Gestern erschien auf Spiegel online der Artikel “Der TV-Untergang im Internet” in dem etwas verwundert darüber berichtet wurde, daß in der deutschen Blogosphäre kaum jemand über das Fernsehen schreibt – nicht mal Verrisse. So verwunderlich finde ich das nicht – eigentlich ist es sogar völlig logisch.
Leute die bloggen sind bereits in der nächsten Medienära angekommen. Sie nutzen überwiegend Onlinemedien. Sie besprechen auch keine Zeitungsartikel – höchstens wenn diese auch online zu finden sind. Zeitungen sind zu langsam. Eine Reaktion auf einen Zeitungsartikel käme mindestens 36 Stunden zu spät. Das ganze ist also sinnlos. Wer Zeitungen nicht selber nutzt, wird sich auch kaum noch über deren Berichterstattung aufregen. Es interessiert einfach keinen und deshalb schreibt man nicht drüber.
Beim Fernsehen kommt das Phänomen hinzu, daß die Zeit in dem (natürlich online-)Artikel “Der Feierabend hat Feierabend” beschreibt: Das Verschwinden des Feierabends für Kopfarbeiter. Wer nun aber den ganzen Tag vor dem Computer sitzt, schaut auch kaum noch fern. Und wenn doch, dann nur noch zum kurzen Berieseln mit abgeschalteten Kopf kurz vor dem Einschlafen. Auch hier gilt: Was man als Medium nicht mehr ernstnimmt und auch kaum noch nutzt, das regt einen weder an noch auf. Daher ist es auch nicht des berichtens wert.
Nachdem twitter gezeigt hat, daß Kurznachrichten auch dann sinnvoll sein können, wenn sie nicht an ein bestimmtes Handy, sondern “einfach so in die undefinierte Allgemeinheit” im Internet gesendet werden, fängt der ganze Bereich an, so richtig spannend zu werden. Es wird viel experimentiert und programmiert. Ich bin mit meinem Projekt zzap ja beileibe nicht der Einzige, der in diesem Bereich unterwegs ist.
Sehr interessant ist der Dienst identi.ca, bzw. die dahinterstehende Open-Source-Software laconi.ca. Beide sind von den Digerati recht begeistert aufgenommen worden. Genauso wie bei twitter zeigt sich nun, daß in rasanter Geschwindigkeit Erweiterungen rund um diesen Service entstehen wie man auf dem Wiki von laconi.ca sehen kann.
…und wie geht’s jetzt weiter?
Einige Gedanken dazu hat sich Sean Carmody in dem Artikel “The Future of Microblogging” gemacht, der am Wochenende in den einschlägigen Blogs zitiert wurde.
Bei uns in Deutschland macht sich u.a. Cem Basman nicht nur sehr viel Gedanken zum Thema Microblogging, wie man auf seinem Blog nachlesen kann, sondern er hat auch noch spontan die MBC09 Microblogging Conference (Hamburg, Fr 23.1./ Sa 24.1.2009) organisiert.
Maßgeblich für den weiteren Erfolg werden meines Erachtens vor allem zwei Dinge sein:
- Ein offenes Protokoll zum Austausch zwischen verschiedenen Diensten. Kommunikationsdienste müssen immer interoparabel sein um wirklich Erfolg zu haben, wie z.B. Telefon und E-Mail zeigen. Laconi.ca hat da mit seinem offenen Protokoll schon mal einen guten Grundstein gelegt.
- Neue sinnvolle Dienste und Anwendungen auf der Basis dieses offenen Protokolls sprechen immer mehr ‘normale Menschen’ an (und nicht nur uns Info-Junkies).
Ich wette, daß wir gerade beim zweiten Punkt in der nächtens Zeit sehr viele neue und gute Ideen sehen werden. Microblogging wird immer spannender…
Seit heute Mittag funktioniert zzap endlich wieder. Die Ursache waren völlig verstellte Dateiberechtigungen, so daß der Webserver nicht mehr an die richtigen Dateien herankam. Wie sowas von einer Sekunde auf die Andere passieren kann, ist mir aber immer noch schleierhaft. Noch seltsamer finde ich aber, daß ich die entsprechenden Verzeichnisse selber zunächst gar nichts angerührt hatte und mir bei der Fehlersuche sogar die richtigen Berechtigungen angezeigt wurden. Der Support sah aber etwas anderes und hat es wieder korrigiert. Danke!
Bei der Gelegenheit möchte ich noch auf eine Neuerung hinweisen: Neue Blogeinträge werden nun auch auf meinem zzap-Konto mit Link angekündigt.
Einige meiner Freunde und Bekannten lassen das Bloggen im Moment leider etwas schleifen. Das ist schade.
Erfreulich ist hingegen ein Neuzugang in meiner Blogliste: Mein Ex-Kommilitone Matthias hat letzte Woche ein Lebenszeichen von sich gegeben. Ich wähnte ihn zwar südlich (Nürnberg) aber nicht so weit südlich. Er arbeitet jetzt in Südafrika und schreibt darüber freundlicherweise hin- und wieder.
Sein Blog ist hier zu finden: MazInZA
Seit heute abend sind zwei meiner Domains nicht mehr per Browser erreichbar: dirk-ollmetzer.de und zzap.de.
Das Problem erschließt sich mir nicht auf den ersten Blick und auf den zweiten auch nicht.
Jetzt kann ich nur auf den Support hoffen und warten. Das Ticket ist geschrieben und ich gehe jetzt nach zwei Stunden Fehlersuche mit schlechter Laune ins Bett.
Dirk Ollmetzer | Sunday, 31 August 2008 |
Unterwegs
Nachdem ich letzte Woche die graue Suppe im Himmel fast nicht mehr aushalten konnte, wirkte das geniale Wetter am Wochenende doch sehr befreiend. Das musste ausgenutzt werden – also raus ins Grüne. Samstag habe ich mit einem schönen Doppel angefangen: erst eine Runde Golf in Prenden und danach an den Werbellinsee.
Und weil das alles so schön war, war ich heute gleich nochmal am Werbellinsee. Aber weil mir heute die Idee für ein sinnvolles, kleines Feature für zzap im Hirn rumschwirrte, musste ich den mein kleines Netbook mitnehmen. 1:25h im Schatten gearbeitet und den Rest in der Sonne gebrutzelt.
Hier einige Impressionen:

Golf in Prenden am Samstag

Werbellinsee am Samstag

Ich kann es einfach nicht lassen...
Dirk Ollmetzer | Friday, 29 August 2008 |
Misc
Gestern fanden parallel zwei musikalische Ereignisse in Berlin statt: Madonna im Olympiastadion und Iggy Pop in der Zitadelle Spandau. Queen of Pop versus Godfather of Punk. 50.000 vs. 10.000 Zuschauer. Aber gibt es überhaupt nennenswerte Überschneidungen beim Publikum?
Für mich war die Sache jedenfalls klar: Nichts gegen Madonna, aber für mich ist das eben Plastik Pop. Gut gemacht, aber eher für das Radio oder für CD. Mögen andere Leute anderer Meinung sein. Ein Vorteil für Iggy war jedenfalls der wesentlich kleinere Rahmen. Wir standen ca. 20m vor der Bühne, etwas abseits der pogenden Menge und konnten jede seiner ehrlichen und zahlreichen Falten sehen.
Das Wetter war von zwei kurzen Nieselanfällen einigermaßen gnädig. Aber liebe Konzertveranstalter: 4(!) Vorgruppen???
Die ersten beiden waren nicht der Rede wert, dann kam EL*KE. Gekonnter Heavy Rock auf Deutsch. Hat mir ausnehmend gut gefallen und bemerkenswert fand ich den echt gut gemischten Sound. Trotz teils brachialen Gitarren wirkte nichts vermatscht. Chapeau dafür!
Danach kamen Jingo de Lunch. Im Prinzip waren die auch gut, aber ich wurde etwas ungnädig, weil ich endlich den Hauptact sehen wollte. Sie hatten jedenfalls etliche Fans im Publikum.
Und dann, um kurz nach Neun kam dann endlich die Rampensau par Excellance – Iggy Pop mit den Stooges. Wie üblich mit nacktem Oberkörper und einer viel zu engen Jeans. Volle Show ab der ersten Sekunde. Schon der dritte Song war “i Wanna be your dog” und die Stimmung vor der Bühne war krass. Der Abend bot dann alles, was man erwarten konnte (außer ruhigeren Stücken – die gabs nicht): Ein klitschnasser Iggy, der wild rumzappelte und mit Wasserflaschen warf, Pogo vor der Bühne, Ein Ritt auf dem Verstärkerturm, deftige Sprache, Leute die auf dem Rücken über die Menge getragen wurden, Stagediving, Iggy im Publikum, das Publikum auf der Bühne, fliegende Mikrofonständer – das ganze Programm halt. Sehr unterhaltsam. Immerhin ist der alte Haudegen schon 61!
YEAH – FUCK!!!
Dirk Ollmetzer | Tuesday, 26 August 2008 |
Unterwegs
Zugfahren macht Spass. Heute morgen habe ich mal wieder eine echte Sternstunde erlebt. Erst kam der Zug 15min. zu spät, was aber locker von der Tatsache getopt wurde, daß es nur ein halber Zug war. Das führte folgerichtig zu einer Überfüllung und langem Gewusel, zumal ca. 50% der Plätze reserviert waren. Die Stimmung unter den Fahrgästen war dann auch dementsprechend “gut”.
Für das Sahnehäubchen hat dann ein ca. 70-75 Jahre alter Mann gesorgt, der zuerst ein 6 jährigen Mädchen angepamt hat, sich dann neben eine ca. 35 jährige Frau gesetzt hat und ihr sein Jacket vor die Nase gehängt hat. Auf Ihre Bitte, das Jacket doch nach oben zu legen, weil es ihr direkt vor der Nase hinge, reagierte er dreimal gar nicht und dann wurde er ausfallend und hat nach kurzem Wortgefecht sogar ausgeholt, um zuzuschlagen – was er sich dann aber gerade noch verkniff. Die mittlerweile recht aufgebrachte Menge, machen dem alten Sack dem verhaltensauffälligen Herrn aber recht schnell klar, wie sie zu so einem Verhalten steht, so daß er dann langsam Luft abließ. Die Frau setzte sich dann mit den Worten um “…und ausserdem stinken Sie ziemlich!”
Soviel zum Thema “die Jugend von heute”…
Ich habe es geschafft. Die Olympiade ist vorbei und ich habe kein einziges Mal hingeschaut. Weder im Fernsehen, noch im Internet.
Dirk Ollmetzer | Sunday, 24 August 2008 |
Misc
Gerade habe ich ein feines Mahl genossen: In Sherry gedünstetes Rindfleisch mit Auberginen-Tomatengratin.

gedünstete Rindfleisch mit Zucchini-Tomatengratin
Zubereitung :
Die Auberginen und Tomaten in Scheiben schneiden. Die Auberginenscheiben in Mehl wenden und anbraten. Anschließend die Tomaten- und Auberginenscheiben in einer Auflaufform schichten und mit einer Mischung aus Olivenöl, 3 Knoblauchzehen, 2 Zwiebeln, Bohnenkraut und Petersilie einlegen. Das Ganze wird mit Paniermehl und geraspeltem Padano bedeckt und kommt 40 Minuten in den Ofen.
Nun die Kartoffel schälen und aufsetzen. Das Rindfleisch wird in ca. 1cm dicke Scheibchen geschnitten, in Olivenöl sehr(!) kurz angebraten und aus der Pfanne herausgenommen, gepfeffert und gesalzen. In das Öl kommen 3 zerhackte Knoblauchzehen, 2 EL Sojasauce und 5 EL Sherry. Das Fleisch wird nun kurz in dem Sud gedünstet.
Guten Appetit !
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