tiny little gizmos

Typo Trouble

Vor einigen Jahren hatte ich mir einmal das Content Management System Typo3 angeschaut, aber für meine Zwecke aus verschiedenen Gründen schnell wieder verworfen.

Gestern habe ich aus gegebenem Anlaß die aktuelle Version 4.1 auf meinem Notebook installiert. Die Software zeigte sich zunächst einmal extrem zickig. Es gibt relativ viele Abhängigkeiten von bestimmten Modulen, z.B. ImageMagic für Bildbearbeitung. Davon will ich aber nicht berichten. Das ist eben so, bei einem leistungsfähigen System. Es soll hier um die eher kuriosen Dinge gehen, mit denen man nicht rechnen kann.

Kuriosum 1 – Es ließ sich kein Administrator anlegen
Nachdem ich mit dem Installationstool durch war und die Abhängigkeiten gelöst hatte, wollte ich mich als Administrator einloggen. Nix da! User unbekannt.
Der User war tatsächlich nicht vorhanden, wie ein schneller Blick in die Datenbank zeigte. Auch ein wiederholtes Anlegen mit dem Installationstool misslang. Es wurde immer brav bestätigt, daß der User angelegt sei – aber in der Datenbank stand nichts. Kein Hinweis, wo da Problem lag, keine MySQL-Fehlermeldung, kein Eintrag in Logfiles. Nichts.

Ich kürze jetzt eineinhalb Stunden suchen und fluchen ab. Das Problem ließ sich nur lösen, indem ich einen Eintrag in der Initialisierungsdatei des Datenbankservers (‚my.ini‘) änderte. Der Originaleintrag:

sql-mode="STRICT_TRANS_TABLES,NO_AUTO_CREATE_USER,NO_ENGINE_SUBSTITUTION"

Der neue Eintrag:

sql-mode=MYSQL4

Danach ging es. Was kann das bloß für ein Fehler sein, daß man dafür den Betriebsmodus der DB ändern muß? Das Anlegen der Tabellen hatte ja ohne Probleme funktioniert – wieso dann nicht auch das Anlegen eines Datensatzes?

Kuriosum 2 – Der Administrator wird nicht wiedererkannt
Als ich am nächsten Tag (also heute) die ersten Seiten anlegen wollte, konnte ich mich schon wieder nicht als Administrator einloggen, obwohl das gestern bereits funktioniert hatte. Der Benutzer wurde zwar erkannt, aber es erschien nur die lappidare Fehlermeldung „Login-error or session timed-out“ mit dem Hinweis, daß man doch bitte Cookies erlauben solle. Interessant. Vor allem, da ich Cookies und Javascript aktiviert habe. Das Problem trat sowohl mit dem Firefox, als auch mit dem IE auf. Es scheint also wiederum ein Typo3-Problem zu sein. Verschiedene Hinweise blieben erfolglos. Das Löschen des Ordners ‚typo3temp‘, den Vollzugriff auf den Ordner mit den PHP-Sessiondateien. Nichts half.

Da hilft nur noch beten Tiere opfern handauflegen neu installieren. Wundersamerweise gab es beim zweiten mal keine Probleme. Mal sehen, ob das so bleibt…

Hässlichkeit verkauft sich gut

Bei einem Gespräch vor ein paar Tagen stellten wir wieder einmal fest, daß fast alle erfolgreichen Angebote im Internet grottenhäßlich sind: Ebay, Amazon, Facebook, und natürlich das unsägliche Myspace sind nur die Spitze des Eisbergs.

Heute weist der Schockwellenreiter auf den Artikel „Web redesign is bad strategy“ von Gerry McGovern hin. Erfahrene Webentwickler und -Designer werden zwar nicht allzuviel Neues erfahren, aber der Artikel fasst die Erkenntnisse der Webentwicklung der letzten 10 Jahre m.E. recht gut zusammen.

  • Ein Relauch wird meistens gemacht, weil der Projektmanager die Seite nicht mehr mag und nicht weil die User es wollen.
  • Ein Relaunch ist schlecht, weil er gerade die treuen Kunden mit z.T. unnötigen Änderungen der Bedienung verwirrt und verärgert.
  • Eine Website muß den User in seinem Anliegen optimal unterstützen.
  • Eine Website ist kein Projekt, sondern ein Prozess. Optimal sind ständige, kleinere Verbesserungen mit sofortiger Auswertung des Userfeedbacks.
  • Erschlag den User nicht mit Content – unterstütze ihn in seinem Anliegen.
  • Niemand interessiert sich für die Technik.
  • Trotz Youtube und Flickr – der bei weitem wichtigste Inhalt im WWW ist noch immer Text.
  • Die Erfolgreichsten Websites sind häßlich – aber funktionieren gut.

Think !

Frustriert über externe Entwicklungen, die man nicht beeinflussen kann.
Genervt von Fehleinschätzungen Fremder.
Irritiert durch harte, ehrliche Statements von Freunden.
Nachdenklich durch Infragestellen der eigenen Position.
Inspiriert durch Konzentration auf den eigenen USP.
Beruhigt durch das Entdecken neuer Möglichkeiten.

Neues zum geplanten Abbau des Rechtsstaates

Es gibt offensichlich auch in wichtigen Positionen noch verantwortungsvolle Menschen in diesem Land, die mit beiden Beinen auf dem Boden der freiheitlich demokratischen Grundordnung stehen und sich nicht von Terrorhysterikern blenden lassen.

Gerichtsverwertbarkeit
Interessante Ansichten zur geplanten Onlinedurchsuchung von Computern äußern Markus Hansen vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein und Andreas Pfitzmann von der TU Dresden, wie heise online in dem Artikel „Skeptische Stimmen zur Online-Durchsuchung“ meldet. Insbesondere die Frage nach der Gerichtsverwertbarkeit der ermittelten Daten spielt eine Rolle. Es können nicht gewährleistet werden, daß die ermittelten Daten authentisch und nicht manipuliert sind, „Denn eine Online-Durchsuchung widerspricht allen Anforderungen, die aus technisch fundierten Gründen an einen sachverständigen Gutachter im Rahmen einer forensischen Analyse gestellt werden,“ so Hansen und Pfitzmann.

Schutz der Privatsphäre
In Artikel 13 des Grundgesetzes ist die Unverletzlichkeit der Wohnung definiert. Der Begriff „Wohnung“ darf jedoch nicht wörtlich genommen werden, sondern darunter sind alle Lebensbereiche zu verstehen, die vom öffentlichen Raum abgetrennt und der Privatsphäre zuzurechnen sind. Johannes Rux äußert in einem Aufsatz für die Juristenzeitung die Meinung, „dass der Mensch seine Persönlichkeit auch in virtuellen Räumen entfalten kann“ und hält daher die Übertragung des Anspruchs auf Unverletzlichkeit der Wohnung auf den Computer für angemessen, wie man in dem zusammenfassenden Artikel „Online-Durchsuchung: Ist die Festplatte eine Wohnung?“ nachlesen kann.

Angemessenheit extremer Grundrechtseingriffe
Sehr interessante Fragen wirft auch der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Peter Schaar in einem Interview mit Mario Sixtus auf. Eine der wichtigsten ist die, weshalb ausgerechnet in einer der friedlichsten Perioden der deutschen Geschichte die Grundrechte systematisch geschleift werden mit Hinblick auf eine abstrakte Terrorgefahr, die ja zu jedem beliebigen Zeitpunkt besteht. Er meint wörtlich: „Der Rechtsstaat ist nicht in Gefahr durch den internationalen Terrorismus, er kann sich allenfalls selbst in Gefahr bringen.“
Ebenfalls bedenkenswert ist der Hinweis, daß keiner der bisherigen Terroranschläge durch die geplanten Maßnahmen hätte verhindert werden können. Hier ist das Interview in voller Länge:

*GRRRMPF*

Okay – Absagen muss man wegstecken, aber eines will ich mal klarstellen:

zzap ist kein Twitter-Clone!

Als ich mit der Idee anfing, war Twitter völlig unbekannt. Leider hat mich die Diplomarbeit einige Monate gekostet. Man baut an einer tollen Idee und gerade wenn man soweit ist, damit an die Öffentlichkeit gehen zu können – Booom!!!
Da hat irgendein Ami mal wieder die Welt neu erfunden und alle anderen sind Nachmacher!

Hallo?

Es würde ja mal helfen, die beiden Dienste nebeneinander zu stellen:
Zzap leistet mehr als Twitter.
Zzap sieht anders aus.
Zzap hat ein Geschäftsmodell.

Man muss es nicht mögen. Man muss nicht dran glauben. Man kann es für überflüssig halten. Damit habe ich kein Problem.

Aber ich bin KEIN Nachmacher!

Open Air IT-Fachtagung im August

Hier schnell ein wichtiger Hinweis:
Vom 08. bis zum 12. August findet in Finowfurt in der Nähe von Berlin eine internationale open-air IT Fachtagung statt, auf der u.A. Fragen zu Sicherheits- und Überwachungstechnik, rechtlichen und sozialen Rahmenbedingungen der IT-Nutzung und weiteren sehr interessanten Themen behandelt werden.

Die Rede ist natürlich vom Chaos Communication Camp 2007.

Das letzte Camp im Jahr 2003 habe ich damals eher „aus Versehen“ besucht, aber ich war wirklich fasziniert. Ein riesiges Zeltlager, voll vernetzt mit Strom, Ethernet, WLAN. Es herrschte eine tolle Atmosphäre, es gab intressante Vorträge und Demonstrationen und über allem hing ein „positiver Spirit“, den man kaum recht beschreiben kann. Eine Melange von demokratischer Gesinnung, Neugier, kritischer Auseinandersetzung und Hinterfragung, massenweise Technik und vor allem SPASS!

Es ist übrigens nicht so, daß dort nur kalkweiße, verfettete und verpickelte Jungs und Männer mit verfilzten Haaren rumsitzen und den ganzen Tag auf ihren Laptops rumhacken – o.k. die gab es natürlich auch. Tatsächlich war das Publikum aber bemerkenswert gemischt. Von 15 bis über 60, ein angenehm hoher Frauenanteil, vermutlich auch etliche Businesstypen (schwer zu sagen, wenn alle in Shorts und T-Shirt tragen – die Vermutung stützt sich auf die Autos auf dem Parkplatz).

Wer hat Lust und Zeit und kommt mit?

Microhomes

Okay, ich gebe zu, daß mein Faible für Micro-Häuser etwas speziell ist. Aber ich ich bin nicht ganz alleine, wie ich heute beim youtube-scannen festgestellt habe. Das erste Beispiel sieht mir sehr nach einem Haus des Kalifornischen Architekten Jay Shafer aus, den ich neulich breits verlinkt hatte. Hier nun also das Haus einer Kunden. Auf dem Video bekommt man gleich einen besseren Eindruck.

Noch extremer ist allerdings dieses Beispiel aus München, das vor Jahresfrist bereits u.a. von Spiegel vorgestellt wurde. Sehr modern, sehr stylish, aber m.E. etwas am Thema vorbei, weil extrem aufwändig und teuer. Nur winzig alleine ist etwas witzlos. Aber es zeigt, was machbar ist.

Multitouch Interfaces – Live

Ich war gestern bei Gravis um das vielgepriesene Wundertelefon auszuprobieren, aber dazu kam es nicht. Es gibt in dem Laden ein iPhone, das immer irgendein Mitarbeiter in der Tasche hat. Man fragt also einen beliebigen Mitarbeiter und der gibt einem dann einen Tip wie: „Der mit den struppigen Haaren hat es“. Nach 5 Minuten vergeblicher Suche stellte sich heraus, daß „der mit den struppigen Haaren“ gerade in irgendeinem Meeting sitzt und ich warten soll. Hmmm….
Es war nicht möglich, daß mir jemand anderes das iPhone zeigt. Wahrscheinlich sind Mitarbeiter und Gerät mit schweren Eisenketten verbunden. Bin dann nach 15 Min. echt genervt aus dem Laden verschwunden.

Später hatte ich aber doch noch die Möglichkeit ein cooles Gerät mit Multitouch Display auszuprobieren – bei den Abschlusspräsentationen des letzten Jahregangs „Electronic Business“. Das letzte vorgestellte Projekt beinhaltete Hardware, Software, Content und ein sehr gelungenes Userinterface Design. Alles zusammen ergab ein erfreulich ausgereiftes Produkt.

Der Nachteil gegenüber dem iPhone: Das Gerät ist deutlich unhandlicher und nur eingeschränkt portabel – ein (geschätzt) 50Kg schwerer Kubus.

Der Vorteil gegenüber dem iPhone: Es ist von mehreren Menschen gleichzeitig nutzbar und hat ein eingebautes Content-Management System.

Die Studenten haben einen interaktiven Tisch für das Foyer gebaut, auf dem mehrere Menschen gleichzeitig in Projektdokumentationen suchen können. Schickes Design, tadellose Funktion – auch als 10 Leute gleichzeitig auf dem Tisch rumtatschten – und ein wirklich gelungenes User Interface. Ich fand besonders toll, daß zwischen „Hand ist über dem Objekt“ und „Objekt wird berührt“ unterschieden wurde, was bei den wenigsten Touchscreens funktioniert. Gratulation – ich bin beeindruckt.

Schade, daß der Studiengang nunmehr ausgelaufen ist. Der Masterstudiengang führt das sehr gelungene Konzept zwar inhaltlich fort, ist aber leider mit richtigen Studiengebühren verbunden.

Type-’em-up Game

Vielleicht kennt es ja der Eine oder die Andere bereits: Das schräge Ballerspiel QWERTY-Warriors2. Eine Mischung zwischen Ballerspiel, Tetris und einem Schreibmaschinenkurs. Die Gegner tragen alle einen Begriff und sie werden abgeschossen, indem man diesen Begriff eintippt. Am Anfang ist das einfach, weil die Gegener langsam und die Wörter kurz sind, später wird es schneller und die Begriffe länger und komplizierter. Herrlicher Schwachsinn.

Gefunden habe ich das in diesem schönen Comicblog von Beetlebum.

Erster Eindruck: Pownce

Mein Besuch auf dem Webmontag gestern abend hat mir eine Einladung zu pownce eingbracht. TechCrunch hat bereits so einiges darüber geschrieben. Ich fand es interessant, weil es einen Grundgedanken mit zzap teilt: Twitter ist nett, aber zu eingeschränkt. Hier ist also meine Pownce-Seite:

http://www.pownce.com/olomuoc

Na toll: Schon beim Registrieren verschrieben. Es sollte natürlich olomouc heissen, nicht olomuoc. Sei’s drum…

Interessant fand ich bei der Registrierung die Auswahl zum Geschlecht (siehe Screenshot). Das hat mich an ein Gespräch mit einer Freundin über die Szene in San Francisco erinnert – wo pownce ja auch sitzt.

pownce gender selection

Geschlechterrollen in Pownce

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