Ich bin ein Mann der goldenen Mitte. Extreme liegen mir nicht so. Auch nicht beim Programmieren.
Auf der einen extremen Seite der möglichen Umsetzung von Webapplikationen in PHP steht unübersichtlicher, verschwurbelter Spaghetticode. Nichts gegen Spaghetti auf dem Teller, aber bitte nicht im Computer.
Auf der anderen Seite finden sich komplett durchgestylte, mehrstufige, sauber abgeleitete Klassenhierarchien die auf bewährte Designpatterns zuzückgreifen. Das ist ganz toll – allerdings nicht für Webapplikationen in PHP. Das Problem dabei ist: Performance.
Ich bevorzuge Modularisierung, Wiederverwendbarkeit Schichtentrennung und so weiter. MVC ist dabei ne gute Idee, wenn auch nicht die einzig denkbare Option. Aber schlank muss es sein.
Komplexe Objekthierarchieen sind kein Problem, wenn sie compiliert und im Speicher gehalten werden. Bei PHP-Anwendungen ist das normalerweise nicht so. Bei jedem Request müssen diverse Dateien durch den PHP-Interpreter von der Festplatte geladen, übersetzt, initialisiert und ausgeführt werden – das dauert.
Zumal die Komplexität von „normalen“ Programmen bei Webanwendungen in der Regel nicht gegeben ist. Keine Nebenläufigkeit, Events und ähnliches. Im Prinzip geht es immer um eine Abfolge mehrerer seperater Requests. Und jeder Request arbeitet eigentlich immer die folgenden Schritte ab: Eingabe, Verarbeitung, Ausgabe.
Es geht also um das rechte Maß. Soviel Trennung, Modularisierung und Abstraktion wie nötig – aber eben auch nicht mehr. Für zzap habe ich eine recht schlanke und dennoch flexible Lösung gefunden, denke ich.
                            
                                                    
                                
                                Dirk Ollmetzer | Mittwoch, 16 Juli 2008 | 
Misc 
                                Aufgrund eines Totalausfalls im Rechenzentrum meines alten Hosters war ollmetzer.com heute ungefähr 10 Stunden offline. Ich hoffe, Ihr konntet es verschmerzen. Das ist für mich jedenfalls ein weiterer Grund, nun auch bald mit dieser Domain zum neuen Hoster umzuziehen – wenn ich denn mal Zeit habe.
                            
                                                    
                                
                                Dirk Ollmetzer | Montag, 14 Juli 2008 | 
Gizmos 
                                Um die Anpassung von zzap für das iPhone vorzunehmen, ist ein entsprechendes Grät von Vorteil. Simulationen zeigen nie die ganze Wahrheit. Allerdings verweigere ich mich der Knebelung, die sowohl vertraglicherseits (24 Monatsbindung an sehr teure t-mobile Verträge) als auch Hardwareseitig (Netlock etc…)
Glücklicherweise gibt es ja den iPod touch, der fast dasselbe kann. Nun ist das Gerät allerdings auch nicht gerade ein Schnäppchen. Aber ich habe mir gut beholfen. Anstatt ein aktuelles Gerät zu erwerben (8GB €280,-, 16 GB €380,-), hebe ich neulich beim örtlichen Elektronik-Dealer ein 16GB Gerät aus der letzten Serie mit System 1.1.3 für 250,- erstanden.
Am Wochenende habe ich dann das Softwareupdate bei iTunes für €8,- draufgeladen und habe jetzt ein Gerät mit den aktuellen Features für 120,- unter Listenpreis.
                            
                                                    
                                
                                Dirk Ollmetzer | Sonntag, 13 Juli 2008 | 
Misc 
                                Gestern Freiluftbühne Wuhlheide: Die Ärzte.
3 Stunden Fun und blöde Sprüche. Das Wetter wurde dann doch noch nett, das Publikum hat schon bei der Vorgruppe mitgegrölt – okay es war ’ne Tote-Hosen-Coverband, aber immerhin!
Es war Geil. 17.000 mal gute Laune!
Unglaublich: Die Ärzte haben 6 ausverkaufte Konzerte in der Wuhlheide dieses Jahr – das macht mal locker 100.000 Besucher nur in Berlin. Aber es sind eben auch klasse Rampensäue und die Karten sind mit 31,- vergleicheise billig. Das gesparte Geld wurde dann stilecht in T-Shirts angelegt, wie bei 2/3 der Besucher.
Ich werde mein Kulturwochenende heute auf Schloss Wiepersdorf beim Sommerfest beenden. Etwas anderes Ambiente, aber sicherlich auch nett. Muss gleich los…
                            
                                                    
                                
                                
                                In Deutschland sind zwischen 60% und 65% der Bevölkerung online – ganz aktuelle Zahlen habe ich gerade nicht zur Hand. Umso erstaunter bin ich über die verhältnismäßig konventionelle Mediennutzung in diesem Land. Sicherlich schrumpft die Bedeutung von Zeitungen und TV von Jahr zu Jahr etwas, aber vom großen medialen Knall sind wir hierzulande noch deutlich entfernt.
Schon mal einen Browser bedient zu haben ist das eine – die Veränderungen der eigenen Medienrezeption zu reflektieren eine andere. Kürzlich ist mir das an mir selber aufgefallen – und ich bin immerhin jemand, der seit fast 30 Jahren Computer nutzt, seit mehr als 15 Jahren online ist und auch selber programmiert, schreibt und (sehr selten) etwas Musik oder kurze Videos zusammenbastelt. Kurz gesagt: mir ist plötzlich klargeworden, wie sehr sich meine Anspruchshaltung an Medien bereits verändert hat und wie sehr sich das von Leuten unterscheidet, die nicht so internetaffin sind.
Es ist nicht nur so, daß ich keine Zeitungen mehr lese (Fachzeitschriften schon) und kaum noch fernsehe. Der Auslöser für meine Überlegungen war die Erkenntnis, daß ich kaum noch Filme sehe – weder im Kino, noch im Fernsehen oder auf DVD.  Ich fange mittendrin an, mich zu langweilen. Insgesamt habe ich an mir folgendes beobachtet:
- Ich habe eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne als früher. 100 Minuten am Stück langweilen mich.
 
- Weg von linearen Mustern; Medien werden vernetzt konsumiert. Hin- und herspringen, schnell noch mal ’ne Quelle checken oder eine Zusatzinfo ranholen. Das hat man nun von 15 Jahren Hypertext.
 
- Bücher lese ich trotzdem noch gerne
 
- Weg von fremdbestimmten Zeitmustern. Ich will mich nicht festlegen – und kann es auch kaum noch.
 
- Ich konsumiere nicht nur, sondern produziere auch.
 
- Die sich selber so nennenden Qualitätsmedien regen mich mit ihrem nicht eingelösten Anspruch an Ausgewogenheit und sauberem Journalismus nur noch auf – eben weil sie davon meilenweit entfernt sind.
 
- Einen immer größereren Teil meines Zeitbudgets investiere ich stattdessen für die Rezeption semiprofessioneller Veröffentlichungen.
 
- Alles was ich mache ist von ständiger Kommunikation durchzogen.
 
Und dann sehe ich laufend diese alten Männer, die laut erklären warum Fernsehen und Tageszeitungen so wichtig sind und die Politker, die nichts davon verstehen und das Internet immer noch als Betriebsunfall sshen, der man schnell in den Griff bekommen muss…
Geht einfach weg und macht das Licht aus!
                            
                                                    
                                
                                Dirk Ollmetzer | Freitag, 11 Juli 2008 | 
Misc 
                                James Howard Kunstler beklagt in seinem Vortrag die Unwirklichkeit der durchschnittlichen amerikanischen Stadt. Er redet sehr engagiert und arbeitet mit beissend zynischen Vergleichen und Kommentaren, die aber so unglaublich treffend sind, daß es wehtut. Im Laufe des Vortrags wird bald spürbar, daß es Kunstler um mehr geht, als nur um die Frage, wie eine Strasse gestaltet werden sollte. Letztendlich plädiert er für eine grundsätzliche Abkehr vom american way of life. „Amerika hat besseres verdient“, „Keine alternative Energie wird es uns erlauben, DAS hier weiterzubetreiben“, „Amerika ist nicht auf den Wandel vorbereitet“, „Definiert Euch als Bürger, nicht als Konsumenten“. 
Starker Tobak. Gut!
                            
                                                    
                                
                                Dirk Ollmetzer | Donnerstag, 10 Juli 2008 | 
Development 
                                Programmieren ist lustig und einfach. Zumindest im Vergleich zu den Fragen, die auftreten, wenn man die Software zu publizieren gedenkt. Aktuell schlage ich mich gerade mit der Frage herum, wie ich zzap lizensieren könnte. Open Source soll es sein – das ist schonmal klar. Aber welche der -zig Varianten kommt dafür in Frage? BSD, GPL (wenn ja, welche Version), LGPL, Affero ???
*puh*
In einem Papier des CCC vom Chaos Communications Congress 2004 wird der Charakter von GPL und BSD gut auf einen Punkt gebracht:
„GPL: Weitergabe ist erlaubt, Änderungen müssen weitergegeben werden; kompletter Quellcode muss auf Verlangen herausgegeben werden. (‚free speech‘)
BSD: Weitergabe ist erlaubt, Änderungen müssen nicht weitergegeben werden; Quellcode muss nicht auf Verlangen herausgegeben werden. (‚free beer‘)„
Feyrer, Hubert; GPL für Anfänger – Über Copyright, Lizenzen und den Schutz des geistigen Eigentums; S. 5
Für die GPL spricht, daß sie sogar schon von deutschen Gerichten im Prinzip anerkannt wurde. Die Frage ist, ob der virale Charakter (‚Alle abgeleiteten Werke müssen ebenfalls GPL lizensiert sein‘) sinnvoll ist? Wenn nicht, wäre wohl die BSD-Lizenz vorzuziehen. So könnten abgeleitete Werke kommerziell verwertet werden. Aber will ich das? Die Affero Lizenz ist m.E.n. nicht sinnvoll für zzap. Wenn jemand mit zzap einen Service aufbaut und eigene Änderungen programmiert – wieso sollte ich ihn zwingen, diese ebenfalls offenzulegen?
So richtig einig bin ich mir noch nicht, aber ich tendiere zur Zeit zur GPL. Oder…?
                            
                                                    
                                
                                
                                Wenn es eine Zukunft für den motorisierten Inividualverkehr gibt, dann ganz sicherlich nicht in Form der heutigen Autos. Wenn das Auto überleben soll, muss es von Grund auf neu erfunden werden. Während diese Tatsache von der breiten Bevölkerung und den Managern der Autoindustrie nur zögerlich bis widerwillig zur Kenntnis genommen wird, sind andere schon weiter.
Für mich ist an dem Artikel „Abfahrt nach übermorgen“ bei Spiegel nicht etwa die Fotostrecke das wirklich bemerkenswerte. Okay, die Entwürfe der Studenten der Pforzheimer Hochschule sind ungewöhnlich, chic, interessant und auch provokant und auf jeden Fall Wert, angesehen zu werden – aber das kann man bei Studenten von einer der weltweit angesehensten Studiengängen für Fahrzeugdesign auch erwarten. Das wirklich bemerkenswerte ist der erste Satz des Artikles:
„Der Verbrennungsmotor spielt für sie schon keine Rolle mehr – sie rechnen mit Batterien, Photovoltaik und Brennstoffzellen„
Die Studenten begreifen diese Entwicklung offenbar als Befreiuung von alten Sachzwängen, die ihnen neue Möglichkeiten schafft. Ich liebe diese Einstellung!
                            
                                                    
                                
                                
                                Eigentlich brauchen wir keine Abkommen zur CO2-Reduktion. Die steigenden Energiekosten werden auf Dauer für geringeren Verbrauch sorgen. Die zwangsläufige Abkehr von fossilen Energieträgern wird automatisch zu sinkenden Emissionen führen.
Also sollte man sich die Energie Kraft für solche Verhandlungen sparen und stattdessen endlich alle Hebel in Bewegung setzung um unsere Wirtschaft den neuen Gegebenheiten anzupassen. Um das dem strukturkonservativen Volk zu vermitteln, sind positive Zukunftsszenarien nötig.
Spin-doctors vortreten bitte! Tut mal was sinnvolles für Euer Geld.
                            
                                                    
                                
                                
                                Wenn Du die Kurznachrichten von Deinem Microblog auf twitter weiterleitest und sie dann in einem japanischen Mash-up wiederfindest.
http://twitty.jp/derollmetzer/
                            
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