Die Deutschen sind in zwei Dingen gut: Maschinenbau und Autos (wobei Autos ja auch Maschinen sind, aber meistens an Endkunden verkauft werden). Das Land lebt davon nicht schlecht. Ich hätte gerne, daß das so bleibt, habe aber schwerste Bedenken.
Ich vermag nicht zu erkennen, daß die deutschen Autohersteller auf die bevorstehende Effizienzrevolution vorbereitet sind. Der umwerfende Erfolg mit den gegenwärtigen “Rennpanzern” scheint manche Entscheider leider etwas träge im Kopf zu machen.
Vorsicht: Wie schnell sich Märkte drehen können, bekommen gerade mal wieder die amerikanischen Autohersteller zu spüren. Noch vor zwei, drei Jahren lebten die ausgesprochen gut davon, ihren Landsleuten fette Pick-Ups und Vans zu verkaufen, die eine hohe Marge abwerfen. Das scheint vorbei zu sein. Mit Spritpreisen von $4 pro Gallone und sinkenden Einkommen vergeht nun auch den Amerikanern die Lust auf übergroße Autos. Spiegel Online titelt heute Produktionsstopp für Pickup-Trucks.
Ich frage mich, wann hierzulande der Punkt erreicht ist, an dem den Leuten die Lust auf dicke Autos mit Rennstreckentauglicher Motorisierung vergeht. Möglicherweise geht sogar die Nachfrage nach Autos im Allgemeinen zurück. Das Kraftfahrtbundesamt schätzt die Zahl der Neuzulassungen für 2007 auf ca. 3 Mio. Das wäre der niedrigste Stand seit der Wiedervereinigung. Kein Wunder – wer hat schon Lust auf einen langweiligen Golf für €25.000,-, wenn man sich des Jobs nicht sicher ist und weniger Kaufkraft hat, als vor 10 Jahren?
Und wo bleiben die Alternativen? Wo sind die günstigen, praktischen, interessanten Autos aus deutscher Produktion für die Saison 2008? Wo sind die umweltschonenden Antriebe für das Jahr 2010/2011? Ist da irgendwas ernsthaft in der Pipeline außer Showcars? Die Zeit wird knapp. Sowas schüttelt man sich nicht aus dem Ärmel und der Markt ändert sich rasch. Solche Konstellationen sind es, in denen plötzlich Quereinsteiger den Markt umkrempeln – wie es Apple im Musikbusiness gemacht hat. Ich könnte mir z.B. gut vorstellen, 2011 einen Elektro-Roadster von Samsung zu fahren…
Da ich ja jetzt offesichtlich immer ‘ne Portion Extra-Zeit im Zug habe, konnte ich maleben nebenbei eine neue Software ausprobieren: Magento – eine neue Open Source Onlineshop Software. Das hat mich schon interessiert, weil ich ja damals (Ende der 90er) ziemlich viel mit Online Shops gemacht hatte. OSCommerce hatte ich mir zwar auch mal angeguckt, aber für nicht so toll gehalten. Insbesondere wenn es um den Punkt “Flexibilität und Erweiterbarkeit” geht.
Megento scheint da von anderem Kaliber zu sein, soweit ich das nach 30 Min. herumprobieren und rumstochern im Code beurteilen kann. Es setzt PHP5 voraus und nutzt das Zend-Framework, was ja schonmal eine recht gute Basis ist. Dafür, daß es sich noch um eine Beta-Preview handelt sieht das ganze schon recht sauber aus. Auf die Watchlist damit!
P.S: Ich habe eben erst laufend Magneto geschrieben. Neenee, nix Magnetisch – Magento wie pinkrosa.
Dirk Ollmetzer | Tuesday, 4 December 2007 |
Unterwegs
Heute hatten wir mal einen neuen Grund für eine fast halbstündige Verspätung auf der Fahrt von Hamburg nach Berlin: Ein Fenster in der ersten Klasse ist kaputtgegangen. Deshalb nur 160 statt 230km/h.
Das Postmonopol scheint gesichert. Wenn das bereits durch die Einführung eines Mindestlohns bei den Zustellern zu schaffen ist, kann ich nur sagen: offensichtlich völlig zu recht. Wenn das Geschäftmodell der Konkurrenten nur im Lohndumping bestand, sollen sie sich doch ruhig wieder zurückziehen. Mir als Endkunden bringt die Zersplitterung ohnehin keinen Vorteil, sondern nur nicht mehr funktionierende Nachsendeanträge.
Die Financial Times stellt heute klar, Millionen Deutsche verdienen zu wenig zum Leben. Allerhöchste Zeit, diesen “Klassenkampf von oben” endlich aufzuhalten.
Dirk Ollmetzer | Monday, 3 December 2007 |
Misc
Ich will keine dicke, verstopfte Nase mehr haben – ich will wieder Luft bekommen und vernüftig schlafen können, hrrgttnchml…
Dirk Ollmetzer | Sunday, 2 December 2007 |
Misc
Am Wochenende war Ingo zu zu Besuch. Nach drei Jahren in Argentinien hat er mal für ein paar Tage in Berlin vorbeigeschaut. Interessant: trotz der ganzen Geschichten, was in der Zwischenzeit so passiert ist (und das war ‘ne Menge) war es, als wäre er kaum weggewesen. Skuriles am Rande:
- Wie ich beinahe die Handynummer die Botschafters der Malediven in Washington bekommen hätte… aber das gehört hier nicht her.
- Außerdem haben wir die Bekanntschaft mit dem Reporter Rudolfo gemacht (ein kleines Krokodil). Rudolfos Reportagen kann man hier sehen.
Kunst – finde ich ja hin- und wieder recht interessant. Habe heute zum Beispiel eine schöne Ausstellung in der Sammlung Daimler am Potsdamer Platz gesehen: Minimalism and Applied. Aber noch schöner ist, daß ich am letzten Wochenende in der Zitadelle in Spandau war und etwas zum erstem Mal gemacht habe: Ich habe mir Kunst gekauft. Das Atelier von Peter Cujé war so voller schöner und erschwinglicher Malerei, daß ich nicht widerstehen konnte und mir ein kleines aber feines Werk gegönnt habe. Das war kein Fehler – ich freue mich nach einer Woche immer noch darüber.
Aus lauter Wochenendlangeweile habe ich mich heute mal mit der Frage beschäftigt, was denn mein nächstes Auto sein wird. Im Frühjahr läuft der Leasingvertrag aus und manche Modelle haben ja doch etwas Lieferzeit. Und dann bin ich mal eben im Geiste die beiden Listen durchgegangen: Welche Autos ich schon hatte und was ich immer mal haben wollte. Meine bisherigen Kisten waren:
Golf 1 (10 Jahre alt) – was für eine beschissene Möhre
Audi 80 (4 Jahre alt) – sehr lahm aber sehr haltbar
Audi 80 (4 Jahre alt) – weniger lahm, dafür 2 Motorschäden
Opel Manta (9 Jahre alt) – grottenschlechtes Auto, aber hat viel Spass gemacht
Opel Rekord (100 Jahre alt) – billig geschossen, alles Kaputt – lebensgefährlich
Renault 11 (5 Jahre alt) – häßlich wie die Nacht und laufend kaputt.
Mercedes 230E (12 Jahre alt) – für einen Studenten war das eigentlich der nackte Wahnsinn. Aber das perfekte rollende Sofa und nur eine winzige Reparatur!
Peugeot 106 (neu) – mein erster Neuwagen. Sparsam, vergleichsweise spritzig, robust. Value for Money!
Peugeot 206 (neu) – kaum größer, kaum bessere Fahrleistungen, dafür deutlich durstiger.
Ford Mondeo Kombi (8 Jahre alt) – noch ein rollendes Sofa. Riesiger Laderaum, leider etwas anfällig und daher zu teuer.
Skoda Fabia Kombi (neu) – das totale Vernunftauto. Ausreichend groß, stark, schnell, relativ sparsam, nicht zu teuer.
Und jetzt mal ein ungefährer Überblick, was ich immer mal haben wollte:
– Nen fetten alten Ami
– Einen richtigen Geländewagen (am besten original Landrover oder Jeep)
– Einen Sportwagen (eher Lotus als Porsche)
– Ein Cabrio
Ich bemerke eine gewisse Diskrepanz zwischen diesen Listen. Ich habe keine Familie und bin nicht auf das Auto angewiesen, weil ich in der City wohne und nicht damit zur Arbeit fahren muss. Da ich also eigentlich überhaupt kein Auto brauche, kann ich mir ja auch eigenlich anschaffen, worauf ich gerade Lust habe. Ein richtiges Vernunftauto (also ein Plug-in Hybrid oder so) gibt es ja leider noch nicht zu kaufen. Also schaue ich jetzt mal nach offenen Zweisitzern.
Als ich das meine Untermieterin erzählte, meinte die nur, daß man da ja gar nix reinbekommt. Aber ich habe die besseren Argumente (mal abgesehen davon, daß ich das ja auch zahle):
– Für ‘nen Wochenendeinkauf und einen Kurztrip zu zweit reicht der Platz völlig
– Ich bin schon seit fast 20 Jahren auf den Mazda MX5 scharf
– Ich bin werde (sehr) bald 40 und nehme mir jetzt einfach meine Midlife-Crisis… ;-)
Mal gucken…
Dirk Ollmetzer | Wednesday, 28 November 2007 |
Unterwegs
Gestern morgen S-Bahnhof Alexanderplatz: Bahnsteig rappelvoll. Aufgrund von Stellwerksproblemen am Ostkreuz fährt keine S-Bahn in Richtung Hauptbahnhof. Dafür immerhin ein Regionalexpress – allerdings auf einem anderen Gleis (alle rennen rüber) und bereits so voll, daß trotz nahezu tokyoter Dichte nicht alle reinpassten. Ich hatte Glück und habe den ICE erreicht.
Gestern abend: Selbstverständlich mal wieder ein falsch aufgestellter ICE ab Hamburg Hauptbahnhof. Passiert eigentlich mindestens jeden 2. Tag. Da ich keine Platzkarten mehr buche, interessiert mich das nicht. Daß der Zug aufgrund eines Antriebsschadens nur 180km/h fahren kann schon eher. Schon wieder 15 Min Verspätung.
Ich fahre seit knapp 4 Monaten und kann jetzt schon gar nicht mehr mitzählen, wie oft die Bahn irgendwelche Probleme hat. Für die 2 Selbstmörder und für spielende Kinder auf den Gleisen kann sie nichts, für geklaute Oberleitungen auch nicht, aber für mehrere Triebwagenschäden, verspätete und falsche Bereitstellungen, Signalstörungen, Baustellen und Umleitungen über Stendal schon. Insgesamt ist mir das echt zu fett. Daß die Bahnen scheinbar von Monat zu Monat voller werden nervt auch -bloß Autofahren ist noch beschissener.
Dirk Ollmetzer | Saturday, 24 November 2007 |
Misc
Ich finde es sehr schön, daß sich Sandra nach längerer Pause wieder um dem bloggen zugewand hat. Ich hatte schon Sorge, nichts neues mehr aus San Francisco zu erfahren.
Ich finde die Nachtfotos, die Peter in Berlin Friedrichshain aufgenommen hat, sehr schön. Irgendwie ein bischen “wie von damals” – klasse Stimmung.
Die Fotos von Scheuni sind auch immer sehr schön. Technisch sowieso klasse, und die Portraits oft von einer Natürlichkeit und Schönheit, die mich umhaut.
Sehr schön, daß ich neulich Christian im ICE traf und wir geschnackt haben. Er arbeitet jetzt auch in Hamburg. Geteiltes (Pendler-) Leid…
Sehr schön fände ich es auch, wenn ich tatsächlich nächste Woche den Ingo nach 3 Jahren Buenos Aires mal wieder treffe.
Wenn es gelänge, zwischen den Festen Marco und Claudia zu treffen, die kurz aus Kalifornien rüberkommen,wäre das auch sehr schön. Noch schöner, wenn sie die genialen Oatmeal-Raisin-Cookies von Trader Joe’s mitbrächten…
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