Dirk Ollmetzer | Monday, 10 March 2008 |
Gizmos
Den iMac habe ich jetzt seit zweieinhalb Wochen. Mittlerweile habe ich den Rechner fast fertig eingerichtet: Skype, Adium, NeoOffice, Firefox, Cyberduck, MAMP und EclipsePDP installiert – was man halt so braucht. Ich habe den Rechner angepasst (Hintergrund, Dock usw…), meine wichtigsten CD in iTunes importiert und so weiter.
Zeit jedenfall, mein erstes Zwischenfazit zu ziehen.
Ich habe damals(TM) in den 90ern bereits mit Apple gearbeitet. Das Planungsbüro für das ich tätig war, hatte ausschließlich Macs im Einsatz. Das war zu Zeiten von Windows 3.11 und ich habe damals die Eleganz und überlegene Usability von Apple sehr geschätzt. Leider konnte ich mir selber keinen leisten und nutzte privat eben notgedrungen DOS/Windows.
Das alles ist mehr als 10 Jahre her. In der Zwischenzeit habe ich Bekanntschaft mit Windows 95, NT, 98, 2000 und XP gemacht. Ich habe mitbekommen, wie aus dem interessanten Experiment Linux ein Enterprise-Betriebssystem wurde, das sich sogar sehr gut bedienen lässt. Ubuntu ist wirklich alles andere als kompliziert. Und jetzt der Sprung von Mac OS 8 aus OS 10.5.
Um es kurz zu machen: Apple hat m.E. keinen Vorsprung mehr in der Usability. einige Sachen sind hier beser gelöst, einige Sachen bei anderen. Beim Umstieg sucht man mal die eine oder andere Funktion, aber im großen und ganzen herrscht Gleichstand. An die etwas andere Tastenbelegung muß ich mich aber noch gewöhnen. Richtig klasse finde ich, daß Apple im Gegensatz zu Microsoft das von Unix bekannte Konzept der virtuellen Bildschirme (hier “Spaces” genannt) übernommen hat und jetzt auch endlich eine 2-Tastenmaus mit Scrollrad Scrollnippel Minitrackball verwendet. Das Umschalten der Fenster mit Exposé und die Widgets, die auf Tastendruck erscheinen und wieder verschwinden nutze ich auch sehr gerne.
Etwas erstaunt bin ich, daß die Browser Safari und Firefox spürbar langsamer sind, als auf meinem Windows XP-Laptop, obwohl beide mit einem 2 GHz Core Duo laufen. Die anderen Programme sind aber flott.
Was bleibt: Ich habe nach Jahren ausschließlicher Laptopnutzung wieder einen stationären Computer. Dieser ist schick, hat einen Klasse-Bildschirm mit ausreichender Auflösung (ich hätte ihn zwar lieber entspiegelt, aber es stört nicht so, wie befürchtet) und er ist leise; normalerweise sogar vollkommen geräuschlos. Ich liebe es!
Den TV-Tuner, den es bei Cyberport dazu gab nutze ich kaum, iTunes dafür umso häufiger. Die eingebauten Lautsprecher sind zwar nicht HI-FI, aber wesentlich besser als ein billiges Küchenradio.
Ist der Mac teuer? Kommt drauf an, wie man es betrachtet. Einen PC mit mehr Rechenleistung bekommt man für weniger Geld. Aber bei einem Gesamtpaket aus wirklich leisem Rechner mit 20″ Display, Megapixel Webcam, vernünftigen Lautsprechern, Firewire-Anschluß, TV-Tuner usw. wird es schon eng. Zudem hat man dann haufenweise Kabelsalat und ich habe nur ein Stromkabel und keine hässliche lärmende Kiste unter dem Tisch.
Die BVG legt für 1 1/2 Wochen den Nahverkehr lahm und die Bahn droht(e) dasselbe mit dem Regional- und Fernverkehr zu tun. Ganz Berlin stöhnt – bis auf wenige Ausnahmen.
Zu den Gewinnern der Streikaktion gehören definitiv die Fahrradhändler. Am Samstag war in den Läden die Hölle los. So habe ich z.B. bei Flöckner aufgrund einer kaputten Hinterradnabe den kompletten Vormittag zugebracht. Der Laden war so voll, daß man nirgends mehr stehen konnte und vier Verkäufer jonglierten (sehr flott und gekonnt) durchschnittlich mit je 3-4 Kunden gleichzeitig. Ich schätze, der Tag hat 20-25% des Jahresumsatzes gebracht.
Dirk Ollmetzer | Friday, 7 March 2008 |
Misc
Prof. Joseph Weizenbaum ist tot. Einer der wichtigsten Vor- und Querdenker in der Computerwissenschaft.
Er war es, der mit einem Interview in der CHIP die ersten Zweifel in mir säte, als ich in meiner Jugend (ca. 1982) euphorisch in die Welt der Computer eingetaucht bin. Ich habe vor drei Jahren einmal miterlebt, wie er die komplette Argumentation eines Vortragenden (es ging um ein Tool für Finanzcontrolling) in der anschließenden Diskussion leise und höflich aber dafür sehr gründlich auseinandergenommen hat.
Im Gegensatz zu all den moralinsauren Bedenkenträgern, Berufpessimisten und Maschinenstürmern, die den Computer immer als etwas bedrohliches bekämpften, weil sie nichts auch nur im Ansatz verstanden, hatte die Kritik von Joseph ein solides Fundament. Er wusste nämlich ganz genau worum es ging. Er war bei der Forschung stets vorne dabei und erkannte schon sehr früh, daß das größte Problem mit Computern nicht die Technik, sondern stets der Mensch ist.
Seine Bedenken und Warnungen sind leider aktueller denn je. Ich bin froh und stolz, daß ich diesen Menschen kennenlernen durfte.
Dirk Ollmetzer | Friday, 7 March 2008 |
Misc
Nach Urzeiten war ich mal wieder im Kino. Der neue von den Coen-brothers.
No country for old men.
Einfach nur Klasse! Über zwei Stunden – aber keine Langeweile. Spielt 1980 ist aber eigentlich ein klassischer Western. Hat die Oscars absolut zurecht bekommen.

Kino International
Rudolf Valenta Ausstellung im Haus am Kleistpark. Wirklich sehr, sehr schön. Man sollte sich nicht von dem verunglückten Flyer irritieren lassen. Einerseits gibt es sehr interessante Metallskulpturen, andererseits auch extrem farbenfrohe Collagen und Digitalprints. Die drei Räume sind recht voll, aber dadurch hat man auch viel zu sehen.
Schade daß ich aus urheberrechtlichen Gründen die Fotos nicht zeigen darf.
Dirk Ollmetzer | Monday, 3 March 2008 |
Unterwegs
Ich hab’ mich noch immer nicht ganz über die Ankündigung der viermonatigen Stillegung der Bahnstrecke Berlin-Hamburg beruhigt und schon nervt auch die BVG rum: Ab Mittwoch ist ein (je nach Quelle) 9-tägiger, 10-tägiger oder unbefristeter Streik angekündigt.
Ach ja, GDL und Bahn fetzen sich auch wieder. Auf gut Deutsch: Ich kann mich nicht darauf verlassen, daß ich meinen Arbeitsplatz erreiche.
Sa-gen-haft !!!
Dirk Ollmetzer | Sunday, 2 March 2008 |
Unterwegs
Gestern in einem Totes-Holz-Medium (Berliner Morgenpost) gefunden:
“Bahnstrecke Berlin-Hamburg vier Monate lang voll gesperrt”
Das Ganze wird zwar erst im Frühjahr 2009 stattfinden, aber irgendwie fasse ich mich an den Kopf. Die Züge werden dann über Stendal umgeleitet. Angeblich verlängert sich die Fahrzeit damit auf 2 Stunden. Das halte ich für Wunschdenken. Erfahrungsgemäß werde da eher 2:15 bis 2:30 draus. Das hatte ich nämlich schon 3 mal.
Für mich heißt das, daß ich im Frühjar 2009 nicht mehr zwischen Berlin und Hamburg pendeln kann. Für nur noch 8 statt 12 Monate, kommt dann natürlich auch keine Bahncard 100 mehr in Frage. Was heißt das denn für mich? Entweder zum Herbst ‘nen neuen Job suchen, oder umziehen?
Scheisse!
Interessant ist der Grund für die Sperrung: Baumängel auf der erst 2004 neu eröffneten ICE-Strecke. Flapsig gesagt zerbröseln die Betonschwellen. Diese Strecke ist laut dem Artikel seit Mauerfall bereits 3 mal saniert worden und jetzt steht das 4. Mal an. Was stimmt denn hier eigentlich nicht mehr? Bei der Straßenbahn in Berlin muß auch alle 12 Monate für 2 Monate die jeweilige Strecke saniert werden. Was sind denn da für üble Pfuscher am Werk? Irgendwie verstärkt sich bei mir immer mehr das Gefühl, daß in diesem Land kaum noch jemand richtig arbeitet. Das kommt eben von dem jahrelangen “Billig billig, schnell schnell”.
Eben auf Heise gelesen: “T-Mobile nimmt Nokia-Handys aus dem Programm“.
Der Grund dafür ist, daß Nokia eine Downloadplattform für Bezahlcontent – also Klingeltöne, Karten usw. – anbieten wird. Das passt der Telekom aber nicht. Die möchten lieber alles alleine verkaufen. Mein Gott – was für Trottel: Apple beim iPhone am Trafficumsatz beteiligen (m.E. der Sündenfall), aber Nokia als Wettbewerber zu behindern.
Lustiger Kommentar von TendenzNull:
“Ich begrüße diesen Schritt ausdrücklich!
Vernünftige Angebote/Tarife hatte T-Mobile noch nie, –
nun haben sie noch nicht mal mehr vernünftige Handys.
Respekt vor dieser konsequenten Marktstrategie!“
Kunden – lasst Euch nicht verarschen. Akzeptiert kein Cross- und Upselling. Keine Zwangsbündelung. Lasst Ihr Euch von dem Hersteller eurer Computer oder Eurem DSL-Anbieter vorschreiben, bei welchem Onlineshop Ihr einkauft oder welche Bank Ihr nutzt? Eben!
Die beste Kombination ist alles konsequent zu trennen: Handy ohne Vertrag und Branding kaufen, den Mobilfunkvertrag separat aussuchen (am besten ohne Laufzeit) und die digitalen Dienstleitungen dort, wo Ihr Lust habt..
Wenn das genug Leute machen, lernen die Marketingfuzzis vielleicht irgendwann mal, die Kundenwünsche zu respektieren.
Bin gerade über einen interessanten Beitrag von Klaus Schweinsberg gestolpert. Er fagt:
“Sind Top-Manager asozial?“. Sein Fazit lautet übrigens:
“Wer unter seinen Bekannten keine sogenannten normalen Menschen mehr findet, sondern nur noch unter Vorständen verkehrt, führt kein Sozialleben, sondern ist – im strengen Wortsinne – eigentlich asozial.“
Bemerkenswert wenn solch ein Statement immerhin vom Herausgeber des Unternehmermagazins impulse kommt.
Ein Problem nicht nur in Deutschland, sondern in allen westlichen Ländern – ist der Zerfall des gesellschaftlichen Grundkonsens. Die Zersplitterung in immer mehr unterschiedliche Interessenlager mit sehr ausgprägten eigenen Wertvorstellungen könnte man positiv mit Pluralismus beschreiben. Wenn es aber keinen Grundkonsens mehr gibt, auf den sich alle relevanten Teile der Gesellschaft einigen können, steht damit alles auf dem Spiel.
Das Problem besteht dabei in der zunehmenden Abschottung gegenüber “den Anderen”. Es ist immer über die Parallelgesellschaft von Türken in Deutschland die Rede, die nicht integrationswillig seien. Sicherlich ist das ein Problem, aber das trifft genauso auf deutsche Parallelgesellschaften zu. Zum Beispiel in Gegenden, in dem Rechtsradikalismus Mainstream ist. Einen leicht surrealistischen Touch haben auch die Anhäufungen junger, kreativer, hipper Medienarbeiter in Prenzlauer Berg/ Friedrichshain/ Mitte, oder eben die Führungsclique in der Wirtschaft.
Es ist ja gerade ein Buch von dieser jungen Dame erschienen (verd… hätte ich gleich notieren sollen), die dieser selbsernannten “Elite” nachgepürt ist und auf solche unglaublichen Sachen, wie Marketingunterricht im Privatkindergarten (!) stieß. Sie hat in einem Interview ihr Buch so auf den Punkt gebracht:
Elite wird durch systematisches Ausblenden der normalen Gesellschaft erschaffen.
Es gab einmal eine Zeit, in der etliche Manager bei Daimler-Benz (so hießen die damals) ihre Karriere in der Produktion angefangen hatten. Die wussten wenigstens noch, um welches Produkt es sich handelt. Als dann die MBA’s kamen und die Produktentwicklung vom Marketing gemacht wurde, begann es bei Mercedes drunter und drüber zu gehen.
Kurz nach dem Abi hatte ich auch so eine hochnäsige Phase, in der ich alles besser wusste. Dann habe ich 6 Monate in einer Fabrik geschuftet, während ich auf meinen Studienplatz gewartet habe. Das hat mich damals ganz schnell auf den Boden zurückgeholt.
Ich denke, daß der weitere Verfall unserer Gesellschaft nur aufzuhalten ist, indem die Durchmischung gefördert wird. Bessere Förderung der benachteiligten Schichten, aber auch die Erdung hochfliegender Möchtegern-Eliten durch mindestens halbjährige Pflichtpraktika in unpopulären Berufen. Ein Manager, der sich noch daran erinnern kann, wie es ist in der Altenpflege oder der Produktion zu schuften wird sich wohl eher nicht arrogant als “Leistungsträger” bezeichnen. Leistungsträger sind nämlich alle, die hart arbeiten. Egal ob Manager, Krankenschwester oder LKW-Fahrer.
Dirk Ollmetzer | Friday, 29 February 2008 |
Development
Die Zeit der Umzüge ist angebrochen. Zumindest der virtuellen. Da sich mein derzeitiger Provider leider nicht in der Lage sieht, die Server auf einem einigermaßen aktuellen Stand zu halten, sah ich mich zu diesem Schritt gezwungen.
Soeben habe ich den ersten Domainumzug angestoßen. Kniffelige Sache. Normale Menschen dürften mit sowas komplett überfordert sein. Owner, Admin-C, Tech-C, Zone-C, DENIC-Handle,…
Es scheint jedenfalls, daß (im 2. Anlauf) alles geklappt hat. Mein Projekt fastfiction.de wird innerhalb der nächsten 48 Stunden auf den neuen Server umziehen. Wenn das gut gegangen ist, folgen zzap.de und zum Schluss ollmetzer.com.
Ach ja, außerdem habe ich ab dem 3.3.2008 eine neue Handynummer. Ich werde noch entsprechende SMS rumschicken. Bin mir nur noch nicht ganz sicher, ob ich auch wirklich erstmal bei Congstar bleibe.
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