. Großzügigkeit statt Gedränge. Interessant ist das Zusammenwirken von Kunst, Architektur und den verbliebenen Artefakten der Starkstromtechnik. Hier waren zudem einige Installationen zu finden, die mit Schall arbeiteten. Das alles sorgte für eine unheimlich dichte Atmosphäre, in der man stets neugierig war, was einen hinter der nächsten Ecke erwarten würde.

Kunstsalon - Raumsituation

Raumsituation

Kunstsalon - Raumsituation

Raumsituation

Die oberen Etagen waren durch konventionellere Räume geprägt, obwohl jede Etage wiederum einen anderen Charakter hatte. Mal offene und von Fenterbänder durchzogene Hallen, mal geschlossene, längliche Räume, mal Räume, die durch das Herausbrechen etlicher Zwischenwände entstanden sind. Die präsentierte Kunst nahm diese unterschiedlichen Situationen gut auf.

Kunstsalon - Kommandozentrale

Beamen auf der Kommandobrücke

Ein echtes Highlight war die Bar, die in der alten Schaltzentrale untergebracht war. Ein ovaler, fensterloser Raum mit alten Schalttafeln und -Schränken. Beim Eintreten kam ich mir vor, wie Käpt’n Kirk auf der Enterprise. Es ist schon ein eigenartiges Gefühl, wenn man beim Betrachen der Steuerkonsole die Bedienelemente findet, mit denen man früher komplette Stadtteile ausschalten konnte.

Istanbul – Nachtrag

Eine kleine Korrektur zu meinen Erinnerungen zu Istanbul: Meine Mutter hat mir gerade geschrieben, daß ich nicht fünf, sondern schon 7 Jahre alt war als wir dort waren – 1975. Sie fand die Stadt übrigens auch toll und hat ein paar Fotos von damals ausgegraben.

Istanbul - Hafen

Die "Nessebar" im Hafen von Istanbul

Istanbul - Sultanspalast

Der "neue" Sultanspalast aus dem 19. Jahrhundert

Istanbul - Hagia Sophia

Hagia Sophia

Istanbul - Bosporusbrücke

Bosporusbrücke mit Blick auf Europa (1975)

Weshalb drei Bilder völlig ausgeblichen sind und eines noch einigermaßen erhalten, ist mir etwas schleierhaft.

Kunstmarathon – Berliner Liste

Die zweite Messe, die wir am gestrigen Abend besucht haben war die Berliner Liste. Sie wird im pompösen Haus Cumberland am Kurfürstendamm abgehalten. Dieses Gebäude ist nicht nur riesengroß, sondern hat auch eine wechselvolle Geschichte hinter sich.

Als Boarding House (eine Mischung als Hotel und Appartementhaus) geplant und kurz vor dem Ersten Weltkrieg fertiggestellt, wurde es erst das Kaiserliche Waffen- und Munitionsbeschaffungsamt und später ein 700 Betten Luxushotel. Nach dem zweiten Weltkrieg befand sich dort die Berliner Oberfinanzdirektion und seit 1993 stand das Haus leer.

Diese Messe hat mich wirklich geschafft. Dreieinhalb Etagen in einem Gebäude, daß um einen großen Innenhof angeordnet ist und in einer normalen Stadt alleine ein kompletter Häuserblock wäre, gefüllt mit Kunst und tausenden Besuchern. Am Ende hatte ich so etwas wie einen “Brain-Overflow”.

Berliner Liste - Haus Cumberland

Eingang Haus Cumberland

Berliner Liste - Lobby

Gedränge in der Lobby

Berliner Liste - Interieur

Interieur der ehemaligen Suiten

Berliner Liste - Artefakt

Artefakt

Berliner Liste - Innenhof

Der große Innenhof

Berliner Liste - Neugier

Kunst und Neugier

Kunstmarathon – Preview Berlin

Diese Woche erschlägt einen Berlin mal wieder mit Kunst. Nicht weniger als 5 Kunstmessen werden in der Stadt abgehalten. Wir waren gestern auf zweien: Preview und Berliner Liste.

Angefangen haben wir auf der Preview, die in Hangar 2 des Fluhafens Tempelhof stattfindet. Notiz am Rande: An diesem Abend startete übrigens der letzte Linienflug ab Tempelhof. Hier sind einige Eindrücke von der Preview:

Preview - Flughafen Tempelhof

Tempelhof Hangars

Preview - Überblick

Kunst in übersichtlichen Schachteln

Preview - Deko

Deko – Kunst ?

Preview - Besucher

Besucher

Preview - Kabel

Kunst am/im Bau

Preview - Boxen

Gigantische Tore, Besucher und Kunst (v.l.n.r.)

Die Bilder habe ich zu Beginn aufgenommen. Als wir nach nach knapp zwei Stunden zur Berliner Liste aufbrachen, war es spürbar voller.

Megastructures

Ich wollte eigentlich schon am vorletzten Wochenende von der wirklich sehenswerten Ausstellung Megastructures Reloaded berichten, die in der ehemaligen staatlichen Münze gezeigt wird. Ich als alter, abgebrochener Stadtplaner musste mir das natürlich ansehen. Leider habe ich den typischen DAU-Fehler Nr. 3 begangen: Nicht gespeichert. Deshalb war mein ganzer Artikel, an dem ich über zwei Stunden lang gearbeitet hatte (inkl. Fotobearbeitung etc.) perdu, nachdem der Browser eingefroren war.

/** no comment **/

Egal – worum ging es? Architekturfantasien aus den 60er Jahren. Die Exponate lagen alle irgendwo zwischen Kunst, Architektur und kompletten Wahnsinn. Die Frage ist weniger, ob die Künstler damals Drogen genommen haben, sondern nur welche und wieviel davon. Ideen von Kilometerlangen Bauwerken, die von Verkehrsadern durchzogen sind, Türme, an die Wohnkapseln angehängt werden, Räume aus pneumatisch aufgeblasenen Folien, die durch die Luft schweben, oder Riesengebäude, die durch die Gegend laufen können (“walking cities”).

Typische und recht bekannte Vertreter dieser Richtung, die auch gezeigt wurden: Archigram, Archizoom, Superstudio und Constant.

Ich habe zwar massenweise Fotos von Installationen, Modellen und Plänen gemacht, die ich aber hier aus urheberrechtlichen Gründen leider nicht zeigen kann. Deshalb nur zwei Schnappschüsse:

Metastructures - Tunnel

Zur Einstimmung auf ungewöhnliche Raumstrukturen

Metastructures - Tresor

Architekturtheorie im Tresor.

Zwei Mitte-Poser mit ihren iPhones…

Sonntagnachmittag. Langweilig. Also habe ich mal ein bischen bei iTunes gestöbert. Nach irgendwelchen interessanten Programmen, mit denen ich mal ein bischen rumspielen kann. Wie kam ich drauf?

Am Freitagabend habe ich in den Schwarzwaldstuben Christian getroffen. Nach viel “Hallo und wie geht’s” haben wir beide jeweils das iPhone gezückt um uns irgendwelches Zeugs zu zeigen. Passend zum Lokal wären wir damit schonmal hervorragend als Mitte-Poser durchgegangen. Egal – immerhin hatten wir beide Electronic Business studiert, arbeiten an Internet-Zeugs und haben daher ein natürliches Interesse an angesagten Gadgets. Aber es gibt interessante Unterschiede, wie wir beide mit dem Gerät umgehen:

Ich habe seit ca. zwei Wochen das alte iPhone-Modell. Es ist nicht meins, sondern ein Firmenhandy. Aufgrund der ganzen Zwangbindungen, die sich Apple ausgedacht hat (Providerbindung, AppStore, etc.), habe ich niemals ernsthaft in Erwägung gezogen, mir solch ein Teil zuzuegen – egal wie cool es it.

Christian hat sich das neue Modell privat besorgt. Er hatte das Gefühl, daß mit diesem Handy endlich der Durchbruch im mobile Internet kommt und er will von Anfang an dabei sein. Die Statistiken scheinen ihm da Recht zu geben. Obwohl das iPhone in Deutschland noch nicht so richtig weit verbreitet ist, werden bereits 2/3 aller Seitenabrufe im mobilen Internet mit diesem Gerät gemacht.

Ich nutze das Teil nach dem ersten Rumspielen dagegen kaum. Meine Firmen-Emails kann ich zwar unterwegs lesen, aber das Aktualisieren der IMAP-Ordner dauert ewig – das nervt. Die Sache mit dem mobilen Internet ist auch noch etwas zwiespältig. Es ist zwar möglich, normale Webseiten aufzurufen, aber auch das ist sehr langsam und so nervtötend, daß ich es lasse. Meine ursprüngliche Einschätzung, daß mobile Geräte speziell angepasste Webseiten benötigen wird hier voll bestätigt. Unterwegs mal eben Spiegel Online lesen ist tödlich – außer man nutzt mobil.spiegel.de. Das kann ich aber auch auf meinem SonyEricsson K770i. Die Kamera im iPhone ist schlecht und der Browser unterstützt (im Unterschied zum K770i) keinen Dateiupload. Bilder auf die Website hochladen – zum Beispiel auf zzap – ist also nicht. Dagen hat mich die nicht abschaltbare “Rechtschreibkorrektur” fast zum Wahnsinn getrieben. Die Korrekturvorschläge waren nicht nur obskur, sondern größtenteils komplett schwachsinnige Aneinanderreihungen von Buchstaben.

Christian hat viele Programme auf seinem iPhone installiert und probiert auch die eher obskuren Sachen ohne konkreten Nutzwert aus.

Ich habe noch kein einziges Programm gefunden, daß ich unbedingt installieren wollte. Nach dem Rumstöbern im App Store eben bin ich sogar der Meinung, daß gefühlte 80% total sinnloser Schrott sind. Ich habe immer noch nichts installiert, bin aber für Tipps dankbar.

Was sagt mir das? Ist es eine Generationenfrage? Bin ich einfach zu alt? Hmmm, immerhin hör ich gerade nebenbei Musik (Bigbeat) auf last.fm – kann also so schlimm nicht sein. Eigentlich warte ich ja auch schon seit ungefähr 2001 auf den Durchbruch beim mobilen Internet. Damals habe ich mit ein paar Kollegen ja bereits einen Funktionsprototypen für Wertpapierhandel per WAP-Handy programmiert. Ich nutze mobile Internet seit es GPRS gibt. Vielleicht hat mich das jahrelange Warten auf bessere Technik, bessere Datentarife und und das Verständnis der normalen Menschen für die tollen Möglichkeiten des mobilen Internets einfach mürbe gemacht.

Ach Istanbul…

Gestern Abend lief Fatih Akins Dokumentarfilm “Crossing The Bridge – The Sound of Istanbul” im Bayerischen Fernsehen. Alexander Hacke (u.a. Bassist der Einstürzenden Neubauten) bewegt sich in dem Film durch die Musikszene von Istanbul und zeigt eine interessante Mischung verschiedenster musikalischen Stilrichtungen und somit auch die entsprechenden unterschiedlichen Lebenswelten. Die musikalische Bandbreite reicht von Rock über Rap bis hin zu verschiedenen traditionelleren Arten türkischer Musik. Obwohl der Film aufgrund der großen Spannbreite leider nicht sehr ins Detail gehen kann, finde ich ihn einfach großartig. Es klingt zwar etwas platt und kitschig, aber in diesem Film wird Musik gespielt, die mein Herz berührt.

Das hat mich in meinem Wunsch bestärkt, noch einmal diese phantastische Stadt zu besuchen. Ich war einmal kurz dort, als ich gerade fünf Jahre alt war und nur Hannover kannte. Istanbul hat mich damals einfach umgehauen. Ich war derart beeindruckt, daß ich die Eindrücke nach 35 Jahren noch immer lebendig sind: Bunt, groß, exotische Gerüche und ein unglaublicher Trubel. Die grandiose Lage der Stadt auf den Hügeln am Bosporus, die Aussicht bei der Fahrt über die damals neugebaute Hängebrücke. Teetrinken beim Teppichhändler in der Altstadt, der die Symbolik der Gebetsteppiche erklärt. Der labyrinthische große Basar, aus dem wir damals benahe nicht mehr rechtzeig herausgefunden hätten. Seine Gewölbedecken und tausende kleine, Händler mit ihren bunten Ständen; meine Mutter beim Feilschen um einen Ring bei einem Silberhändler. Die umwerfende Pracht des alten Sultanspalasts (Topkapi-Serail). Die prächtige Blaue Moschee mit ihren fantastischen alten Teppichen und meine Verwirrung, daß man die Schuhe auszieht, bevor man das Gotteshaus betritt.

Auch heute, nachdem ich deutlich mehr von der Welt gesehen habe, halte ich Istanbul für eine der interessantesten Städte der Welt. Ich habe Fernweh…

« Previous PageNext Page »