Wir wollten heute die Ausstellung von François Morellet im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus ansehen. Auf der Website des Bundestages wird mit seiner „wandelbaren Wand“ geworben. Schönes Ding. Also auf nach Mitte.
Der Eingang ist von der Spreeseite und man muss – weil das Gebäude ja zum Bundestag gehört – durch eine lästige Sicherheitsschleuse. Dann steht man in einem kreisrunden Raum aus Glas und Sichtbeton mit dem Mauermahnmal. Wer es nicht kennt: Das sind ein paar Betonelemente der alten DDR Mauer, die geschwärzt sind. Auf jedem Element sind eine Jahreszahl und die Anzahl der Mauertoten des entsprechenden Jahres gemalt.
Dem Morellets wandelbare Wand gegenüberzustellen ist eine wunderbare Idee – die aber leider nicht umgesetzt wurde. Das Kunstwerk ist nämlich gar nicht vorhanden. Es steht dort nur eine billige Nachbildung in Form einer Fotowand !
Ich muss schon sagen, dass ich das für eine bodenlose Frechheit halte.
Vielleicht habe ich das Ganze auch nicht verstanden. Ist das vielleicht eine Anspielung auf die gegenwärtige Politik? Sich mit fremden Federn schmücken – es wird schon keiner genau hinschauen? Viel Brimborium um etwas veranstalten, das überhaupt nicht wirklich vorhanden ist – echte Demokratie zum Beispiel?
Aber bevor ich mich hier in wilden Spekulationen verreite hier noch der Hinweis, dass ein paar Meter weiter ein unscheinbarer Eingang unter der grossen Treppe tatsächlich eine kleine, feine Ausstellung zu sehen ist. Man muss allerdings auch hier wieder durch eine Sicherheitsschluse. Von Morellet sind dort einige schöne Neonarbeiten zu sehen. Zusätzlich kann man wunderschöne Arbeiten von Gunda Förster betrachten, die mit Licht und Glasmurmeln tolle Effekte bieten.
Das hat mich zwar durchaus erfreut, aber die Art der Präsentation finde ich ehrlich gesagt ziemlich daneben. Ich habe einfach keine Lust mich einer Sicherheitsprüfung zu unterziehen, bloss weil ich Spass an Kunst habe.
Dass die Präsentation von Kunst wesentlich besser geht, haben wir nach einem kurzen Fussmarschdurch die Winterkälte rüber zum Haus der Kulturen der Welt (A.K.A „schwangere Auster“) erfahren dürfen. Einfach reigehen. Normal also.
Im Foyer und im grossen Ausstellungsraum liefen bereits die Aufbauarbeiten für die Transmediale. Etwas versteckt neben dem Shop fanden wir die ebenfalls recht kleine Ausstellung „Labor Berlin 12: Drifting“, die heute auslief. Nicht uninteressant, teilweise sogar etwas fies.
Unter dem Strich also doch ein gelungener Sonntag-Kunstnachmittag.
Der 29C3 ist zu Ende gegangen. Zeit für ein persönliches Fazit. Den Umzug nach Hamburg sehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Durch Anreise, Unterkunft und so weiter, ist der Besuch für mich natürlich erheblich teurer und aufwändiger, als wenn ich mal eben von Prenzlauer Berg zum Alexanderplatz fahre. Positiv ist allerdings, dass ich im Gegensatz zu den letzten beiden Jahren überhaupt ein Ticket ergattern konnte und man auf dem Kongress nicht völlig totgetreten wird.
Wer war denn überhaupt da?
Man hat den Eindruck: Alle. Natürlich die Szene-Prominenz, allen voran Konstanze Kurz, die gefühlt alle 10 Minuten irgendein TV Interview gab, Frank Rieger, Fefe, Markus Beckedahl, Jakob Applebaum, Nick Farr und natürlich noch 6000 weitere Menschen.
Darunter die üblichen schwarzgewandeten Nerds, aber auch erfreulich viele Frauen, einige bunte Charaktere. Ein Soldat der imperialen Sturmtruppen lief Patrouille, jemand in einem überdimensionalen Kamerakostum verfolgte willkürlich Leute im Foyer, und jemand skatete mit umgeschnalltem Megaphon durch die Menge, um die Leute vor das CCH zu locken zur „Freedom not Fear“ Demonstration gegen Überwachung.
Language of operation: english. Natürlich aufgrund der Tatsache, dass sehr viele internationale Gäste anwesend sind, darunter auffallend viele Amerikaner. Vorträge, die nur für Deutschland relevant waren (z.B. die Anhörung vor dem Bundesverfassungsgericht, CCC Jahresrückblick), wurden dann aber doch in Deutsch gehalten.
Was fiel auf?
Natürlich – viel Nerdhumor, der ohne Verständnis von Technik oder dem Konsum einschlägiger Medien kaum zu verstehen ist.
Ausgänge auf denen „exit (0)“; steht, Getränke gibt es an der Foo:Bar, Leuchtreklame vom Milliways-Restaurant und so weiter. Für allgemeines Gelächter sorgte eine Durchsage wie auf dem Flughafen, das eigene Gepäck bitte nicht unbeaufsichtigt zu lassen, die bei anderem Publikum vermutlich nicht mal als Witz wahrgenommen worden wäre. Die von einem „Star Wars Sample“ eingeeitete Durchsage „Der Stormtrooper wird gebeten, sich am Infotresen zu melden“ kam auch gut an.
Waffen: Neben dem Bällchenbad fand eine kleine Kabbelei mit Nerf-Guns statt und ein Teilnehmer lief mit einer „Portal Gun“ durch die Gegend, wollte sie aber unerklärliherweise nicht vorführen.
Schön war auch ein Spielautomat, auf dem zwei „my little pony“ Figuren aufeinander eindreschen. Das ist doch nicht original, oder? ;-)
Und natürlich T-Shirts. Überall T-Shirts mit Aufdrucken wie „CCC – red pill provider since 1984“, „Venkmann, Stenz and Spengler Sciences“, dem Koffein-Molekül und so weiter, Nett. Ich brauche mehr Nerd-Shirts.
Was aber gar nicht so einfach ist. Bereits am 2. Tag waren die Merchandising Artikel ausverkauft. Lag es an den vielen Teilnehmern, oder daran, dass die Shirts tatsächlich recht schick aussehen?
Schön auch in einem Vortrag über Finanztranaktionen die Frage nach einer möglichen Sicherheitslücke: „is it possible to do […] – Hmm, yes, but that would be illegal.“. Spontanes Lachen von so ungefähr jedem in dem Vortrag.
Technik
Es ist alles andere als selbstverständlich, dass eine so große Konferenz mit derart vielen elektronischen Geräten tatsächlich ein recht gutes WLAN-Netz hat. In Berlin bin ich bei früheren Konferenzen zu Spitzenzeiten nicht in das Netz gekommen. Hier ist das kaum ein Problem. Auf den Displays werden neben den nächsten Veranstaltungen auch immer die technischen Eckdaten des Kongresses angezeigt. Am Samstag Mittag beispielsweise:
- 2350 WLAN Clients.
- 2150 Mbit/s downstream, 6520 Mbit /s upstream.
- 958 Telefone an das interne Telefonnetz angeschlossen.
- Für den Kongress wurde ein eigenes GSM Mobilfunknetz eingerichtet. Dort waren 890 Handys eingebucht und es wurden knapp 4000 SMS verschickt.
Ich habe gesehen, wie zwei Jungs vor mit aus der S-Bahn mal eben einen bestimmt 50 Kg schweren 19“ Server mitgeschleppt haben.
Die meisten haben aber eher kleine Laptops dabei – lieber 13“ als 15“. Windows habe ich nur einmal gesehen und im Gegensatz zu den Vorjahren ist auch die Anzahl der Apple Geräte wieder deutlich zurückgegangen. Scheint so, dass die Nerds Apple die Produktpolitik und den Umgang mit dem sogenannten „geistigen Eigentum“ übelnehmen. Thinkpads von Lenovo liegen hingegen weiterhin im Trend – mit nahezu jeder denkbaren Form von Linux oder BSD betrieben.
Schön ist es auch im Hackcenter, wo gelötet, gebastelt und programmiert wird, dass es eine Freude ist. Am auffälligsten sind die vielen Basteleien mit Licht, die Animation auf LED Matritzen, Leuchtwänden aus weißen Kunststoffwannen, und sogar auf rotierenden Ventilatoren.
Man hätte hier also die nerdigsten Bilder machen können – es galt allerdings Fotografieverbot. Generell wurde sich aber auf allen Ebenen mit Lichtinstallationen Mühe gegeben, wie diese Aussenanschicht vom Nachmittag zeigt.

Lichtinstallationen beim CCC
Alles in allem war der Kongress wieder sehr informativ und hat Spass gemacht. Man merkt, dass die Themen, die ursprünglich nur ein paar Nerds und schräge Typen interessiert haben, in breiten Teilen der Gesellschaft angekommen sind.
Die Vorträge werden in den nächsten Tagen übrigens wieder auf Youtube verfügbar gemacht. Momentan sind sie dort noch die Rohschnitte zu finden. Es lohnt sich auf jeden Fall, dort etwas Zeit mit Rumstöbern und Zuhören zu verbringen.
So könnte man die ersten Eindruck des 29C3 – des 29. Jahreskongresses des Chaos Computer Clubs – zusammenfassen. Der Kongress findet in diesem Jahr nicht mehr in Berlin statt, sondern ist nach Hamburg umgezogen. Das CCH bietet sehr viel mehr Platz, als das BCC am Alexanderplatz, was deutlich zu spüren ist. Es ist zwar voll, aber nicht derartig überfüllt, wie sonst in Berlin – und das, obwohl nun 6000 statt 4000 Besucher anwesend sind.
Leider heißt das noch nicht automatisch, dass genau der Vortrag, den man selber gerne besuchen würde, nicht überfüllt ist, wie ich heute bereits zwei mal feststellen musste. Manche Dinge bleiben eben. Zum Beispiel auch der jährlich Vortrag über das gerade aktuelle „Sicherheitswahnsinnsgesetz“.
Wie üblich berichteten Konstanze Kurz und Frank Rieger vor sehr großem Publikum von ihren Abenteuern in Karlsruhe vor dem Verfassungsgericht. Der diesjährige Vortrag hatte das Thema „Die Antiterrordatei“ und hinterließ insbesondere vor dem Hintergrund der extremen Verfehlungen der Verfassungsschutzbehörden im Fall der NSU Morde einen sehr strengen Nachgeschmack.
Die wesentlichen Kritikpunkte an dem Gesetz:
- Aushebelung des Trennungsgebotes zwischen Polizei und Geheimdienst sowohl auf organisatorischer, als auch auf technischer Ebene.
- Das Gesetz soll quasi als Blaupause für andere „Problempersonen Dateigesetze“ dienen.
- Ein Antiterrorgesetz das auf eine Definition des Begriffs „Terror“ verzichtet ist ohnehin handwerklich sehr bedenklich.
- Erfassung nicht nur von Verdächtigen, sondern auch von Kontaktpersonen – also Unschuldigen
- Behörden werden verpflichtet, jede möglicherweise wichtige Information zu hinterlegen, aber…
- Es gibt keinerlei Möglichkeiten, Einträge überprüfen und korrigieren oder löschen zu lassen, wenn sie falsch sind.
- Es haben nicht nur -zig Behörden in Deutschland Zugriff auf diese Daten – sondern auch ausländische Geheimdienste.
- Die zentrale Speicherung der Daten bietet einen „Single point of failure“ und einen der interessantesten Angriffpunkte für böse Menschen. Sei es um Daten abzugreifen oder zu verändern.
- Es gibt eine „verdeckte Speicherung“. D.h. Polizeibehörden dürfen zwar bestimmte Daten nicht einsehen, aber die Geheimdienste sehen, dass die Polizei versucht hat, die Daten abzurufen.
Genau letzteres beweist, dass das vorgebrachte Argument „Die NSU Affäre wäre mit der Antiterrordatei nicht passiert“ geradezu infam ist – weil es ja genau die Geheimdienste waren, die eine polizeiliche Aufklärung gezielt behindert haben.
Der CCC hat ja bereits recht recht viel Erfahrung mit Anhörungen des Bundesverfassungsgerichts zu IT und „Sicherheits“gesetzen. Kurz fand es bemerkenswert dass diesmal alle namhaften Vertreter der Sicherheitsbehörden und sogar der Bundesinnenminister anwesend waren. Das Gesetz scheint den Herrn also sehr am Herzen zu liegen.
Bin gespannt, was ich im Laufe der Konferenz noch so zu hören bekomme. Hier sind jedenfalls erstmal ein paar visuelle Eindrücke:

Ankunft Hamburg Dammtor

Anstehen fürs Bändchen

Hübche Plakate haben sie ja schonmal

Nerdzeug Anno Domini

Ostblock Nerdzeug - Galaksija

Saal 1 - fast voll

Senkrecht, warm

Waagerecht, kalt

Waagerecht, warm
Dieses Wochenende stand mal wieder im Zeichen der Kunst. Ich besuchte zwei sehr schöne und extrem unterschiedliche Eröffnungen.
Part I – Casey Reas
Am Freitag kam ich – obwohl ich wohlweislich eine Stunde früher als üblich losgefahren war – nach einer 4,5 Stunden Höllenfahrt von Hannover nach Berlin eine halbe Stunde zu spät zur Eröffnung der Casey Reas Ausstellung in der DAM Galerie an. Leider war ich aufgrund der (selbst für die üblichen Verhältnisse an einem Freitag Nachmittag) extrem anstrengenden und gefährlichen Fahrt noch derart gestresst, dass ich die ausgestellten, neuen Werke nur eingeschränkt auf mich wirken lassen konnte. Schade. Immerhin fühlte ich mich von der Aesthetik sehr angesprochen.
Einwendungen, „ob das denn jetzt Kunst sei“, wie ich sie schon vor zwei Wochen anlässlich des Demoszene Events in der nur wenige hundert Meter entfernten c-base gehört habe, finde ich selber etwas müssig. Wenn jemand viel Energie darin investiert, sich auf seine eigene Art auszudrücken, ohne das dies einem konkreten und profanen Zweck dient – was soll das das anderes sein als Kunst?
Reas ist für mich gleich von zwei Seiten her sehr zugänglich – als Künstler und als Initiator der Programmiersprache Processing.
Part II – Hildegard Projekt
Am Samstag war mein Gemüt wieder etwas abgekühlt, so dass ich die Vernissage zur nur zwei Tage dauernden Ausstellung „nyyttikestit #2“ von Hildegard Projekt in der Kunsthalle m3 wesentlich entspannter geniessen konnte.
Wiederum ist es den Künstlerinnen und Künstlern gelungen eine eigene Antwort auf die konkrete Raumsituation zu finden, die sich trotz aller Kontinuität von den bisherigen Arbeiten deutlich unterschiedet. Die raumgreifende Installation nutzte das zur Verfügung stehende Volumen der Halle gut aus, wirkte dennoch luftig und stellte durch seine Asymetrie eine gewisse Spannung her.
Mit freundlicher Genehmigung von Hildergard Projekt darf ich hier einige Impressionen der Ausstellung zeigen.

Kunst

Kunst

Kunst

Noch mehr Kunst
Dirk Ollmetzer | Samstag, 22 September 2012 |
Unterwegs
Diese Woche war ich mit den Kollegen und Kolleginnen auf Mallorca zu einem zweitägigen Strategie- und Kommunkationsseminar. Der Ort war mit Bedacht gewählt. Einerseits sollten wir für die Zeit des Workshops im wortwörtlichen Sinne genug Abstand zum Tagesgeschäft aufbauen und zum Teil war es auch ein Dankeschön an das Team für zwei Jahre harte und erfolgreiche Aufbauarbeit.
Wir waren im Hotel Palacio Avenida am Plaça d’Espanya am inneren Stadtring untergebracht. Dort fand auch das Seminar statt. Die Fotos vom offiziellen Teil der Veranstaltung werde ich natürlich nicht zeigen – aber ein paar Impressionen vom Freizeit-Teil sind erlaubt, denke ich.

Seminar im Hotel Palacio Avenida

Placa d'Espanya
Nach der Ankunft am Mittwoch Abend wollten wir noch gemeinsam einen Absacker nahmen, was sich aber als erstaunlich schwierig herausstellte, weil gerade überall geschlossen wurde. Aber Schwierigkeiten sind da, um gemeistert zu werden.

Palma am Abend - gerade geschlossen
Zwischen den Seminarteilen blieb uns freundlicherweise etwas Zeit um Palma geniessen zu können. Für den Rest der Insel leider nicht – aber will ich mich beschweren? Immerhin musste man nur die Straße überqueren um in die Altstadt zu kommen und zum Strand waren es auch nur gemütliche 15 Minuten zu Fuss, was wir in der Mittagspause am Donnerstag auch ausgenutzt haben.
Barfuss über den Strand, kurz die Füsse ins warme Wasser gehalten und dann einen leckerer Snack: frisches, knuspriges Brot mit Aioli und ein Glas Rosé. „La dulce vida“ (wenn ich Google Translate da trauen darf…)

Mittagspause im Nassau Beach Club
Als Einstimmung auf das gemeinsame Abendmahl war das schon mal ganz gut. Das fand im Puro Beach Club statt.
Da zeigt sich mal wieder, welche Bildungslücken enstehen, wenn man keine Glotze hat. Hier verkehren wohl irgendwelche Pseudo Promis, deren Namen mir sowieso nichts sagen. Ich hatte auch den Spruch „Grüss mir die Katze“ bei unserer Abfahrt nicht verstanden.
Egal. Umso unvoreingenommener konnte ich das Etablissement beurteilen. Mein Eindruck: Sieht ganz schick aus – wie in einem 70er Jahre James Bond Film. Es hätte mich auch nicht gewundert, wenn das Dessert per Wasserflugzeug gebracht worden wäre. Getränke und Essen waren recht gut, allerdings auch nichts weltbewegendes. Da haben mich schon kleine, unscheinbare Restaurants in Seitenstrassen von Artà oder Gozo wesentlich mehr beeindruckt.

Abendessen im Puro Beach Club
„DER JÜRGEN“ als running Gag
Á Propos „Promis“: Nach dem Check-in auf dem Flughafen Hannover dauerte es natürlich nicht lange, bis die ersten Ballermann- und Jürgen Drews-Sprüche in der Truppe gerissen wurden. Als ein Kollege meinte, er würde jetzt mal rübergehen um sich ein Autogramm zu holen habe ich erst verstanden, dass der langhaarige Typ in der Glitzerjacke am Gate tatsächlich Jürgen Drews war – der sozusagen mit uns zur Arbeit flog. Und es sollte nicht das letzte Mal sein, dass wir ihn sahen…
Nach dem Abend im Puro Beach Club wollten wir eigentlich nach Palma zurück, aber – hallo Gruppendynamik – führen wir dann plötzlich doch Richtung S’Arenal in den Mega Park. Quasi als Gegenthese zu zuviel Gediegenheit.
Holldrio, was für ’ne Rummelmucke!
Selbstverständlich war das total unter unserem Niveau – und nach ungefähr 60 Sekunden war die ganze Truppe auf der Tanzfläche… :-)

Das eCommerce Team im Entertainment-Einsatz
Natürlich trat DER JÜRGEN dann auch tatsächlich noch auf. „Ein Bett im Kornfeld“ singend als „König von Mallorca“ verkleidet. Dass ich DAS noch erlaben musste durfte…
Wir nahmen den Auftritt dann auch als Anlass, ins Hotel zurückzufahren, weil ja immerhin noch der zweite Seminartag vor uns lag, den wir dann auch mit Bravour hinter uns brachten.
Alles in allem hatten wir eine sehr gelungene Veranstaltung, die sicherlich dem Gruppenprozess sehr zuträglich war. Ich schätze die Kollegen und Kolleginnen sehr und habe sie auch persönlich gerne um mich. So gesehen, waren es zwei bittersüsse Tage für mich. Sehr schön, aber auch etwas traurig, weil ich die Firma zum Jahresende nach über zwei Jahren sehr intensiver und erfolgreicher Arbeit verlassen werde.
Dirk Ollmetzer | Samstag, 11 August 2012 |
Unterwegs
Ein kurzes Wochenende im hohen Norden – bei schönstem Wetter. 22 Grad, leichter Wind, Sonne, Wasser.
Heute ein kurzer Abstecher zum Yachhafen Sonwik in Flensburg, ein längerer Abstecher an den Strand nach Holnis und gleich geht es zum Rummel nach Glücksburg. Sehr nett!

Dirk vor schönen Booten

Holnis - Blick nach Dänemark
Dirk Ollmetzer | Samstag, 4 August 2012 |
Unterwegs
Um der Frage mal zuvorzukommen: Zu kurz. Überwiegend sonnig. Schön.
Montag bis Freitag auf Rügen; Zum ersten mal in der Hauptsaison.
Vorteil: Es gab Strandwetter.
Nachteil: Die Insel ist proppenvoll.
Aber der Reihe nach.
Bei der Ankunft in Sassnitz wurde ich zunächst mit Gewitter und Platzregen der Marke „Weltuntergang“ begrüsst.

Sassnitz im Gewitter
Eine Viertelstunde später war aber schon wieder alles gut, die Sonne schien, ich ging runter zum Hafen und schön wars. Das blieb dann auch der einzige Niederschlag der Woche.

Sassnitz Hafen bei Sonne
Sassnitz kenne ich nur als total verpenntes Städtchen, in dem mal 2-3 Leute rumlaufen. Nicht dass jetzt der Bär gesteppt hätte (der war in Binz – s.u.), aber es war deutlich belebter und im Hafen machten recht viele Segelboote auf ihrem Törn die Küste rauf- oder runter zum Übernachten fest. Die polnische Fraktion war bemerkenswert zahlreich vertreten.
Ich bin auch diesmal wieder in demselben Appartement eingekehrt, in dem ich auch die letzten Male war. Es ist von schöner Schlichtheit, man hat einen wunderbaren Blick über die Altstadt von Sassnitz, den Hafen und über die komplette Bucht von Prora inklusive Binz, Sellin und Göhren. Zudem ist die Mitbenutzung des Gartens erlaubt.

Gartenmöbel inklusive
Mittlerweile habe ich auch den langsamen Rhythmus der Stadt im Gefühl. Zum Beispiel wenn abends während meines Spazierganges die Fähre aus Schweden einläuft…

Abendstimmung
Während der Nebensaison bin ich immer gerne nach Binz gefahren, weil es dort ein wenig belebter war. In der Saison macht das jedoch deutlich weniger Spass. Ich war einmal zum Essen (Restaurant Diavolo – gut) und einmal zum Kaffeetrinken (Ostseekaffee – gut) dort. Binz ist einfach rappelvoll, was der Erholung abträglich ist. Hauptstrasse voll, Promenade voll, Seebrücke voll, Strand voll. Nicht toll!

Binz - Strand voll
Also zog es mich eher nach Norden in Richtung Schaabe. Die Schaabe ist im Prinzip eine fast zwölf Kilometer lange Düne (genauer: eine Nehrung), die in einer langen Biegung die Halbinseln Jasmund und Wittow miteinander verbindet. Am südlichen Ende liegt der Ort Glowe und am nördlichen Ende der Ort Juliusruh. Vom kleinen Hafen in Glowe hat man einen tollen Blick über die gesamte Bucht, bis zum Kap Arkona.

Glowe Hafen mit Blick zum Kap Arkona
Interessant finde ich, wenn zwischen all dem Renovierten und Neuen plötzlich und unerwartet eine mahnende Botschaft aus der Vergangenheit durchscheint…

Der Imperialismus ist der einzige Feind
Nach kurzem Aufenthalt in Glowe zog es mich dann aber doch zum Strand. Für mich ist der Strand von Schaabe einer der schönsten Strände der Welt. Feinster Sand, eine schöne Sicht (links Kap Arkona, rechts Jasmund) und fast unendlich viel Platz. Die Masse an Menschen verteilt sich dort so gut, dass man sich nicht bedrängt fühlt. Hier sind die Beweisbilder:

Schaabe - Blick nach links

Schaabe - Blick nach rechts
Die Aufnahmen sind am vollsten Tag bei 27 Grad entstanden. Zwei Tage vorher (22 Grad) waren nur halb soviele Menschen dort. So kann man es aushalten. Eine Warnung für Leute mit ausgeprägtem Schamgefühl: Im Gegenteil zum Strand von Prora läuft hier jeder rum, wie er mag – d.h. fast die Hälfte der Leute ohne Kleidung. Naturbelassen eben, wie es zu diesem paradiesischen Plätzchen passt.
Man muss die Feste feiern wie sie fallen. Und wenn jetzt das Wetter endlich mal richtig gut ist, muss man eben an die frische Luft. Rausreden gildet nich.
Also habe ich vorhin mein Schwesterherz auf ein Freiluftgetränk im Biergarten am Lindener Turm getroffen. Ein wirklich netter, kuscheliger Ort. Die Küche ist ein bischen (eher sehr) langsam – aber wir waren ja nicht auf der Flucht.

Lindener Turm

Lauschiger Biergarten

An der Spree
Da stehste nichts ahnend am Wasser und plötzlich – Sonne!
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